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AutorBeiträge
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Gestern war Hannover dran, folgende Setlist gab es bei Bob Dylan:
1. Leopard-Skin Pill-Box Hat
2. Don’t Think Twice, It’s All Right
3. Things Have Changed
4. Tangled Up In Blue
5. Honest With Me
6. Not Dark Yet
7. Jolene
8. Visions Of Johanna
9. Highway 61 Revisited
10. Sugar Baby
11. Thunder On The Mountain
12. Ballad Of A Thin Man
13. All Along The Watchtower
14. Like A Rolling Stone
15. Blowin‘ In The WindGeniale Songauswahl, hätte ich mir kaum besser ausdenken können. Spätestens ab einer Killer- Version von „Highway 61“ wurden keine Gefangenen mehr gemacht. Spielfreude pur. (Mein Sitznachbar ging.)
Es gab natürlich auch viele fragende Gesichter nach den ersten gesungenen Tönen, aber zumindest keinen Massenexodus. Mir kam es vor, als baue Dylan seine gesanglichen Unzulänglichkeiten bewusst ein, als Teil der Show. Der Sound wurde im Laufe des Konzerts rauher und härter, es war meines Erachtens bei weitem nicht nur die Stimme, die bei einigen Konzertbesuchern für Unmut sorgte.Mir gefiel auch Knopfler besser als nach vielen Kommentaren hier und anderswo zu erwarten war. In jedem Fall rocklastiger als befürchtet (sagt jemand, der mit irischer Folklore so gar nichts anfangen kann). Tatsächlich war die Dire Straits-Zugabe „So Far Away“ der einzige Tiefpunkt: Für mich eine inspirationslose Pflichterfüllung. Kritiken an der Stimme sind mir in diesem Fall dagegen nicht verständlich: Gestern zumindest klang Mark Knopfler so sonor-nuschelig wie er eben klingt; keine Defizite. (Wie auch, möchte man fragen.)
Mache ich gerne nochmal mit, so ein Double- Feature.
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WerbungIn der set-list sind ja bloß olle Kamellen. Das hätte er auch 1976 spielen können. Ist mir schon klar, dass er die Songs dauernd ändern muss – sonst würde er ja einschlafen.
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Include me out!wernerIn der set-list sind ja bloß olle Kamellen. Das hätte er auch 1976 spielen können. Ist mir schon klar, dass er die Songs dauernd ändern muss – sonst würde er ja einschlafen.
Immerhin 6 Songs aus der Neuzeit.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueIch habe auf dieser Tour die Konzerte in Leipzig und Berlin gesehen (davon eins zumeist durchs Fernglas, dass andere „hautnah“) und fand beide klasse – bezogen auf Dylan. Mark Knopfler war ganz unterhaltsam vorneweg. Für mich war in Leipzig der Mittelblock des Sets (Levee, Love Sick und Highwater) das Highlight. Vor allem Levee Gonna Break mit Mark an der Gitarre. Ebenso in Berlin Mississippi mit Mark und dann später im Set noch Nettie Moore.
Über Ballad Of A Thin Man braucht man ja kaum ein Wort zu verlieren. Einfach sensationell. Da passt seine (jetzige) Stimme wirklich perfekt zu.Finds etwas schade, dass Bob in diesen großen Arenen spielt, wie die O2-World… da geht vieles, was seine Performance ausmacht und was man nur von weit vorne mitbekommt, verloren. Und wenn man dann womöglich noch als Knopfler Fan weiter hinten sitzt und Dylan nur über die Stimme ankommen soll… wirds wohl schwer.
Für mich waren die beiden Konzerte ein toller Abschluss des Jahres nachdem ich ihn schon im Juni im Hamburger Stadtpark sehen konnte.
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Mark Knopfler gefiel mir in Hannover auch ausgesprochen gut. Seine Gitarrenläufe waren wie erwartet toll, seine Band ebenfalls.
Teils vielleicht etwas zu Folklore-lastig aber am Ende kam mein persönliches Highlight mit Far far away.
Als danach eine andere Band loslegte und ein unscheinbarer alter Mann an der Orgel ganz in schwarz gekleidet und dann seinen ersten Song beendete, katschten viele verhalten, da waren die Erwartungen wohl wieder einmal andere gewesen. Bei Leopard-Skin Pill Box Hat kam mir sein Gesang noch etwas grob vor. Später sollte er dann kontrollierter singen.
Die Setlist war großartig. Tangled up in Blue und Visions of Johana wurden herrlich vorgetragen, bis zu Ballad of a thin man die Höhepunkte.
Beim Mr. Jones-Song verließen immer mehr die Arena, doch Dylan spuckte Gift und Galle. Das Echo, welches Dylans wilden Phrasierungen stark unterstützten und den Auftritt agressiv wirken ließ, passte wie angegossen.
Like a rolling Stone war erwähnenswert bis er eine herzerwärmende Blowin in the Wind Fassung für die dagebliebenen spielte.
