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AutorBeiträge
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@ wd
gehst du eigentlich noch viel auf konzerte? wenn ja, wo vor allem, berlin, london? und was waren die besten, die du in letzter zeit miterleben durftest?--
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WerbungSehr verehrter DJ,
möchte mich für die letzte Roots-Sendung bedanken. Großartige Ausgabe, wie zumeist. Dadurch bin ich auf die neuen, feinen Singles aus dem UK aufmerksam geworden, die sonst wahrscheinlich an mir vorübergezogen wären. Gleich beim nächsten Morgengrauen hab ich mir einiges bestellt. Geordert hab ich über den neuen Rough Trade Shop u.a. The Tailors, diese Havana Guns (Toll!) und The Shortwave Set 10″. Das hat alles so vielversprechend geklungen, da konnte ich gar nicht anders.
Diese vier verschiedenfarbigen EP’s aus dem „Filthy Little Angels Singles Club“ wurden ebenfalls bestellt. Die gibt es wohl zusammen im Paket für 10 Pfund zzgl. Versand auf deren Seite.
Wie bist Du auf diese jungen Bands aufmerksam geworden? Und wo hast Du die Singles her? Direkt aus London? Ich frage deshalb, weil bei uns das – jedenfalls in meiner Gegend – schlichtweg nicht zu bekommen ist. Zum Glück bin ich bald in England. Da bin ich dann besser versorgt!
@WD:
Sind die Soloplatten von Ricky Scaggs empfehlenswert? Mir wurde gestern die „Sweet Temptation“ (D/metronome/1979) angeboten. Natürlich habe ich ihn auf Emmylou’s großartigen Platten schon schätzen gelernt, aber hat er selbst Ähnliches vollbracht? Wenn ja, unterscheiden sich die Pressungen auf Sugar Hill und metronome, so dass vom deutschen Release abzuraten ist? Kenne mich bei dem Mann noch gar nicht aus.Nachtrag: Welche Alben gehören zu den besten von Don Gibson?
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StoneFM[/I][/B] - Immer gut für einen Satz heisse Ohren!Wolfgang Doebeling@ GuitarMan
Die derzeit besten Bücher für eine Überblicksgewinnung in Sachen Country sind
„In The Country Of Country – People And Places In American Music“ von Nicholas Davidoff: nicht systematisch, aber mit kenntnisreichen Ausführungen zu Stilrichtungen (Old-Timey, Bluegrass, Deep, Westcoast, etc) und zu herausragenden Musikern (Bill Monroe, Louvin Brothers, Stanley Brothers, Chet Atkins, George Jones, Earl Scruggs, Kitty Wells, Patsy Cline, Buck Owens, Merle Haggard, Flatlanders, etc.). Mit $ 25 auch nicht teuer – * * * * 1/2
Stimme zu: ein tolles Buch – und broschiert auch noch deutlich billiger zu haben. (Das andere kenne ich leider nicht …)
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"@ Fevers and Mirrors
Nicht mehr so viel wie in früheren Jahren, aber auf 30 bis 40 Konzerte im Jahr komme ich immer. Als ich in den 90ern noch regelmäßig Festivals (Hemsby, New Music Seminar, CMJ, South By Southwest, etc.) besuchte, waren es erheblich mehr.
Heutzutage renne ich zwar immer noch zu Gastspielen alter Favoriten (Badu, Costello, Dylan, Weller, etc.), um das Fieber zu messen (ihres und meins), reise dafür auch gerne nach Hamburg oder London, aber mein Hauptaugenmerk gilt auch hier jüngeren Künstlern, die ich noch nie live erlebt habe (z.B. Nina Nastasia, Neko Case, Scout Niblett, um mal ein paar Ladies zu nennen).
