Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › "Django Unchained" – der neue Tarantino
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AutorBeiträge
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Mick67DiCaprio hat die Austrahlung eines Rowenta Toasters.
Ging mir lange Zeit ebenso mit DiCaprio. Spätestens seit „Shutter Island“ nehme ich ihn allerdings als „ernsthaften“ Schauspieler wahr, obwohl das bestimmt noch nicht mal seine stärkste Rolle war. Er hat mich aber mittlerweile überzeugt. Und in „Gilbert Grape“, den ich erst vor wenigen Monaten erstmals im Fernsehen sah, war er meiner Meinung nach phänomenal.
Irgendwann platzt der Knoten, Mick. Und wenn nicht, ist auch nicht weiter schlimm…
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WerbungsavoygrandGing mir lange Zeit ebenso mit DiCaprio. Spätestens seit „Shutter Island“ nehme ich ihn allerdings als „ernsthaften“ Schauspieler wahr, obwohl das bestimmt noch nicht mal seine stärkste Rolle war. Er hat mich aber mittlerweile überzeugt. Und in „Gilbert Grape“, den ich erst vor wenigen Monaten erstmals im Fernsehen sah, war er meiner Meinung nach phänomenal.
Irgendwann platzt der Knoten, Mick. Und wenn nicht, ist auch nicht weiter schlimm…
Witzig, daß Du gerade „Shutter Island“ erwähnst. Das ist genau der Film, bei dem mir klar wurde, daß es DiCaprio ist, der mir bei DiCaprio Filmen auf die Nerven geht. Ich nehme ihm diese Rollen einfach nicht ab.
Das wäre ungefähr so, als würden Jet Li oder van Damme plötzlich in Liebesschmonzetten mitspielen.--
Mick67Das wäre ungefähr so, als würden Jet Li oder van Damme plötzlich in Liebesschmonzetten mitspielen.
Könnte ich mir, wenn überhaupt, dann nur unter Tarantino’s Regie vorstellen. Meinetwegen auch Rodriguez.
Back To Topic: „Django Unchained“ ist natürlich Pflicht für mich.
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Ich finde, DiCaprio hat echt schon einige echt starke Leistungen abgeliefert. Vielleicht liegt die Ablehnung ja an seínem Immer-Noch-Baby-Face. Aber gerade das macht für mich seine Bösewicht-Rolle in „Django Unchained“ so spannend.
Ich freue mich, gerade als Spaghetti-Western-Fan, sehr auf den Film. Und ich freue mich auch auf den Cast – Waltz, Foxx, DiCaprio. In den Trailern machen sie alle einen sehr guten Eindruck auf mich.--
Schon zwei Golden Globes (Christoph Waltz als beste Nebenrolle & bestes Drehbuch) und der Abend ist noch nicht vorbei.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameAbrechnung mit Amerikas dunkler Geschichte
Quentin Tarantinos „Django Unchained“http://www.wdr.de/tv/westart/dienstag/sendungsbeitraege/2013/0115/index.jsp
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Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetM.E. wird mit Django Unchained besonders deutlich, wie – im besten Sinne! – naiv-kindlich Tarantinos Herangehensweise ans Filmemachen ist. Er dreht seine Filme so, wie er selbst sie als Zehnjähriger am liebsten gesehen hätte: alles, vor allem die Helden, ist riesengroß, die Filme sind übervoll an allem, an Handlung, an Gimmicks, an Musik. Bei Pulp Fiction und Inglourious Basterds gelang dennoch sowohl die Komposition als auch die erzählerische Stringenz perfekt; bei Django Unchained gehen Tarantino doch ein wenig die Gäule durch. Der Film strotzt nur so von Albernheiten, aber er hat doch genug Charme, um zumindest als große Unterhaltung zu überzeugen. Und zumindest ein wirklich kluger Moment ragt bemerkenswert heraus: als Calvin Candie mit grinsendem Zynismus die rhetorische Frage stellt, warum die Sklaven die Sklavenhalter nicht einfach alle umbringen.
Außerdem finde ich die Figuren hervorragend besetzt; vor allem Leonardo DiCaprio als monströsen Plantagenbesitzer und Samuel L. Jackson als schlimmstmöglichen Onkel Tom, also diametral entgegen ihrer Images zu besetzen, ist eine bemerkenswerte Idee.Fazit: knapp ****
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal Croves Der Film strotzt nur so von Albernheiten, aber er hat doch genug Charme, um zumindest als große Unterhaltung zu überzeugen.
Außerdem finde ich die Figuren hervorragend besetzt; vor allem Leonardo DiCaprio als monströsen Plantagenbesitzer und Samuel L. Jackson als schlimmstmöglichen Onkel Tom, also diametral entgegen ihrer Images zu besetzen, ist eine bemerkenswerte Idee.
Fazit: knapp ****
Die Albernheiten waren aber weitestgehend köstlich. Alleine die Kapuzenszene war reinstes Monty Python und hätte ohne weiteres aus „Das Leben des Brian“ sein können.
Auch mit den Darstellern gebe ich Dir recht. Die waren durch die Bank großartig, wobei ich in der Tat insbesondere DiCaprio und Samuel L. Jackson hervorheben möchte. Eine Oscarnominierung für die besten Nebenrolle wäre in beiden Fällen durchaus vertretbar gewesen.
