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AutorBeiträge
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ach, hier läuft soooo viel guter Blues…..
Zur Zeit bin ich jedoch im Jazz vertieft….
Allerdings lese ich gerade dieses herrliche Buch noch einmal:
Da stößt man natürlich auf sehr viele starke Scheiben!
zuletzt geändert von asdfjkloe--
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WerbungDas habe ich seit rund zwei Jahrzehnten – und immer noch nicht gelesen. Sollte ich wohl mal.
Hier
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Moin @mr-blue
Ja, das hast Du richtig verstanden (genreübergeifende Nummer 1 wäre übrigens Led Zeppelin II). Sonderbar, wa? Ausgerechnet ein Album mit Fade Outs, einem Rhythmus-Duo, welches sonst keinerlei nennenswerte Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen hat, und das bei Erscheinen bei den Puristen für Naserümpfen sorgte, weil er zur elektrischen gewechselt hatte (ob ihm auch einmal „Judas“ zugerufen wurde?).
„Besser“ als andere ist nicht die Kategorie, in der ich so etwas höre, ich würde ja auch nicht behaupten, dass es das beste Blues-Album aller Zeiten ist. Für mich geht es in solchen Fragen eher um persönlichen Bezug. Zusammen mit einem Spätwerk von Sleepy John Estes erhielt ich I Do Not Play No R&R im Alter von 18 als Leihgabe. Ich war zwar bereits ein wenig vertraut mit z.B. Hooker, Waters und Hopkins, aber das war der purste Stoff, den ich bis dato gehört hatte. Obwohl es noch Jahre dauerte, bis ich es selbst besaß, hat es mich sofort sehr gepackt und sich ins Hirn gegraben. Das Album funktionierte für mich als Türöffner zu den älteren ländlichen Stilen, legte den Grundstein für die Sachen, die ich teils erst viel später kennenlernte, und ist eigentlich die Blaupause für meinen favorisierten Regionalstil, den Hill Country Blues – was ich natürlich ebenfalls erst viel später erfuhr. Möglicherweise empfinden die meisten Menschen das repetitive als ermüdend, auf mich wirkt das so hypnotisierend wie Kaa auf Mogli.
Ich wäre lausig darin, Instrumentalisten an ihrem Ton zu erkennen, McDowell ist einer von ganz wenigen, bei denen ich es mir vielleicht zutrauen würde (Beweis steht aus). Sein Slide-Spiel scheint mir außerordentlich charakteristisch. Gesang wie Gesamtperformance vereint für mich das Beste aus zwei eigentlich divergenten Welten, die tiefwurzelnde Erdung eines Bukka White (oder Big Joe Williams) mit der entrückten Geisterhaftigkeit eines Skip James.
Aus seinem sonstigen Werk sticht I Do Not Play No R&R für mich heraus, weil es eben eine der wenigen, späten elektrischen Aufnahmen ist. Da geht es zwar um Nuancen, aber letztlich gebe ich der elektrischen in diesem Zusammenhang ein bisschen den Vorzug, weil sie rauer, härter und anspringender klingt. Und dann sind da seine erwähnten Mitstreiter, die gar nichts besonderes machen und sich angenehm zurückhaltend geben, nur ein bisschen den Groove stützen, dem ganzen im Verhältnis zu seinen Soloaufnahmen eine etwas andere Textur geben, es etwas straighter und dadurch zu seinem zugänglichstem Album machen. Soweit ich mich erinnere und weiß (bin auch bei ihm nicht vollständig) ist das auch sein einziges Album in einer Art Band-Kontext (gibt natürlich zahlreiche Duo-Aufnahmen von ihm und sogar mit einem Gospelchor).
Muss man alles nicht nachvollziehen und verstehen, und erst recht nicht teilen können, aber in Summe wird es dadurch eben zu meinem favorisierten Bluesalbum.
Im Falle eines Wohnungsbrandes würde ich allerdings gar nicht das letztens gehörte Original-Album als Einzel-CD, sondern zuerst die zur Do-CD erweiterte Version retten, weil noch mehr exklusiver Stoff:
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Musste zu Saturn um einen Adapter zu kaufen. Konnte nicht an der Vinyl-Abteilung vorbeigehen. Was sehe ich da? Eine Kiste mit LPs, die für € 5,- verramscht werden. Gucken kostet sogar gar nichts, denke ich. Und was finde ich da? Diese schön alte Blues LP:
T-Bone Walker – T-Bone Blues (1960)
Genau genommen versammelt das Album wohl Aufnahmen aus den späten 50ern in verschiedenen Besetzungen, einige mit anderen Gitarristen als Gast (darunter der Jazz-Gitarrist Barney Kessel), mal mit, mal ohne Bläser, einige Gesangsnummern, einige Instrumentals, ein paar Klassiker (Stormy Monday) und ein paar (damals) neue Stücke. Das volle Programm also und sowohl der Sänger als auch der Gitarrist T-Bone Walker kommen hier sehr gut zur Geltung.
