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Big Bill Broonzy
Als Gitarrist tourt er mit verschiedenen Bluesgrößen Ende der 20ziger durch die ganzen Vereinigten Staaten. So wurden auch einige Plattenlabels auf ihn aufmerksam. Sein Leben spielte sich aber vor allem „on the road“ ab. Big Bill wagte dann Anfang der 50ziger, als einer der ersten schwarzen Bluesmusiker den Sprung über den Deich nach England und war prägend für die jungen Musiker in einer sich der schwarzen Musik annehmenden britischen Musikszene.
Vielleicht sollte man Big Bill Broonzy noch als einen der ganz wichtigen Musiker erinnern, der sich für die Rechte der Farbigen eingesetzt hat. Sein Song „Black Brown an White“ ist dafür ein gutes Beispiel. Neben dem jüngeren JB Lenoir und dem Weißen Pete Seeger gehört er zu den führenden Leuten der politischen „Folk“-Bewegung – auch wenn er weiterhin zumindest in den Staaten „normalen“ Blues spielte. Viele seiner in Europa aufgenommenen Platten sind politischer als der meiste andere Blues seiner Zeit.
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deMitchs Text über Big Bill Broonzy erinnerte mich an einen der Musiker, mit denen er 1952 nach Europa kam, den Pianisten Blind John Davis
Zwar war zählt Davis nicht zu den berühmtesten Blues-Pianisten, doch war er einer derjenigen (wie auch Champion Jack Dupree oder auch Memphis Slim), die unermüdlich für den Blues in Europa unterwegs waren. Und sein Pianostil hat schon was einmaliges…
Geboren wurde er als John Henry Davis am 7. Dezember 1913 in Hattiesburgh, Mississippi. Mit neun Jahren erblindete er. Sein Vater, der während der Prohibitionszeit eine Flüsterkneipe besaß, versprach ihm einen Job als Pianist. So begann er schon als Kind mit dem Klavierspiel und kombinierte aus Blues, Ragtime, Jazz und Boogie seinen eigenen Stil.
In den dreißiger und vierziger Jahren war Davis ein gefragter Session-Spieler beim bekannten Label Bluebird. Dort begleitete er unter anderem Big Bill Broonzy und Sonny Boy Williamson I. Diese Aufnahmen sind sogar besser, als die unter eigenem Namen 1938 veröffentlichten Aufnahmen. Daneben hatte er seine eigene Band, mit der er bei House Partys und in Coctail Bars in und um Chicago auftrat.
Nach seiner ersten Tour kam Davis in den folgenden 20 Jahren immer wieder nach Europa zurück, wo er eine kleine Fangemeinde gewonnen hatte. Hier erschienen auch seine Soloaufnahmen unter anderem Live-Mitschnitte aus deutschen Clubs. Am 12. Oktober 1985 stirbt Davis an einem Herzinfarkt in Chicago.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueWas ist den bitte eine Flüsterkneipe?
Originalausdruck ist dafür „Speakeasy“ – ein Laden, in dem verbotenerweise Alkohol ausgeschenkt wurde und in den man nur mit Kennwort oder so reinkam. Die deutsche Bezeichnung „Flüsterkneipe“ dafür hab ich mal irgendwo gehört, kann mich aber nicht mehr genau erinnern wo.
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Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.deLEONARD UND PHIL CHESS
Wenige Plattenfirmen haben in den 50ern mehr für Blues und Rock’n’Roll getan, als Chess Records von den Brüdern Leonard und Phil Chess. Fast die gesamte Blues-Szene Chicagos war seinerzeit bei ihnen unter Vertrag: Muddy Waters, Willie Dixon, Howlin’ Wolf, Little Walter und Elmore James ebenso wie etwa Chuck Berry und Bo Diddley. Mit einer großen Reihe von Hits änderte das Label die Richtung der amerikanischen Popmusik, kann Robert Santelli mit gewisser Berechtigung in seinem „Big Book of Blues“ behaupten.
Ursprünglich stammte die Familie Chez aus Polen, in Chicago ließ sie sich 1928 nieder und änderte kurze Zeit später die Schreibweise ihres Namens zu Chess. Nach der Prohibition betrieb die Familie in Chicago verschiedene Lokale wie etwa die Macomba Lounge in der South Side. Als sie merkten, dass die schwarzen Blues-Musiker, die in ihren Bars spielten, auf Platte kaum vertreten waren, kauften sie sich 1947 in das Aristocrat Label ein.
Zu den ersten Künstlern des Labels gehörten unter anderem die Five Blazes und Muddy Waters, der 1948 dort “I Can’t Be Satisfied” veröffentlichte. Die Platte war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft und markierte den Beginn von Muddys Karriere und bestätigte gleichfalls den richtigen Riecher der Brüder für den Blues.
