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AutorBeiträge
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Originally posted by DR.Nihil@16 Mar 2004, 15:18
Man muss sich die Psyche des „Heldens“ (um die es zweifellos in dem Film geht) nicht mehr zusammendenken, man bekommt sie in herrlichsten Szenen von Fellini serviert. Und darin liegt auch der Grund, dass Mastroianni in diesem Film so unvergesslich auftrumpfen kann. Er muss nichts sichtbar machen (alles wird sichtbar durch die Szenen), nichts tiefgehendes zum Ausdruck bringen, er kann einfach drauf losspielen.Das ist ja alles richtig.
Aber leicht kann ich das nicht finden.--
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WerbungIch spreche jetzt von „leicht“ vor allem im Sinne von Leichtigkeit und nicht im Sinne von nicht kompliziert, wobei kompliziert oder besonders kopflastig Fellini wirklich nicht ist.
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Originally posted by DR.Nihil@16 Mar 2004, 15:18
„8 1/2“ gewinnt, meiner Ansicht nach, diese Leichtigkeit dadurch, dass alles gezeigt wird. Man muss sich die Psyche des „Heldens“ (um die es zweifellos in dem Film geht) nicht mehr zusammendenken, man bekommt sie in herrlichsten Szenen von Fellini serviert.Kann nachvollziehen was du meinst. Trotzdem finde ich den Film selbst nicht leicht.
Gerade 8 1/2 ist doch so ein „klumpiges“ „auf der Stelle treten“, das erzählerisch resp. „durchlauftechnisch“ nicht vom Fleck kommt (will er auch nicht).
Er stagniert und sammelt Eindrücke (so wie du sie beschrieben hast), kommt aber nicht vom Fleck.
Darin kritisiere ich den Film ja auch. Ich bleibe mit auf dem Fleck und langweile mich, es kommt inhaltlich nichts neues. Stelletreten. 150 Minten an diesen Eindrücken teilhaben zu dürfen bringt mir nichts, wenn sich nichts entwickelt.Finde leicht hier völlig falsch.
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dead finks don't talkOriginally posted by deadflowers@16 Mar 2004, 15:39
Kann nachvollziehen was du meinst. Trotzdem finde ich den Film selbst nicht leicht.
Gerade 8 1/2 ist doch so ein „klumpiges“ „auf der Stelle treten“, das erzählerisch resp. „durchlauftechnisch“ nicht vom Fleck kommt (will er auch nicht).
Er stagniert und sammelt Eindrücke (so wie du sie beschrieben hast), kommt aber nicht vom Fleck.
Darin kritisiere ich den Film ja auch. Ich bleibe mit auf dem Fleck und langweile mich, es kommt inhaltlich nichts neues. Stelletreten. 150 Minten an diesen Eindrücken teilhaben zu dürfen bringt mir nichts, wenn sich nichts entwickelt.Finde leicht hier völlig falsch.
Okay, du hast insofern recht, als dass dieses Statische des Films (das ich nie bestreiten würde) ein wirklich schweres, quälendes Gefühl hervorruft. Für mich kein quälendes Gefühl der Langweile, sondern eines, dass uns Anselmi (welcher auch nicht vom Fleck kommt) und seiner ebenso quälenden Situation näher bringt. Auch darin liegt u.a. die Klasse des Films für mich.
Gut, demnach von mir aus: ein schwerer Film voller leichter Szenen.
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Originally posted by DR.Nihil@16 Mar 2004, 15:52
Für mich kein quälendes Gefühl der Langweile, sondern eines, dass uns Anselmi (welcher auch nicht vom Fleck kommt) und seiner ebenso quälenden Situation näher bringt.Ich weiß. Die Statik/Stagnation ist eine adäquante filmische Umsetzung von Anselmis Zustand. Deshalb werde ich dem Film auch nicht gerecht, indem ich diese Statik schlicht als langweilig bezeichne.
Sicher eine Krux oder auch Ei in meiner Argumentation, der/dem ich mir schon bewusst bin. Aber ich nehme mir diese Freiheit hier einfach heraus.Ein langweiliger Film über einen Menschen der sich langweilt ist mir einfach zu meta.
