Berlinale 2010

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  • #7500039  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Ekkehard Knoerers Berlinale 2010 Abrechnung.

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    #7500041  | PERMALINK

    ford-prefect
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    Declan MacManusWie gesagt sind ja die Macher in den Nebensektionen oft zugegen. Dass man die Filme, die auf der Berlinale zu sehen sind, später in anderen Kinos oder auch nur auf DVD (was ja natürlich nur die zweite Wahl ist) zu sehen bekommt, ist allerdings leider nicht richtig. Wenn es ein Berlinale-Film (die großen Wettbewerbstitel und einige Galapremieren sowie natürlich die Sieger einmal ausgenommen) überhaupt in den regulären Kinovertrieb schafft, dann lange Zeit später. Bei der Berlinale kommt es mir daher auch darauf an, Filme anzusehen, die mir sonst erst sehr viel später oder nie über den Weg laufen würden.

    Angesichts der Programmfülle auf Festivals wie der Berlinale wird man ja regelrecht erschlagen mit Filmen. Und dazu noch „alte Klassiker“ aus dem Kanon, die man noch nicht gesehen hat, wird es mehr als „abendfüllend“. Da könnte man jetzt anfangen zu schauen, ohne Unterbrechung bis zum Lebensende, und dann hätte man immer noch nicht alles Sehenswerte aufgenommen…

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #7500043  | PERMALINK

    latho
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    pinchEkkehard Knoerers Berlinale 2010 Abrechnung.

    Auch ein Generalangriff auf Kosslick, der in den Dokus auch nicht besonders sympathisch herüberkam.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #7500045  | PERMALINK

    declan-macmanus

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    Ich habe noch eine Karte für den Siegerfilm „Bal“ heute um 15.45 Uhr im Friedrichstadtpalast. Kostet 7,50 Euro. Wer Interesse hat, möge mir eine PN schicken. Ich bin noch bis ca. 15 Uhr zu Hause.

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    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #7500047  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

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    Die Tochter einer verwitweten Apothekerin in Tokio heiratet. Der Onkel, trinkfreudiges schwarzes Schaf der Familie, taucht überraschend auf und sprengt mit seinem schlechten Benehmen die Hochzeitszeremonie. Er verschwindet wieder an seinen Wohnort Osaka. Etliche Monate (?) später, die Tochter ist mittlerweile geschieden und wohnt wieder zu Hause, taucht seine Lebensgefährtin bei der Apothekerin auf. Der Bruder schuldet ihr Geld, die Schwester zahlt und verstößt ihn, als er das nächste Mal aufkreuzt. Wiederum einige Zeit später bekommt die Apothekerin einen Anruf aus Osaka. Der Bruder ist todkrank und wohnt in einem Sterbehospiz. Apothekerin und schließlich auch die Tochter reisen nach Osaka und sind bei ihm, als er stirbt. Die Tochter heiratet schließlich ein zweites Mal.

    Ein Melodram, wie es sehr ähnlich auch aus Hollywood hätte kommen können. Eine klassische Geschichte (Familie verstößt schwarzes Schaf und findet an dessen Sterbebett dann doch wieder zusammen) wird mit klarem Aufbau, präzise dosiertem Humor und vielen heiße Tränen routiniert umgesetzt. Überaus hübsche Hauptdarstellerinnen und ein überdrehter Hauptdarsteller tragen einen Plot, der so warm wie vorhersehbar ist.

    „Otuoto“ wurde erstmals gestern abend nach der Bärenverleihung gezeigt. Mit seinem rührselig- humorigen Tonfall hat er bestimmt einen angemessen flauschigen Schlusspunkt gesetzt.

    Unnötig fand ich die eitle Selbstreferenz Yamadas: Die Tochter, die er die Geschichte erzählen lässt, gibt am Anfang einen kurzen Abriss über die Familiengeschichte und die japanische Geschichte. Und Yamada ist sich nicht zu schade dafür, seine eigene Erfolgskomödienreihe um „Tora-San“ einfließen zu lassen.

    In der Sterbeszene reckt der Bruder die Finger zum Victory-Zeichen. Die Nichte hält ihn im Arm und sagt ihm, er könne nun loslassen, woraufhin er unmittelbar die Finger sinken lässt und tot ist. Dass ich an dieser Stelle mitten ins Tränenmeer des Friedrichstadtpalasts hineinprusten musste, war von Yamada bestimmt nicht intendiert.

    **1/2

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    #7500049  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

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    Ergänzung: In einer Szene ganz am Anfang des Films lief, wenn mich nicht alles täuscht, die deutsche Nationalhymne im Hintergrund – als eine Art Fahrstuhlmusik im Hotelflur. Ist sowas üblich in Japan?

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    #7500051  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    lathoAuch ein Generalangriff auf Kosslik, der in den Dokus auch nicht besonders sympathisch herüberkam.

