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Monsters: Dark Continent (Tom Green, 2014)
Der erste Teil von Gareth Edwards hat mich ziemlich begeistert, daher habe ich mich auf diese Fortsetzung gefreut und sie blind gekauft, als ich sie sah (gehört hatte ich ich nichts davon). Dann habe ich (ohne Kritiken zu lesen) gesehen, dass der Film allgemein nicht gut bewertet wird und habe die BD deshalb lange nicht angerührt. Gestern aber war es dann so weit und der Film landete im Player.
Leider ist der Film wirklich nicht gut. Das beste daran sind noch Teile der Optik. Die Farbgebung beispielsweise ist zwar nicht originell für einen Kriegsfilm in der MENA-Region, passt aber. Die Monster sind auch gut anzuschauen, aber schon die Wahl der Einstellungen ist oft pures Klischee, der Schnitt zeitweise misslungen.
Das Drehbuch ist eine Katastrophe, seine Elemente wirken wie aus anderen Kriegsfilmen zusammengeklaut und dann schlecht kombiniert. Das geht schon mit der Einleitung los, in der unser Held und seine Kanonenfutterkumpel vorgestellt werden. Der Held hatte nie eine Familie außer den Freunden, es gibt einen jungen Vater, am letzten Abend vor dem Einsatz wird gekokst,man vögelt Nutten, während man mit Knarren spielt und schaut sich einen Hundekampf an.
Der Einsatz / Krieg ist nun totaler Unsinn. Obwohl die Monster die Region in großer Zahl bewohnen, scheint die Gefahr, die von ihnen ausgeht, recht gering zu sein. Die Einheimischen lassen sich daher konsequenterweise nicht dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen. Die USA bombardieren die Monster dennoch (obwohl diese auch mit Handfeuerwaffen erledigt werden können!), richten dabei gewaltige Kollateralschäden an und evozieren so einen Aufstand. Den zu bekämpfen ist dann auch die Hauptaufgabe der US-Truppen. Hier wird versucht, die politische Dimension des Vorgängers (da ging es im Subtext um illegale Einwanderung) wieder aufzugreifen und die Monster zu einer Metapher zu machen, was jedoch kein Stück weit gelingt, weil das Drehbuch nicht so recht weiß, was genau es mit ihnen anfangen soll. Es wirkt, als habe man „irgendwas mit Terrorismus“ machen wollen, der Aktualität wegen, aber keinen weiteren als diesen grundsätzlichen Einfall gehabt.
Mit zwei Stunden ist der Film auch viel zu lang geraten. Straffer inszeniert und etwas besser ausgearbeitet hätte der Stoff durchaus Potential gehabt. So aber gebe ich
2,5/10
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame