Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?
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pumafreddy:lol:
Den Vergleich hast du gemacht. Ein Fliesenleger verdient sein ganzes Leben nicht so viel wie Page mit einer Platte. Es ging um „handgemacht“, wozu natürlich auch Bach oder Mozart gehört
Aber ich seh schon, das hat hier eh keinen Sinn. Eine Statur von einen 3D-Drucker ist natürlich genauso kunstvoll erschaffen, wie die eines Bildhauers.Puma, bei allem Respekt: Worüber redest du? Jetzt geht es mittlerweile nicht nur um diesen komischen Begriff „handgemacht“ (Was zum Teufel ist das? Macht Robert Plant „handgemachte“ Musik? Ist Gesang nicht viel „handgemachter“ als Gitarrenspiel? Ist akustische Gitarre „handgemachter“ als elektrische? Ist Gitarrensynthesizer weniger „handgemacht“ musiziert als die Elektrogitarre, die durch 10 Effekte gejagt wird? Gehört „Scratchen“ dazu? Ist das Programmieren eines Beats nicht ebenso „handgemacht“ wie das Dirigieren eines Orchesters?).
Sondern jetzt geht es auch noch um eine Verbindung von „handgemacht“ und „kunstvoll“? Das ist bodenlos.--
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WerbungNun schießt euch doch nicht derart auf pumafreddy ein. Wenn man nicht erst seit gestern im Forum registriert ist, versteht man, was er unter „handgemachte Musik“ subsumiert. Musik, welche durch gängige Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mundharmonika, Klavier, Keyboard, Orgel, Tambourine,…) aufgenommen und gespielt wird, ohne synthetische Klänge in den Vordergrund zu stellen, sprich, Instrumente, welche Klänge ohne Klangsynthese erzeugen können.
An sich ist der Begriff „handgemachte Musik“ wertfrei, nur wird er oftmals dafür verwendet, um sich von „künstlichen“ Klängen zu distanzieren und die Kritiker verstehen ihre Musiker dadurch minder wertvoll, weswegen Kontroverse entstehen.Ich hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?
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Herzzerreißend.
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How does it feel to be one of the beautiful people?pumafreddyEine Statur von einen 3D-Drucker ist natürlich genauso kunstvoll erschaffen, wie die eines Bildhauers.
RosebloodIch hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?
Welche Mittel ein Mensch wählt, um sich künstlerisch auszudrücken ist doch sowas von egal. Ob das Ergebnis nun unter Kunst, Kunsthandwerk oder Kitsch einzuorden ist, darüber kann man natürlich diskutieren.
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I hunt alonepumafreddyEs ging um „handgemachte Musik“, wozu natürlich auch Bach oder Mozart gehört.
Schon mal auf die Idee gekommen, dass man deren Werke auch anders interpretieren kann als mit klassischen Instrumenten? Oder ist z.B. Switched On Bach für Dich auch „handgemacht“?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?RosebloodNun schießt euch doch nicht derart auf pumafreddy ein. Wenn man nicht erst seit gestern im Forum registriert ist, versteht man, was er unter „handgemachte Musik“ subsumiert. Musik, welche durch gängige Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mundharmonika, Klavier, Keyboard, Orgel, Tambourine,…) […]
„Gängig“ weist darauf hin: so etwas neumodisches wie Synthesizer oder Computer kommt handgemachten Fans nichts ins Haus.
Roseblood
Ich hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?Na klar. Tom Waits spielt auf Schrottplatzteilen, Marlene Dietrich auf einer Säge und Scott Walker auf toten Schweinen – alles Musikinstrumente, weil zur Erzeugung von Musik benutzt.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Und Duchamp spielt mit Objet Trouves, Beuys mit Fettecken und Yves Klein mit monochromen Bildern etc.pp.
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linnUnd Duchamp spielt mit Objet Trouves, Beuys mit Fettecken und Yves Klein mit monochromen Bildern etc.pp.
Ist ja auch allet keine Kunst. Und wer dat anders sieht ist plöd.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaRosebloodZählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?
irgendwie müssen die Töne da ja auch erstmal reinkommen, wenn man nicht nur irgendwelche Samples oder Presets benutzt (und selbst das setzt ein gewisses Können im Umgang damit voraus)
ich hab hier zB so ein kleines Controller Keyboard (über die Pads oben kann man auch Beats einspielen – mit den Fingern)
passend zu dem ..The Imposteres schadet übrigens auch nichts, wenn der Computer Musiker ein wenig Klavier spielen kann oder ein bisschen Ahnung von harmonischen Songstrukturen (Harmonielehre) hat, und in vielen Fällen ist dem sicher auch so
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out of the blueRosebloodIch hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?