Dylan bleibt sich seit 50 Jahren in der Hinsicht treu, Erwartungen unerfüllt zu lassen. Ein toller Abend.--
Well I'm going where the water tastes like wine We can jump in the water, stay drunk all the time.Nürnberg:
Ein wunderbares Dylan-Konzert mit einem großartig aufgelegten Dylan. Er war prächtig drauf, lachte und tänzelte.
Das Publikum war eher ein Dylan-Publikum.
Knopfler hatte es relativ schwer, kaum Begeisterung, zurückhaltender Applaus. Ich fand die Musik ziemlich schlimm. Immer wieder die gleichen gekröselten Licks (sie standen auch den ersten Dylan-Songs mit ihm an der Gitarre überhaupt nicht gut zu Gesicht), immer wieder das Nichts an Song und nicht mal Harmonien, die wenigstens etwas Spannung hätten erzeugen können.
Dann Dylan. Am Anfang ebenfalls eher wohlwollender Applaus, aber deutlich enthusiastischer als bei Knopfler. Wie gesagt, mich störten Knopflers Licks bei den ersten vier Songs, sie stachen zu oft heraus und waren damit etwas, was Dylans wunderbare Bandarrangements überhaupt nicht benötigen. Wie viel integrierter dagegen das Spiel von Sexton. So eingespielt die Band sein mag, so konzentriert ging sie zu Werke, immer auf den Meister schauend, seine Inputs und knappen Anweisungen erwartend.
Ich hatte noch eine Karte für die erste Reihe erwischt, zwar am Rand, so dass ich wg der Sicht die ganze Zeit stand (Ordner: „Sie haben ein Sitzplatz-Konzert gebucht, Sie dürfen nicht stehen!“), aber schön vis a vis vom orgelnden Dylan.
Der Sound in der Arena ist saumäßig, da ein ziemliches Echo von hinten zurückgeworfen wird, was besonders ganz vorn ausgesprochen stört, zumal wenn man seitlich steht und notgedrungen ein Ohr halb nach hinten gewendet hat. Rolling Stone habe ich hinten gehört, da war es dann nicht mehr so schlimm. Dennoch war das Spiel der Band für mich atemberaubend gut. Mir schien heute Levee einer der großen Höhepunkte.
In den Songpausen habe ich mich häufiger umgeschaut, um die Abwanderung zu beobachten. Es gab praktisch keine. Ganz, ganz vereinzelt gingen einige, aber auch erst nach dem 6. oder 7. Song.
Ja, es war ein absolut lohnender Abend.PS: Ich sehe gerade, dass er in Hannover noch Blowin In The Wind gespielt hat. Ich bin mit der Verbeugung nach Rolling Stone gegangen und hoffe, dass ich nicht doch noch eine Zugabe verpasst habe. Seiner Laune nach zu urteilen, wäre ihm eine unerwartete zuzutrauen gewesen. Auf der Setlist stand sie nicht.
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FAVOURITESDanke für die Berichte, Hannover deckt sich mit den anderen Schilderungen, aber ich bin überrascht, dass Knopfler in Nürnberg weniger gut angekommen ist als Dylan, das war in MA definitiv anders.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Einzig Far Away kam sehr gut an und die eine oder andere endlos wirkende Gruppenimprovisation. (Ich fand sie recht vorhersehbar und wie gesagt endlos endlos.) Zwei Sachen fand ich gut, den rockigsten Song (obwohl mit dämlichem Intro) und eine Stelle, bei der ich nicht weiß, ob Knopfler und der Bassist sich da Mist zusammengespielt haben oder ob das gewollt war. Jedenfalls musste der Schlagzeuger (weil sie aus dem Takt gekommen waren/schienen) mit einem ziemlich brutal rasanten Break das Ganze wieder in Form bringen.
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FAVOURITES@otis
Nein, du hast keinen Song Nr. 15 verpasst. „Blowin“ gab es heute nicht. (Auf der Tour hat er bisher in Lille, München, Malmö, Stockholm und Hannover zugelegt…).
Ansonsten habe ich ähnliche Eindrücke. Wobei: „Sailing to Philadelphia“ war schon sehr stark. Generell ein guter Song, aber Knopfler hat gesungen, nicht geflüstert, und sein Solo war „freaky“ (warm up für Dylan scheint ihm gut zu tun…).Dylan war wirklich, otis trifft es, in sehr guter Laune. Leopard-Skin war schon, ich habe den Opener jetzt in Oberhausen, Mannheim, Leipzig, München und Nürnberg gehört, sehr stark. Der Opener wird, mit dem Alter der Tour, besser.
Bei „things have…“ hat mich Knopfler gar nicht gestört. Bei „Mississipi“ waren Knopflers Licks mehr als passend. stark.
