Ich höre gerade … Blues!

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  • #10955919  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Beiträge: 11,777

    Die Patton-Box war vorhin auch in der Post, optisch schon mal kein Grund zum Meckern, gemessen am günstigen Preis (12 Euro).

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    #10956095  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

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    (1/3)

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    #10956249  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    thesidewinder
    Und noch einmal ja, die Best Of habe ich dann auch vorzeitig abgeschaltet weil mir das Ganze zu poppig geraten war, kannst du in dieser Hinsicht etwas aus dem Frühwerk von King empfehlen?

    Hatte ich mir ein bisschen gedacht, deshalb auch die Nachfrage. King ist für mich eigentlich DER Popmusiker unter den Bluesmen, bevor es den Begriff überhaupt gab. Trotzdem, ich springe zwar gerne ein, solange sich kein anderer berufen fühlt, aber auch für King bin ich kein Experte, da gibt’s bei mir viele Lücken. Theoretisch ist er wohl leichter zu erschließen als Hopkins oder Hooker, da er für weniger Label tätig war, aber wie viele Aufnahmen da wann und wo und für wen gemacht wurden ist für mich dennoch unübersichtlich

    Ich decke seine Frühzeit im Moment hiermit ab und ergänze mit dieser, Dir ja auch bekannten Serie. Bei letzterer nimmt man dann aber schon in Kauf, dass es ein Album enthält, das in irgendeinem Zusammenhang mit Duke Ellington steht, und auf dem King nur kurz in Erscheinung tritt und welches sicher weder für den einen noch den anderen essenziell ist. Hätte ich die beiden nicht, würde ich derzeit hiermit einsteigen. Wenn ich mich recht erinnere besitzt Du das Äquivalent von Hooker, und wenn Du findest, dass das für Hooker einen guten Job macht, dann tut Milestones es auch für King, außerdem scheint es derzeit das umfangreichste Set zu sein. Ich selbst verzichte wegen zu vieler Überschneidungen und warte auf 30-Alben-auf-15-CDs oder ähnliches, vermutlich nur eine Frage der Zeit bis so etwas kommt.

    Dir ist das vermutlich zu sehr Pop, aber mein persönlicher Lieblings-King findet etwa von 1965 bis in die frühen Siebziger statt, eingerahmt von zwei Live-Alben, nämlich At The Regal, welches oft als bestes Live-Blues-Album ever nominiert wird, und At Cook County Jail. Dazwischen liegen Studioalben wie Completely Well, Indianola Mississippi Seeds oder das vielgescholtene In London, welches mir um einiges besser gefällt, als die London-Alben seiner Weggefährten. Inzwischen hatte er Soulelemente adaptiert und eine dezente Funkyness entwickelt, die ich ganz großartig finde. Die Musik wird auch zunehmend atmosphärischer. Toll finde ich z. B., wie er auf einzelnen Stücken in dieser Zeit Streicher einsetzt. Ich bin im allgemeinen kein Freund von Strings im Blues (oder Jazz). Meist klingt das für mich wie der Vorläufer von Synthteppichen. Es glättet, rundet, macht alles weicher und nimmt der Musik Tiefenschärfe. In dieser Phase Kings unterstreichen sie aber nicht nur seine Eleganz, es macht seine Musik auch ein bisschen dunkler und bedrohlicher. Ich habe da immer das zugegeben klischeebehaftete Bild des Hitzeflirrens über einem staubigen, in ein Südstaatennest, in dem nichts gutes auf Dich wartet, führenden Highway vor Augen. Aber vielleicht bin ich auch weltweit der Einzige, der das als Bereicherung wahrnimmt. Und so toll ich es auch finde, auch hier gibt es bei mir Lücken und eventuell weitere zu entdeckende Schätze.

    Aus der Zeit von Mitte der 70er bis in die 90er kenne ich nur drei oder vier Alben und besitze keines mehr. Die fand ich im besten Fall langweilig, einiges auch fürchterlich, jedenfalls haben sie verhindert, dass ich mich in dieser Karrierephase weiter umhöre. Falls es da, oder zu jeder anderen Zeit, Perlen zu finden gibt danke ich für jeden Hinweis.

    Mit Blues Summit beginnt dann für mich seine Konsolidierung in der er in schöner Regel- und Gleichmäßigkeit gutes, bisweilen sogar starkes, und mediokres fast abwechselnd veröffentlicht hat. Imho ist dabei ausgerechnet sein Schwanengesang One Kind Favor am besten gelungen.

    Bist Du bei Deinen Wiki-Recherchen eigentlich schon auf Blind Willie Johnson gestoßen? Meine persönliche Nummer 1 unter den Pre-War-Größen. Und nicht unbedingt als Geheimtipp, aber doch eher aus der zweiten Reihe finde ich noch Tommy McClennan und Robert Petway ganz wunderbar.

