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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Es hat aber schon etwas, wie der sehr sanft wirkende Rösner sich über die Polizei lustig macht, das SEK verspottet. Und allem Anschein nach, hatte er ja Recht mit seiner Einschätzung: Ein Haufen feiger und unfähiger Idioten. Sehr bezeichnend auch, wie der Polizeisprecher begründet, warum die Journalisten keine Fotos mehr machen sollen, nachdem das Fluchtfahrzeug von Kugeln durchsiebt wurde…
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Werbungpinch@latho: Ich weiss nicht, ob die tatsächlich zu so einer Art „Bonnie & Clyde“ stilisiert wurden. Ich glaube, die wurden in diesen 2 1/2 Tagen einfach als bundesdeutsche Gewaltverbrecher gezeigt, die mit den Medien auf perfide Art und Weise kommunizieren konnten.
Klar, entspricht ja auch der Wirklichkeit, soweit das auszumachen ist.
pinch
Und die Medien waren angesichts dieser einzigartigen Ereignisse wohl auch einfach ebenso überrumpelt, wie die Stabsleiter und Einsatzkräfte. Natürlich legitimiert das gar nichts, aber man muss sich immer auch wieder fragen, wie sich beide Seiten in so einer Extremsituation verhalten. Das ist ja die tatsächlich perverse menschliche Eigenschaft: jeder versucht, so gut es geht, seine Interessen zu vertreten und nicht zuletzt auch seine Haut zu retten und jeder „profitiert“ in einem Fall wie diesem gegenseitig davon.
Letztlich ist das auch heute noch alles so dermaßen abstrakt, dass eigentlich „nur“ die beiden „Interviews“ mit Silke Bischoff und die Bilder des ermordeten Emanuele de Giorgi im Gedächtnis bleiben, weil das eben die beiden einzigen greifbaren Momente dieser Tragödie sind, die das Ausmaß beschreiben und die einem bewusst machen, was da denn überhaupt für ein gemeines und niederträchtiges Spiel stattfand.Ja, man nahm es eben nur über die Medien wahr und was getan wurde, um die Bilder senden zu können, konnte man nur schwer mitbekommen. Ich glaube nicht, dass es heute besser ist – vielleicht ist die Polizei etwas professioneller und schirmt das alles etwas ab. Die Medien und ihre Zuschauer sind genauso sensationsgeil wie damals.
Harry RagEs hat aber schon etwas, wie der sehr sanft wirkende Rösner sich über die Polizei lustig macht, das SEK verspottet. Und allem Anschein nach, hatte er ja Recht mit seiner Einschätzung: Ein Haufen feiger und unfähiger Idioten. […]
Naja, Anlass und direkte Todesverursacher der beiden toten Geiseln sind Degowski und Rösner gewesen, zwei dumpfe Gewalttäter vor dem Herrn. Wenn Rösner die Polizei unfähig nennt, dann hat er vielleicht teilweise recht, aber das sagt eben ein Arschloch über Volltrottel.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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latho(…)aber das sagt eben ein Arschloch über Volltrottel.
Oder umgekehrt: ein Volltrottel über Arschlöcher. Ich finde, bei näherer Betrachtung und unter Berücksichtigung sämtlicher Pietäten, ist die Verteilung der Rollen bei dieser „Geschichte“ nicht wirklich zu trennen: Rösner und Degowski sind in einem Umfeld aufgewachsen, das entsprechendes Handeln scheinbar nicht anders kennt, die Moral der „Gegenseite“ (Medien UND Polizeiapparat) allerdings ist doch aber prinzipiell eigentlich eine ganz andere. Und das ist das Beunruhigende: JEDER benahm sich hier völlig asozial und triebgesteuert, aber zumindest EINE Partei hätte die „Freiheit“ gehabt, zu hinterfragen.
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pinchOder umgekehrt: ein Volltrottel über Arschlöcher. Ich finde, bei näherer Betrachtung und unter Berücksichtigung sämtlicher Pietäten, ist die Verteilung der Rollen bei dieser „Geschichte“ nicht wirklich zu trennen: Rösner und Degowski sind in einem Umfeld aufgewachsen, das entsprechendes Handeln scheinbar nicht anders kennt, die Moral der „Gegenseite“ (Medien UND Polizeiapparat) allerdings ist doch aber prinzipiell eigentlich eine ganz andere. Und das ist das Beunruhigende: JEDER benahm sich hier völlig asozial und triebgesteuert, aber zumindest EINE Partei hätte die „Freiheit“ gehabt, zu hinterfragen.
Das stellt die Frage nach der Eigenverantwortung. Da kann man nur darauf hinweisen, dass es genügend Leute wie Rösner oder Degowski gibt, die nicht Banken überfallen und Geiseln erschießen. Aber abgesehen davon: Zustimmung zur Kritik an der Polizei und vor allem Medien.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.ob Rösner und Degowski ein Wort wie „Eigenverantwortung“ kannten ? Das waren Asoziale.
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Zappa1
Das ist alles noch so nahe, als ob es gestern gewesen wäre.Mir hatte das damals auch ziemlich zugesetzt, besonders der Tod von Emanuele de Giorgi, der ja nur ein Jahr jünger war als ich. Die Familie de Giorgi leidet immer noch sehr unter dem Verlust des Sohnes. Durch die erneuten Berichte in den Medien wird bei vielen Leuten wieder ’ne Wunde aufreißen die niemals richtig heilen konnte. Die zweite weibliche Geisel, die sich später noch retten konnte, hatte ich sogar ganz verdrängt.
