Das Entstehen von persönl. Favoriten

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  • #2461125  | PERMALINK

    sommer
    Moderator

    Registriert seit: 10.10.2004

    Beiträge: 8,290

    Finde diesen Thread sehr schön und hab begeistert eure langen Posts gelesen :)

    Mir bleibt leider nicht sehr viel zu sagen. Zum einen ist es bei mir so, dass es völlig egal ist wie „die Welt“ irgendwelche Musik findet. Ich urteile aussschliesslich danach welche Gefühle bei mir durch die Musik geweckt werden. Auch der Weg wie eine Platte in meine Hände fällt ist für mich völlig irrelevant. Ok es gibt Platten die vielleicht durchschnittlich sind die man aber in bestimmten Situationen gehört hat und bei denen beim späteren anhören immer die Emotionen von damals mitschwingen. In dem Fall ist es schon wichtig wie ich zu der Musik kam, aber das ist hier wohl nicht gemeint. Ne also ich sehe es einfach nicht ein warum ich mir von anderen vorschreiben lassen sollte was ich hören soll und was nicht, was ja der Fall wäre wenn ich Hypes die mir eigentlich gefallen würden einfach ignoriere. Dasselbe gilt für peinliche Favoriten. Es ist wirklich völlig egal was andere davon halten, solange es mir gefällt stehe ich dazu :)

    Zum Thema „Wie komme ich an die Musik“. Ich lese im RS eigentlich mehr die Plattenkritiken als die Besternung und bin damit im grossen und ganzen immer recht gut gefahren. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür welche Besprechungen was für einen sein können und welche eher nicht. Ich bin froh ein Abo zu haben und von Plattenkritiken zu profitieren. Den Pioniergeist „etwas selbst zu entdecken“ ist etwas was nicht unbedingt sein muss, durchaus aber sein kann.

    --

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    #2461127  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Vielen dank auch dir für die Antwort, Pete. Interessante Herangehensweisen habt ihr beide. Dinge, an die ich noch nie gedacht habe. Gerade das mit den Coverversionen finde ich toll. Freunde die Musikfreaks sind und der kleine Plattenladen nebenan fallen bei mir aber wie gesagt weg.

    --

    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #2461129  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,030

    Originally posted by Whole Lotta Pete@6 Nov 2004, 00:16
    […] aber an erster Stelle möchte ich Coverversionen nennen! Diese Geschichte hat sich in den letzten Jahren bei mir sehr gefestigt. Ich höre Lieder, die gute Bands covern und mir damit einen Wink geben wollen: „Hey: Diese Künstler finden wir klasse, sie haben uns beeinflusst, wir lieben sie und wir zollen ihnen Respekt“. […]

    Stimmt, die Coverversionen hatte ich ganz vergessen. So habe ich auch diverse meiner Lieblinge entdeckt. Es funktioniert auch anders herum: man sieht, dass ein noch unbekannter Künstler ein Lied gecovert hat, das einem gefällt (sei's im Original oder bereits einmal gecovert) und kauft sich dann das Album des Künstlers.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #2461131  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by BlackJack@6 Nov 2004, 11:10
    Vielen dank auch dir für die Antwort, Pete. Interessante Herangehensweisen habt ihr beide. Dinge, an die ich noch nie gedacht habe. Gerade das mit den Coverversionen finde ich toll. Freunde die Musikfreaks sind und der kleine Plattenladen nebenan fallen bei mir aber wie gesagt weg.

    Das ist sehr schade. Ich möchte meine liebsten Plattenläden in der Hinsicht nicht missen. Gerade als ich mal während des Studiums in einem gejobbt habe, ist meine Sammlung geradezu explodiert. Ich konnte andauernd alles anhören und bekam alle Neuheiten und Ankäufe unmittelbar als erster in die Finger – umwerfend! :wub:

    Und Freak-Freunde hast du auch keine? :(

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    #2461133  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by latho@6 Nov 2004, 11:47
    Stimmt, die Coverversionen hatte ich ganz vergessen. So habe ich auch diverse meiner Lieblinge entdeckt. Es funktioniert auch anders herum: man sieht, dass ein noch unbekannter Künstler ein Lied gecovert hat, das einem gefällt (sei's im Original oder bereits einmal gecovert) und kauft sich dann das Album des Künstlers.

    Ja, absolut richtig!

