Antwort auf: Elvis Presley

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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@gypsy-tail-windEin Trick, der aber eben auch seine Tücken hatte … denn wo blieben die Afro-Amerikaner am Ende, wenn da ein weisser mit einer weissen Band ihre „schwarze“ Musik machte und damit riesige Erfolge feierte? Die Wirkung war ja primär eine für die weissen, die auch mehr Kohle hatten … abgesehen davon hiess „Black Music“ damals – kein Witz – „race music“. Das wurde später vom beschönigenden „rhythm and blues“ abgelöst – auch ein „Trick“.
Hier noch etwas Lesestoff zum Thema „Wildheit“ usw.
How Colonialism Shaped Body Shaming
Mir kommt, mit Verlaub, bei der Crossover-Scheisse (Bigotterie galore!), guter oder schlechter Trick hin oder her, immer mal wieder heftig das Kotzen.

Ja, „race music“ – und wenn man ehrlich ist, traf das in der damaligen Zeit ja auch den Punkt.

Wir schreiben in lateinischen Buchstaben, wir rechnen mit arabischen Ziffern, wir hören wie der Amerikaner Stan Getz auf einem von einem Belgier erfunden Instrument brasilianische Musik spielt, Afrika Bambaataa sampelt Kraftwerk, Berlin tanzt Techno, Finnland tanzt Tango, die Deutschen essen Kartoffeln und trinken Kaffee, die Briten trinken Tee und haben den Blues via British Invasion in die USA re-importiert. Ich glaube cultural crossover liegt in der Natur der Kultur selbst, es sei denn, man lebt als isoliertes Volk im tiefen Busch.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)