Re: Eure Album-Top100

#208931  | PERMALINK

julieanne

Registriert seit: 25.01.2003

Beiträge: 117

nö. nach deiner ‚definition‘ von ‚objektiver qualität‘: wenn das, was der künstler ausdrücken möchte viel zu abwegig für die mehrzahl der menschen ist, kann die umsetzung noch so gelungen sein – er wird sie nicht erreichen. wahrscheinlich in dem fall auch nicht erreichen wollen. trotzdem kann sein werk deinen kriterien standhalten.

Vielleicht wird es irgendwann mal jemand erreichen… ein Genie… :D

die beurteilung der technischen fähigkeiten der musiker interessiert mich bei meiner wahrnehmung von musik auch nicht die bohne. nicht-spielen-können im traditionellen sinne kann unfreiwillig oder freiwillig interessantere ergebnisse liefern als virtuosität. außerdem kann ich dissonanzen schon wieder als stilmittel einsetzen, also sind sie in dem sinne auch schon wieder ‚gut gespielt‘.

Das (schwarz markiert) seh‘ ich ganz genauso. Ich denke nur, das Ganze ist eine Frage des Bewussten und Unbewussten… ich denke darum geht’s.
Wenn man das Beispiel Malen nimmt: Wenn jemand irgendetwas hinkritzelt, bei dem nichts erkennbar ist, bezeichnet man das nicht als Kunst. Wenn man das „Kritzeln“ aber BEWUSST einsetzt, kann es zur Kunst werden.

und zuletzt: ein song muss für mich nicht unbedingt eine bewusste, übergeordnete ‚idee‘ haben, deren umsetzung man dann beurteilen könnte. und wenn diese idee vorhanden ist: was weiß der kritiker schon von ihr? er kann nur vermuten und ahnen und ableiten. damit hat es sich dann schon mit der objektivität, weil der nächste kritiker zu anderen schlüssen kommen wird.

Ich denke ideal wäre es, wenn der Künstler seine Idee so gut wie möglich versucht umzusetzen, dass erkennbar wird, was er ausdrücken möchte und wenn gleichzeitig ein Kritiker sich in Kunst einfühlen kann.

--

Der Urgrund alles Schönen besteht in einem gewissen Einklang der Gegensätze. Die äußersten Gegensätze berühren sich.