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    #2461135  | PERMALINK

    dagobert

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 8,575

    in meinem mitt-zwanziger-leben haben bisher jugendkulturen, denen ich mich zugehörig fühlte einen grossen einfluss auf meinen musikgeschmack gahabt. seit noch nicht allzu langer zeit fange ich jedoch an, mich bewusst davon zu lösen und meine fühler in andere richtungen auszu… (was auch immer man mit fühlern macht. mir liegts auf der zunge, aber ich komme leider nicht auf die richtige vokabel. sonntag morgen, the day after).
    nicht unerheblich, wenn ich die entstehung meines musikgeschmacks in worte fassen müsste. (was ich generell als ein hoffnungsloses unterfangen finde. aber ich schwafel mir gerade ne zerrung.)

    --

    #2461137  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by dagobert@7 Nov 2004, 14:32
    seit noch nicht allzu langer zeit fange ich jedoch an, mich bewusst davon zu lösen und meine fühler in andere richtungen auszu… (was auch immer man mit fühlern macht. mir liegts auf der zunge, aber ich komme leider nicht auf die richtige vokabel. sonntag morgen, the day after.

    …strecken

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    #2461139  | PERMALINK

    dagobert

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 8,575

    danke.

    --

    #2461141  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Was meinst du…was beeinflußt einen innerhalb einer (Jugend-)Bewegung mehr…die entsprechenden Szeneorgane (Magazine, Sendungen etc.) oder Freunde oder wer?

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    #2461143  | PERMALINK

    dagobert

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 8,575

    in meinem fall waren es definitiv die freunde. primär. eigentlich ja nicht nur die freunde. man muss ja schonvon der ganzen „szene“ sprechen. irgendwann, im laufe der zeit kamen natürlich auch magazine, tv/radio sendungen und literatur allgemein hinzu.
    aber es könnte auch sein, dass das genau der anfang vom ende war. je genauer du dich mit etwas beschäftigst, umso weiter wird schliesslich auch dein horizont. gleichzeitig fallen dir immer mehr negative seiten auf und die euphorie schwindet.

    --

    #2461145  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,707

    Fällt mir jetzt eine kleine Story dazu ein. Ein Bekannter von mir, der einen Plattenladen hat, beobachtet gern folgendes: Viele seiner Stammkunden, die das erste Mal vielleicht mit 15 Jahren in den Plattenladen kommen, erscheinen in reinster Metaller-Kluft und kaufen sämtliche Platten aus dem Hard'n'Heavy-Sektor. Zwei Jahre später stehen sie plötzlich im HipHop-Outfit auf der Matte und hören eben „fette Beats“. Dann gehen wieder einige Jährchen drauf, auf einmal läuft dieselbe Person mit weiten Hosen und Mütze in den Laden und ist auf dem Techno-Trip.

    Das geht dann bis Anfang 20, in dieser Altersspanne haben dann die meisten Leute ihre wahre musikalische Identität gefunden und behalten diese für immer bei. Ist eine richtige „Seinsuche“, die viele Menschen durchlaufen müssen. Nennt man wohl musikalische Sozialisation.

    Und ich kenne mindestens zwei Leute, auf die dieses Schema eindeutig zutrifft.

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #2461147  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Originally posted by Whole Lotta Pete@7 Nov 2004, 01:02
    Und Freak-Freunde hast du auch keine? :(

    Nein, eigentlich halten mich nur meine Freunde für einen solchen, wobei ich aber in Anbetracht der Leute in diesem Forum ein absolut kleiner Fisch bin. Aber ich arbeite daran. ;)

    @Ford: Ich denke doch, dass es nahezu jedem so geht. Manche haben eben das Glück, dass sie sich die Hörner schon an Papis Plattensammlung abstoßen können, andere müssen dass dann eben später machen. Aber es gibt doch kaum jemand, der von Jugend bis ins Hohe Alter seinen Musikgeschmack nicht – zumindest partiell – verändert.

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    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #2461149  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Originally posted by Whole Lotta Pete@7 Nov 2004, 13:40
    Was meinst du…was beeinflußt einen innerhalb einer (Jugend-)Bewegung mehr…die entsprechenden Szeneorgane (Magazine, Sendungen etc.) oder Freunde oder wer?

    ich bin mal der du…

    Ich kenne es, wie man entsprechend auf die Freunde reagiert. Gewisse Gruppenzugehörigkeitsgefühle entstehen aus gemeinsamen Interesse zur Musik, da tauscht man sich aus… ja und hat Götter. Auch gibt es diejenige, die sich beeinflussen lassen und Argumente annehmen und zu eigen machen.