Was noch? Ach ja, mein letztes Konzert war Chuck Prophet vor ein paar Tagen (bewährte Klasse), mein schönstes in diesem Jahr war June Tabor auf ihrer Abschiedstour (ganz wundervoll natürlich und tränenverdrückend emotional), mein bestes Konzert im letzten Jahr war Mike Skinner aka The Streets in London (tremendously entertaining). Reicht das?@ sweetheart.revolution
Danke für die Blumen. Ja, die genannten 45s sind großartig: alle direkt aus dem Rough Trade Laden off Portobello Road. In Berlin ist die erste Adresse für aktuelle UK Singles natürlich Dead & Free (die machen auch Mailorder – via Website oder telephonisch: 030-2151449). Es gibt hier noch einige weitere Läden, die Singles importieren, Mailorder-Adressen findest Du zuhauf im „Record Collector“. Zu Deinen letzten beiden Sätzchen: beneidenswert!
@ Elwood
„Sweet Temptation“ ist wohl die beste LP von Ricky Skaggs (mit Albert Lee!), dennoch würde ich von der Metronome-Pressung dringend abraten. Kein Vergleich zur US-Ausgabe auf Sugar Hill! Generell sind die frühen Skaggs-LPs alle zu empfehlen (bis ca. 1985), wobei seine Musik natürlich Bluegrass-lastiger ist als die von Emmy (die oft mitsingt). Seine drei besten LPs sind
1. „Sweet Temptation“ * * * *
2. „That’s It!“ * * * *
3. „Waitin‘ For The Sun To Shine“ * * * 1/2Meine Fave-LPs von Don Gibson
1. „Oh Lonesome Me“ * * * * *
2. „That Gibson Boy“ * * * * 1/2
3. „Girls, Guitars & Gibson“ * * * * 1/2
4. „Look Who’s Blue“ * * * * 1/2
5. „All My Love“ * * * * 1/2--
@ wd
jep, danke
außer, dass ich gerade gesehen habe, dass du ryan adams‘ „gold“ der „heartbreaker“ vorziehst. hört man doch eher selten, ich seh das allerdings auch so, wenn auch nur knapp. könntest du das kurz für dich begründen?--
@ FaM
Ja, nur knapp. Aber bei genauerem Hinhören sind nur 4 oder 5 Songs auf „Heartbreaker“ wirklich herausragend („To Be Young“ und „To Be The One“ z.B.), ein paar sind eher medioker, während „Gold“ eine erstaunliche Ideenfülle ausschüttet, wenngleich selten voll realisiert. Die LP-Kritik dazu von Peter Blackstock (seinerzeit in „No Depression“) traf es ganz gut. Worauf sich Ryan Adams prompt als das outete, was er offensichtlich ist: ein Arschloch. Nun, die Geschichte ist ja hinlänglich bekannt. Cheerio, Ry!
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@ wd
siehst du bei jeff tweedy’s, hm ja, konfrontation mit „no depresssion“ die sympathien auch ähnlich verteilt oder ist das ein komplett anderer fall?
und wo wir schon bei tweedy sind: wie beurteilst du sein schaffen mit uncle tupelo und wilco im vergelich zu adams‘ whiskeytown und solo? sterne wären nett, müssen aber nicht; sätze wären lieber.--
nachtrag:
4 sterne für ein zumindest unausgegorenes album („gold“) sind ja überraschend viel, findest du nicht?--
@ WD
Weil sie mir angeboten wurden: Wie essenziell sind die Alben, die Michael Nesmith mit der First National Band aufgenommen hat? Gibt es große Unterschiede in Stil oder Qualität? Danke (mal wieder).
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God told me to do it.@ Hat and beard
Essenziell nicht, aber alle drei sind exzellent (* * * *). Einen qualitativen Unterschied gibt es nicht (wurden ja alle binnen 18 Monaten aufgenommen), einen (marginalen) stilistischen schon: „Magnetic South“ ist noch verhältnismäßig straight, „Nevada Fighter“ bereits leicht abgehoben im Gefühl von Country-Rock-Grandezza, „Loose Salute“ liegt dazwischen, zeitlich wie musikalisch. Allerdings muß man sich schon eine Weile mit den LPs (und der Band-Historie) beschäftigen, um derlei feine Unterschiede auszumachen. Meine Empfehlung: (US-Pressungen) kaufen!
