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cycleandaleSchade dass solche guten Sachen grundsätzlich so spät kommen…
Kann man schon Online abrufen.
https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExNDkxOTk/Sehenswert!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyonkelllouHeute um 23:15 im SWR Fernsehen
Donnerstag, 5. September 2019
The King – Elvis und der amerikanische Traum
23:15 – 0:55 Uhr | Ein musikalisches Road-Movie, das quer durch Amerika führt: 40 Jahre nach dem Tod von Elvis Presley reist der vielfach ausgezeichnete Autor und Regisseur Eugene Jarecki in dem alten Rolls Royce von Elvis Presley dessen Lebensstationen ab: von Tupelo und Memphis nach Nashville, von Bad Nauheim über New York, und Hollywood nach Las Vegas.
„The King – Elvis und der amerikanische Traum“ ist zugleich politische Bestandsaufnahme eines zerrissenen Landes und kulturelles Porträt. Ein Roadmovie mit viel Musik. Elvis, der einfache junge Mann vom Land, wird zum ersten globalen Superstar und geht einsam zugrunde an einem Giftcocktail von Geldgier, Drogen und Machthunger.„Dick und tot mit 42.“ , sagt Ethan Hawke am Ende
Ein ganz schön weiter Rundumschlag, der Aufstieg und Fall von Elvis als Metapher von Versprechen und Realität des American Dream zeigt. Aber wirklich sehenswert.
Noch bis 13.09.2019 anzusehen: Klick!
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)@onkelllou, @stormy-monday, @cycleandale, @john-the-relevator,
Meinungen zur Doku?
Ich finde den Film recht ambitioniert und die Gegenüberstellung von Aufstieg und Fall von Elvis einerseits mit Versprechen und Realität des American Dream ist schon – naja … gewagt. Ich finde das aber durchaus stimmig und plausibel.
Die gute alte Geschichte, dass der weiße Mann dem Farbigen die Musik geklaut hat und damit reich wurde, kommt auch darin vor. Ambivalente Sache das, und selbst Chuck D. (Public Enemy) sagt einerseits, sein Vater hätte kaum jemanden so sehr gehasst wie Elvis, meint aber andererseits auch „Kultur ist Kultur“ und er würde einem Schwarzem, der deutsche Klassische Musik spielt, auch keinen Vorwurf machen.
Aber man stelle sich auch mal vor, was Elvis – insbesondere in den US-Südstaaten – für eine Wirkung hatte in Zeiten der militanten Rassentrennung.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Ich habe vor kurzem Elvis Presley – The Searcher gesehen. Von der Familie abgesegnet, von Priscilla produziert, von daher natürlich nicht kritisch. Aber die Doku wirft einen vielleicht etwas ungenauen, aber, so scheint mir, seltenen Blick auf Elvis und sein Verhältnis zur Musik, jenseits von den üblichen Punkten Hüftschwung, Army, Bananensandwhich.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.friedrich
Aber man stelle sich auch mal vor, was Elvis – insbesondere in den US-Südstaaten – für eine Wirkung hatte in Zeiten der militanten Rassentrennung.Und welche Wirkung hatte er?7
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friedrich
Aber man stelle sich auch mal vor, was Elvis – insbesondere in den US-Südstaaten – für eine Wirkung hatte in Zeiten der militanten Rassentrennung.Und welche Wirkung hatte er?
Das wird in dieser Doku ja auch beschrieben.
Ich vermute, dass man das als weißer Westeuropäer kaum nachvollziehen kann. Black galt als eine Art Tabu, damit auch BLack Music, damit waren offenbar auch viele Dinge – ob man wollte oder nicht – konnotiert: Wildheit, Körperlichkeit, Sex. Erzwungener sozialer Bodensatz. Das war nicht koscher. Vulgär. Schwarz und Weiß sauber voneinander getrennt, man weiß zwar dass es Schwarz gibt (und man braucht es auch), aber man zeigt es nicht in der Öffentlichkeit. Sam Phillips hat ja versucht, Black Music an ein weißes Publikum zu verkaufen, aber mit nur mäßigen Erfolg. Elvis jedoch gab dieser Musik ein weißes Gesicht und konnte damit diese Schranke überspringen. Ein Tabubruch, mit einem Trick. Schmuggel. Und damit kam auch Wildheit, Körperlichkeit, Sex in den Pop und in die Öffentlichkeit. Man schaue sich doch mal an, in welcher Umgebung Elvis in seiner ersten Fernsehauftritten agierte. Das ist doch spießig und zugeknöpft bis obenhin, alte Säcke mit Anzug und Krawatte, die so aussehen wie Erich Honecker.
Und was muss das für eine Wirkung gehabt haben, wenn Teenager sich auf einmal offen zu diesen Tabus bekannten und vor Begeisterung hysterisch wurden?