    Szeneorgane werden meist erst entdeckt indem man sich einer Szene angeschlossen hat. Oftmals wird man aus ihnen dann verleitet (keine negative Wertung) und auch beeinflußt.

    In den seltensten Fälle entdeckt man Gemeinsamkeiten ohne sich vorher einer Szene angeschlossen zu haben. Jedoch gibt es solche Fälle und der Austausch unter ihnen, meist wenigen, ist intensiver und offener. Selbst Wertungen werden vorsichtiger formuliert und auch andere Meinungen eher akzeptiert.

    Eine Macke von mir ist wohl erst die eingehende Prüfung der Musik erst für mich, ehe ich mich damit nach aussen wage. Selbst negative Beurteilungen tangieren mich dann weniger. Bin ich von etwas überzeugt, versuche ich selbst engagiert dafür Stellung zu nehmen. Aussenseiter werden von mir, wenn sie mich überzeugt haben, durchaus vehemender verteidigt, was mal zu einer hitzigen Debatte führen kann. Bin ich von etwas nicht überzeugt, höre ich mir zwar die Argumente anderer an, versuche meine entgegen zu halten, aber verlasse schnell wieder aus Rücksicht das „Schlachtfeld“. Ich mag einfach nicht Meinungen und Glauben zu unterhöhlen. Ist eine Debatte gelaufen, so sollte man sich respektieren und den anderen in seinem Wertgefühl belassen. Das erwarte ich aber auch von dem anderen.

    Vieles sind auch Zufallsentdeckungen, die ob mehrheitsfähig oder auch nicht, einfach in mein Wesen aufgenommen werden. Ich habe Musik, die zu meinen Faves beigetragen haben im Radio, bei einem Film, in einem Lokal, durch Empfehlung, bei einem zufälligen Treffen, einem spontanen Konzertbesuch oder auch durch eigenem Suchen in der entsprechenden Stilrichtung gefunden.

    Jedoch ist es mir wichtig authentisch zu sein, was heißt: Ich muß mich niemanden anschließen.

    --

    Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de
    #2461151  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,725

    Originally posted by Ford Prefect@7 Nov 2004, 16:25
    Fällt mir jetzt eine kleine Story dazu ein. Ein Bekannter von mir, der einen Plattenladen hat, beobachtet gern folgendes: Viele seiner Stammkunden, die das erste Mal vielleicht mit 15 Jahren in den Plattenladen kommen, erscheinen in reinster Metaller-Kluft und kaufen sämtliche Platten aus dem Hard'n'Heavy-Sektor. Zwei Jahre später stehen sie plötzlich im HipHop-Outfit auf der Matte und hören eben „fette Beats“. Dann gehen wieder einige Jährchen drauf, auf einmal läuft dieselbe Person mit weiten Hosen und Mütze in den Laden und ist auf dem Techno-Trip.

    Das geht dann bis Anfang 20, in dieser Altersspanne haben dann die meisten Leute ihre wahre musikalische Identität gefunden und behalten diese für immer bei. Ist eine richtige „Seinsuche“, die viele Menschen durchlaufen müssen. Nennt man wohl musikalische Sozialisation.

    Und ich kenne mindestens zwei Leute, auf die dieses Schema eindeutig zutrifft.

    Nun, ich habe immer noch meine Lieblingskünstler..und die schon lange.
    Aber ich lass mich gern auf Neues ein..und ob das nun *in* ist, oder nicht , juckt mich eh nicht.
    Mit 14 fand ich die Doors ätzend..mit 18 genial.
    Man wird auch offener und vielfältiger, mit der Zeit.
    Und das ist das Schöne an Musik:immer wieder was Neues zu entdecken, aber auch in Althergebrachtem schwelgen zu können.Z.B. kann ich problemlos nach ner Platte von Joan Baez total Lust auf Nickelback kriegen.

    --

    #2461153  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by BlackJack@7 Nov 2004, 16:35
    Nein, eigentlich halten mich nur meine Freunde für einen solchen, wobei ich aber in Anbetracht der Leute in diesem Forum ein absolut kleiner Fisch bin. Aber ich arbeite daran. ;)

    Moment, stell hier bloß keinen wegen seiner Plattensammlung auf ein Podest. Die kochen auch alle nur mit Wasser ;)

    Versteh ich das richtig, du bist mit deiner Musikleidenschaft richtiger Aussenseiter bei deinen Leutchen, und die haben alle so U2-Phil Collins-Fugees-CD Häufchen?

    --

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