Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung

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  • #5748269  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    chetDass Atze Schröder Houellebecq zitiert und somit den anspruchsvollsten Auftritt des Abends hingelegt hat (…)

    Pass the sick bag, Alice!

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5748271  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Ich habe es nicht gesehen, aber was konnte man denn davon auch erwarten? Gottschalk, der Entertainer und Reich-Ranicki, der Kritiker. Da beide auf unterschiedlichen Ebenen kommunizieren, werden sie sich wohl kaum getroffen haben.
    Da war der Kino-Abend mit dem Baader-Meinhof-Komplex sicherlich die bessere Alternative. Zum Glück keine Glorifizierung.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #5748273  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,596

    Declan MacManusEine traurige Sendung. Gottschalk sonnt sich in verräterisch einfältig dargebotener Bescheidenheit und stellt selbstverliebte Balkonfragen. Dazu zelebriert er ein so penetrantes Dauerduzen, dass jeder noch so kurz vorbeizappende Zuschauer zumindest diese eine (wahrscheinlich einzige haltbare) Aussage des halbstündigen Geplänkels mitbekommt: Der Gottschalk und der ehrwürdige alte Mann sind jetzt ganz dicke.

    Reich-Ranicki ignoriert konsequent Gottschalks Fragen und redet von Dingen, die ihm besser liegen als das Fernsehen (Die wahrhaft großen Unterhalter heißen Shakespeare, Brecht und Schiller). Auf Gottschalks Einwand, man könne heutigen Jugendlichen nicht mit Shakespeare-Verfilmungen kommen, geht er nicht weiter ein und schwadroniert von der Buchmesse.

    Der bei der Preisverleihung am vergangenen Wochenende Angriff Reich-Ranickis auf das Fernsehen entpuppt sich als das, was leider dahinter zu vermuten war: der sentimentale „Früher-war-alles-besser“-Sermon eines elitären alten Mannes, der den Bezug zum Fernsehen von heute völlig verloren hat und seine These, ein Großteil des Fernsehens sei „Blödsinn“, weder mit Inhalt zu füllen noch in seiner Radikalität auch nur ansatzweise infragezustellen imstande ist.

    Ohne die Sendung gesehen zu haben, vermute ich, dass ich das auch so sehen würde. Das ganze war eine systeminterne Aufregung, bei der alle Beteiligten das gewünschte Quentchen Aufmerksamkeit bekamen. Und jetzt weiter so.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #5748275  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,725

    MistadobalinaWas für eine Farce!

    Allerdings.
    Habe nach 15 Minuten ausgeschaltet.

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    #5748277  | PERMALINK

    realman

    Registriert seit: 06.03.2004

    Beiträge: 3,594

    chetGeht es um den Zustand des deutschen Fernsehens oder um den persönlichen Geschmack Herrn Reich-Ranickis? Nichts gegen ihn, er ist eine große Persönlichkeit und auf seinem Gebiet ein geistreicher Zeitgenosse. Nur hat er überhaupt keine Ahnung von deutschem Fernsehen. Es wird immer von Arte und ab und zu auch von 3Sat gesprochen. Unter den Tisch fallen hervorragende Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender, insbesondere der Dritten; WDR, NDR, Phoenix, BR-Alpha… Wer Anspruch sucht, wird in jedem Fall glücklich. Mir ist kein Fernsehprogramm bekannt, das eine solche Bandbreite bietet wie das deutsche Fernsehen.

    [Randnotiz, da ich es dieser Tage häufiger gehört und gelesen habe: Es wird gerne behauptet, die Briten (die BBC) würden die weltweit besten Dokumentationen produzieren. Blödsinn! Populärwissenschaftliche Aufbereitung mit Millionenetat. 3-D-High-Definition-Reise in den Enddarm… Die bewegensten und informativsten Dokumentationen laufen in den eben erwähnten öffentlich-rechtlichen Programmen.]