Insgesamt sehe ich den Film bei ****1/2. Lediglich die letzten 20 Minuten des Films kamen mir ein wenig zu konstruiert vor, hier hätte eine Straffung gut getan.
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RealmanDie Albernheiten waren aber weitestgehend köstlich. Alleine die Kapuzenszene war reinstes Monty Python und hätte ohne weiteres aus „Das Leben des Brian“ sein können.
Die Kapuzenszene fand ich schon recht grenzwertig; auf dem Niveau von „Das Leben des Brian“ liegt sie zwar in der Tat, aber das verstehe ich nicht uneingeschränkt als Kompliment.
Viel stärker fand ich den Gimmick mit dem riesigen Zahn auf Dr. Shultzens Wagen; der war auch das weitaus witzigere und überzeugendere Monty-Python-Zitat.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal Croves auf dem Niveau von „Das Leben des Brian“ liegt sie zwar in der Tat, aber das verstehe ich nicht uneingeschränkt als Kompliment.
Da gebe ich Dir sogar Recht. Ich hätte einschränken sollen, dass es mich zwar an „Das Leben des Brian“ erinnert, mir aber trotzdem gefallen hat.
Ich fand diese Szene anfangs auch grenzwertig, aber im Nachhinein hat mich der Stilbruch durch diese vollkommen absurde Szene irgendwie fasziniert.
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Django Unchained ****
Ein großartiger Film mit einigen Schwächen. Die „Ku-Klux-Klan“-Szene (ist ja kein Klan) ist in der Tat etwas albern, aber nicht furchtbar störend. Was mich eher störte ist die Tatsache, wie Django gefangen genommen wurde und dann Tarantino und die anderen verarscht. Das war extrem konstruiert, auch durch die unglaublich bemühten Versuche von T. diese Wandlung der Dinge unheimlich plausibel erscheinen zu lassen.
Dennoch ist dieser Film großartig: ich kenne keinen anderen Film, der den alten Süden dermaßen brutal in Einzelteile zerlegt. Es werden ja nicht nur die Schrecken der Sklaverei thematisiert, was ja allein eine Seltenheit ist, sondern auch die Primitivität der armen Weißen und die Dekadenz und Selbstgerechtigkeit der aristokratischen Oberschicht der Südstaaten (also die großen Sklavenhalter). Am Süden bleibt wirklich außer der Landschaft nichts Positives: Der alte Süden ist nichts weiter als ein großes KZ mit den Weißen als Aufsehern.
Dennoch – und auch darin gleicht der Süden einem KZ – zeigt der Film, dass nicht alle Sklaven gleich sind. Manche werden zu Tode gearbeitet oder gefoltert, andere genießen ein fast luxuriöses Leben und sind gar Vertraute ihrer Besitzer. Ganz entscheidend ist, dass der Film auch dauernd die sexuelle Ausbeutung von Sklavinnen und überhaupt den sexualisierten Rassismus der Südstaatler thematisiert. Das hat Tarantino alles ganz ausgezeichnet dargestellt.
Die Darsteller sind auch großartig, vor allem Leonardo DiCaprio. Die Szene beim Dinner allein ist umwerfend. Gut hat mir auch Christoph Waltz gefallen, der natürlich nicht die Rolle aus IG ein weiteres Mal spielt. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass die Rolle als exaktes Gegenteil angelegt ist, so als wollte Tarantino den Deutschen etwas gutes tun.
Schultz ist höflich, gebildet, fürsorglich, ehrenwert, besitzt einen einwandfreien Sinn für Moral, hasst die Sklaverei und verabscheut die Sklavenhalter. Er ist natürlich auch ein brutaler Kopfgeldjäger, der hemmungslos tötet, aber seine Sache ist gerecht. Das ist jedenfalls die Haltung des Films.
Inglorious Basterds war der bessere Film – Django Unchained ist der wichtigere, gerade auch wenn ich bedenke, wie viele junge Amerikaner den sehen werden, die von der Sklaverei vielleicht gar nicht viel wissen.
Zum vielbeklagten Tarantino-Publikum: Es waren 80% Studenten im Saal, wir zählten zu den ältesten Zuschauern. Obwohl der Saal sehr voll war, blieb die Stimmung konzentriert. Kaum Geräusche, so aufmerksam haben die Zuschauer den Film verfolgt. Manche witzigen Szenen (und keineswegs nur die von Christoph Waltz) führten zu leisem Gelächter, aber niemand hat rumgebrüllt oder gegröhlt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Hal Croves…. als schlimmstmöglichen Onkel Tom.
Bitte nicht persönlich werden.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.nail75
Zum vielbeklagten Tarantino-Publikum: Es waren 80% Studenten im Saal, wir zählten zu den ältesten Zuschauern.Scheint durchaus ein regionales Problemfeld zu sein, ich habe den Film in Mannheim gesehen und da war das Publikum wesentlich angenehmer als in Hamburg.
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Joshua TreeScheint durchaus ein regionales Problemfeld zu sein, ich habe den Film in Mannheim gesehen und da war das Publikum wesentlich angenehmer als in Hamburg.
Im Atlantis? Ich auch. Lustiger Zufall.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Quentin Tarantino
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