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  • #208921  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    es gibt doch boards, in denen bestimmte worte (unzüchtige) blockiert werden. könnte man das hier nicht für ‚objektiv‘ einführen?

    „NEIN!!! Worüber sollten wir uns dann noch streiten?“ fragt ein gereifter Unreifer… :sauf:

    --

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    #208923  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    „NEIN!!! Worüber sollten wir uns dann noch streiten?“ fragt ein gereifter Unreifer…

    objektiv betrachtet – nicht mehr über viel qualitativ hochwertiges.

    --

    but I did not.
    #208925  | PERMALINK

    julieanne

    Registriert seit: 25.01.2003

    Beiträge: 117

    Was verstehst du denn unter „objektiver Qualität“? Hab ich schon öfters erwähnt, habe große Probleme mit dem Wort „objektiv“, wenns um Musik geht, so wie wir sie hier behandeln.

    Und nein, eine gute Band muss natürlich nicht bekannt sein um gleichzeitig gut zu sein. Demnach wäre ja jede erfolgreiche und bekannte Band gut. Ist das der Fall? Ähm, nö! :D

    Unter objektiver Qualität verstehe ich inwieweit der Musiker seine Kunst beherrscht. Das gilt sowohl für den Gitarristen in z.B. einer Band, sowie für den Sänger als auch für den Songwriter, den Bassisten und den Drummer…
    Ein Songwriter z.B. muss seine Idee, die er aufzeigen möchte in seinem Text möglichst glaubhaft darstellen. Je besser ihm das gelingt, desto besser ist objektiv sein Text. Das andere was man dann beurteilen könnte ist sein Thema/die Idee des songtextes. Dieses Thema muss nicht für jeden gleich interessant sein – deshalb ist das eher subjektiv.
    Wenn es objektiv gut sein soll, muss man aber erkennen können was der Künstler ausdrücken wollte und dass dies Sinn macht/bzw. bei einem Instrument gut klingt.

    Zum zweiten Teil deines Beitrages:

    Das war auch nicht so gemeint. Ich meinte nicht, dass jeder bekannte Künstler wirklich gut ist und genauso meinte ich nicht, dass die Unbekannten nicht gut sind. Ich wollte sagen, dass eine SEHR gute (eine ideale, geniale?) Band es nur wirklich dann ist, wenn sie es schafft ihren eigenen Stil zu bewahren und trotzdem bei einem breiten Publikum viel Erfolg hat.

    --

    Der Urgrund alles Schönen besteht in einem gewissen Einklang der Gegensätze. Die äußersten Gegensätze berühren sich.
    #208927  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    Ich wollte sagen, dass eine SEHR gute (eine ideale, geniale?) Band es nur wirklich dann ist, wenn sie es schafft ihren eigenen Stil zu bewahren und trotzdem bei einem breiten Publikum viel Erfolg hat.

    nö. nach deiner ‚definition‘ von ‚objektiver qualität‘: wenn das, was der künstler ausdrücken möchte viel zu abwegig für die mehrzahl der menschen ist, kann die umsetzung noch so gelungen sein – er wird sie nicht erreichen. wahrscheinlich in dem fall auch nicht erreichen wollen. trotzdem kann sein werk deinen kriterien standhalten.

    die beurteilung der technischen fähigkeiten der musiker interessiert mich bei meiner wahrnehmung von musik auch nicht die bohne. nicht-spielen-können im traditionellen sinne kann unfreiwillig oder freiwillig interessantere ergebnisse liefern als virtuosität. außerdem kann ich dissonanzen schon wieder als stilmittel einsetzen, also sind sie in dem sinne auch schon wieder ‚gut gespielt‘.

    und zuletzt: ein song muss für mich nicht unbedingt eine bewusste, übergeordnete ‚idee‘ haben, deren umsetzung man dann beurteilen könnte. und wenn diese idee vorhanden ist: was weiß der kritiker schon von ihr? er kann nur vermuten und ahnen und ableiten. damit hat es sich dann schon mit der objektivität, weil der nächste kritiker zu anderen schlüssen kommen wird.

    --

    but I did not.
    #208929  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    @souly
    Da steckt viel Wahrheit drin! Ganz objektiv… :sauf:

    --

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    #208931  | PERMALINK

    julieanne

    Registriert seit: 25.01.2003

    Beiträge: 117

    nö. nach deiner ‚definition‘ von ‚objektiver qualität‘: wenn das, was der künstler ausdrücken möchte viel zu abwegig für die mehrzahl der menschen ist, kann die umsetzung noch so gelungen sein – er wird sie nicht erreichen. wahrscheinlich in dem fall auch nicht erreichen wollen. trotzdem kann sein werk deinen kriterien standhalten.

