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AutorBeiträge
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Ja, Drake kann mit (fast) allen – aber er klingt immer gleich, und das ist wohl für mich das Problem.
Das ist jetzt sehr überspitzt gesagt, denn das Duo mit Brötzmann „The Dried Rat-Dog“ etwa gefällt mir sehr gut!Weshalb Ware die „Freedom Suite“ updaten musste (ist das auch postmodern? Zum Glück ist die Postmoderne mittlerweile vorüber!) leuchtet mir immer noch nicht ein. Er hätte doch genauso gut seine eigene „Freedom Suite“ komponieren können und sich damit – bestenfalls – in eine Reihe mit Rollins und Roach stellen können. Das wäre ambitioniert gewesen, würde ich aber als ehrlicher und interessanter empfinden. Klar, Du kannst jetzt einwenden, er habe ja eh sein eigenes Ding aus Rollins (minimalem) Material gemacht, aber dann erst recht: wieso nicht was eigenes? Solange es um Hardbop (und noch ältere Spielweisen) geht verstehe ich das Bedürfnis, hie und da etwas zu covern, aber in freieren Kontexten leuchtet mir das generell nicht ein.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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WerbungIch staune über das, was ich hier von Dir lesen muss. And not in a good way.
Es sieht für mich so aus, als existierten Regeln und Traditionen im Jazz, die für alle gelten, außer für David S. Ware und die Mitangeklagten. Für die gelten andere Regeln, die ich nicht ganz verstehe, aber zu 99,9% aus Abneigung bestehen. Das ist ok, ich beispielsweise kann den miesen Schlonz von Dexter Gordon und Jimmy Smith nicht ertragen, aber dann sollte man sich selbst (und anderen) eingestehen, dass das eine Abneigung ist, die man nur zum Teil rational begründen kann.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Das sag ich ja auch: die generelle Erfahrung ist diejenige von Langweile und Vorhersehbarkeit.
Mir scheint, diese Musiker (wie Shipp, Ware, Parker, Drake) haben ihre Regeln selbst gemacht, da brauche ich keine Regeln überzustülpen. Ich versuche das bloss irgendwie nachzuvollziehen. Und dass ich das überhaupt mache spricht ja doch immerhin dafür, dass irgendwas dran ist und dass selbst ich das merke…
Und nochmal: „Onecept“ gefällt mir!
Ich bleibe dran… ob’s Euch passt oder nicht!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch weiß nicht, was Du beispielsweise damit bezweckst, Wares Neuinterpretation der Freedom Suite zu kritisieren – und zwar nicht die Aufnahme selbst, sondern das Projekt. Neuaufnahmen klassischer „Suiten“ oder Alben gibt es dutzendfach, aber dazu habe ich keine Kritik von Dir bislang gehört.
„Langweilig“ ist dann auch so eine Kritik an Ware, die mich zweifeln lässt, ob wir vom selben Musiker reden…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich weiß nicht, was Du beispielsweise damit bezweckst, Wares Neuinterpretation der Freedom Suite zu kritisieren – und zwar nicht die Aufnahme selbst, sondern das Projekt. Neuaufnahmen klassischer „Suiten“ oder Alben gibt es dutzendfach, aber dazu habe ich keine Kritik von Dir bislang gehört.
Jetzt mach mal halblang, ich bin erst ein Jahr hier, höre aber seit 18 Jahren oder so Jazz und sammle seit 15 Jahren… Du kannst nicht im ernst meinen, dass ich mich in dem einen Jahr, in dem ich eine sehr beschränkte Auswahl meiner Musik gehört und manches davon hier mehr oder weniger ausführlich kommentiert habe, dass ich mich da schon zu jedwelchem Thema geäussert habe, das mich umtreibt? Darauf kannst Du nämlich noch lange warten, denn ich hoffe, dass ich auch in Zukunft stets Neues entdecken werde und auch in zehn Jahren noch nicht in einer Schleife verschwinde
Ich finde solche Neueinspielungen problematisch, ja. Das ist hiermit gesagt und dabei bleibt’s. Es mag natürlich Ausnahmen geben (vielleicht hast Du schon eine parat, die ich hier mal gelobt habe? Mir fällt nicht grad etwas ein auf die Schnelle), aber generell erwarte ich von bedeutenden Musikern (diesen Status will ich den genannten – Shipp, Ware, Parker, Drake – auch gar nicht erst absprechen!) etwas mehr als das… Und nein, das lässt sich nicht auf den konventionelleren Jazz übertragen, denn dort schreiben Hinz und Kunz jedes Jahr zehn nichtssagende neue Originals für ihre neuen CDs – denen riete ich doch eher zu Standards und Jazzklassikern, zumal sie sowieso eher selten was Neues beizutragen oder einen wirklich eigenständigen Instrumentalstil zu bieten haben.