Gibt es nicht diese Anekdote, dass Elvis auf dem Sprung zum Ruhm in einer Radioshow zu Gast war, der DJ spielte eine seiner Platten und fragte ihn dann im Interview, auf welche High School er denn gegangen sei? Das klingt nach einer banalen Frage, hat in den Südstaaten der Rassentrennung aber eine große Bedeutung. Denn nur die Nennung des Namens dieser High School ließ das Radiopublikum erkennen – Elvis ist weiß! Ohne, dass man das direkt ansprechen muss.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Ein Trick, der aber eben auch seine Tücken hatte … denn wo blieben die Afro-Amerikaner am Ende, wenn da ein weisser mit einer weissen Band ihre „schwarze“ Musik machte und damit riesige Erfolge feierte? Die Wirkung war ja primär eine für die weissen, die auch mehr Kohle hatten … abgesehen davon hiess „Black Music“ damals – kein Witz – „race music“. Das wurde später vom beschönigenden „rhythm and blues“ abgelöst – auch ein „Trick“.
Hier noch etwas Lesestoff zum Thema „Wildheit“ usw.
How Colonialism Shaped Body ShamingMir kommt, mit Verlaub, bei der Crossover-Scheisse (Bigotterie galore!), guter oder schlechter Trick hin oder her, immer mal wieder heftig das Kotzen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMan sollte aber bei alledem nicht vergessen, dass das vor allem in den USA dieser Tage wieder sehr populäre „Elvis hat schwarze Musik gestohlen“ Unsinn ist. „Cultural appropriation“ als buzzword für die neue Rassentrennung in der Musik, mit dem die schwarze Musik diesmal vor „Diebstahl“ geschützt werden soll, um sicher zu stellen, dass Schwarze auch wirklich nur das machen: Musik und nicht etwa Politik oder Wirtschaft.
„Cultural appropriation“ gibt es nicht und kann es nicht geben, Kultur, Musik zumal orientiert sich immer daran, was Leute hören und hören wollen und die Ohren kümmert Rassentrennung nicht. Auch die schwarze Musik, Blues, Jazz oder Rhythm’n’Blues ist nicht so „pur“ wie es manche Schwarze oder Weiße gerne hätten, genauso wenig wie weiße Musik.
Und Elvis als reinen „Dieb“ darzustellen, verneint die Ausnahmestellung, die Elvis als Musiker innehat, seine Musikalität, seine Radikalität und seine umfassenden musikalischen Interessen. Natürlich kam „That’s Allright“ nicht aus dem All, aus einer „Genialität“, sondern war Produkt der Musik, die Elvis gehört hatte. In meinen Augen ist sein Verdienst, die gehörte Musik übernommen (wie oben geschrieben, Rassentrennung), transformiert und tatsächlich auch veröffentlicht zu haben.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sehr schön geschrieben.
Ich denke auch, dass Elvis, vielleicht genauso wie der eine oder andere Jazzmusiker (z.B. Benny Goodman der Lionel Hampton in seine Band aufgenommen hat), geholfen haben, dass nach und nach auch dunkelhäutige Musiker bei einem weißen Publikum Erfolg hatten?! Von Elvis bis zu den enormen Erfolgen von Michael Jackson, Whitney Houston oder Prince ist natürlich noch ein sehr weiter Weg gewesen, aber dennoch.
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@gypsy-tail-windEin Trick, der aber eben auch seine Tücken hatte … denn wo blieben die Afro-Amerikaner am Ende, wenn da ein weisser mit einer weissen Band ihre „schwarze“ Musik machte und damit riesige Erfolge feierte? Die Wirkung war ja primär eine für die weissen, die auch mehr Kohle hatten … abgesehen davon hiess „Black Music“ damals – kein Witz – „race music“. Das wurde später vom beschönigenden „rhythm and blues“ abgelöst – auch ein „Trick“.
Hier noch etwas Lesestoff zum Thema „Wildheit“ usw.
How Colonialism Shaped Body Shaming
Mir kommt, mit Verlaub, bei der Crossover-Scheisse (Bigotterie galore!), guter oder schlechter Trick hin oder her, immer mal wieder heftig das Kotzen.Ja, „race music“ – und wenn man ehrlich ist, traf das in der damaligen Zeit ja auch den Punkt.
Wir schreiben in lateinischen Buchstaben, wir rechnen mit arabischen Ziffern, wir hören wie der Amerikaner Stan Getz auf einem von einem Belgier erfunden Instrument brasilianische Musik spielt, Afrika Bambaataa sampelt Kraftwerk, Berlin tanzt Techno, Finnland tanzt Tango, die Deutschen essen Kartoffeln und trinken Kaffee, die Briten trinken Tee und haben den Blues via British Invasion in die USA re-importiert. Ich glaube cultural crossover liegt in der Natur der Kultur selbst, es sei denn, man lebt als isoliertes Volk im tiefen Busch.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)ja, sehr schön geschrieben.