    Vielleicht wird es irgendwann mal jemand erreichen… ein Genie… :D

    die beurteilung der technischen fähigkeiten der musiker interessiert mich bei meiner wahrnehmung von musik auch nicht die bohne. nicht-spielen-können im traditionellen sinne kann unfreiwillig oder freiwillig interessantere ergebnisse liefern als virtuosität. außerdem kann ich dissonanzen schon wieder als stilmittel einsetzen, also sind sie in dem sinne auch schon wieder ‚gut gespielt‘.

    Das (schwarz markiert) seh‘ ich ganz genauso. Ich denke nur, das Ganze ist eine Frage des Bewussten und Unbewussten… ich denke darum geht’s.
    Wenn man das Beispiel Malen nimmt: Wenn jemand irgendetwas hinkritzelt, bei dem nichts erkennbar ist, bezeichnet man das nicht als Kunst. Wenn man das „Kritzeln“ aber BEWUSST einsetzt, kann es zur Kunst werden.

    und zuletzt: ein song muss für mich nicht unbedingt eine bewusste, übergeordnete ‚idee‘ haben, deren umsetzung man dann beurteilen könnte. und wenn diese idee vorhanden ist: was weiß der kritiker schon von ihr? er kann nur vermuten und ahnen und ableiten. damit hat es sich dann schon mit der objektivität, weil der nächste kritiker zu anderen schlüssen kommen wird.

    Ich denke ideal wäre es, wenn der Künstler seine Idee so gut wie möglich versucht umzusetzen, dass erkennbar wird, was er ausdrücken möchte und wenn gleichzeitig ein Kritiker sich in Kunst einfühlen kann.

    --

    Der Urgrund alles Schönen besteht in einem gewissen Einklang der Gegensätze. Die äußersten Gegensätze berühren sich.
    #208933  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    ok, für dich ist also bewusstsein entscheidend beim entstehen von kunst. für mich nicht. für mich kann sie genauso gut aus intuition entstehen und ist deshalb nicht grundsätzlich weniger wert als die ‚kopfbearbeitete‘.

    außerdem kann ein vom künstler als schlecht wahrgenommener song beim publikum als berührend, interessant oder wasimmer ankommen (und innerhalb des publikums auch wieder unterschiedlich wahrgenommen werden) . ich finde, bei deiner beschreibung fehlt ein wenig die seite des kunst wahrnehmenden. und da liegt die crux beim versuch, etwas ‚objektiv‘ zu betrachten: unterschiedliche herkunft, bildung, erfahrungen… eben keine einheitliche grundlage und beurteilungsperspektive, auf der die wahrnehmenden stehen. davon kann sich meiner meinung nach kein kritiker frei machen.

    --

    but I did not.
    #208935  | PERMALINK

    julieanne

    Registriert seit: 25.01.2003

    Beiträge: 117

    ok, für dich ist also bewusstsein entscheidend beim entstehen von kunst. für mich nicht. für mich kann sie genauso gut aus intuition entstehen und ist deshalb nicht grundsätzlich weniger wert als die ‚kopfbearbeitete‘.

    Bewusstsein und Intuition sind für mich auch keine widersprüchlichen Begriffe.
    Im Gegenteil.
    Ich denke, wenn jemand LIEBT was er macht – und Kunst bedeutet Schaffen, Gestalten, Machen- dann ist diese Person mit sich und dem was er macht im Reinen. Und ich denke dann kann man etwas Kunst nennen.
    Und ob etwas nun naturgegeben ist (z.B. kann jemand von Natur aus ein Lebenskünstler sein) oder ob es (wieder-) erlernt ist, spielt keine Rolle.
    Es geht nur ums Annehmen.

    außerdem kann ein vom künstler als schlecht wahrgenommener song beim publikum als berührend, interessant oder wasimmer ankommen (und innerhalb des publikums auch wieder unterschiedlich wahrgenommen werden) . ich finde, bei deiner beschreibung fehlt ein wenig die seite des kunst wahrnehmenden. und da liegt die crux beim versuch, etwas ‚objektiv‘ zu betrachten: unterschiedliche herkunft, bildung, erfahrungen… eben keine einheitliche grundlage und beurteilungsperspektive, auf der die wahrnehmenden stehen. davon kann sich meiner meinung nach kein kritiker frei machen.