nail75“Langweilig“ ist dann auch so eine Kritik an Ware, die mich zweifeln lässt, ob wir vom selben Musiker reden…
Dasselbe denke ich, wenn Du von LTD oder JOS sprichst.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Ich finde solche Neueinspielungen problematisch, ja.Ok, akzeptiert – das macht dann gleich viel mehr Sinn.
Zu Ware: Hör Dir einfach „Live In Vilnius“ oder „Live In The World“ an.
Dasselbe denke ich, wenn Du von LTD oder JOS sprichst.
Wovon?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ok, akzeptiert – das macht dann gleich viel mehr Sinn.
Zu Ware: Hör Dir einfach „Live In Vilnius“ oder „Live In The World“ an.
Vilnius wird in den nächsten Wochen geordert.
Was diese Retro-Bands betrifft: ich mag The Thing eine Spur besser, weil die Rhythmugruppe mir sehr gut gefällt (ja, die grooven auch, aber anders – und nein, rational erklären kann ich das nicht), finde das Konzept aber höchst problematisch.
Atomic gehört da irgendwie auch mit dazu und auch mit denen bin ich immer mal wieder warm und dann wieder weniger – der lose Swing und die Art des Zusammenspiels erinnert mich da mehr an die Blue Notes oder gar die Brotherhood of Breath – das sind dann aber sehr viel originellere Bezugspunkte als Coltrane und das zweite Miles Davis Quintett oder eben Ayler und Konsorten… soviel zu den Ausnahmen betreffend Konzept-Bands (als die ich Atomic aber am Ende doch nicht sehen würde, Retro ja, Konzept nein).
Was bestimmte Suiten oder sowas betrifft fällt mir momentan nichts ein, was ich besonders toll finden würde… wenn Coltrane ein halbes Jahr nach der Studio-Aufnahme seine „Love Supreme“ live aufgeführt hat, gehört das ja nicht dazu. Generell würd ich jedem Musiker zugestehen, seine eigene Musik auch Jahrzehnte später nochmal zu spielen (Ellington mit „Black, Brown & Beige“ zum Beispiel, oder Miles wenn er gegen das Ende hin wenig erfolgreich die Gil Evans Partituren in Montreux nochmal gespielt hat). Da muss man dann die Resultate nicht mögen, aber das Konzept würde ich dennoch nie so grundsätzlich hinterfragen, denn es ist eben die eigene Musik dieser Leute.
Zudem halte ich den Fall, dass jemand den genialen hook findet, mit dem sie oder er eine alte Sache neu interpretieren kann, nicht für völlig ausgeschlossen. Aber Rollins geht ja nicht, der war selber bei all seiner Begrenztheit in Richtung Avantgarde ein so unglaublich ideenreicher und wortgewaltiger Improvisator, da kann man sich davor verneigen, das neu einspielen, das finde ich eben schon als Idee misslungen (und das wiederum schliesst nicht aus, dass mir das Resultat doch gefallen könnte… es kann für sich genommen ganz gut sein, aber there’s no point).
Ich hoffe, dadurch wird etwas klarer, wie ich das meine!Wovon?
Long Tall Dexter und James Oscar Smith
Aber jetzt zurück zu David S. Ware (fast hätte ich Wilbur getippt… das ist nämlich der grosse Ware der Jazzgeschichte!)… die Diskussion zu Hamid Drake führ ich gerne drüben im Schlagzeuger-Thread weiter, wenn jemand Interesse hat, ich hab allerdings derzeit nicht mehr viel beizufügen. Und einen Altsax-Thread brauchen wir hier auch endlich mal, da muss ich mich mal dahintersetzen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNachdem im letzten Jahr zwei Alben veröffentlicht wurden, ist nun auch in diesem Jahr ein neues David S. Ware Album erschienen:
David S. Ware Quartet – Planetary Unknown (Aum Fidelity, AUM 068)
David S. Ware: saxophones
Cooper-Moore: piano
William Parker: bass
Muhammad Ali: drumsAum Fidelity
Planetary Unknown documents an epic occurrence and its commercial release is itself the same. Major circles arc together and synchronize anew here. Mighty majestic, mackadocious! David S. Ware and company raise the bar on artistic heights, in all disciplines, world-wide, once again.In late November 2010, four men arrived at Brooklyn’s Systems Two Studio to record an album. The web of musical, personal and spiritual connections that brought them together at that particular time and place is a modern jazz „are you fucking serious?“
Ware and Cooper-Moore shared formative years in Boston, where they talked and played music all day, until in 1973 the pull of New York’s jazz scene called them home. Cooper-Moore, Ware and William Parker were heavyweights of the Downtown loft scene, playing spaces like Ali’s Alley and Studio Rivbea, experiences that equipped Ware and Parker for the extended periods each would spend within the Cecil Taylor Unit, and for their eighteen years of artistic refinement and growth inside the David S. Ware Quartet.
Muhammad Ali, an early loft regular and drummer on Albert Ayler’s Music Is The Healing Force of the Universe and Alan Shorter’s Orgasm, had already relocated to Paris with Frank Wright, when, in 1976, Cecil Taylor’s Unit came to town. Ware met Ali on that visit, and both men made a mental note that one day they would play together. Ali’s presence here is a direct blood-link back to the birth of free music in America – it was his brother, the late and much-missed Rashied Ali, who replaced Elvin Jones in the John Coltrane Quartet and with whom Coltrane recorded Interstellar Space, his catalytic 1967 album of saxophone/percussion duos, a fraternal inheritance respectfully acknowledged here in Ware and Ali’s duo “Duality Is One”.
Imagine the scene as all those shared histories came together inside that Brooklyn studio space. “Muhammad was already playing when I walked into the studio,” Ware recalls. “I heard him live for the first time at that moment and thought, man, he is carrying the whole history of jazz drums in his playing.”
“The last 100 years of jazz, there was our rehearsal [for this record]” Ware explains. Let’s get it on record now that this music is created as a way of learning about the future.
Planetary Unknown, the group, manifest glimpses of the future all-together for the first time on November 23, 2010 when this album was made. Their concert debut (and the next time they will play together) will take place at Vision Festival on June 10, 2011.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Hoffentlich nicht wieder nur als CD-Release.
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If you try acting sad, you'll only make me glad.Prodigal SonHoffentlich nicht wieder nur als CD-Release.
Bisher wurde das Album nur als CD veröffentlicht. Ich glaube auch nicht, dass es auf Vinyl veröffentlicht wird.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Schade. Nun ja, so ist das eben (bis auf Ausnahmen) wohl bei Aum Fidelity.
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If you try acting sad, you'll only make me glad.atomBisher wurde das Album nur als CD veröffentlicht. Ich glaube auch nicht, dass es auf Vinyl veröffentlicht wird.
Ein Fall für Rank.
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When shit hit the fan, is you still a fan?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Travis BickleEin Fall für Rank.
Nein, das kann ich mit Sicherheit ausschließen.
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Planetary Unknown explored: Ware’n’Parker’n’Ali’n’Cooper-Moore talkin‘
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A Kiss in the DreamhouseHOW COOL IS COOL ? ….. I LOVE THIS GUY DAVID S. WARE …… AND I LOVE THIS FILM YOU’VE MADE FOR HIM ….. REALLY GOOD THAT YOU HAVE DOCUMENTED THIS GREAT MAN AND HIS MUSIC AND HIS SPIRIT – DAVID LYNCH
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Schlagwörter: Aum Fidelity, Avantgarde, David S. Ware, Free Jazz, Jazz
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