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Ich hab schon auch noch eine Zusatzfrage, DJ.
Die besten Alben, die ich kenne, sind nicht meine liebsten Alben ! Ich mach mal ein Beispiel: Ein Gary Floyd, ein Wim Mertens, Attwenger gehören in die TOP10 meiner geschätztesten Alben. Gleichzeitig bin ich aber nicht so vermessen zu behaupten, sie gehören in die besten Top Ten Alben aller Zeiten
Disqualifiziert man sich nun in Deinen Augen, wenn man diese Interpreten ganz weit vorne auflistet ? Wohl wissend, dass anderes weit wichtiger und besser ist.
Ich müsste eigentlich, wenn ich es denn nun wollte, eigentlich 2 Listen führen. 1. Die besten mir bekannten Alben. 2. Die liebsten Alben.
Vor Jahren hab ich das irgendwo versteckt als Frage angeschnitten. Der Konsens damals war, dass es in Listen jeweils um die liebsten Dinge gehen soll. Teilst Du dieses ? Ist Dir dieser kognitive Spagat fremd oder wie löst Du persönlich ihn ?
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Werbung@doug: Wenn ich mal dazwischenzischen darf: Wieso sind die besten dir bekannten Alben nicht deine liebsten Alben? Das ist doch irgendwie widersprüchlich.
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGEN
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
OldBoy@doug: Wenn ich mal dazwischenzischen darf: Wieso sind die besten dir bekannten Alben nicht deine liebsten Alben? Das ist doch irgendwie widersprüchlich.
Nein, ich finde das völlig normal!
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@ dougsahm
Kein kognitiver Spagat, nur andere Kriterien. Fave-Listen sind schamlos subjektiv, richten sich strikt nach persönlicher Präferenz. Beurteile ich als Musikkritiker eine Platte, muß ich davon abstrahieren. Begrifflich kein Problem. Man kann doch einer Platte aufgrund ihrer musikalischen Substanz und/oder ihrer Rezeptionsgeschichte eine Relevanz zuerkennen, die sie im eigenen Leben nicht hat. Und umgekehrt. Geht mir dauernd so. „Sgt.Pepper“, „Led Zeppelin“, „Innervisions“, „Low“, „Nevermind“ oder „OK Computer“ sind fraglos Alben, die gehörigen Einfluß hatten auf ihre jeweilige Zeit und darüber hinaus. Mich haben sie gestört, mehr oder weniger, gerade weil sie die Musikentwicklung beeinflußten. Halt nicht in meinem Sinne. Während es andererseits Platten ohne große Tragweite gibt, die mir sehr viel bedeuten. „Got No Bread, No Milk, No Money, But We Sure Got A Lot Of Love“ etwa, „True Dare Or Promise“ oder „Pottery Pie“. Letztere findest Du deshalb unter meinen Fave-LPs. Neben solchen, die mich begeistern und gleichzeitig, so ganz nebenbei, auch Musikgeschichte schrieben. Muß ich jetzt nicht alle aufzählen. Gemünzt auf Dich: es geht nicht um die „besten“, sondern um die Dir liebsten, unverzichtbarsten Platten. Und wenn eine von Attwenger dabei sein sollte: hey, tough shit.
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Wolfgang, da „Splinters“ grad läuft: Welche der Platten Dr. Johns sind Deine liebsten? Danke.
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God told me to do it.gelöscht
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Wolfgang Doebeling
@ Vega4Von Cole kenne ich nur ein Dutzend Alben, von denen mich keines auch nur ein bißchen begeistert. Ich mag schon seinen Trio-Jazz nicht, sein beflissenes Piano-Spiel, diese heitere bis sentimentale Sophistication ohne je einen Anflug von Lust oder Leidenschaft. Technisch war er ein ordentlicher Pianist und besserer Sänger. Aber über seine Stimme erreichte er mich auch nur selten. „Sweet Lorraine“ (mit dem Trio) und „Nature Boy“ (mit Orchester) sind angenehme Hörerlebnisse, seine Versionen von „Stardust“ oder „The Very Thought Of You“ verursachen auch keine Pein, sogar in den Sixties gelangen ihm bisweilen noch Nettigkeiten wie „Ramblin‘ Rose“, eine plüschige Cocktail-Twang-Nummer, die ihn kurz vor seinem Tod noch fast an die Charts-Spitze brachte. Will Deiner Frage nicht ausweichen, aber eine Top10 würde da wenig Sinn spenden, und von seinen LPs ist mir nur „Penthouse Serenade“ in positiver Erinnerung (* * * 1/2). Atom weiß u.U. mehr mit ihm anzufangen (?).