1950 zahlten Leonard und Phil ihren Partner bei Aristocrat aus und benannten das Label in Chess um. Sie veröffentlichten dort nicht nur ihre eigenen Künstler sondern auch die Aufnahmen unabhängiger Produzenten wie etwa von Sam Phillips aus Memphis. Von ihm erhielten sie mit Jackie Brenstons „Rocket 88“ einen Titel, den viele auch noch heute als erste Rock’n’Roll Scheibe der Geschichte ansehen.
Einflussreichster und erfolgreichster Musiker des Labels in den frühen 50ern war allerdings Muddy Waters. In seinem Gefolge startete auch Little Walter seine viel zu kurze Karriere. Beide Musiker (zusammen mit Willie Dixon, der nicht nur als Bassist und Songschreiber sondern auch als Produzent unverzichtbar war) spielten die wichtigste Rolle bei der Herausbildung des Chicago Blues.
Chess veröffentlichte Bluesmusiker bis in die frühen 60er. Doch als Leonard Chess am 16. Oktober 1969 starb, fehlte dem Label der künstlerische Kopf im Hinergrund. Der Katalog wurde daraufhin an MCA verkauft, das Label stellte seine Arbeit ein. Doch noch heute kommt keine Blues-Sammlung ohne Veröffentlichungen von Chess aus. Gerade die „Chess Boxen“ von Muddy Waters oder Howlin’ Wolf sollten überall zum Pflichtprogramm gehören.--
Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.deMA RAINEY
Ma Rainey wird oft als die Mutter des Blues bezeichnet, zusammen mit Bessie Smith gilt sie als eine der besten, klassischen Bluessängerinnen der, für die Frauen im Blues so erfolgreichen, zwanziger Jahre. Sie hatte einen ernormen Einfluss auf die Entwicklung des Blues und ist Stilmäßig dem erdigen Country-Blues einzuordnen.
Ma Rainey wurde am 26. April 1886 als Gertrude Pidgett in Columbus, Georgia geboren. Da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und Gertrudes Eltern aus dem Showgeschäft kamen, waren ihre Ziele schon früh sehr klar gesteckt. Bereits mit 14 Jahren stand sie auf der Bühne und zu diesem Zeitpunkt kam sie mit dem Blues in Berührung, der dann ihren späteren Weg bestimmen sollte. 1904 heiratete sie William „Pa“ Rainey, seines Zeichen ebenfalls Musiker, und so entstand dann zwangsläufig ihr Künstlername „Ma“ Rainey. Pa und Ma Rainey gingen auch musikalisch gemeinsame Wege und reisten quer durch den Süden Amerikas mit den verschiedensten Ensembles, wie z.b. den Rabbit Foot Minstrels, wo sie auch auf Bessie Smith traf.
1923 begann sie damit Plattenaufnahmen für Paramount Records zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits 38 Jahre und konnte auf 25 Jahre Bühnenerfahrung blicken, ihre Plattenkarriere sollte allerdings viel kürzer ausfallen. 1928, nach fast 100 Aufnahmen unter denen sie Klassiker wie „C.C. Rider“, Jelly Bean Blues“ oder auch „Ma Rainey’s Black Bottom Blues“ befanden, war es mit der Plattenkarriere bereits vorbei.
Als sich in den dreißiger Jahren der Blues stark veränderte, weg von den Showtruppen in ausgefallenen Kostümen und den immer „freundlich tanzenden und singenden Negern“, und die einst so stark dominierenden Bluesfrauen immer mehr in den Hintergrund versanken, beendete sie entgültig ihre musikalische Karriere. Aber Ma Rainey war auch eine clevere Geschäftsfrau die, in den fetten Jahren zuvor, ihr Geld gut zur Seite legt hatte. Sie ging zurück nach Columbus, kaufte und leitete dort gleich zwei Theater und war ebenfalls in der Ortsansässigen Baptistenkirche sehr aktiv. Am 22. Dezember 1939 starb Ma Rainey an den Folgen eines Herzleiden.
Gleich drei posthume Ehrungen bekam sie für ihr Lebenswerk, 1983 wurde sie in die Blues Foundation Hall of Blues und 1990 in die Rock and Roll Hall of Fame für ihren Einfluss auf den Blues aufgenommen und letztlich wurde ihr 1994 in den USA eine Briefmarke, als Mutter des Blues, gewidmet.--
Schöne Grüsse FolkfreakSo langsam machts wirklich Spaß hier – danke Folkfreak!