Die damalige Faszination für die Geiselnehmer konnte ich allein schon wegen der Toten nicht verstehen. Ich vermutete ja einst, dass die auf H wären und deswegen auch Bremen als Ziel gehabt hatten. Reichlich naiv war das gedacht, hatte aber viel mit der damaligen Situation in der Stadt zu tun.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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THELONICAIch vermutete ja einst, dass die auf H wären und deswegen auch Bremen als Ziel gehabt hatten.
Wie meinst du das? War/ist Bremen so eine Art H-Hochburg?
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Ja, kann man so sagen. Die Polizei galt damals (80er) als eher lasch, das hat Leute angezogen. Drogenhandel ist übrigens immer noch ein Thema, eine Waffenverbotszone gibt es zudem seit mehreren Jahren. Das hier gibt einen kleinen aber oberflächlichen Einblick zur Situation in den 90ern. Das mit dem Brechmittel-Prozess hast Du doch ganz bestimmt schon irgendwo gelesen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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THELONICADas mit dem Brechmittel-Prozess hast Du doch ganz bestimmt schon irgendwo gelesen.
Jepp, das war mir bekannt, das andere hingegen nicht wirklich. Danke für die Links, Thelonica. Ob Rösner und Degowski Bremen allerdings aus den genannten Gründen aufgesucht haben, würde ich aber doch so ein klein wenig ins Reich der Spekulation schieben. Soweit ich das noch erinnere wohnten ihn Bremen Verwandte von Marion Löblich, der Freundin eines der beiden Geiselnehmer.
Heute vor genau 25 Jahren fand die „Geiselbefreiung“ statt.
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Vorhin war ein Interview mit Ulrich Deppendorf im Wochenspiegel, er war damals auch vor Ort. So richtig konnte er es sich auch nicht mehr erklären, was da ablief. Ohne, dass er irgendwas beschönigen wollte, wies er allerdings auf den aufkommenden Konkurrenzkampf mit den Privaten hin, die ja schon damals immer etwas weitergingen, irgendwie waren sie dann alle in einer Situation, aus der sie auch nicht mehr wirklich rauskamen. Zu entschuldigen ist natürlich nichts und er hat es auch, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, als Tiefpunkt im deutschen Journalismus bezeichnet.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ulrich Kienzle, der damalige Chefredakteur von Radio Bremen, vertritt ja die Meinung, dass „Gladbeck“ die journalistische Moral zum Guten verändert habe. Der Konkurrenzkampf zwischen den Öffentlich-Rechtlichen und den Privaten mag als einer der Gründe wahrscheinlich Fakt sein, aber wie wäre das wohl heute, im Zeitalter von Internet, Handy, ständiger Verfügbarkeit etc.? Ich denke mal, da hat sich moralisch und ethisch gar nichts geändert, jedenfalls nicht grundlegend. Im Gegenteil: eben wegen der nahtlosen Vernetzung und durchgehenden Verfügbarkeit von Informationen, Texten und Tönen würde so eine „Gelegenheit“ sich sicherlich in ähnlicher Dimension jederzeit wiederholen.
Und klar, erklären können sich das heute natürlich alle beteiligten Journalisten nicht. Ollendorf, Kienzle, Meiser, Röbel… keiner von denen bekennt Farbe.
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Als Einstimmung auf 29 WrestleManias, die vor mir liegen:
The True Story of WrestleMania
Eh, riesige Chance vergeben. Statt einem aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen, erwarten den gespannten Zuschauer die üblichen Merkmale einer Doku aus dem Hause WWE. Da wird die eigene Geschichte so zurechtgebogen, wie man sie gerne gehabt hätte, sich ordentlich auf die eigene Schulter geklopft und zu sehr nur an der Oberfläche gekratzt. Schade.
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Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ShanksAls Einstimmung auf 29 WrestleManias, die vor mir liegen
Wie weit bist Du? WM 2 schon gesehen und immer noch Lust, das durchzuziehen?
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jimmyjazzWie weit bist Du? WM 2 schon gesehen und immer noch Lust, das durchzuziehen?
Bis zur 4 bin ich gekommen. Die 2 fand ich auch gar nicht so übel. Die verschiedenen Locations stören zwar den Flow und der ganze Promizirkus wirkt etwas albern, aber sonst eine unterhaltsame Show – selbst der Main Event. Am tollsten war allerdings Bruno in der Battle Royal, wie er fast die ganze Zeit nur rumstand und den anderen zusah.
Kräftezehrend dagegen WM 4. An sich ja eine feine Idee mit dem Turnier, nur ziehen sich die fast 4 Stunden ewig hin. Jetzt gönn ich mir mit Starrcade ’83 erst einmal eine Pause, freue mich aber schon riesig auf die 5. The Mega Powers Exlode!--
Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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egal wie man zur Notwendigkeit eines Kampfeinsatzes in Syrien steht, sollte man doch dem ein oder anderem Soldaten diese CNN Doku vorspielen. Heavy, heavy stuff
http://vimeo.com/album/1754642/video/32419849
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Schlagwörter: Dokumentation, TV
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