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AutorBeiträge
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Pumpkin04Ich bin durchaus in der Lage, Texte zu lesen.
Es hieß “ … die Trompete kommt in jedem dritten Song vor… “
Ergo wurde auf die Häufigkeit des Einsatzes angesprochen.
Nicht die Häufigkeit, sondern die Ähnlichkeit. Vielleicht sind die Einsatzmöglichkeiten einer Trompete auch einfach nur limitiert. Bin selbst übrigens seit der „Sonntag im April“ dabei und aus meiner Erfahrung mit realen alten Freunden kann ich euch versichern, ein Wiedersehen wärmt leider oft nur Altes auf, fügt aber nichts Neues mehr hinzu. Es funktioniert nicht, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum, eine alte Freundschaft aufrecht zu erhalten, die nur noch auf Sentimentalität basiert.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Highlights von Rolling-Stone.de„Bad“ von Michael Jackson: Der König ist gestürzt
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WerbungFilterBin selbst übrigens seit der „Sonntag im April“ dabei und aus meiner Erfahrung mit realen alten Freunden kann ich euch versichern, ein Wiedersehen wärmt leider oft nur Altes auf, fügt aber nichts Neues mehr hinzu. Es funktioniert nicht, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum, eine alte Freundschaft aufrecht zu erhalten, die nur noch auf Sentimentalität basiert.
Doch, es kann funktionieren. Ich zum Beispiel vertrete die Ansicht, dass Musik einem nicht ständig Neues bieten muss – nur GUTES muss sie bieten, und das tun Element Of Crime auf dem neuen Album meines Erachtens.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Ich würde gern mal die Kommentare lesen, wenn EOC auf einem neuen Album was komplett Anderes aus dem Hut zaubert. Nicht, dass ich möchte, dass die Band sich verändert. Aber die sich verändernden Kommentare wären spannend.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Mein Freundeskreis von vor 10-15 Jahren verteilt sich inzwischen quer durch Deutschland. Man hält locker Kontakt, zu Weihnachten schlägt man zuverlässig bei der Familie in der alten Heimat auf und dann trifft man sich für einen Abend. Das wurde immer mehr zur ermüdenden Leistungsschau. Ja ja, immer noch ganz die Alten, nur ein neues Auto jetzt und unten im Süden die Verdienstmöglichkeiten sind ja auch ganz andere. Erzähl doch noch mal die Geschichte mit dir und der X damals. Was macht die eigentlich jetzt? Nee, ich hab da ne viel bessere Story aus’m vergangenen Jahr. Die hieß Y, ist aber auch schon wieder nicht mehr aktuell, aber eigentlich warens mal wieder die selben Fehler, wie mit der X … letztes Jahr fiel das Treffen letztendlich aus und für dieses Jahr wird sich auch keiner mehr an die Planung machen. Was das mit Element of Crime zu tun hat? Vielleicht geht es mir mit dem neuen Album allein schon aufgrund des Titels genauso und vielleicht ist das aber auch mein individuelles Problem
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.coleporterDoch, es kann funktionieren. Ich zum Beispiel vertrete die Ansicht, dass Musik einem nicht ständig Neues bieten muss – nur GUTES muss sie bieten, und das tun Element Of Crime auf dem neuen Album meines Erachtens.
Ganz Deiner Meinung! Genau so ist es doch auch, wenn man zum Beispiel an Oscar Peterson, Keith Jarrett, Leonard Cohen, Ryan Adams oder Edith Piaf denkt.
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VinyljunkieExtrabreitGanz Deiner Meinung! Genau so ist es doch auch, wenn man zum Beispiel an Oscar Peterson, Keith Jarrett, Leonard Cohen, Ryan Adams oder Edith Piaf denkt.
…oder an Extrabreit! – die haben übrigens gestern ein umjubeltes Konzert in Hamburg gegeben.
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Die habe ich im Sommer 2008 in Bochum erlebt. Jugenderinnerungen kamen hoch. Das ganze war zudem umsonst, denn es fand bei „Bochum total“ statt
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VinyljunkieGutes Album, sehr gutes sogar.
