Re: Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung

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chet

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Declan MacManusDas kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Erinnert mich an die ersten Erfolge von Tom Gerhardt, als seine damalige Proll-Figur auf einmal hochgejubelt wurde, weil Gerhardt als studierter Germanist herumgereicht wurde. Germanist (oder Soziologe) oder nicht – Gerhardts Proll wie Atze Schröder liefern nichts weiter als schale schlechte Witze, hinter denen ich nichts anderes als piefigen Stumpfsinn entdecken kann. Nur weil Barth nicht explizit in eine Rolle schlüpft, sondern auf der Bühne mehr oder weniger er selbst ist, sind seine Witze nicht (noch) schlechter als die der Kollegen.

Ok, akzeptiert. Gerhardt verfügt allerdings nicht über die genannten Eigenschaften. Die Figur „Atze Schröder“ ist auch nicht unbedingt ein Proll. Geboren in Essen Kray, Fatter Malocher, er Abitur, abgebrochenes Studium, nun Sonnenstudio-Besitzer. Millieu-Kenner, zwischen den Stühlen, mit Hang zu Selbstironie. So in etwa sehe ich diese Figur. Ich habe drei oder vier Nummern der letzten Bühnenprogramme von Atze Schröder im Kopf, die einfach sehr komisch und alles andere als „piefig“ sind. Ich halte ihn nun auch nicht für brilliant, für mich ist er aber ein Ausreißer neben Leuten wie Barth, Schmitz oder Panzer. Vielleicht muss man in bestimmten Vierteln des Ruhrgebietes aufgewachsen sein, um beispielsweise über seine Nummer „Opel Kadett“ lachen zu können.

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