Re: Blues

#539133  | PERMALINK

blues-pfaffe

Registriert seit: 28.09.2003

Beiträge: 1,350

Mitchs Text über Big Bill Broonzy erinnerte mich an einen der Musiker, mit denen er 1952 nach Europa kam, den Pianisten Blind John Davis

Zwar war zählt Davis nicht zu den berühmtesten Blues-Pianisten, doch war er einer derjenigen (wie auch Champion Jack Dupree oder auch Memphis Slim), die unermüdlich für den Blues in Europa unterwegs waren. Und sein Pianostil hat schon was einmaliges…

Geboren wurde er als John Henry Davis am 7. Dezember 1913 in Hattiesburgh, Mississippi. Mit neun Jahren erblindete er. Sein Vater, der während der Prohibitionszeit eine Flüsterkneipe besaß, versprach ihm einen Job als Pianist. So begann er schon als Kind mit dem Klavierspiel und kombinierte aus Blues, Ragtime, Jazz und Boogie seinen eigenen Stil.

In den dreißiger und vierziger Jahren war Davis ein gefragter Session-Spieler beim bekannten Label Bluebird. Dort begleitete er unter anderem Big Bill Broonzy und Sonny Boy Williamson I. Diese Aufnahmen sind sogar besser, als die unter eigenem Namen 1938 veröffentlichten Aufnahmen. Daneben hatte er seine eigene Band, mit der er bei House Partys und in Coctail Bars in und um Chicago auftrat.

Nach seiner ersten Tour kam Davis in den folgenden 20 Jahren immer wieder nach Europa zurück, wo er eine kleine Fangemeinde gewonnen hatte. Hier erschienen auch seine Soloaufnahmen unter anderem Live-Mitschnitte aus deutschen Clubs. Am 12. Oktober 1985 stirbt Davis an einem Herzinfarkt in Chicago.

--

Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.de