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10956291  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    @zoji Ich danke dir für die ausführlichen Tipps, ich habe jetzt mal die Box mit den 10 Alben auf die Wunschliste gesetzt. Und du hast recht, das Äquivalent zu Hooker besitze ich. Nichts was man am Stück hört aber man vermisst nichts als Neuling.

    Auf den Namen Blind Willie Johnson bin ich bei meinen Recherchen auch gestoßen, habe mich aber erst einmal noch nicht mit ihm befasst. (Waren damals allgemein mehr Leute blind oder nur die Blueser?) Ich habe mir jetzt mal die hier vorgemerkt.

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    #10956319  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    thesidewinder@zoji Ich danke dir für die ausführlichen Tipps, ich habe jetzt mal die Box mit den 10 Alben auf die Wunschliste gesetzt. Und du hast recht, das Äquivalent zu Hooker besitze ich. Nichts was man am Stück hört aber man vermisst nichts als Neuling. Auf den Namen Blind Willie Johnson bin ich bei meinen Recherchen auch gestoßen, habe mich aber erst einmal noch nicht mit ihm befasst. (Waren damals allgemein mehr Leute blind oder nur die Blueser?) Ich habe mir jetzt mal die hier vorgemerkt.

    Oh, die enthält sogar mehr Titel als meine. Vielleicht lege ich da auch noch einmal nach.

    Nicht nur Blinde, es gibt auch einen erstaunlichen Anteil sonstwie verkrüppelter Bluesmusiker. Ich habe dazu ´mal irgendetwas gelesen, was im wesentlichen bestätigt hat, was ich mir selbst schon zusammenreimte, habe aber die Quelle vergessen. Die Antwort lief ungefähr auf „beides“ hinaus. Zunächst einmal gab es mehr Gehandicapte, weil die medizinische Entwicklung nicht so weit war wie heute. Vor allem war aber der Zugang zur Versorgung für die armen Bevölkerungsschichten lausig, was umso mehr galt, wenn es sich noch um rassistisch diskriminierte Ethnien handelt. Die Behinderung schränkte wiederum die Möglichkeiten den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten ein, weshalb ein im Vergleich zur Gesamtbevölkerung höherer Anteil sein Glück mit Musik an der Straßenecke versuchte. Klang für mich soweit plausibel.

    Anschlussfragen wären für mich, ob das Klischee stimmt, dass die Sinne blinder Menschen geschärft sind und sie daher oft auch eine besondere Qualität als Musiker entwickeln und warum das im Jazz, jedenfalls soweit ich es wahrnehme, geringer verbreitet war. Ersteres weiß ich nicht, allerdings habe ich mal sehr kurze Zeit in einer Art Blinden- und Sehbehinderteninternat gearbeitet und es war für mich schnell auffällig, wie viele Umweltreize diese Menschen mitbekommen, die mir sicherlich entgangen wären, wenn ich alleine auf mein Gehör statt auf meinen Gesichtssinn angewiesen wäre. Was Jazz betrifft könnte ich mir vorstellen, dass die meist einen leichteren Zugang zu medizinischer Versorgung hatten, weil er stärker städtisch geprägt war. Aber das ist nur so ins Blaue spekuliert.

     

     

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10956447  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    Albert Collins: Live At Montreux – 1992

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10956511  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 5,226

    Hallo zoji, hallo sidewinder

    Finde ich richtig gut und sehr interessant Eure Gespräche hier über die vielen traditionellen alten Blueser :good: . Kennen tue ich die im Prinzip eigentlich alle, habe aber bis auf wenige Ausnahmen keine der alten Aufnahmen von Ihnen und schon gar nicht in 8er oder 10er Boxen. Hier handelt es sich meistens genau um die Fälle, was ich hier ja auch schon vor einiger Zeit schrieb, wo ich mit der Qualität dieser meistens uralten Aufnahmen nichts anfangen kann, sprich das ist mir einfach zu grottig.
    Und wenn ich mich selbst hinterfrage, stelle ich schon fest, dass ich nicht so der wirkliche Bluespurist und Tradionalist bin. Mir gefällt neuerer Blues bis hin zu unseren Tagen meistens doch besser. Ich bin deshalb auch immer wieder auf der Suche nach neuen Bluessachen, die zwar durchaus auch traditionell und/oder retro klingen dürfen, freue mich aber auch immer wieder ganz besonders, wenn ich Sachen entdecke und höre, die nicht ganz so mainstreamig und alt klingen.
    Noch ein Wort zu B.B. King : Die „Live At The Regal“ ist für mich seine beste und gehört für mich auf jeden Fall in eine Top3 der besten Blues-Livealben aller Zeiten !