Es ist ein eigenartiges Paradoxon, dass die Segregation in den USA eine Voraussetzung für die Entstehung einer schwarzen Identität, Kultur und damit auch Musik war, dass das Leiden unter und das Anstemmen gegen diese Segregation gleichzeitig Teil dieser Kultur ist, die Identität dieser Kultur aber umso mehr aufweicht, je mehr die Segregation selbst aufweicht. Kann man das so sagen … ?
Klar, Gospel, Blues, „race music“, auch das sind keine reinen Kulturformen, sie konnten ja nur unter den Bedingungen der afro-amerikanischen Diaspora entstehen. Und so sehr Chuck Berry, Bo Diddley, Ike Turner etc. ff. auch große Künstler waren, um im überwiegend weißen Mainstream-Amerika erfolgreich zu sein, dagegen sprach nicht nur das Handicap ihrer schwarzen Hautfarbe. Da hatte ihnen Elvis auch künstlerisch einfach etwas voraus: Er sah aus, tanzte und sang wie ein junger Gott!
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)friedrich@latho,
ja, sehr schön geschrieben.
Es ist ein eigenartiges Paradoxon, dass die Segregation in den USA eine Voraussetzung für die Entstehung einer schwarzen Identität, Kultur und damit auch Musik war, dass das Leiden unter und das Anstemmen gegen diese Segregation gleichzeitig Teil dieser Kultur ist, die Identität dieser Kultur aber umso mehr aufweicht, je mehr die Segregation selbst aufweicht. Kann man das so sagen … ?Thanks, @friedrich & @doc-f!
Das wird so sein. Je länger so etwas anhält, je mehr die Grundlagen für die Segregation entfallen, beispielsweise, dass der Rassismus „aufweicht“ (weil er zB komplett diskreditiert ist etc), dass Schwarze mehr Teil haben an der Gesellschaft (zB durch eine bescheidene schwarze Mittelschicht), desto mehr wird sie durchlässig, desto mehr Grenzgänger gibt es. Die „Provokationen“ gegenüber der Segregation sind ja älter, geschehen beispielsweise schon im Jazz.
friedrich
Klar, Gospel, Blues, „race music“, auch das sind keine reinen Kulturformen, sie konnten ja nur unter den Bedingungen der afro-amerikanischen Diaspora entstehen. Und so sehr Chuck Berry, Bo Diddley, Ike Turner etc. ff. auch große Künstler waren, um im überwiegend weißen Mainstream-Amerika erfolgreich zu sein, dagegen sprach nicht nur das Handicap ihrer schwarzen Hautfarbe. Da hatte ihnen Elvis auch künstlerisch einfach etwas voraus: Er sah aus, tanzte und sang wie ein junger Gott!Ohne Berry oder Diddley ihre Verdienste abzusprechen, Elvis war in meinen Augen etwas Besonderes und das schließt schwarze Musiker ein.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoDie „Provokationen“ gegenüber der Segregation sind ja älter, geschehen beispielsweise schon im Jazz.
Wichtiger Punkt. Obwohl zunächst nur Nicht- Weisse in die Jazzclubs durften, spielten da doch fast ausschliesslich Afroamerikaner. Und das schon viel früher, ab den 1920-er Jahren. Auf Drängen von Duke Ellington und anderen wurden diese Regeln im Laufe der Jahre gelockert, anders als in den schwarzen Juke Joints und den weissen Honky Tonks.
Der Einfluss von Elvis auf das Aufweichen der Segregation ist für mich nicht zu unterschätzen. Die Zeit war aber auch reif dafür, vor allem in den Südstaaten. Da finde ich Chuck D.s aggressive Zitate nicht so ganz fair, aber aus seiner Sicht verständlich.
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich denke, Elvis und vor allem seiner damaligen Begleitband, kommt noch ein weiterer Verdienst zu.
Oftmals war es ja ganz normal, dass erfolgreiche Hits von farbigen Musikern noch einmal von weißen Interpreten für die Charts gecovert wurden. Sehr oft ließen diese Nachbearbeitungen jegliche Spannung der Originale vermissen. Ich danke da an solche Leute, wie Pat Boone.
Anders lag der Fall bei Elvis. Der coverte zwar auch, aber er tat dies spannend und einfallsreich. Nicht zuletzt hatten Scotty Moore und die anderen Musiker seiner Band daran einen wichtigen Anteil.
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Schlagwörter: das letzte Wort, der größte Künstler aller Zeiten, Elvis, Elvis Presley, Elvis weint, Generationenkonflikt, Hilf Himmel!, kein Elvis für Tübingen, Musikologen unter sich, The King, Treffpunkt der Trolle, von Bo den Po und von Chuck die Mucke
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