ECM Records

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  • #7266305  | PERMALINK

    vorgarten

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    und für diese perfekte samstagmorgen-musik staube ich dann auch mal schlecht gepflegtes vinyl ab. knister.

    ECM 1017
    keith jarrett: facing you

    hippie-jarrett on the run. die idee, ihn solo spielen zu lassen, hatte ja miles zuerst, zu hören auf den cellar door sessions. mit mitmusiker dejohnette lässt er sich dann wenig später (mai 71) von ecm in einem hollywood-studio aufnehmen, das wird aber erst der zweite streich. danach kommen die atlantic-sessions mit seinem trio (haden & motian), das dewey redman zum „american quartet“ macht. dann reist jarrett mit der miles-band nach europa (der dietikon-auftritt ist auf der letzten bootleg-ausgabe zu hören), um nach dem abschluss in stockholm einen kurzen abstecher in kongshaugs osloer studio zu machen und FACING YOU aufzunehmen (kurz danach dann der letzte auftritt mit miles in new york, die EXPECTATION-session mit dem quartett und strings und brass für columbia, aufnahmen mit airto, im juni 72 dann der hamburger auftritt mit haden und motian, den ecm kürzlich auch herausgebracht hat).

    solo also irgendwie zwischendrin, den dreckfunk noch in den fingern (und auch schon für ecm eingespielt), den hippiejazz auf multiplen instrumenten wohl auch irgendwie noch aus der lloyd-band mitgeschleppt, jubiliert sich der popstar durch optimistischen dur-gospel und freudigen blues, emanzipiert seine eine hand von der anderen, und schafft in seinem verblüffungs-parforceritt struktur und abwechslung nur durch angedeutete suiten und kurze zwischenspiele, nach denen es dann wieder in den siebten himmel gehen kann. wirklich intim ist diese session nicht, aber sie ist – ganz ähnlich wie beim kollegen corea – von einem unerschütterlichen glauben an die schönen dinge des lebens geprägt. (ich kann damit nach wie vor wenig anfangen, obwohl ich es prinzipiell sympathisch finde.)

    Keith Jarrett piano
    Recorded November 1971 at Arne Bendiksen Studio, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266307  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    QUOTE „vorgarten“
    und für diese perfekte samstagmorgen-musik staube ich dann auch mal schlecht gepflegtes vinyl ab. knister.

    ECM 1017
    keith jarrett: facing you

    solo also irgendwie zwischendrin, den dreckfunk noch in den fingern (und auch schon für ecm eingespielt), den hippiejazz auf multiplen instrumenten wohl auch irgendwie noch aus der lloyd-band mitgeschleppt, jubiliert sich der popstar durch optimistischen dur-gospel und freudigen blues, emanzipiert seine eine hand von der anderen, und schafft in seinem verblüffungs-parforceritt struktur und abwechslung nur durch angedeutete suiten und kurze zwischenspiele, nach denen es dann wieder in den siebten himmel gehen kann. wirklich intim ist diese session nicht, aber sie ist – ganz ähnlich wie beim kollegen corea – von einem unerschütterlichen glauben an die schönen dinge des lebens geprägt. (ich kann damit nach wie vor wenig anfangen, obwohl ich es prinzipiell sympathisch finde.)
    UNQOUTE

    auch hier verklärt die Kenntnisz der nachfolgenden Geschichte, denn „Facing You“ öffnete die Büchse der Pandora für das Produkt „Keith Jarrett Solo„, welches bekanntlich punktgenau den Zeitgeist der 70er traf …. insoferne eine ökonomisch wichtige Scheibe, denn sie schaffte die Basis für so manchte musikalische Großtaten anderer Künstlerm welche sonst mglw nicht (so) passiert wären …. und „Facing You“ musikalisch ? Jarrett tut niemandem (und auch sich selbst) nicht weh, es werden hier bereits die später als Trademark bekannten pastellfarbenen Stimmungen aufgebaut welche kommen …. und gehen …

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266309  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Meinst Du? Ich würde sagen „Mingus Plays Piano“ öffnete diese Büchse.

