Re: Blues

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folkfreak

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MA RAINEY

Ma Rainey wird oft als die Mutter des Blues bezeichnet, zusammen mit Bessie Smith gilt sie als eine der besten, klassischen Bluessängerinnen der, für die Frauen im Blues so erfolgreichen, zwanziger Jahre. Sie hatte einen ernormen Einfluss auf die Entwicklung des Blues und ist Stilmäßig dem erdigen Country-Blues einzuordnen.
Ma Rainey wurde am 26. April 1886 als Gertrude Pidgett in Columbus, Georgia geboren. Da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und Gertrudes Eltern aus dem Showgeschäft kamen, waren ihre Ziele schon früh sehr klar gesteckt. Bereits mit 14 Jahren stand sie auf der Bühne und zu diesem Zeitpunkt kam sie mit dem Blues in Berührung, der dann ihren späteren Weg bestimmen sollte. 1904 heiratete sie William „Pa“ Rainey, seines Zeichen ebenfalls Musiker, und so entstand dann zwangsläufig ihr Künstlername „Ma“ Rainey. Pa und Ma Rainey gingen auch musikalisch gemeinsame Wege und reisten quer durch den Süden Amerikas mit den verschiedensten Ensembles, wie z.b. den Rabbit Foot Minstrels, wo sie auch auf Bessie Smith traf.
1923 begann sie damit Plattenaufnahmen für Paramount Records zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits 38 Jahre und konnte auf 25 Jahre Bühnenerfahrung blicken, ihre Plattenkarriere sollte allerdings viel kürzer ausfallen. 1928, nach fast 100 Aufnahmen unter denen sie Klassiker wie „C.C. Rider“, Jelly Bean Blues“ oder auch „Ma Rainey’s Black Bottom Blues“ befanden, war es mit der Plattenkarriere bereits vorbei.
Als sich in den dreißiger Jahren der Blues stark veränderte, weg von den Showtruppen in ausgefallenen Kostümen und den immer „freundlich tanzenden und singenden Negern“, und die einst so stark dominierenden Bluesfrauen immer mehr in den Hintergrund versanken, beendete sie entgültig ihre musikalische Karriere. Aber Ma Rainey war auch eine clevere Geschäftsfrau die, in den fetten Jahren zuvor, ihr Geld gut zur Seite legt hatte. Sie ging zurück nach Columbus, kaufte und leitete dort gleich zwei Theater und war ebenfalls in der Ortsansässigen Baptistenkirche sehr aktiv. Am 22. Dezember 1939 starb Ma Rainey an den Folgen eines Herzleiden.
Gleich drei posthume Ehrungen bekam sie für ihr Lebenswerk, 1983 wurde sie in die Blues Foundation Hall of Blues und 1990 in die Rock and Roll Hall of Fame für ihren Einfluss auf den Blues aufgenommen und letztlich wurde ihr 1994 in den USA eine Briefmarke, als Mutter des Blues, gewidmet.

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Schöne Grüsse Folkfreak