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Ich habe den Eindruck, entweder du überschätzt oder unterschätzt Personen.
Durch das spezielle Wahlsystem in den USA sind merkwürdige Ausgänge möglich, das haben wir schon erlebt, aber ich denke, wenn die Wähler nicht völlig bescheuert sind, dann wird Trump nicht zum zweiten Mal Präsident.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollHighlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
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WerbungmozzaIch habe den Eindruck, entweder du überschätzt oder unterschätzt Personen.
Durch das spezielle Wahlsystem in den USA sind merkwürdige Ausgänge möglich, das haben wir schon erlebt, aber ich denke, wenn die Wähler nicht völlig bescheuert sind, dann wird Trump nicht zum zweiten Mal Präsident.Der ist gut. Dein Optimismus in Gottes Ohr.
Es gibt auch eine Arte-Doku über Kamala Harris … Nicht neu, aber vor 5 Tagen erneut hochgeladen. Morgen vielleicht mal schauen.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)mozzaIch glaube, da überschätzt du ihren Einfluss aber schon ein bisschen.
Die Welt gen friedvollerem Miteinander lenken haben ja sogar echte Größen wie Lennon und Dylan nicht geschafft.Dylan zumindest hat eine ganze Generation mitgerissen. Der Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung ist nicht zu unterschätzen. Wie auch der Widerstand gegen den Vietnamkrieg, die Emanzipation der Frauen, die sexuelle Befreiung aus Künstlerkreisen vorangetrieben wurde. Und eine Schülerin kickt eine Bewegung gegen den Klimawandel los durch ihren Schulstreik. Taylor hätte die Möglichkeit wie andere Künstler*innen, deutlich Stellung zu beziehen. Und junge Wähler an die Urnen zu bringen. Macht sie halt nicht.
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”stormy-monday
mozzaIch glaube, da überschätzt du ihren Einfluss aber schon ein bisschen. Die Welt gen friedvollerem Miteinander lenken haben ja sogar echte Größen wie Lennon und Dylan nicht geschafft.
Dylan zumindest hat eine ganze Generation mitgerissen. Der Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung ist nicht zu unterschätzen. Wie auch der Widerstand gegen den Vietnamkrieg, die Emanzipation der Frauen, die sexuelle Befreiung aus Künstlerkreisen vorangetrieben wurde. Und eine Schülerin kickt eine Bewegung gegen den Klimawandel los durch ihren Schulstreik. Taylor hätte die Möglichkeit wie andere Künstler*innen, deutlich Stellung zu beziehen. Und junge Wähler an die Urnen zu bringen. Macht sie halt nicht.
Es ist ja schön und gut, wenn du Wahlempfehlungen erwartest, aber dann informiere dich bitte auch. Taylor Swift hat mehr direkte Werbung für Politiker gemacht als Dylan jemals in seinem Leben.
Und dass Dylan die Bürgerrechtsbewegung losgetreten hat, ist so eine steile These, dass man schon mal nach dem Wann und Wie nachfragen kann.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoTaylor Swift hat mehr direkte Werbung für Politiker gemacht
Das sind zwar schöne Worte, ist aber einige Jahre alt. Gibt es Vergleichbares aus diesem Jahr? In den Medien ist meistens von großem Entertainment die Rede … (Dass sie Leute berührt, möchte ich nicht in Frage stellen. Ich find’s halt nur ein bisschen wenig für jemanden mit so großer Reichweite. Für die hat sie hart gearbeitet, klar, keine Frage. Trotzdem.)
„In the past I’ve been reluctant to publicly voice my political opinions, but due to several events in my life and in the world in the past two years, I feel very differently about that now,“ she said in 2018 on social media. „I always have and always will cast my vote based on which candidate will protect and fight for the human rights I believe we all deserve in this country.“
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)latho
stormy-mondayDylan zumindest hat eine ganze Generation mitgerissen. Der Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung ist nicht zu unterschätzen.
Und dass Dylan die Bürgerrechtsbewegung losgetreten hat, ist so eine steile These, dass man schon mal nach dem Wann und Wie nachfragen kann.
Richtig lesen, bitte.
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”War überspitzt formuliert, aber ab ’66 war Dylan doch ganz anders unterwegs und die Musik der Bürgerrechtsbewegung waren Gospel und traditioneller Folk in Form von Joan Baez.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ja. Es geht nicht um 1966. Der Marsch auf Washington war drei Jahre vorher. Und da war Dylan schon relevant.