@ Fevers and Mirrors
Nein, * * * * für „Gold“ sind nicht zu hoch gegriffen. Wären ein paar „unausgegorene“ Arrangements/Tunes weniger darauf, müßte ich sie mit * * * * 1/2 bewerten. Und: es gibt auch ein, zwei Tracks, die in ihrer „Unfertigkeit“ einen Charme entwickeln, dessen sie nach musikalischer Bearbeitung durchaus verlustig gehen könnten. Knapp 4 Sterne also, ich bleibe dabei.
Die Tweedy/ND-Spannungen sind anders gelagert als die Adams-Entblödung vs. ND, weshalb hier meine Sympathien nicht ganz so eindeutig verteilt sind. Im Kern, das wirst Du wissen, ist Wilcos musikalische Entwicklung seit „Being There“ bei ND auf einigen Widerstand bzw. Unverständnis gestoßen. Da gibt es ein paar Leute, für die „Pop“ ein Schimpfwort ist, die fühlten sich verraten, als „ihr“ Jeff Tweedy plötzlich musikalisch fremdging. Americana-Puristen (lächerlich eigentlich, wenn man weiß, daß all diese Begriffe wie Alt.Country, Insurgent Country, etc. nur verbale Behelfsmaßnahmen für stilübergreifende Musikformen sind). Wahr ist aber auch, daß sich Tweedy, der ohne ND nirgendwohin gekommen wäre, in dieser Lage sehr unsensibel gespreizt hat. So ist er halt, der talentierte Mr.Tweedy.
Und hier schließt sich der Kreis zu Ryan Adams. Beide, JT und RY sind gute Songwriter/Musiker, beide könnten sogar sehr gute werden. Wenn sie nicht beide davon überzeugt wären, bereits jetzt absolut brillant/genial/göttlich zu sein. Das hat ihnen ihr Umfeld (und Elton John) eingeredet, solange, bis sie es selbst glaubten. Bei Tweedy hat diese Entwicklung zur Selbstverklärung ein paar Jahre gedauert, Adams schaffte dieselbe Strecke in wenigen Monaten.
Was Deine Fragen bzgl. Whiskeytown und Uncle Tupelo betrifft: beide okay, beide ohne Belang.--
@ wd
danke schön--
@DJ
Haben sie einen iPod? Wahrscheinlich nicht aber wie hören sie unterwegs Musik? Per Walkman? Bin halt neugierig.Und noch ’ne Frage: was halten sie von Mando Diao?
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Being thereWolfgang Doebeling@ Hat and beard
Meine Empfehlung: (US-Pressungen) kaufen!
Meine Frage: Auch, wenn es sich, wie bei der mir angebotenen „Nevada Fighter“, um eine Dynaflexpressung handelt? Doch eher nicht, oder? Fasst sich jedenfalls sehr komisch an.
Die Original-LP von „Magnetic South“ war leider in mäßigem Zustand, habe daher verzichtet.
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God told me to do it.@ Ian
Nein (gute Güte!).
Garnicht (ich lese).
Nicht viel (passabel).@ Hat and beard
Es gibt die US-Pressungen ja nur auf Dynaflex. RCA schwor seinerzeit darauf und hielt bis Mitte der 70er Jahre daran fest. Dünn, leicht, biegsam. So, meinten die RCA-Verantwortlichen allen Ernstes, sähe die Zukunft aus.
Richtig ist, daß sich die Scheiben seltsam anfühlen. Auch verziehen sie sich relativ leicht, aber sie klingen keinesfalls schlechter als die damals üblichen Vinylmischungen.
Was Nesmith betrifft, so kannst Du immerhin davon ausgehen, daß der Mann höchstpersönlich das Mastering überwacht hat. Klanglich dürften die US-Pressungen schon deshalb besser sein. Was im UK oder in D mit den Second-Generation-Tapes aus USA so angestellt wurde, war dagegen oft nicht optimal. Du hast also die Wahl zwischen autorisiertem Klang/guter Dynamik auf Dynaflex und einem nicht vom Künstler abgesegneten Klangbild auf etwas schwererem, planerem Vinyl. Take your choice.--
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Schlagwörter: DJ, Roots, Vinyl, vinyl only
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