    Aber ja, wieder ein feiner Text, vorgarten – und bei mir ist es wohl genau so, dass ich all das, was Du so treffend beschreibst, nicht wirklich sympathisch finde. Das Fazit ist dann am Ende wohl ein ähnliches.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7266311  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpope
    auch hier verklärt die Kenntnisz der nachfolgenden Geschichte, denn „Facing You“ öffnete die Büchse der Pandora für das Produkt „Keith Jarrett Solo„, welches bekanntlich punktgenau den Zeitgeist der 70er traf …. insoferne eine ökonomisch wichtige Scheibe, denn sie schaffte die Basis für so manchte musikalische Großtaten anderer Künstlerm welche sonst mglw nicht (so) passiert wären …. und „Facing You“ musikalisch ? Jarrett tut niemandem (und auch sich selbst) nicht weh, es werden hier bereits die später als Trademark bekannten pastellfarbenen Stimmungen aufgebaut welche kommen …. und gehen …

    ich habe ja, was jarrett solo angeht, ein loch zwischen FACING YOU und KÖLN / SUN BEAR, wobei ich zwischen letzteren beiden schon mehr unterschiede als gemeinsamkeiten in erinnerung habe (und schon gar nicht von einem trademark sprechen könnte). und interessant ist ja tatsächlich die idee, dass jarrett solo eventuell eine erfindung von miles ist.

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    #7266313  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1018/19
    circle: paris – concert

    bei corea ist um 1970 natürlich alles ähnlich im fluss wie beim zeitweisen miles-band-kollegen jarrett. es gibt einen haufen originelles selbstkomponiertes material, und in der miles-band ist der kongeniale partner eher dave holland als jack dejohnette. zusammen mit alschul gibt es schon blue-note-aufnahmen, auf braxton trifft corea bei marion browns ecm-session. danach steigen corea und holland gemeinsam bei miles aus (letzter auftritt im august 1970, isle of wight; corea wird nochmal für die ON THE CORNER sessions zurückkehren), kurz davor und danach entstehen die ersten circle-aufnahmen (CIRCLING IN bei blue note). dann das THE SUN album mit grossman für die japanische toshiba, schließlich im januar die A.R.C. session für ecm im trio.
    das live-album in paris ist noch nicht der schlusspunkt für circle, es gibt noch aufnahmen aus bergamo und nochmal etwas studiomaterial im mai, das war nachdem corea seine solo-improvisationen einspielte, deren zweiten teil eicher nach der circle-aufnahme herausbrachte.

    71/72 ist corea gut beschäftigter sideman, u.a. bei elvin jones und stan getz, bevor er 1972 auf ecm die return-to-forever-band vorstellte, mit der er aber schon bald zu polydor umzieht. auf dem deutschen label ist er danach hauptsächlich mit gary burton zu hören (CRYSTAL SILENCE wird im november 72 eingespielt).

    so dominant corea mit 4 alben in 71 und zwei in 72 auf ecm also auch ist, scheint eicher ihn nur ausschnittsweise dokumentiert bekommen zu haben. und was der pianist da zwischen postbop, freier kollektiv-improvisation und latin.fusion abliefert, macht gleichzeitig deutlich, was in den frühen 70ern so alles als jazz zirkulierte.

    was circle angeht, ist hier wohl ein gipfelpunkt erreicht, was an freidrehenden virtuosentum in der spontanimprovisation möglich ist. es ist schlichtweg unfassbar, wie leicht und schnell alle vier hier unterwegs sind. für mich hat das was sehr sportliches; aber es braucht nur leichte verschiebungen, z.b. auf braxtons dortmund-konzert oder bei hollands vogelkonferenz-album, um mich tatsächlich zu kriegen. hier – und das ist wirklich einer von unzähligen versuchen, mich dem album anzunähern, auf dem vier musiker beteiligt sind, die ich ausgesprochen toll finde – bleibt es mir einfach zu stark in einer simultan-energetischen kraftmeierei hängen. obwohl sie eigentlich jedesmal am ende der stücke den dreh in etwas sehr besonderes hinkriegen – aber davor muss man 20 minuten lang andere drogen nehmen, um folgen zu können. was das anwesende publikum offensichtlich hinbekommt, dessen enthusiastischer applaus ein weiteres indiz dafür ist, womit man sich 1971 hat konfrontieren lassen.