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dead finks don't talkOriginally posted by deadflowers@16 Mar 2004, 16:02
Ein langweiliger Film über einen Menschen der sich langweiltDafür, dass Fellinis Filme eben nicht langweilig sind, dafür hat er die Szenen. Ohne die wäre er vermutlich ab einschließlich „La Dolce Vita“ wirklich aufgeschmissen. Aber er hat sie!
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Das statische Rumpeln ist eben das, was mir an Fellini auch nicht gefällt.
Andererseits halte ich ja „2001“ für ganz groß und der ist ja auch sehr statisch.
(Vielleicht, weil es da Sinn macht?)--
Flow like a harpoon daily and nightlyFellini ist durchaus unter allem irgnedwo genialisch veranlagt. Ja. Ich habe immer 3 – 4 Szene im Hinterkopf, die mir sofort kommen wenn ich Fellini höre.
Von daher würde ich sagen: Ja er hat Szenen. Ja er kann durchaus verführerisch sein.Langt mir aber nicht.
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dead finks don't talkOriginally posted by candycolouredclown@16 Mar 2004, 16:12
Das statische Rumpeln ist eben das, was mir an Fellini auch nicht gefällt.
Andererseits halte ich ja „2001“ für ganz groß und der ist ja auch sehr statisch.
(Vielleicht, weil es da Sinn macht?)Ja, ähnlicher Fall (und Sinn macht es bei Fellini auch). Aber auch „2001“ verlangt nach SZENEN (groß geschrieben) und hat sie natürlich.
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2001 ist mir zu konstruiert. Die „es hat Tiefe und Hintergrund“ koketterie ist so nervig wie offensichtlich und die Regie ist erschreckend marieniert. Finde ich.
Schön das Nihil wieder Zeit hat.
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dead finks don't talkOriginally posted by deadflowers@16 Mar 2004, 16:32
2001 ist mir zu konstruiert. Die „es hat Tiefe und Hintergrund“ koketterie ist so nervig wie offensichtlich und die Regie ist erschreckend marieniert. Finde ich.
Kann ich nachvollziehen. Aber die Tiefe muss man da gar nicht suchen. Ich kann darüber genauso staunen, wie über einen Lynch (also einen von den „Geheimnsivollen“).
Oder wie Du über das „Marienbad“. Den mag ich ja auch.--
Flow like a harpoon daily and nightlyOriginally posted by deadflowers@16 Mar 2004, 16:32
und die Regie ist erschreckend marieniert.Ein guter Film gehört, wie ich finde, immer eine Zeitlang in Marinade eingelegt! Gehe mal davon aus, du meinst „maniriert“.
Die „es hat Tiefe und Hintergrund“ koketterie ist so nervig wie offensichtlich
Ja? Das wäre sie vielleicht dann, wenn uns die „Tiefe“ und der „Hintergrund“ definiert werden würden, aber komm, dieser Film ist so offen und uneindeutig, dass ich es für unmöglich halte auch nur die Spur von Penetranz darin zu sehen.
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Originally posted by candycolouredclown@16 Mar 2004, 16:36
Kann ich nachvollziehen. Aber die Tiefe muss man da gar nicht suchen. Ich kann darüber genauso staunen, wie über einen Lynch (also einen von den „Geheimnsivollen“).
Oder wie Du über das „Marienbad“. Den mag ich ja auch.Ich suche nichts, was sich mir nicht aufdrängt, weil ich faul bin. Bei 2001 tut's das manchmal zu sehr. Lynch manchmal auch. „Marienbad“ hat in meinen Augen weder Tiefe noch Hintergrund und ist etwas böse gesagt eher beeindruckende Theorie. So würde ich 2001 mögen, sieht man von der Regie ab.
Aber ich finde 2001 ok. Ich wollte nur mosern.
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dead finks don't talkOriginally posted by DR.Nihil@16 Mar 2004, 16:39
Gehe mal davon aus, du meinst „maniriert“.nein „manieriert.
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dead finks don't talkOriginally posted by deadflowers@16 Mar 2004, 16:42
„Marienbad“ hat in meinen Augen weder Tiefe noch HintergrundDas habe ich ja auch nicht gesagt. Sehe ich ja genauso wie Du.
Finde nur, dass „2001“ AUCH auf diese Weise funktioniert.Und ja, Kubrick erschlägt einen hier bzw. drängt sich auf. Aber bei diesem Film mag ich es.
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