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Davon ab halte ich es für eine Unsitte, den Thread mit ästhetisch fragwürdigen DVD-/BluRay-Covers vollzuklatschen. Noch dazu, ohne ein einziges Wort zu den Filmen zu schreiben .
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelBild > 1000 Worte
Als ich das letzte Mal in eine Bild geschaut habe hatte ich nicht den Eindruck, es würden dort mehr als 1000 Worte verwendet.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDarum geht’s doch gerade. Bild ist das Letzte-Jahrtausend-Äquivalent zu Instagram. Auch funktionale Analphabeten wollen leben, nicht nur ihr Filmkritiker und Jazz-Connaisseusen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.1917 (Sam Mendes, 2019)
Auf diesen Film habe ich mich sehr gefreut. Und das aus mehreren Gründen. Erstens ist inzwischen mein Interesse am Ersten Weltkrieg größer als am Zweiten. Das liegt auch an den besonderen Umständen, die an der Westfront herrschten, also am Grabenkrieg. Zweitens war ich sehr gespannt auf die Umsetzung des One-Shot-Konzeptes. Drittens haben natürlich die vielen Lobeshymnen auf den Film die Vorfreude weiter befeuert. Ich wurde nicht enttäuscht.
(Ab hier gibt es kleine Spoiler, aber nichts inhaltliches, das nicht auch vom Trailer verraten wird.)
Zu Beginn sieht der Zuschauer die beiden Lance Corporals Will Schofield und Tom Blake, die sich dösend in idyllischer Natur ausruhen, bis sie den Befehl erhalten, sich bei Vorgesetzten zu melden. Was folgt ist eine Sequenz von enormer Sogwirkung, wenn die beiden erst durch das unmittelbare Hinterland der Front und dann in das System der Gräben laufen, ein fließender Übergang von Natur zu einer menschengemachten Vorhölle. Noch ist das alles nur trist, schmutzig und bedrohlich wirkend, doch nachdem die Corporals ihren Auftrag erhalten haben, folgt ein weiterer Abstieg in eine Welt, die die Alpträume von Dante oder Bosch fast harmlos wirken lassen. Schon der Weg in Richtung Niemandsland ist voller Wahnsinn, das Niemandsland selbst dann apokalyptisch. Fast meint man, sogar den Gestank all der sich in jedem denkbaren Zustand der Zerstörung und Verwesung befindlichen Körper riechen zu können. Auch nach diesem Abschnitt wird der Weg nicht leichter, es ändern sich eher die Arten des Schreckens als ihre Intensität. Ohne zuviel zu verraten kann ich ab hier nicht weiter beschreiben, welches Schicksal Schofield und Blake erwartet, daher nur noch so viel: die letzten Bilder greifen die allerersten wieder auf und bilden so eine optische Klammer um den Film. Es ist aber nicht dieser filmische Kniff, es sind die Unterschiede zum Anfang, die tiefen Eindruck hinterlassen.
Im Vergleich zu den anderen großen Werken zum Ersten Weltkrieg nimmt 1917 eine Sonderstellung ein. Remarques Buch Im Westen nichts neues und seine Verfilmungen waren ja radikal pazifistisch, ebenso Trumbos Johnny zieht in den Krieg. Kubricks Wege zum Ruhm war eine Anklage gegen das Militär bzw den Militarismus, Jüngers In Stahlgewittern eine irre Überhöhung des Krieges als Schule des Lebens. Mendes dagegen nimmt keine dieser Positionen ein. Er zeigt zwar die Hölle des Krieges, aber weder wird dieser verdammt noch gepriesen. Sein Militär besteht aus Menschen, nicht Monstern. Dem Film kommt das sehr zu Gute (was nicht heißt, dass ich Remarques und Kubricks Werk nicht schätze).
Technisch ist Film einfach grandios auf allen Ebenen. Die Kameraarbeit unterstützt die Handlung optimal, der Ton ist nicht immer naturalistisch, aber stets passend. Das gilt auch für die Musik, obwohl ich mir vorstellen kann, dass der ein oder andere Zuschauer das in einer Szene anders sieht. Das One-Shot-Konzept wird nicht über die ganze Länge des Films beibehalten, aber auch das ist in meinen Augen keine Schwäche. Wenn ein solches Gimmick an einer Stelle keinen Sinn ergibt, warum sich dann sklavisch daran halten.10/10 (Ich weiß, langsam muss der Eindruck entstehen, dass ich außerstande bin, Filme schlecht zu bewerten. Aber wenn ich nun mal begeistert bin, was soll ich rummäkeln?)
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameNoch weitere Indizien für die Qualität des Filmes waren die absolute Ruhe im Publikum und dass es tatsächlich bis weit in den Abspann gedauert hat, bis der erste Zuschauer den Saal verlassen hat.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotoerwolfAber wenn ich nun mal begeistert bin, was soll ich rummäkeln?)
Unfug. Du betreibst halt eine entsprechend gute Vorauswahl, daher kommt nicht viel Schrott bei rum. Mir geht es im Grunde ähnlich. Dadurch, dass ich im Gegensatz zu dir mehr Auswahl im Kino habe (ortsbedingt), schaue ich halt auch mehr Quatsch.
Lass dich nicht entmutigen, ich z.B. liebe deine Zusammenfassungen und lese sie ALLE!
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?Danke foka!
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameIsle of Dogs (Wes Anderson)
Toller Film. Ich mochte den noch etwas lieber als die Roald Dahl Verfilmung.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...pfingstluemmelBild > 1000 Worte
Es werden seit jeher Bilder in diesem Thread gepostet, meistens besonders aussagekräftige oder schöne Stills aus den gesehenen Filmen. Das finden alle gut, weshalb sich fifteen-jugglers vermutlich explizit auf ästhetisch fragwürdige DVD/Bluray-Cover bezog.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockpfingstluemmelBild > 1000 Worte
Nope. Ein Wort>1000 Bilder.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Gestern spätabends …. :
Spannender Film mit drückender Trostlosigkeit indigener Lebensbedingungen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)fokaNope. Ein Wort>1000 Bilder.
Ich glaube, du wolltest in diesen Thread: http://forum.rollingstone.de/foren/topic/was-liest-der-forumianer-im-moment/
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Monsters: Dark Continent (Tom Green, 2014)
Der erste Teil von Gareth Edwards hat mich ziemlich begeistert, daher habe ich mich auf diese Fortsetzung gefreut und sie blind gekauft, als ich sie sah (gehört hatte ich ich nichts davon). Dann habe ich (ohne Kritiken zu lesen) gesehen, dass der Film allgemein nicht gut bewertet wird und habe die BD deshalb lange nicht angerührt. Gestern aber war es dann so weit und der Film landete im Player.
Leider ist der Film wirklich nicht gut. Das beste daran sind noch Teile der Optik. Die Farbgebung beispielsweise ist zwar nicht originell für einen Kriegsfilm in der MENA-Region, passt aber. Die Monster sind auch gut anzuschauen, aber schon die Wahl der Einstellungen ist oft pures Klischee, der Schnitt zeitweise misslungen.
Das Drehbuch ist eine Katastrophe, seine Elemente wirken wie aus anderen Kriegsfilmen zusammengeklaut und dann schlecht kombiniert. Das geht schon mit der Einleitung los, in der unser Held und seine Kanonenfutterkumpel vorgestellt werden. Der Held hatte nie eine Familie außer den Freunden, es gibt einen jungen Vater, am letzten Abend vor dem Einsatz wird gekokst,man vögelt Nutten, während man mit Knarren spielt und schaut sich einen Hundekampf an.
Der Einsatz / Krieg ist nun totaler Unsinn. Obwohl die Monster die Region in großer Zahl bewohnen, scheint die Gefahr, die von ihnen ausgeht, recht gering zu sein. Die Einheimischen lassen sich daher konsequenterweise nicht dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen. Die USA bombardieren die Monster dennoch (obwohl diese auch mit Handfeuerwaffen erledigt werden können!), richten dabei gewaltige Kollateralschäden an und evozieren so einen Aufstand. Den zu bekämpfen ist dann auch die Hauptaufgabe der US-Truppen. Hier wird versucht, die politische Dimension des Vorgängers (da ging es im Subtext um illegale Einwanderung) wieder aufzugreifen und die Monster zu einer Metapher zu machen, was jedoch kein Stück weit gelingt, weil das Drehbuch nicht so recht weiß, was genau es mit ihnen anfangen soll. Es wirkt, als habe man „irgendwas mit Terrorismus“ machen wollen, der Aktualität wegen, aber keinen weiteren als diesen grundsätzlichen Einfall gehabt.
Mit zwei Stunden ist der Film auch viel zu lang geraten. Straffer inszeniert und etwas besser ausgearbeitet hätte der Stoff durchaus Potential gehabt. So aber gebe ich2,5/10
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameNach motoerwolfs Beschreibung von 1917 weiß ich nicht ob ich den Film ertragen würde.
Ich habe seinerzeit Abbitte gesehen, und die Dünkirchen-Szene hat mich echt emotional durch den Fleischwolf gedreht.Aber @motoerwolf, toll beschrieben, danke.
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l'enfer c'est les autres... -
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