    Wenn wir nur die Sender ARD, ZDF, Sat 1 und RTL und ausschließlich in der Sendezeit 18.00-21.45 Uhr betrachten, ist jegliche Kritik angebracht und richtig. Nur besteht das Fernsehprogramm aus weitaus mehr. Wer das nicht begreift, schaut überhaupt nicht zu und verbringt seine Zeit sinnvoller oder kann nicht mit dem Medium umgehen.

    Ich kann Herrn Reich-Ranicki und seine schreckliche Oberflächlichkeit, die meine Intelligenz und meine Fähigkeit, gezielt fernzusehen, beleidigt, nur von mir werfen. Dieser Mann hat einmal Helge Schneider gesehen und erlebt und seit dem ist für ihn jeder Clown – außer Loriot – Helge Schneider. Dass Atze Schröder Houellebecq zitiert und somit den anspruchsvollsten Auftritt des Abends hingelegt hat (und nicht etwa Aust und Markwort mit diesen stereotypen Links-Rechts-Witzeleien…), hat er wohl nicht mitbekommen.

    Kann ich nur zustimmen. Mit diesem Auftritt gestern hat sich MRR keinen Gefallen getan.
    Völlig substanzloses Gequatsche.
    Zudem sind die beiden kaum aufeinander eingegangen, sondern haben vielmehr aneinander vorbeigeredet. Gottschalk hatte meines Erachtens sogar noch die vernünftigeren „Argumente“, redete aber in einem Tonfall, als habe er alles auswendig gelernt.
    Und das MRR Helge Schneider mit Atze Schröder verwechselt hat, war wirklich peinlich. Da hätte er sich wirklich ein wenig besser drauf vorbereiten können. Und nur nebenbei, ich finde Atze alles andere als niveaulos. Er mag vielleicht aussehen wie ein Clown, aber seine Auftritte sind meilenweit entfernt vom Debilen Humor eines Mario Barth.

    Nun ja schade drum. Es war gut, dass endlich mal jemand in die Selbstbeweihräucherung der TVBranche zwischengehauen hat. LEider Gottes wurde durch den gestrigen Auftritt vieles davon wieder zunichte gemacht.

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    #5748279  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    RealmanUnd nur nebenbei, ich finde Atze alles andere als niveaulos. Er mag vielleicht aussehen wie ein Clown, aber seine Auftritte sind meilenweit entfernt vom Debilen Humor eines Mario Barth.

    Wie bitte? Was hebt Schröder deiner Meinung nach ab von Barth? Für mich liegen die beiden gleichauf. Weit unten, versteht sich.

    --

    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #5748281  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,721

    Declan MacManusEine traurige Sendung.

    Wohl wahr, sehr viel heiße Luft und zwei ahnungslose alte Männer, die aneinander vorbei reden.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #5748283  | PERMALINK

    chet

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 323

    Declan MacManusWie bitte? Was hebt Schröder deiner Meinung nach ab von Barth? Für mich liegen die beiden gleichauf. Weit unten, versteht sich.

    Meine Äußerung zu Atze Schröder (bzgl. dessen Houellebecq-Zitats) war zwar nicht ganz ironiefrei, dennoch sehe auch ich einen gewaltigen Unterschied zwischen ihm und Mario Barth. Er ist Stand-Up Comedian und tritt im Quatsch-Comedy-Club und nicht im Scheibenwischer auf. Das im Hinterkopf. Im Vergleich fällt nun auf, dass er sehr viel mehr Wortwitz und eine wesentlich höhere sprachliche Qualität hat als Mario Barth. Mehr Tempo, witzigere Pointen, bessere Beobachtungsgabe, bei weitem nicht so einsilbig. Er ist ein Wolf im Schafspelz, ein Soziologe im Proll-Gewand.

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    #5748285  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    Das kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Erinnert mich an die ersten Erfolge von Tom Gerhardt, als seine damalige Proll-Figur auf einmal hochgejubelt wurde, weil Gerhardt als studierter Germanist herumgereicht wurde. Germanist (oder Soziologe) oder nicht – Gerhardts Proll wie Atze Schröder liefern nichts weiter als schale schlechte Witze, hinter denen ich nichts anderes als piefigen Stumpfsinn entdecken kann. Nur weil Barth nicht explizit in eine Rolle schlüpft, sondern auf der Bühne mehr oder weniger er selbst ist, sind seine Witze nicht (noch) schlechter als die der Kollegen.