    Anthony Braxton reeds, percussion
    Chick Corea piano
    Dave Holland bass, cello
    Barry Altschul percussion
    Recorded February 21, 1971 at the Maison de l’O.R.T.F, Paris
    Engineer: Jean Delron
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266315  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Kleine Verwirrung gestiftet, denn auch Polydor ist (bzw. war anfänglich) meines Wissens ein deutsches Label. Ist allerdings verwirrend, der englische Wiki-Eintrag zudem von einem Deutschen mit schlechten Englischkenntnissen verfasst, was nicht gerade hilft, Klarheit zu schaffen.

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    #7266317  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail windMeinst Du? Ich würde sagen „Mingus Plays Piano“ öffnete diese Büchse.

    Aber ja, wieder ein feiner Text, vorgarten – und bei mir ist es wohl genau so, dass ich all das, was Du so treffend beschreibst, nicht wirklich sympathisch finde. Das Fazit ist dann am Ende wohl ein ähnliches.

    Der Konnex zwischen Mingus und Jarrett Solo erschließt sich mir so nicht ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266319  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpopeDer Konnex zwischen Mingus und Jarrett Solo erschließt sich mir so nicht ….

    Na, wenn „X macht Solo-Album“ schon eine Trademark sein darf ;-)

    Im ernst: Mingus‘ Solo-Album ist meines wissens das erste, das mehr oder minder als freie Improvisation bzw. als Reihe freier Improvisationen entstanden ist. Ob Jarrett es gekannt hat, bleibe dahingestellt, aber wenigstens in den paar langen freien Sücken des Mingus-Albums haben Jarrett (und Bley) einen Vorläufer.

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    #7266321  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgartenich habe ja, was jarrett solo angeht, ein loch zwischen FACING YOU und KÖLN / SUN BEAR, wobei ich zwischen letzteren beiden schon mehr unterschiede als gemeinsamkeiten in erinnerung habe (und schon gar nicht von einem trademark sprechen könnte). und interessant ist ja tatsächlich die idee, dass jarrett solo eventuell eine erfindung von miles ist.

    Nun die Trademark ergab sich sukzessive mehr aus der Kraft des Faktischen und weniger aus musikalischen Repetitorien …. für viele Menschen stand „Jarrett Solo“ für ein Lebensgefühl und so wurden Konzerterlebnisse zur selbsterfüllenden Prophezeiung welcher sich Jarrett in der Konzertsituation oft auch nicht entziehen konnte …. Trademark ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266323  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpope für viele Menschen stand „Jarrett Solo“ für ein Lebensgefühl und so wurde Konzerterlebnisse zur selbsterfüllenden Prophezeiung welcher sich Jarrett in der Konzertsituation oft auch nicht entziehen konnte …. Trademark ….

    das kann ich natürlich gut nachvollziehen.

    --

    #7266325  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy tail windNa, wenn „X macht Solo-Album“ schon eine Trademark sein darf ;-)

    Im ernst: Mingus‘ Solo-Album ist meines wissens das erste, das mehr oder minder als freie Improvisation bzw. als Reihe freier Improvisationen entstanden ist. Ob Jarrett es gekannt hat, bleibe dahingestellt, aber wenigstens in den paar langen freien Sücken des Mingus-Albums haben Jarrett (und Bley) einen Vorläufer.

    Das mag so sein – meine ursprüngliche Trademark Verwendung bezog sich aber ausschließlich auf die ECM-Welt und dort alleinig auf Jarrett, comprendo ;-) ?

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266327  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1020
    chick corea: piano improvisations vol. 2

    es war sicherlich ein fehler, den zweiten teil von coreas soloausflügen direkt nach dem circle-konzert zu hören, da man schon dort vor rasend zugestellten räumen kein bein mehr an den boden bekam. seite eins von volume 2 hier geht gleich so weiter, wirkt dabei aber auch ein bisschen wie resteverwertung aus den zwei session-tagen. vieles ist hier nicht mehr zwingend, sondern einfach nur virtuos und schnell, die version von „twinkle twinkle“ wirklich völlig gaga (monk ganz schnell mit spielfehlern, dazwischen corea-akkorde), auch „masqualero“ braucht man nicht nochmal als cluster von klavierläufen.
    seite zwei dann aber überraschend. „departure from planet earth“ als geräuschstudie mit durchgetretenem pedal, aus dem bauch des instruments herausgearbeitet, dann die suite „a new place“voller überraschender kleiner details, entwickelt sich zwischendurch schon ins lateinamerikanische und verklingt dann ganz reduziert und leicht.