Cover photo von William Claxton, produced by Nesuhi Ertegun, liner notes by Ralph J. Gleason, dem Gründer des Rolling Stones und Co-Herausgeber des Down Beat.
Das ist so eine Platte, bei der man denkt, dass man zur falschen Zeit am falschen Ort geboren wurde und sich wünscht, man wäre damals mit William Claxton durch die USA gereist und hätte T-Bone Walker in einem juke joint in Chicago (oder so) gesehen und gehört.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)zoji
Moin @mr-blue Ja, das hast Du richtig verstanden (genreübergeifende Nummer 1 wäre übrigens Led Zeppelin II). Sonderbar, wa? Ausgerechnet ein Album mit Fade Outs, einem Rhythmus-Duo, welches sonst keinerlei nennenswerte Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen hat, und das bei Erscheinen bei den Puristen für Naserümpfen sorgte, weil er zur elektrischen gewechselt hatte (ob ihm auch einmal „Judas“ zugerufen wurde?). „Besser“ als andere ist nicht die Kategorie, in der ich so etwas höre, ich würde ja auch nicht behaupten, dass es das beste Blues-Album aller Zeiten ist. Für mich geht es in solchen Fragen eher um persönlichen Bezug. Zusammen mit einem Spätwerk von Sleepy John Estes erhielt ich I Do Not Play No R&R im Alter von 18 als Leihgabe. Ich war zwar bereits ein wenig vertraut mit z.B. Hooker, Waters und Hopkins, aber das war der purste Stoff, den ich bis dato gehört hatte. Obwohl es noch Jahre dauerte, bis ich es selbst besaß, hat es mich sofort sehr gepackt und sich ins Hirn gegraben. Das Album funktionierte für mich als Türöffner zu den älteren ländlichen Stilen, legte den Grundstein für die Sachen, die ich teils erst viel später kennenlernte, und ist eigentlich die Blaupause für meinen favorisierten Regionalstil, den Hill Country Blues – was ich natürlich ebenfalls erst viel später erfuhr. Möglicherweise empfinden die meisten Menschen das repetitive als ermüdend, auf mich wirkt das so hypnotisierend wie Kaa auf Mogli. Ich wäre lausig darin, Instrumentalisten an ihrem Ton zu erkennen, McDowell ist einer von ganz wenigen, bei denen ich es mir vielleicht zutrauen würde (Beweis steht aus). Sein Slide-Spiel scheint mir außerordentlich charakteristisch. Gesang wie Gesamtperformance vereint für mich das Beste aus zwei eigentlich divergenten Welten, die tiefwurzelnde Erdung eines Bukka White (oder Big Joe Williams) mit der entrückten Geisterhaftigkeit eines Skip James. Aus seinem sonstigen Werk sticht I Do Not Play No R&R für mich heraus, weil es eben eine der wenigen, späten elektrischen Aufnahmen ist. Da geht es zwar um Nuancen, aber letztlich gebe ich der elektrischen in diesem Zusammenhang ein bisschen den Vorzug, weil sie rauer, härter und anspringender klingt. Und dann sind da seine erwähnten Mitstreiter, die gar nichts besonderes machen und sich angenehm zurückhaltend geben, nur ein bisschen den Groove stützen, dem ganzen im Verhältnis zu seinen Soloaufnahmen eine etwas andere Textur geben, es etwas straighter und dadurch zu seinem zugänglichstem Album machen. Soweit ich mich erinnere und weiß (bin auch bei ihm nicht vollständig) ist das auch sein einziges Album in einer Art Band-Kontext (gibt natürlich zahlreiche Duo-Aufnahmen von ihm und sogar mit einem Gospelchor). Muss man alles nicht nachvollziehen und verstehen, und erst recht nicht teilen können, aber in Summe wird es dadurch eben zu meinem favorisierten Bluesalbum. Im Falle eines Wohnungsbrandes würde ich allerdings gar nicht das letztens gehörte Original-Album als Einzel-CD, sondern zuerst die zur Do-CD erweiterte Version retten, weil noch mehr exklusiver Stoff:Ja Danke für Deine sehr ausführliche Antwort. Das war mir schon klar, dass hier ein „frühes Erweckungserlebnis“ bei Dir vorliegen musste. Ist ja öfters so und gab es bei mir z.B. auch mit John Mayall’s Turning Point, dass man in jungen Jahren von bestimmten Interpreten/Bands, die man zuvor so nicht gekannt hatte, Musik hört, die einen zutiefst beeindruckt und dann nicht mehr los lässt und dann schließlich ein ganzes Leben lang begleitet.