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    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #5748287  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,521

    Gleichschlecht, würde ich sagen.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #5748289  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,725

    chet Er ist Stand-Up Comedian und tritt im Quatsch-Comedy-Club und nicht im Scheibenwischer auf. Das im Hinterkopf. Im Vergleich fällt nun auf, dass er sehr viel mehr Wortwitz und eine wesentlich höhere sprachliche Qualität hat als Mario Barth. Mehr Tempo, witzigere Pointen, bessere Beobachtungsgabe, bei weitem nicht so einsilbig. Er ist ein Wolf im Schafspelz, ein Soziologe im Proll-Gewand.

    Das sehe ich ebenso.
    Ausserdem hat Atze den Essen-Kray Bonus.

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    #5748291  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,721

    Im Vergleich zu Barth & Co. halte ich Schröder tatsächlich für den Einäugigen unter den Blinden. Dennoch kein Lichtblick im dunklen Tal der tumben Comedy-Nüsse.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #5748293  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    Was auch immer Atze Schröder versucht zu persiflieren: Lustig ist er dabei nicht. Wenn er auf die Bühne kackt und dabei „Houellebeqc“ kräht, ist der Abend deshalb ja nicht gerettet. Als Gallionsfigur des deutschen Fernsehthrashs eignet er sich aber auch nicht, damit wäre er überfordert.

    Festzuhalten ist, dass diese furchtbare Sendung nicht einmal im Ansatz ihrem Anspruch gerecht wurde, irgendeine Bestandsaufnahme oder gar Kritik am Fernsehen zu liefern. RR weiß instinktiv, dass irgendwas faul ist im TV (toll!). Kurze Zusammenfassung für diejenigen, die diese Sternstunde verpasst haben:

    Ssie gäben ssich nicht genug Mühääää.

    Ja, aber die Quote!

    --

    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
    #5748295  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,725

    atomIm Vergleich zu Barth & Co. halte ich Schröder tatsächlich für den Einäugigen unter den Blinden. Dennoch kein Lichtblick im dunklen Tal der tumben Comedy-Nüsse.

    Sagen wir mal so: ein Lichtlein immerhin.
    Natürlich keinesfalls ein Stern.

    --

    #5748297  | PERMALINK

    chet

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 323

    Declan MacManusDas kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Erinnert mich an die ersten Erfolge von Tom Gerhardt, als seine damalige Proll-Figur auf einmal hochgejubelt wurde, weil Gerhardt als studierter Germanist herumgereicht wurde. Germanist (oder Soziologe) oder nicht – Gerhardts Proll wie Atze Schröder liefern nichts weiter als schale schlechte Witze, hinter denen ich nichts anderes als piefigen Stumpfsinn entdecken kann. Nur weil Barth nicht explizit in eine Rolle schlüpft, sondern auf der Bühne mehr oder weniger er selbst ist, sind seine Witze nicht (noch) schlechter als die der Kollegen.

    Ok, akzeptiert. Gerhardt verfügt allerdings nicht über die genannten Eigenschaften. Die Figur „Atze Schröder“ ist auch nicht unbedingt ein Proll. Geboren in Essen Kray, Fatter Malocher, er Abitur, abgebrochenes Studium, nun Sonnenstudio-Besitzer. Millieu-Kenner, zwischen den Stühlen, mit Hang zu Selbstironie. So in etwa sehe ich diese Figur. Ich habe drei oder vier Nummern der letzten Bühnenprogramme von Atze Schröder im Kopf, die einfach sehr komisch und alles andere als „piefig“ sind. Ich halte ihn nun auch nicht für brilliant, für mich ist er aber ein Ausreißer neben Leuten wie Barth, Schmitz oder Panzer. Vielleicht muss man in bestimmten Vierteln des Ruhrgebietes aufgewachsen sein, um beispielsweise über seine Nummer „Opel Kadett“ lachen zu können.

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