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,264
Vorgestern war ich bei Cherie Currie, die ehemalige Stimme von The Runaways, im 7er-Club in Mannheim, die nach längerer Bühnenabstinenz eine Europatour unternahm, mit einem Auftritt auf dem Wacken Open Air. Das Tourfinale fand nun in Mannheim statt. Cherie Currie spielte den Runaways-Song „Queens of Noise“ als Opener sowie ihren Signature-Song „Cherry Bomb“ zum Schluss und Songs von ihrem 2019 erschienenen Solo-Album „Blvds of Splendor“, das von Guns N‘ Roses-Drummer Matt Sorum produziert wurde, etwa das mit Billy Corgan als Co-Writer entstandene Titelstück und „Mr. X“, eine Komposition von Slash.
Als Support trat die Glam-Metal-Band Shameless auf, mit dem deutschen Schlagzeuger Markus Herzog aus Waghäusel bei Karlsruhe und dem Bassisten Alexx Michael aus München. Die Besetzung von Shameless war gleichzeitig die Begleitband von Cherie Currie. Nach dem Konzert sprach ich mit Shameless-Sänger Stevie Rachelle, der außerdem der Glam-Metal-Band Tuff angehört, die auf dem Sunset Strip in Los Angeles aufwuchs, am Merchstand. Im Internet las ich später, dass Stevie Rachelle in dem kultigen Dokumentarfilm The Decline of Western Civilization: The Metal Years von 1988 mitwirkt. Also hab ich mir die Doku von Filmemacherin Penelope Spheeris, die zudem 1992 die Musikkomödie „Wayne’s World“ gedreht hat, jetzt auf YouTube angeschaut. Der erste Teil „The Decline of Western Civilization“ von 1981 beschäftigte sich mit Punk Rock, im zweiten Teil von 1988 geht es um Heavy Metal. Beide Dokus gelten als historische Standardwerke. Habe mir aber mehr von Teil zwei versprochen: Darin äußern sich Steven Tyler und Joe Perry von Aerosmith, Motörhead-Lemmy, Gene Simmons und Paul Stanley von Kiss, Poison, Alice Cooper und die Haarspray-Metal-Band London über Themen wie Groupies, Aids, Geld, schneller Ruhm und alltägliche 9 to 5-Jobs. Außerdem gehen sie der Frage nach: Können Frauen Rock’n’Roll spielen? In Bezug auf Kokain lacht Aerosmith-Sänger Steven Tyler: „Ich habe ganz Peru durch meine Nase geschnupft.“
Unterdessen steht Ozzy Osbourne in seiner Küche an einem dampfenden Herd und bereitet sich Spiegeleier mit Speck in der brutzelnden Bratpfanne zu, während Ozzy bekennt, dass das Tourleben als Rockstar eine harte Knochenmühle sei, wenn man jeden Abend auf der Bühne den Gute-Laune-Rocker raushängen lassen muss, obwohl man im Inneren oftmals an depressiver Verstimmung leidet. Und die Rockband Odin planscht nachts mit einem Haufen Mädchen in einem Whirlpool mit rot-weißen Budweiser-Dosen in den Händen. Zwischendurch sinniert Gitarrist Chris Holmes von W.A.S.P., der ebenfalls in einem Swimmingpool liegt, über seinen immensen Alkoholkonsum. Dabei sitzt seine Mutter konsterniert am Beckenrand. „Wie war es in der Betty-Ford-Klinik?“, will die Reporterin von Ozzy Osbourne wissen. Meistens geben die Musiker ähnlich lautende Antworten von sich. Nicht besonders erhellende Äußerungen.
Auf der Klampfe des Megadeth-Gitarristen prangt der Aufkleber „Fuck the PMRC“. Die Abkürzung steht für „Parents Music Resource Center“, eine 1985 von der Aktivistin Tipper Gore, der Ehefrau des demokratischen US-Vizepräsidenten Al Gore, gegründete Organisation, die dem zeitgenössischen Heavy Metal vorwarf, die Jugend zu verrohen. Der Initiative PMRC verdanken wir den schwarz-weißen Sticker „Parental Advisory“ auf verschiedenen Rock- und Metal-Alben, die „explicit lyrics“ und „strong language“ enthalten. Den Glam-Metal-Sänger Stevie Rachelle konnte ich aber in dem Dokumentarfilm nicht entdecken.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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Etwas Nachhilfeunterricht für mich als Spätgeborener in Beat- und Rock’n’Roll-Geschichte: Im WDR-Fernsehen hab ich mir den Dokumentarfilm Die Beat-Rebellen von Herford (Die sechsziger Jahre in der Provinz) von den Filmemachern Rainer Bärensprung und Robin Epkenhans von 2024 angeschaut. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht der Musikclub Jaguar in der ostwestfälischen Kleinstadt Herford, der von 1966 bis 1970 existierte. Kennt jemand diesen Laden, hat den mal wer hier im Forum besucht?
Neun Menschen, ehemalige Stammbesucher und Musiker, erinnern sich an ihre persönliche Jugend, die sie im Jaguar-Club zubrachten, in dem Acts wie The Who, Jimi Hendrix, Spencer Davis Group, The Easybeats (mit Gitarrist George Young, der ältere Bruder von Angus und Malcolm Young von AC/DC), Cream, Small Faces, Alexis Korner, Manfred Mann und viele weitere auftraten.