Danke für deine Antwort! In letzter Zeit kaufte ich mir die eine oder andere Platte von ihm, aber mir ging es ähnlich wie dir. Von jeden Werk gefielen mir nur 2-3 Songs. Darum war ich mir unsicher ob er mir generell weniger zusagt oder einfach nur die „falschen“ Platten gekauft habe…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus@ Wolfgang D.
Mein Name als Anagram – da hätte ich drauf kommen müssen…;-)
@ everybody. Time to introduce myself: Fave-LP’s
1. TINDERSTICKS – „Curtains“
2. PORTISHEAD – „Portishead“
3. OASIS – „(What’s The Story) Morning Glory?“
4. PAVEMENT – „Crooked Rain, Crooked Rain“
5. R.E.M. – „Automatic For The People“
6. SONIC YOUTH – „Goo“
7. PULP – „Different Class“
8. NIRVANA – „Nevermind“
9. THE SMASHING PUMPKINS – „Mellon Collie & The Infinite Sadness“
10. THE BLUETONES – „Expecting To Fly“--
@SENOL PIRGON
Mit „Curtains“ rennst Du bei mir natürlich offene Türen ein. Willkommen im Forum!
Doch solltest Du für Deine eigenen Faves besser die dazugehörigen Threads im Forum nutzen. Immer etwas problematisch(er), diesen Thread für eigene Vorlieben zu gebrauchen.--
"And the gun that's hanging on the kitchen wall, dear, is like the road sign pointing straight to satan's cage."Lieber eco, lieber Senol,
dieser Thread soll ausschließlich für die Kommunikation mit WD genutzt werden, wobei es natürlich auch okay ist sich wenn es um konkrete Fragen/Antworten geht auch mal untereinander auszutauschen. Wir haben hier allerdings auch einen Thread, in dem man sich vorstellt, einen in dem man seine Fave-LPs postet etc. Die sind alle zur Kommunikation untereinander. Hier findet eher ein klassischer lehrerzentrierter Frontalunterricht statt, der in vielen Fällen auch eine gute Methodenwahl ist!--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue@ WD
Vielen Dank für die detailierte Beurteilung der Hollies und ihrer Singles/Alben. Sehe ich ähnlich, nur hatte ich oft das Gefühl, dass die Band wenig innovativ war (außer Nash vielleicht) und mehr auf bereits rollende Züge (bzw. musikalische „Wellen“) aufgesprungen sind. Aber da mag ich mich täuschen. Am besten gefielen sie mir noch ganz am Anfang ihrer Band-Geschichte.
Neue Bitte: Ich würde mich freuen, wenn du kurz die besten Singles von Lesley Gore besternen würdest. Vielen Dank schon mal.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@ Senol/Eco
Danke für Eure Visitenkarten. Die hier freilich nur ein eher kleiner, neugieriger, qualifizierterer Teil der Forums-User wahrnehmen wird. Die anderen (das sind die mit sozialer Kompetenz ausgestatteten, also die netten) fühlen sich hier nicht so wohl. Verständlich.
@ Jan Wölfer
„Lehrerzentrierter Frontalunterricht“? Lustig. Nennen wir es lieber „lernbezogener, erkenntnisorientierter, kompromissfeindlicher Dialog mit gelegentlicher Diskurs-Neigung und angstfreiem Hang zu Apodiktik“.
@ Hat
1. Gris Gris * * * * 1/2
2. The Sun, Moon & Herbs * * * *
3. In The Right Place * * * *
4. Remedies * * * 1/2
5. Dr John’s Gumbo * * * 1/2@ moody
Roden war schon ein Guter, aber leider ohne jede Fortüne. Seine Arbeit bei Alan Bown schätze ich, die bei Bronco nicht. Und daß er sich mit den Doors-Losern auf die Butts Band eingelassen hat, ist eher traurig. Immerhin hat sein Stolz ihn damals gehindert, sich als Morrison-Surrogat verkaufen zu lassen. Das verdient Respekt. „You Can Keep Your Hat On“ ist okay (* * *), seine erste LP „Jess Roden“ (* * * 1/2) halte ich indes für besser.
