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Ich finde an der 87-Schnitte-Geschichte zweierlei bemerkenswert.
Erstens die Transparenz und die Bereitschaft, sich über solche nerdigen produktionstechnischen Details wieder und wieder auszulassen.
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WerbungZweitens die Hingabe, mit der da ein Artefakt der Intimität konstruiert wird. Denn hier geht es ja nicht um Fehlerkorrektur, sondern darum, nahezu Sekunde für Sekunde die jeweils beste Alternative aus dem Fundus der eingesungenen Spuren auszusuchen.
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Ach, jetzt fällt mir noch drittens ein: dass die fertige Gesangsspur so organisch, natürlich und authentisch klingt. Ich wäre beim reinen Anhören nie auf die Idee gekommen, so einen Entstehungsprozess zu vermuten.
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Die Frage, ob sowas oder eine One-Take-Gesangsspur, wie sie in den 60er-Jahren vermutlich Standard war, „wertvoller“ ist, stellt sich mir bei all dem hingegen überhaupt nicht. Ich wüsste nicht mal zu sagen, was „schwieriger“ ist. Aber auch das ist ja irrelevant, finde ich.
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bullschuetzDenn hier geht es ja nicht um Fehlerkorrektur, sondern darum, nahezu Sekunde für Sekunde die jeweils beste Alternative aus dem Fundus der eingesungenen Spuren auszusuchen.
/pəˈteɪtoʊ/ – /pəˈtɑːtoʊ/, um es mit Gershwin zu sagen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
bullschuetzDie Frage, ob sowas oder eine One-Take-Gesangsspur, wie sie in den 60er-Jahren vermutlich Standard war, „wertvoller“ ist, stellt sich mir bei all dem hingegen überhaupt nicht. Ich wüsste nicht mal zu sagen, was „schwieriger“ ist. Aber auch das ist ja irrelevant, finde ich.
Der One Take wurde aber ja auch mehrmals eingesungen und zwar so lange bis es halt an allenn Stellen gepasst und richtig war. Das gleich der erste Gesangstake schon perfekt war, war wohl eher selten. Und selbst wenn, wurde er vorher schon ein paar gesungen ohne ihn aufzunehmen. Daher sehe ich da auch nicht wirklich einen Unterschied, die Technik macht nur ein ganz anderes Vorgehen möglich. Viele 60er Jahre Sänger*innen hätten das sicher auch gerne gehabt.
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Das sind halt so romantische Flitterideen in den Köpfen. Da gehen vier Kumpel auf ein Bier in die Garage, rotzen mal eben den tollsten Song aller Zeiten aufs Tape, der ihnen erst drei Sekunden vorher eingefallen ist, und der wird dann nur durch Flüsterpropaganda zum Klassiker, den die Leute noch in fünftausend Jahren hören wollen. Die vier Kumpels bleiben dabei rechtschaffend arm, gehen am nächsten Morgen wieder Zeitungen austragen und leben ein glückliches Normalo-Leben. Nix Rehearsals, nix Arbeit, nix Business, nix Promo, nur die wahre Kunst … :)
Gerade noch gelesen, dass Elvis für „Don’t Be Cruel“ 30 Takes brauchte, bis der Song so locker aus der Hüfte klang, wie man ihn kennt. Dafür gibt es ja recording sessions, dass man an der Musik arbeitet. Live-Shows werden auch bis zum Umfallen geprobt. Selbst Lemmy wird in seinem Leben langweilige Dinge getan haben müssen, damit er auf der Bühne so wirkte, als wäre er nur mal kurz von der Theke weg.
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Bei Dylan hat man ja einen Einblick, wie die Arbeit im Studio aussah:
Und selbst da fehlt noch viel, z. B. das Abmischen der verschiedenen Spuren.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickOhne die Unterhaltung stören zu wollen, finde ich es bemerkenswerter, wenn die finale Gesangsspur aus einem ganzen Take statt zig zusammengesetzten Schnipseln besteht. Unterstreicht für mich das Können, wenn Leistungen über einen längeren Zeitraum abgerufen werden können und nicht nur punktuell. Auch wenn es am Ende egal sein dürfte, wie der Track zusammengebaut wurde, solang er funktioniert. Aber: Ein 1.000m-Läufer kann seine Strecke auch nicht in 100m-Etappen rennen und so zusammensetzen, dass die bestmögliche Zeit daraus resultiert. (Wehe, du widerlegst diesen Vergleich, Roland. Wehe! Musik ist Sport. Gniedel einmal auf der Gitarre, das strengt an!)