    Chick Corea piano
    Recorded April 21 & 22, 1971, Bendiksen Studio, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

    --

    #7266329  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1021
    keith jarrett / jack dejohnette: ruta and daitya

    mit diesem schönen cover mit anleihen aus der naiven malerei und lustigen panflöten auf stücken mit titeln wie „sounds of peru“ stellen sich zwei hauptprotagonisten des labels (bis heute) erstmals vor. dafür reisen herr rapp und herr wieland und wahrscheinlich auch herr eicher ins sonnige kalifornien, und sammeln ein paar sound- und rhythmus-sketches der damals noch bei miles davis arbeitenden musiker zusammen. ich mag das album irgendwie, obwohl es weder hand noch fuß hat, vieles funktioniert so derartig offensichtlich nicht, dass man den beiden geradezu zurufen möchte: jetzt setzt euch endlich hinter die instrumente, die ihr gelernt habt und lasst das mal sein mit handtrommel und panflöte und freier improvisation.

    aber selbst, wenn man schon genug hat auf dem sonnenüberstrahlten spielplatz, überrascht einen der wahwah-gospelfunk von „you know you know“ am ende dann doch. vor dem geistige auge sieht man die ganze zeit papa miles still in der ecke sitzen und über seine viel zu braven kinder schmunzeln.

    Keith Jarrett piano, electric piano, organ, flute
    Jack DeJohnette drums, percussion
    Recorded May 1971 at Sunset Studios, Los Angeles
    Engineers: Rapp/Wieland
    Produced by Manfred Eicher

    --

    #7266331  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1022
    chick corea: return to forever

    ich mag das ja kaum zugeben, aber ich habe das album gerade zum allerersten mal gehört. wahrscheinlich war ich durch spätere return-to-forever-alben abgeschreckt, denn das hier gefällt mir natürlich sehr gut. scientology sei dank, wenn man mir diesen billigen kalauer verzeihen mag.

    man kann ja verstehen, dass jemand wie corea irgendwann auch einmal zugängliche musik machen will. aber es braucht eben auch die leute, die das auf eine art hinkriegen, die einen dabei nicht langweilt. joe farrell hier dazuzuholen ist schon mal eine gute idee, aber das ehepaar airto/flora purim mit ihrer brasilianischen dna eine zweite. und stanley clarke stört zu diesem zeitpunkt auch nicht gerade. purim ist sicherlich nicht das beste, was man 1972 an brasilianischen sängerinnen besetzen kann, aber das ganze ding ist ja so arrangiert, aus allen das charmanteste herauszuholen. mehr muss ich dazu wohl nicht sagen, da hier alle wahrscheinlich tausendmal vertrauter mit dem album sind als ich.

    erst 1975 in den usa erschienen, nach dem polydor-nachfolger LIGHT AS A FEATHER, lese ich gerade. das hat wohl mit dem fehlenden ecm-vertrieb in den staaten zu tun, bei dem – soweit ich weiß – zwischenzeitlich carla bley und michael mantler geholfen haben?

    Chick Corea electric piano
    Joe Farrell flutes, soprano saxophone
    Flora Purim vocal, percussion
    Stan Clarke basses
    Airto Moreira drums, percussion
    Recorded February 2 and 3, 1972 at A & R Studios New York City
    Engineer: Tony May
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266333  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1023
    paul bley: open, to love

    es muss sowas wie ein wahrwerdender traum von manfred eicher gewesen sein, nach zwei alben mit lizensiertem fremdmaterial endlich paul bley höchstpersönlich nach oslo entführen zu können und auch mit ihm das konzept „piano-soloalbum“ anzugehen.
    die schwergewichtigkeit des vortrags mag es einem jetzt leicht machen zu sagen, dass er dabei auf anhieb corea und jarrett rechts überholt. aber interessanter finde ich gerade beim wiederhören, wie nahe sich vor allem jarrett und bley in manchen stilfiguren sind. der pop siegt am ende doch und die sounds der jahre gehen an allen pianisten nicht unangefasst vorbei.

    trotz allem ist OPEN, TO LOVE so viel interessanter, reicher, dramatischer und deeper als alles, was die jungen kollegen da vorher ausgebreitet haben. und hier findet sich sicherlich die tollste ida lupino allerzeiten.

    Paul Bley piano
    Recorded September 11, 1972 at Arne Bendiksen Studio, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

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