Als The Who im Jaguar-Club rockten, nahm das Veranstaltungsteam dem Schlagzeuger Keith Moon umgehend seine Trommeln unter den wirbelnden Sticks weg, bevor die Rockband beim Song „My Generation“ ihre Destruktionsästhetik in Form des Zerdepperns der Instrumente auf der Bühne zum Ausdruck bringen konnte. Eine seitdem gern erzählte Anekdote damaliger Zeitzeugen. Zwischendurch laufen im Dokumentarfilm schwarweiße Archivaufnahmen im Guckkastenformat mit Live-Songs wie „I can’t let go“ von The Hollies, „Peanut Butter“ von The Liverbirds, „Peter Gunn“ von Remo Four, „Roadrunner“ von The Pretty Things und „Mr. Cool“ von The Rags. Zwei reife Damen, die früher Besucherinnen im Jaguar-Club waren, erzählen davon, wie sie sich zum abendlichen Ausgehen in der Toilette der Trauerkapelle auf dem örtlichen Friedhof geschminkt haben, da ihnen Make-up von den Eltern daheim verboten wurde. Der ergraute Musiker Reinhard „Atzen“ Wehmeyer schwelgt als Alt-Hippie in Erinnerungen, wie er mit seiner Combo Missus Beastly im Vorprogramm von Ohio Express, die 1968 den Hit „Yummy Yummy Yummy“ landeten, im Jaguar-Club auftrat.
Nach der Schließung erlebte das Gebäude des Jaguar-Clubs Anfang der 1980er Jahre eine abermalige Nutzung als Musikclub für Punk und New Wave, weshalb in dieser Dekade dort Bands wie The Cure, Dead Kennedys, UK Subs, Stiff Little Fingers und Fehlfarben lärmten. Wow, was für eine wechselvolle Geschichte. Ein wichtiges Dokument popkultureller Zeitgeschichte in Deutschland.
Und was sehe ich nach Minute 38:15? Taucht doch plötzlich der olle @gipetto aus dem RS-Forum in der Dokumentation auf … als Street-Art mit Farbe an die Wand geklatscht, zu dem sich später Yoko Ono, John Lennon, Elvis Presley und David Bowie hinzugesellen.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Danke für den Hinweis @ford-prefect! Ich war nie dort, aber als Ostwestfale ist mir der „Jaguar“-Club ein Begriff, der taucht immer mal wieder in den Medien auf. Legendär auch das Forum Enger in der gleichnamigen Kleinstadt im Kreis Herford und das PC69 im benachbarten Bielefeld.
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Ja, danke, Ford. Schau ich gleich heute Abend. Du bist schon ein ganz besonderes Trüffelschwein ;) , das tolle Sachen findet.
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Hatte diese Doku aus Herford letztens ebenfalls gesehen. Äußerst interessant und gelebte Zeitgeschichte.
@herr-rossi, im Forum Enger sowie im PC 69 war ich in den 80ern sehr häufig. Waren durchgängig sehr gute Konzerte.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,264
herr-rossiDanke für den Hinweis @ford-prefect! Ich war nie dort, aber als Ostwestfale ist mir der „Jaguar“-Club ein Begriff, der taucht immer mal wieder in den Medien auf. Legendär auch das Forum Enger in der gleichnamigen Kleinstadt im Kreis Herford und das PC69 im benachbarten Bielefeld.
Das PC69, das es ja schon lange nicht mehr gibt, kenne ich nur dem Namen nach. Vielleicht müsste man über das PC69 auch mal einen historischen Dokumentarfilm drehen. Und wenn’s nur für das Internet ist. Mir war bis gestern gar nicht bewusst, dass Herford und Gütersloh in derselben Region liegen und beide Städte miteinander in Beziehung stehen. Aber ich komme ja auch nicht aus der Gegend.
Im Forum Enger haben Nirvana gespielt 1989, das war die Bleach-Tour, bei der Nirvana mit der Grunge-Band Tad, die einen schwergewichtigen Sänger haben, auf Europatour waren und im Rahmen dieser auch im Schwimmbad-Club in Heidelberg spielten, mein einstiges Wohnzimmer von 2002 bis 2005.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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stormy-mondayJa, danke, Ford. Schau ich gleich heute Abend. Du bist schon ein ganz besonderes Trüffelschwein ;) , das tolle Sachen findet.
Danke für das Kompliment. Wenn ich einen interessanten Dokumentarfilm sehe, überkommt mich oft der Drang, diese Entdeckung in Zusammenfassung mit Gleichgesinnten teilen zu wollen.
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Schlagwörter: Dokumentation, TV
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