    So hier läuft nun etwas neueres britischer Art und zwar das „Unplugged-Album“ der Blues Band

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    #10956559  | PERMALINK

    zoji

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    Beiträge: 7,283

    Moin mr-blue

    Passt schon, ich stecke da ja auch nicht so tief drin wie sidewinder. Abgesehen davon gibt es ohnehin auch Stile die mir nicht so liegen, traditionellen Jump Blues höre ich z. B. auch nur gelegentlich.

    … und ouh, The Blues Band. Hatte ich nach den ersten drei Alben völlig aus den Augen verloren. Ich mag diesen Pub-Rock-Einschlag, den sie damals hatten, sehr energiegeladen. Nach Jahrzehnten hatte ich vor nicht zu langer Zeit ein aktuelles Album gehört, bei dem mir genau dieses Element gefehlt hatte, ohne das sie es gleichwertig durch etwas anderes ersetzen konnten. Und wie sind sie unplugged?

    James Cotton: Baby, Don´t You Tear My Clothes

     

     

     

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10956601  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 5,226

    Also auf diesem „Unplugged-Album“, das ich ganz besonders von Ihnen mag, sind sie durchaus mehr traditionalistisch unterwegs mit einem guten „Folk-Einschlag“. Auch etwas, was mir meistens gut gefällt.
    Ja ihre alten Sachen habe und kenne ich natürlich auch. Neueres von Ihnen allerdings auch nicht mehr. Bei mir hört es da irgendwo in den 90igern auf und da gehört „Wireless“ mit dazu.
    Ich habe sie übrigens vor so vielleicht 10 -12 Jahren mal live in einer bekannten Stuttgarter Musikkneipe gesehen. Da haben sie mit ihrer Art und Musik prima hingepasst und den Laden schnell zur Begeisterung gebracht.

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    #10956635  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 5,226

    Jetzt was etwas mehr „Bluesrockigeres“ britischer Art

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    #10956969  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    mr-blueAlso auf diesem „Unplugged-Album“, das ich ganz besonders von Ihnen mag, sind sie durchaus mehr traditionalistisch unterwegs mit einem guten „Folk-Einschlag“. Auch etwas, was mir meistens gut gefällt. Ja ihre alten Sachen habe und kenne ich natürlich auch. Neueres von Ihnen allerdings auch nicht mehr. Bei mir hört es da irgendwo in den 90igern auf und da gehört „Wireless“ mit dazu. Ich habe sie übrigens vor so vielleicht 10 -12 Jahren mal live in einer bekannten Stuttgarter Musikkneipe gesehen. Da haben sie mit ihrer Art und Musik prima hingepasst und den Laden schnell zur Begeisterung gebracht.

    Ich wusste bis vor ein oder zwei Jahren nicht einmal, dass sie noch existieren. Dabei ist es durchaus möglich, dass ihre Version von Maggie´s Farm, die hier gelegentlich im Radio lief, mich auf Blues aufmerksam machte, die Initialzündung auslöste (alternativ kämen auch Albatros von FM oder Night Prowler von AC/DC in Frage) und das Ready! mein erstes Album aus der Bluesecke war. Vermutlich dachte ich zu dem Zeitpunkt noch, Blues wäre originär britische Musik. Auch wegen der speziellen Erinnerung an The Blues Band scheue ich vielleicht die Auseinandersetzung mit dem späteren Werk, ich habe eine starke Ahnung, dass ich das als enttäuschend empfinden würde. Ich find´s ziemlich amüsant, dass Du Wireless erst als neueres Werk vorstellst und dann nachschiebst, es wäre aus den 90ern. Im Blues ticken die Uhren langsamer, wa? ;-)

    Reverend Gary Davis: A Little More Faith

    Oder nein, mein Blueserstkontakt war vermutlich doch „She Caught The Katy“ mit den Blues Brothers. Aber das war noch bevor Musik bei mir ihren identitätsstiftenden Job übernahm.

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10957103  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

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    Frankie Lee Sims: Lucy Mae Blues

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10957129  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    (1/2)

    Habe hier jetzt digital zugegriffen, ist wahrscheinlich diese Fassung.

    --

    #10957147  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    thesidewinder (1/2) Habe hier jetzt digital zugegriffen, ist wahrscheinlich diese Fassung.

     

    Ich habe nur eine Einzel-CD. Das setzt mich jetzt unter Druck. :scratch:

    Bey Paule Band: Not Goin´ Away

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10957157  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    zojiIch habe nur eine Einzel-CD. Das setzt mich jetzt unter Druck.

    Das Ding hat bei Google Play nur 3,99 gekostet und die Soundqualität ist erstaunlich gut, jedenfalls kein Vergleich zur der Charley Patton Box, die ist definitiv nichts für Audiophile.

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