Der Gesang von Alexandra Regner gefällt mir sehr. So muss es sein. Natürlich singt Mascha Wenzel (und nicht die Tochter von Frank Elstner) noch besser, aber 5 Sterne sind fünf Sterne. Somit ein perfektes Album.--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Selten genug, dass es in der Südwestpresse mal ein halbwegs unterhaltsames Interview im Feuilleton zu lesen gibt. Mir gefällt die Gelassenheit der Interviewten, die sich auch in der Musik widerspiegelt.
Der Motor springt immer an
Interview zum neuen Album von „Element of Crime“
Mit „Immer Da Wo Du Bist Bin Ich Nie“ (Vertigo Berlin) veröffentlicht die Band „Element of Crime“ ihr 13. Album. Ein Gespräch mit Sänger und Texter Sven Regener sowie mit Schlagzeuger Richard Pappik.
UDO EBERL
Sie haben direkt nach dem Soundtrack für den Film „Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe“ mit der Arbeit am neuen Album begonnen. Hatten Sie da einen besonders guten Lauf?
SVEN REGENER: Für mich, der nicht andauernd Songtexte schreibt, war das sehr angenehm. Es gab da nicht diese hohe Schwelle, vor der man sich überlegt, wo fange ich jetzt an. Ich konnte für den Film Liedertexte schreiben, die sich direkt auf Szenen bezogen. Ich war also schon in diesem gewissen Modus drin.
Galt das auch für die Band und die Musik?
REGENER: Die Band kannst du immer anwerfen. Die ist wie ein alter Diesel, der in der Scheune steht. Du drehst den Schlüssel, und erst qualmt die Kiste mächtig, aber dann läuft sie. Unser großer Vorteil: Wer nicht muss, kann immer.
Wie entstehen die Songs von Element of Crime?
RICHARD PAPPIK: Wir jammen auch schon mal im Übungsraum, obwohl das unsere Sache nicht ist. Aber jeder hat bereits Songideen dabei.
REGENER: Songs schon, aber leider keine Texte (grinst). Und ich muss zugeben, nicht zu jeder Musik kann ich passende Texte schreiben. Wobei ich der Meinung bin, dass dies eher an meinen eingeschränkten Möglichkeiten liegt. Am Ende des Tages geht es immer darum, zu wissen, wo ein Song hin will. Er muss sein eigenes Leben entwickeln können. Je einfacher und lässiger es am Ende klingt, desto besser.
Und das ist harte Arbeit?
REGENER: Das ist mit einem Film vergleichbar. Wenn man da Leute plaudernd im Biergarten sieht, vergisst man gerne, dass zusätzlich zum Tageslicht 20 Scheinwerfer die Szene beleuchten. Ähnlich ist es bei der Entstehung eines neuen Albums im Studio. Das ist ein spannender Transformationsprozess.
Mit „Kopf aus dem Fenster“ haben Sie dem neuen Album einen Song voran gestellt, in dem Sie, Herr Regener, den singenden Kotzbrocken geben und von dem man nicht recht weiß: Entspringt er dem Wissen um Demenz oder ist er einfach surreal.
PAPPIK: Vielleicht ist es aus der Demenz heraus entwickelter Surrealismus.
REGENER: Aber es geht auch um Sex. Eindeutig. Man muss wohl kein Freudianer sein, um die Begriffe Wurst, Mayonnaise oder Gurken deuten zu können. Aber: Man kann so etwas natürlich auch anders interpretieren.
Ebenso wichtig wie diese Doppelbödigkeit scheint auch das Festhalten am typischen Sound von „Element of Crime“ zu sein.
PAPPIK: Diese Band hat ihren Stil. Leonard Cohen macht ja auch nicht plötzlich experimentelle Musik.
REGENER: Es ist unsere verdammte Pflicht so zu klingen. Es drängen sich ja auch nicht an jeder Ecke Bands auf, die unseren Part übernehmen könnten. Wir haben eigentlich nur drei, vier Lieder, die wir so oder so ähnlich immer wieder machen. Ich bin der Meinung, das ist ganz schön viel – ein Lied kann für drei erfolgreiche Platten gut sein.