@ Mistadobalina
Fave 45s
1. You Don’t Own Me * * * * 1/2
2. Maybe I Know * * * *
3. It’s My Party * * * *
4. Hey Now * * * *
5. She’s A Fool * * * 1/2
6. That’s The Way Boys Are * * * 1/2
7. My Town, My Guy And Me * * * 1/2
8. Judy’s Turn To Cry * * * 1/2
9. It’s Gotta Be You * * * 1/2
10. California Nights * * * 1/2Die Flipsides waren oft ebenbürtig oder besser. „I Don’t Wanna Be A Loser“ zum Beispiel, weshalb man das im UK statt „It’s Gotta Be You“ zur A-Seite machte. Geholfen hats nicht, Charts-mäßig.
Ad The Hollies: Du beklagst, daß sie „wenig innovativ“ waren, doch sie „gefielen“ Dir „am besten“ ganz am Anfang? Darin liegt ein gewisser Widerspruch, denn in den Jahren 1962 bis 1964 waren sie bestimmt am wenigsten „innovativ“, einige ihrer Aufnahmen waren gar so derivativ, daß man sie die „Mersey-Mancunians“ schmähte. Erst ab 1965 perfektionierten sie ihren Trademark-Three-Part-Harmony-Stil, der dann seinerseits zahllose Mal kopiert (und nie erreicht) wurde. Was die Klasse der frühen 45s nicht schmälert, nur Deinen obigen Einwand etwas relativiert.
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Okay, als Netter wage ich mich mal in die Höhle des Löwen.
Wie beurteilst Du Rory Gallagher? Gerne in Sternen, gegen ein wenig Prosa hätte ich auch nichts einzuwenden.
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@ Mick67
Taste mochte ich sehr gern, live vor allem. Habe sie des öfteren erlebt, im Marquee und bei diversen National Jazz & Blues Festivals. Nüchtern betrachtet war das zwar auch schon Blues-Rock, eine Spielart, die mir nichts bedeutet, aber mit jeder Menge Energie umgesetzt. Gallagher war ein Derwisch, durchaus aufregend bisweilen. Seine Solo-Karriere startete er dann leider als Gitarren-Gott und fühlte sich als solcher verpflichtet, sein Können spazieren zu führen. Will sagen: er begann zu dudeln, spielte drei Töne auf seiner Strat, wo einer nicht nur genügt, sondern ungleich mehr gesagt hätte. Die Zeit war damals so. Man hielt Alvin Lee für einen begnadeten Gitarristen! Zu Rorys Ehrenrettung muß ich indes einräumen, daß er auch verstand, sparsam zu spielen und das auf Platten hin und wieder zeigte. Von allen Blues-Rock-Gitarristen der mir im Zweifel liebste, weit entfernt vom einfältigen Handwerker-Stolz eines Gary Moore. Gallaghers Alben waren anfangs durchaus inspiriert, sein bestes, „Deuce“, höre ich bei * * * 1/2, seine Debüt-LP fast gleichauf, spätere Platten waren meist nur noch solide bis routiniert. Unheimlich netter Kerl übrigens, jedenfalls in jungen Jahren. Stellte sich oft mit in die Schlange vor dem Marquee in der Wardour Street, um zu plaudern. Keinerlei Allüren. Später dann schon, nach allem was man so hört. Bezeugen könnte ich das freilich nicht.
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@WD
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Das „Dudel“ Argument kann ich nachvollziehen. Vielleicht hätte ihm die Nachfolge von Mick Taylor bei den Stones in der Hinsicht gut getan. Seine sparsamen Akustikparts sind auch für mich Highlights. Ich hätte ihn gern live erlebt. So bleiben mir leider nur die Konserven.--
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Schlagwörter: DJ, Ex cathedra, out to lunch, Playlists, Radio Eins, Roots, Warten auf die Rückkehr des Herrn
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