Ja, sicher, wie kann man denn eine solche Frage im Jahre 2014 noch ernsthaft stellen? Natürlich kann jeder auf dem PC irgendetwas rumdaddeln, aber ob es nun um Bildbearbeitung, Grafik, Filmschnitt, Texte erstellen usw. geht – da trennt sich sehr schnell die Masse der Rumdaddler von denen, die damit wirklich etwas zustande bringen. Du kannst am Rechner auch genauso einen Brief an die Versicherung schreiben wie ein komplettes Buchmanuskript erstellen, aber was das Know How betrifft, liegen Welten dazwischen.
Ein Programm ist nichts anderes als ein Handwerkszeug, das man beherrschen muss, um damit kreativ und professionell zu arbeiten. Um Musik zu produzieren bzw. neu zu erschaffen, ist das Beherrschen eines oder mehrerer Instrumente zudem nur ein Aspekt, dazu brauchst Du auch eine Vorstellung davon, was man überhaupt machen kann, was Du machen möchtest und wie Du dahin kommst. Musik ist das, was Musiker machen, welche Werkzeuge sie dafür wählen, ist zweitrangig.
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jenau
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out of the blue
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
grünschnabel
Sondern jetzt geht es auch noch um eine Verbindung von „handgemacht“ und „kunstvoll“? Das ist bodenlos.Ja, ich betrachte Musik durchaus als Kunst. Wenn aber auf der Bühne nur Sänger und Tänzer zu sehen sind und die Instrumente (welche auch immer) hinter der Bühne (ab)gespielt werden, dann besteht die Kunst eben nur aus Singen und Tanzen und hat mit handgemacht nicht viel zu tun
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s.i.n.n.l.o.s
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out of the blueHerr Rossi
Ein Programm ist nichts anderes als ein Handwerkszeug, das man beherrschen muss, um damit kreativ und professionell zu arbeiten.Das zu begreifen dürfte allerdings so manchem schwer fallen. Der Glaube, dass der Computer quasi alles von selbst macht und der Bediener nur 2, 3 Tasten drücken muss, ist wohl ist nicht so selten, auch in anderen IT Bereichen.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?pumafreddyJa, ich betrachte Musik durchaus als Kunst. Wenn aber auf der Bühne nur Sänger und Tänzer zu sehen sind und die Instrumente (welche auch immer) hinter der Bühne (ab)gespielt werden, dann besteht die Kunst eben nur aus Singen und Tanzen und hat mit handgemacht nicht viel zu tun
Selbst wenn die Musik nicht live auf der Bühne reproduziert wird, sie ist ja nicht von Geisterhand entstanden oder vom Himmel gefallen. Wann immer Musik zu hören ist, haben Musiker sie erschaffen. Es bedeutet zudem nicht, dass die beteiligten Musiker es nicht können. Um bei den Pet Shop Boys zu bleiben: Chris Lowe spielt seine Keyboards live und Neil Tennant begleitet sich gelegentlich zu einzelnen Songs nur auf der Gitarre. Sie sind nunmal Musiker. Es geht bei ihren Shows allerdings nicht in erster Linie um das Nachspielen oder Neuinterpretieren von bereits aufgenommen Stücken, sondern um die Show. Das ist auch Kunst und ebensoviel/ebensowenig „ehrlich“ oder „unehrlich“ wie die Bemühungen der Bluesband im Irish Pub um die Ecke. Es gibt zudem andere elektronische Acts wie Depeche Mode oder Portishead (PS: ein Beispiel für Acts, die sowohl mit traditionellen Instrumenten wie mit Samples und elektronischen Sounds arbeiten), deren Konzerte sich nicht von Rockkonzerten unterscheiden.
Es gab mal eine Zeit, da galt manchen allein schon das elektrische Verstärken von Instrumenten als „unehrlich“ (der berühmte „Judas“-Vorwurf an Dylan, als er sich entschlossen hatte, „fucking loud“ zu spielen). Sieht heutzutage noch irgendjemand einen grundsätzlichen qualitativen Unterschied zwischen akustischer und elektrisch verstärkter Gitarrenmusik?
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Schlagwörter: Deutsche Kulturarbeit, Ehrlich währt am längsten, entweder - oder, Handwerk, led zeppelin
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