Wie viel Mut gehört denn dazu, zwischen Lyrik pur und Song-Kurzgeschichten solch geschmeidige Textzeilen wie „Der liebe Gott liebt dich, und wenn nicht, dann bin ich noch da“ oder „Am Ende denk ich immer nur an dich“ rauszuhauen?
REGENER: Es gibt kein Abgrenzungsproblem. Wir müssen nicht beweisen, dass wir kein Schlager oder Punk sind. Eigentlich mag ich persönlich fast alle Songtexte, nur solche, die zu flach sind und Schlaumeier-Texte nicht.
Will man kaum glauben.
REGENER: Doch. Da bin ich ultraliberal. Der Musik verzeihe ich alles. Auch totalen Quatsch.
Erscheinungsdatum: Donnerstag 08.10.2009
Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/--
I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.Moin,
also ich möchte nicht, dass EOC andre Musik machen sondern ihren Stil behalten. Es ist wie alte Freunde wieder zu sehen und das kann Jahrzehnte halten, jedenfalls in meinem Freundeskreis.--
"Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)Aktuelles Lieblingslied meines Sohnes (2 1/2 Jahre):
„Kopf aus dem Fenster“. Heisst bei ihm aber „Böse un Heissss“:-)--
.Ich kann das neue Album noch gar nicht so richtig bewerten, da ich ständig, und immer wieder, nur DER WEISSE HAI höre…
Ob die das auch live bringen werden?
Würde mich freuen!!!--
Nach 2.156fachem Hören sage ich: ganz großes Album! Und keinen Deut flacher getextet als „Mittelpunkt der Welt“. Ganz im Gegenteil gefällt mir „Immer da…“ aufgrund seiner erfrischenden Nicht-Homogenität ( „Mittelpunkt“ und „Romantik“ sind fantastische Alben, sind in sich aber zu geschlossen und … naja, eben homogen ) sogar noch besser!
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„Immer da wo du bist bin ich nie“ geht mühelos als Fortsetzung des Albums „Mittelpunkt der Welt“ durch, da sich musikalisch seitdem wenig geändert hat. Einzig die Melodien wirken zum Teil nicht ganz so eingängig und lieblich wie auf der Vorgängerplatte, die Gitarrenlinien schweben weniger über dem Ganzen und orientieren sich stärker am Song. Von Element Of Crime aus der Vergangenheit gewohnte Stilmittel wie Akkordeon- und Trompetenklänge finden auch auf dem neuesten Werk der Band Verwendung und unterstreichen bei aller Ohrwurmtauglichkeit mancher Lieder die nach wie vor melancholische Grundstimmung der Stücke, für die man Element Of Crime schätzt. Als Novum im Band-Repertoire finden im Stück „Der weiße Hai“ erstmals Kinderchor-Elemente Verwendung, die dem Track eine heitere Note verleihen.
Ein wichtiger Bestandteil bleiben jedoch auch auf dieser Platte die Texte Sven Regeners, welche im Gegensatz zum Vorgänger etwas stärker chiffriert Botschaften und Gefühle transportieren. Überhaupt die Texte: Sie wirken oft wie zu Besuch kommende alte Bekannte. Man glaubt, ihre Eigenheiten, Spitzfindigkeiten, ihren Witz und die Selbstironie zu kennen. Und doch erlebt man immer wieder Überraschungen.
Die Erzählkunst Regeners liegt dabei unter anderem darin, beim Hörer auf manchmal erstaunliche Weise das Kopfkino in Gang zu setzen. Es entstehen mitunter skurrile Bilder vor dem geistigen Auge, die oft zum Nachdenken und gelegentlich zum Schmunzeln oder Lachen anregen. Als Beispiel für letzteren Aspekt mag der Titelsong herhalten, in dem sich der Protagonist trotz aller ihm zustoßenden Widrigkeiten immer wieder am Ziel wähnt. Bei all dieser komischen Tragik ist sich der Autor der Textzeilen nicht zu schade, die eigene Person nicht allzu ernst und auf die Schippe zu nehmen. Heißt es doch so schön im Stück „Kopf aus dem Fenster“: Was für Cloppenburg Pfanni ist, bist du für mich / Und dann scheiß auf Metaphern, die sind böse und heiß.“ Und das von einem, in dessen Texten Metaphern seit je her wichtiges Stilmittel sind.