    Gerade unter dieser Vorraussetzung, DASS es so verschiedene Menschen gibt, finde ich es sehr reizvoll, alle ansprechen zu können mit etwas- etwas, das alle verbindet (ein Thema, eine Idee).

    --

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    #208937  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    Ich denke, wenn jemand LIEBT was er macht – und Kunst bedeutet Schaffen, Gestalten, Machen- dann ist diese Person mit sich und dem was er macht im Reinen. Und ich denke dann kann man etwas Kunst nennen.

    oha, erneut einspruch :D . meiner meinung nach entsteht die meiste kunst aus der suche, aus getriebensein, aus eben nicht mit-sich-im-reinen-sein.

    jetzt würde mich mal interessieren ob du einen solchen menschen kennst, von dem du meinst, dass er/sie mit sich im reinen ist und kunst in deinem sinne produziert. ich vermute, wir reden hier über komplett unterschiedliche welten.

    --

    but I did not.
    #208939  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    Gerade unter dieser Vorraussetzung, DASS es so verschiedene Menschen gibt, finde ich es sehr reizvoll, alle ansprechen zu können mit etwas- etwas, das alle verbindet (ein Thema, eine Idee).

    auch dafür hätte ich gerne ein real existierendes oder dem ideal zumindest nahekommendes beispiel.

    --

    but I did not.
    #208941  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    soulster, du diskutierst wieder über solche dinge?
    das mit dem im reinen sein ist eine der cruxen. jemand der ganz darin aufgeht immer wieder die gleiche christusfigur zu schnitzen oder das gleiche deckchen zu häkeln oder den gleichen song zu stricken, das ist garantiert keine kunst.
    ich denke auch, dass kunst immer ein suchen nach der richtigen form für etwas ist, was man anders nicht sagen kann, dass kunst aber nie eine endgültige antwort findet, sonst wäre es in diesem sinne kitsch.

    --

    FAVOURITES
    #208943  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    soulster, du diskutierst wieder über solche dinge?

    hatte ich dem abgeschworen? ich kann mich nicht erinnern (mein satz des monats januar).

    --

    but I did not.
    #208945  | PERMALINK

    julieanne

    Registriert seit: 25.01.2003

    Beiträge: 117

    Hm, ich denke so unterschiedlicher Meinung sind wir doch gar nicht (@HMS Soulster und otis). :D

    Denn, dieses „Mit sich im Reinen sein“ soll nicht ein Ende bedeuten, die „letzte Erkenntnis“. Ich meinte damit auch eher ein STREBEN nach dem „Mit sich im Reinen sein“, nach Erkenntnis. Nur sollte man dieses Streben annehmen. (Philosophie= LIEBE zur Weisheit :D ).

    Ich schließe mich also dem an:


    ich denke auch, dass kunst immer ein suchen nach der richtigen form für etwas ist, was man anders nicht sagen kann, dass kunst aber nie eine endgültige antwort findet, sonst wäre es in diesem sinne kitsch.

    Eine endgültige Antwort findet es nicht und soll es auch nicht, ansonsten wäre es langweilig. Aber man kann aufgehen in dieser Suche- die Suche annehmen (=mit sich im Reinen sein).

    --

    Der Urgrund alles Schönen besteht in einem gewissen Einklang der Gegensätze. Die äußersten Gegensätze berühren sich.
    #208947  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Na, das sind ja Diskussionen. Ich stelle mir gerade folgendes Bild vor. Helge Schneider hat vor Jahren evtl. eine Lücke entdeckt. Bewusst entdeckt oder durch Unfähigkeit entdeckt. Das mögen andere entscheiden. Auf jeden Fall sehe ich ihn in sein erWohnung im blauen Anzug sitzen, Jazz-Musik hören und dabei schaut er sich seinen Kontoauszug an – und lacht.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #208949  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    das mit helge ist doch ein schönes bild. er ist aber doch auch ein schönes beispiel (falls das, was er von sich erzählt, stimmt): sollte früher klassische musik studieren, als kind aber schon zu ungeduldig zum üben und für die art musik gewesen. auf der suche, irgendwann erfolgreich geworden – aber doch auch stark umstritten. die einen sehen den kasper in ihm (diese fraktion scheidet sich in die, die über ihn lachen und die, die verständnislos bis empört den kopf schütteln), die anderen den musiker, die anderen lesen in seiner absurdität eine gesellschaftliche aussage, was weiß ich.

    --

    but I did not.
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