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Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.deJa ich muss Euch auch mal loben – das ist ein ganz feiner Thread geworden! :twisted:
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue…
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de. echte Bluesfans sind überzeugt und können überzeugen… und vorallem gibt es im Blues die besten Musiker.
manchmal hast du echt nen „hau“ weg. :D
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but I did not.…
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deMamie Smith
Mamie Smith wurde am 26. Mai 1883 in Cincinnati, Ohio geboren. Es gibt nicht sehr viel Informationen über ihr frühes Leben, nur soviel das sie unter anderem als Tänzerin für die Tutt-Whitney’s Smart Set Company arbeitete. Ebenfalls war sie Sängerin in den verschiedenen Harlem Revues. Was man aber weiß ist das sie die erste Künstlerin war, die einen Bluessong aufnahm.
Der Komponist Perry Bradford hatte früh erkannt das es einen starken Markt an schwarzer Musik für die schwarze Bevölkerung Amerikas gab. Er überzeugte Fred Hager von Okeh Records von seiner Sache und dem damit verbunden Profit für beide. Sie beschlossen mit Mamie Smith erst mal eine Single zu veröffentlichen, „That Thing Called Love“ / „You Can’t Keep A Good Man Down“. Die Verkaufszahlen die zwischen 50.000 und 100.000 lagen, übertrafen allerdings alle Erwartungen und so ging man erneut mit ihr ins Studio und nahm am 10. August 1920 eine weitere Single auf, „Crazy Blues“ / “It’s Right Here For You.“ Im ersten Monat wurden über 75.000 Kopien verkauft und nach einem Jahr waren es über eine Millionen verkaufter Tonträger.
Mamie Smith nahm mit ihrer Begleitband, den Jazz Hounds, zwischen 1920 und 1923 für Okeh Records eine Menge Material auf, wobei sie sich aber stilmäßig immer weiter vom Klassischem Blues entfernte. Sie ging, in pompösen Kostümen gekleidet, mehr in die Richtung Cabaret/Revue. Auch versuchte sie im Filmgeschäft Fuß zu fassen und spielte in drei Filmen mit.
So schnell wie der kommerzielle Erfolg kam, so schnell war er aber auch letztendlich 1923 wieder vorbei, dennoch bleibt Mamie Smith eine ernorm wichtig Frau in der Bluesgeschichte. Sie war nicht nur Wegbereiterin für Blues-Frauen wie Bessie Smith oder auch Ma Rainey, sie war auch der Standart an Professionalität, dem andere erst einmal vorbei kommen mussten.
1946, starb Mamie Smith letztlich im Alter von 63 Jahren, aber ihr „Crazy Blues“ lebt heute noch.--
Schöne Grüsse FolkfreakAlberta Hunter
Neben Ida Cox, Mamie Smith, Bessie Smith und Ma Rainey gehört Alberta Hunter zu den großen Interpretinnen des “klassischen Blues” in den 20er Jahren. Mit ihrem Mix zwischen Blues und am damaligen Kabarett orientierten Pop brachte sie vor allem Weißen den Blues nahe. Auch nach dem Ende des Blues-Booms jener Zeit blieb sie bis in die 50er Jahre musikalisch aktiv. Und sie startete sogar 1977, im Alter von 82 Jahren noch ein Comeback.
Geboren wurde Hunter am 1. April 1895 in Memphis. Mit zwölf haute sie ab nach Chicago, wo sie ihre Gesangskarriere begann. 1921 zog sie nach New York, wo sie begann, Schallplatten aufzunehmen und Lieder zu schreiben. Ihr „Down Hearted Blues“ wurde 1923 der erste Titel, den Bessie Smith auf Platte aufnahm.
Hunter ersetzte Bessie 1923 in der Revue “How Come?”, die damals im berühmten Apollo Theater in Harlem gespielt wurde. Unter verschiedenen Pseudonymen und unter ihrem eigenen Namen nahm sie für die verschiedenen Plattenfirmen in den 20ern ihre Lieder auf. Hits wie „Your Jelly Roll Is Good“, „Beale Street Blues“ oder „Take That Thing Away“ zählen zu den besten damals entstandenen Blues überhaupt.
1927 trat sie in England und Europa auf und nahm dabei Jazz-Standards in ihr Programm auf. In den 30ern führten sie Tourneen sogar in den Mittleren Osten und bis nach Russland. Zu Hause trat sie im legendären Cotton Club in Harlem auf und gab Konzerte mit Louis Armstrong.
1956 zog sie sich von den Bühnen zurück, nahm aber in den frühen 60ern noch Platten für Firmen wie Prestige/Bluesville oder Folkways auf. Als sie 1977 auf der New Yorker Szene wieder auftauchte, bekam sie einen neuen Plattenvertrag mit Columbia. Sie starb am 17. Oktober 1984. Bis kurz vorher war sie trotz ihres hohen Alters noch regelmäßig in New Yorker Clubs aufgetreten.--
Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.deHey, das macht ja richtig Spaß :)
@blues-pfaffe: Die Dame kannte ich bis jetzt noch nicht :D
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Schöne Grüsse Folkfreak -
Schlagwörter: Blues
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