Dabei erhalten selbst die normalen Dinge des Alltags in Sven Regeners Versen den Glanz des Besonderen. Formulierungen in „Einer kommt weiter“ wie: „Die Luft die du atmest übt da, wo sie deine Haut berührt / Einen Druck von 1000 Millibar aus, den du dennoch nicht spürst / Weil alles dagegen drückt wie ein alter Schuh“ und besonders „Der Zucker in deinem Kaffee ist nur Kohle und Wasser und Glück“ in eine Liebeserklärung münden zu lassen, mutet zunächst zwar ungewöhnlich an, funktioniert bei Regener aber außerordentlich gut und glaubwürdig.
„Immer da wo du bist bin ich nie“ ist in verschiedenen Versionen erhältlich. Für Vinylhörer ist bereits nach „Euro und Markstück“ Schluss. CD-Besitzer kommen in den zweifelhaften Genuss einer EOC-Adaption des Carter Family Stücks „Storms Are On The Ocean“, welches von Regener mit dem von ihm nicht unbekannten, unschönen Akzent dargeboten wird. Warum allerdings die hervorragende, nur über ein Download-Portal zu beziehende Cover-Version des Desir Noir-Stücks „Le Vent Nous Portera“ auf keinem der physikalischen Tonträger enthalten ist, bleibt indes schleierhaft, denn dieses Stück hätte die insgesamt sehr gute Platte noch stärker aufgewertet.
Abschließend ergibt sich mit den Highlights „Kopf aus dem Fenster“, „Kaffee und Karin“, „Einer kommt weiter“, dem Titeltrack, „Der weiße Hai“ und („Le Vent Nous Portera“) eine Wertung von ****.
Pumpkin04Nach 2.156fachem Hören sage ich: ganz großes Album! Und keinen Deut flacher getextet als „Mittelpunkt der Welt“. Ganz im Gegenteil gefällt mir „Immer da…“ aufgrund seiner erfrischenden Nicht-Homogenität ( „Mittelpunkt“ und „Romantik“ sind fantastische Alben, sind in sich aber zu geschlossen und … naja, eben homogen ) sogar noch besser!
Da sprichst du mir so aus der Seele.
Ich habe „Mittelpunkt der Welt“ sicher fünfmllionenmal gehört und halte es für einen ganz großen Wurf. Ein Meilensten, und ja, ich kenne auch all die alten Alben. Es ist das in sich geschlossenste Album, das kein Konzeptalbum ist, das ich kenne. Delmenhorst und Mittelpunkt der Welt sind die perfekten Spangen für eine Sammlung wunderschöner Betrachtungen über die Liebe und ihre Wirrungen.
Und jetzt hatte ich ja schon etwas Angst, dass das neue EOC-Album da nahtlos anknüpft, denn was soll da noch kommen? Noch mehr traurige Liebeslieder? Noch mehr Herbstmusik? Und so hat mich „Immer da…“ wirklich angenehm überrascht – dieser deutliche Schwenk hin zur Schrulligkeit und Verschrobenheit und Spaßlieder.
Ich liebe „Mittelpunkt der Welt“, aber ich finde es auch toll, dass „Immer da…“ nicht direkt anknüpft, sondern anders ist. Für eine so altgediente Band ist das doch das höchste Kompliment.
Und überhaupt habe ich nie verstanden, warum EOC so gerne vorgeworfen wird, immer gleich zu klingen. Wenn man sich noch mal alle Alben seit den 80ern durchhört, bemerkt man doch unweigerlich einen Bogen, vom englischsprachsprachigen Szene/Underground über die Art-Chanson-Schiene der frühen deutschen Alben hin zu immer romantischer und „schlichter“ werdenden Alben.
Ich freu mich schon auf die zukünftigen Alben
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Schlagwörter: Element Of Crime
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