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Ich meine, im Sport gibt es Kurzsprinter und Marathonläufer. Nuff said.;)
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Und wie auch bereits gesagt: Billie hat in unendlich vielen Live-Performances gezeigt, dass sie auch „Leistungen über einen längeren Zeitraum“ abrufen kann, und muss da nichts beweisen. Studio ist nunmal Studio, und Live ist Live, nananana … ;)
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herr-rossiIch meine, im Sport gibt es Kurzsprinter und Marathonläufer. Nuff said.;)
Manche haben eben nur die Puste für kurze Strecken.
herr-rossiUnd wie auch bereits gesagt: Billie hat in unendlich vielen Live-Performances gezeigt, dass sie auch „Leistungen über einen längeren Zeitraum“ abrufen kann, und muss da nichts beweisen. Studio ist nunmal Studio, und Live ist Live, nananana … ;)
Das ist doch alles Playback bei den jungen Acts. Das wissen wir doch.
Wie ich schon sagte, ist es am Ende auch egal, solang die Aufnahme gut ankommt. Und ich würde einen Track auch nicht als besser/schlechter bewerten, wenn die Spuren aus einem Ganzen oder aus Einzelteile bestehen. Sind lediglich unterschiedliche Herangehensweisen zum Erreichen des Endproduktes.
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Ich weiß nicht recht, worauf das hinaus soll. Ich beurteile einen Track nach dem, was ich höre. Mein Wohlgefallen richtet sich eh nur auf das, was erklingt. Der Herstellungsprozess bestätigt sich durch das, was hinten rauskommt. Da kann meinetwegen jeder einzelne Ton aus unterschiedlichen Takes stammen.
Obwohl ich Eilish mittlerweile kaum noch verfolge: Ich kenne aber eine ganze Reihe von Live-Performances, in denen sie stimmlich ziemlich exponiert agiert. Die versteckt sich ja überhaupt nicht in oder hinter irgendwelchen Arrangements. Und sie gehört zu den Sängerinnen, die risikofreudig auf intensiven Ausdruck hin singen können. Das kann wiederum nur dann gutgehen, wenn sie auf eine gut ausgebildete Stimmtechnik bauen kann. Was das „Können“ angeht, ist sie für mich in diesem Sinne über jeden Zweifel erhaben und muss kaum Vergleiche mit anderen Pop-Sänger:innen scheuen.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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jesseblueOhne die Unterhaltung stören zu wollen, finde ich es bemerkenswerter, wenn die finale Gesangsspur aus einem ganzen Take statt zig zusammengesetzten Schnipseln besteht. Unterstreicht für mich das Können, wenn Leistungen über einen längeren Zeitraum abgerufen werden können und nicht nur punktuell. Auch wenn es am Ende egal sein dürfte, wie der Track zusammengebaut wurde, solang er funktioniert. Aber: Ein 1.000m-Läufer kann seine Strecke auch nicht in 100m-Etappen rennen und so zusammensetzen, dass die bestmögliche Zeit daraus resultiert. (Wehe, du widerlegst diesen Vergleich, Roland. Wehe! Musik ist Sport. Gniedel einmal auf der Gitarre, das strengt an!)
100 Meter in unter 10 Sekunden zu laufen – finde ich – ist eine genauso tolle Leistung wie 42 Kilometer in knapp über 2 Stunden zu laufen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossiDas sind halt so romantische Flitterideen in den Köpfen. Da gehen vier Kumpel auf ein Bier in die Garage, rotzen mal eben den tollsten Song aller Zeiten aufs Tape, der ihnen erst drei Sekunden vorher eingefallen ist, und der wird dann nur durch Flüsterpropaganda zum Klassiker, den die Leute noch in fünftausend Jahren hören wollen. Die vier Kumpels bleiben dabei rechtschaffend arm, gehen am nächsten Morgen wieder Zeitungen austragen und leben ein glückliches Normalo-Leben. Nix Rehearsals, nix Arbeit, nix Business, nix Promo, nur die wahre Kunst … :) Gerade noch gelesen, dass Elvis für „Don’t Be Cruel“ 30 Takes brauchte, bis der Song so locker aus der Hüfte klang, wie man ihn kennt. Dafür gibt es ja recording sessions, dass man an der Musik arbeitet. Live-Shows werden auch bis zum Umfallen geprobt. Selbst Lemmy wird in seinem Leben langweilige Dinge getan haben müssen, damit er auf der Bühne so wirkte, als wäre er nur mal kurz von der Theke weg.
Ja, wieder so ein romantischer Rockisten Mythos.
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Schlagwörter: Billie Eilish, Heavy Metal Goddess, Shredding Queen
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