Für mich war Mississippi Fred McDowell, zumindest das, was ich vom kannte und kenne, eigentlich immer ein klassischer „Country-Blueser“. Das er dann später elektrisch wurde und dies zu größeren Irritationen in der „puristischen Bluesgemeinde“ führte, war mir aber so nicht bekannt, wenngleich ich natürlich elektrische Aufnahmen von ihm habe. Aber ich kann mit diesem „Blues-Puritismus“ sowieso nicht viel mit anfangen.
Entscheidend ist letztlich nur, was und wie es einen persönlich anspricht und gefällt. Und da es Dir aus den von Dir angegebenen Gründen besonders gut gefällt, ist das für mich voll in Ordnung.--
Blue, Blue, Blue over youasdfjkloeBLUES-EINSTIEG:
siehe mein Posting:
Dieser Sampler, auf Gitarre orientiert, ist d.E. auch ein guter Einstieg, hier zu CHESS..
Oder gleich der hier:
(…)Ich bin ja nicht der hardcore Blues Fan und gebe hier nur ab und an meinen mehr oder weniger kompetenten Senf dazu. Aber dann und wann kriege ich halt auch den Blues, z.B. mit T-Bone Walker, siehe Post weiter oben.
Wie sah denn mein Blues-Einstieg aus? Früher hat Zweitausendeins oft CDs mit alten Jazz- und Blues-Alben für fast umsonst verramscht. Da habe ich z.B. mal dieses mitgenommen:
Die CD hat null liner notes außer den Namen der Künstler und der Tracks, absolut billige Aufmachung also. Die ursprüngliche Fassung als Doppel-LP war übrigens viel aufwändiger und schöner gemacht. Aber diese Musik ist sowas von archetypisch, daran kommt man sowieso nicht vorbei. Vorausgesetzt man steht auf so altes Zeug.Allein dieses Stück war schon die Anschaffung wert:
Apropos Chess, das oben genannte Chess Blues Guitar-Set ist sicher auch sehr gut, die 4 CD Chess-Box habe ich sogar selbst im Regal stehen. Ganz hervorragend, sehr schön aufgemacht und sehr umfangreich, was zugleich Vor- und Nachteil ist, denn wann hört man sich das viele Zeug denn überhaupt mal an?
Etwas kompakter ist das hier:
Willie Dixon, der Pate des Chicago Blues, nicht nur als Interpret, sondern auch und vor allem als Talentscout, Produzent und Songwriter. Und so sind auf dieser 2-CD Box zwar auch ein paar Stücke mit ihm als Leader, aber vor allem viele Aufnahmen seiner Songs von anderen Musikern. Ein schöner bunter Reigen also. Und unkaputtbar ist diese Musik sowieso.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)friedrichMusste zu Saturn um einen Adapter zu kaufen. Konnte nicht an der Vinyl-Abteilung vorbeigehen. Was sehe ich da? Eine Kiste mit LPs, die für € 5,- verramscht werden. Gucken kostet sogar gar nichts, denke ich. Und was finde ich da? Diese schön alte Blues LP: T-Bone Walker – T-Bone Blues (1960) Genau genommen versammelt das Album wohl Aufnahmen aus den späten 50ern in verschiedenen Besetzungen, einige mit anderen Gitarristen als Gast (darunter der Jazz-Gitarrist Barney Kessel), mal mit, mal ohne Bläser, einige Gesangsnummern, einige Instrumentals, ein paar Klassiker (Stormy Monday) und ein paar (damals) neue Stücke. Das volle Programm also und sowohl der Sänger als auch der Gitarrist T-Bone Walker kommen hier sehr gut zur Geltung. Cover photo von William Claxton, produced by Nesuhi Ertegun, liner notes by Ralph J. Gleason, dem Gründer des Rolling Stones und Co-Herausgeber des Down Beat. Das ist so eine Platte, bei der man denkt, dass man zur falschen Zeit am falschen Ort geboren wurde und sich wünscht, man wäre damals mit William Claxton durch die USA gereist und hätte T-Bone Walker in einem juke joint in Chicago (oder so) gesehen und gehört. <iframe title=“Evenin'“ src=“https://www.youtube.com/embed/8MDg7wrCcVo?feature=oembed“ width=“500″ height=“375″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe>
Ach, so etwas findet man bei Saturn? Bin erstaunt. Und ja, finde auch, dass das auch compiliert noch einmal sehr tolle Aufnahmen sind. Deine Stippvisiten sind mir übrigens stets willkommen.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck) -
Schlagwörter: Blues, Bluesrock, Ich höre gerade...
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