Der absolute Hammer des Abends aber für mich: Ballad of a thin man. What a fucking great Version! 7 Minuten und ein fast schon beängstigend gut gelaunter Dylan.Stage Rush schon bei Highway 61.
Das Nürnberger Publikum ist in der Tat eher dylanesk. Angenehm.So, und wer kommt jetzt mit nach Innsbruck?
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1. Leopard-Skin Pill-Box Hat (Bob on keyboard, Mark Knopfler on guitar)
2. It’s All Over Now, Baby Blue (Bob and Mark Knopfler on guitar)
3. Things Have Changed (Bob center stage with harp, Mark Knopfler on guitar)
4. Mississippi (Bob on keyboard, Mark Knopfler on guitar)
5. Honest With Me (Bob on guitar)
6. Tangled Up In Blue (Bob center stage with harp)
7. The Levee’s Gonna Break (Bob on keyboard)
8. Desolation Row (Bob on keyboard)
9. Highway 61 Revisited (Bob on keyboard)
10. Man In The Long Black Coat (Bob center stage with harp)
11. Thunder On The Mountain (Bob on keyboard)
12. Ballad Of A Thin Man (Bob center stage with harp)
13. All Along The Watchtower (Bob on keyboard)
14. Like A Rolling Stone (Bob on keyboard)„Man in the long Black Coat“ wird endlich wieder oft gespielt. Die momentane Version macht mich ganz verrückt, sie ist unglaublich schön.
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@werner
Es macht mir gerade Spaß, deine 76er-Mitteilung zu beantworten. Vor allem weil einige Leute in Nürnberg ähnliches behauptet haben.
Also, die Nürnberger Setlist:1. Leopard – 1966 – Blonde on Blonde
2. Baby Blue – 1965 – Bringing it…
3. Things have… – 2000 (1.Mai – Kampftag der Arbeiterklasse) – „Wonderboys“
4. Mississippi – 2001 – Love and Theft
5. Honest with me – 2001 – Love and Theft
6. Tangled up in blue – 1975 – Blood on the tracks
7. The Levee`s gonna break – 2006 – Modern Times
8. Desolation Row – Bringing it…/Highway 61 – 1965
9. Highway 61 revisited – Highway 61 – 1965
10. Man in the long black coat – Oh Mercy – 1995
11. Thunder on the Mountain – Modern Times – 2006
12. Ballad of a thin man – Highway 61 – 1965
13. All along the Watchtower – John Wesley Harding – 1967
14. Like a rolling stone – Highway 61 – 1965„the naked truth is still tabu“.
Ärgere dich doch bitte über Dylan. Aber wenn schon – denn schon.--
notdarkyet
Der absolute Hammer des Abends aber für mich: Ballad of a thin man. What a fucking great Version! 7 Minuten und ein fast schon beängstigend gut gelaunter Dylan.Stimmt natürlich. Da es wg. des eingesetzten Echos für mich relativ einstudiert wirkte, dachte ich, dass es allabendlich so grandios rüberkommt. Seine Mimik dabei zu beobachten, war schon sehr schön.
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FAVOURITESSchade, ich hatte zu spät mitbekommen, dass es anscheinend doch noch ein paar Karten für Nürnberg gab, freut mich aber, dass es gut war. Das nächste Mal dann…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.notdarkyet@werner
Es macht mir gerade Spaß, deine 76er-Mitteilung zu beantworten. Vor allem weil einige Leute in Nürnberg ähnliches behauptet haben.
Also, die Nürnberger Setlist:1. Leopard – 1966 – Blonde on Blonde
2. Baby Blue – 1965 – Bringing it…
3. Things have… – 2000 (1.Mai – Kampftag der Arbeiterklasse) – „Wonderboys“
4. Mississippi – 2001 – Love and Theft
5. Honest with me – 2001 – Love and Theft
6. Tangled up in blue – 1975 – Blood on the tracks
7. The Levee`s gonna break – 2006 – Modern Times
8. Desolation Row – Bringing it…/Highway 61 – 1965
9. Highway 61 revisited – Highway 61 – 1965
10. Man in the long black coat – Oh Mercy – 1995
11. Thunder on the Mountain – Modern Times – 2006
12. Ballad of a thin man – Highway 61 – 1965
13. All along the Watchtower – John Wesley Harding – 1967
14. Like a rolling stone – Highway 61 – 1965Ärgere dich doch bitte über Dylan. Aber wenn schon – denn schon.
Versteh ich nicht. Was willst du mir sagen?
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Include me out!notdarkyet
10. Man in the long black coat – Oh Mercy – 1995Ist natürlich von 1989.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Schlagwörter: Aber das Weihnachtsalbum!, Bots auch hier, Bürgerschreck, Da hör' ich lieber Modern Talking, Heinz lass uns gehen, hömmareferenziimaschön, Jedes Blasorchester besser, keine Melodien und völliger Murks, know your idols!, seine Band haut es raus, ZDF-Fernsehgarten-Publikum
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