    Den eiligen Festspiel-Conférencier gibt Kosslick doch stets recht amüsant, nur von Film hat er halt keine Ahnung.
    Knoerers Kritik ist nachvollziehbar.

    --

    "Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)
    #7500053  | PERMALINK

    Anonym
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    lathoAuch ein Generalangriff auf Kosslik, der in den Dokus auch nicht besonders sympathisch herüberkam.

    Ja, Kosslik ist ein Unsympath ersten Ranges, mit relativ begrenztem Horizont und fürchterlichem Geschmack. Zeit für einen Auswechsel in der Berlinale-Riege!

    --

    #7500055  | PERMALINK

    latho
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    Beiträge: 37,679

    Kosslick wirkte ein bisschen wie so ein öffentlich-rechtlicher Celebrity-Ranschmeißer. Eine grundsätzliche Bewertung der Berlinale kann ich natürlich nichts sagen, ich habe ja noch keinen Film gesehen. Dass soll Declan beosrgen. Aber wenn ich mir seine (durchweg gelungenen) Kritiken ansehe, gab es neben ein paar Highlights auch einiges an Schrott zu sehen.

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    #7500057  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

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    Bitte gebt Herrn Kosslick doch das c im Namen zurück!

    pinchJa, Kosslik ist ein Unsympath ersten Ranges, mit relativ begrenztem Horizont und fürchterlichem Geschmack.

    Woran genau machst du das fest? Ich könnte nicht sagen, für welche Filme er verantwortlich ist und für welche nicht.

    lathoKosslik wirkte ein bisschen wie so ein öffentlich-rechtlicher Celebrity-Ranschmeißer. Eine grundsätzliche Bewertung der Berlinale kann ich natürlich nichts sagen, ich habe ja noch keinen Film gesehen. Dass soll Declan beosrgen. Aber wenn ich mir seine (durchweg gelungenen) Kritiken ansehe, gab es neben ein paar Highlights auch einiges an Schrott zu sehen.

    Vielen Dank für die freundlichen Worte. Eine generelle Bewertung der Berlinale werde ich aber nicht vornehmen können, weil ich bei der Auswahl der Filme ja nicht systematisch vorgegangen bin, sondern einfach genommen habe, was gerade zeitlich passte, verfügbar war und mir interessant erschien. Keine der Sektionen könnte ich daher adäquat in der Gesamtheit bewerten. Aber eine Abschlussbemerkung wird es natürlich trotzdem von mir geben.

    Den Siegerfilm „Bal“ kommentiere ich nachher noch, muss jetzt wieder los ins Kino. Ein ganz großer Wurf ist das jedenfalls nicht.

    --

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    #7500059  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Okay, dann fortan eben mit googlefreundlichem Kos-slick_“C“. Und was meine dezente Antipathie gegenüber dem Herrn Berlinale-Spielleiter incl. dessen Wirken und Walten angeht, verweise ich höflich auf Knoerers allumfassenden Bericht (s.o.). Da steht alles drinne.

    --

    #7500061  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    Am letzten Tag der Berlinale habe ich dann also doch noch geschafft: zur richtigen Zeit im falschen Kino zu sein. Es ist aber auch perfide: Vier Filme habe ich im Cinestar 8 am Alexanderplatz gesehen – warum muss dann unbedingt der fünfte Cinestar-8-Film im Cinestar am Potsdamer Platz gezeigt werden? Schade um „Ai yori ai e“ von Shimazu Yasujir, meinen einzigen Retrospektive-Film.

    --

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    #7500063  | PERMALINK

    latho
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    Declan MacManusBitte gebt Herrn Kosslick doch das c im Namen zurück!

    War meine Schuld. Erledigt.

    Declan MacManus
    Woran genau machst du das fest? Ich könnte nicht sagen, für welche Filme er verantwortlich ist und für welche nicht.

    Ich bezog mich zum einen auf die Berlinale-Doku, die neulich im Fernsehen lief (Namen und Sender aber vergessen). Auch seine Aussage, er brauche keinen Computer (persönliche Freiheit, nicht jedem Trend folgen, blabla), den würden andere (also Assisstenten) bedienen, fand ich daneben.

    Declan MacManus
    Vielen Dank für die freundlichen Worte. Eine generelle Bewertung der Berlinale werde ich aber nicht vornehmen können, weil ich bei der Auswahl der Filme ja nicht systematisch vorgegangen bin, sondern einfach genommen habe, was gerade zeitlich passte, verfügbar war und mir interessant erschien. Keine der Sektionen könnte ich daher adäquat in der Gesamtheit bewerten. Aber eine Abschlussbemerkung wird es natürlich trotzdem von mir geben.
    […]

    Wer kann schon einen kompletten Gesamtüberblick liefern? Gerade eine etwas zufällige Auswahl der Filme garantiert ja dann, dass man einen repräsentativen Querschnitt gesehen hat.

    --

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    #7500065  | PERMALINK

    kicken

    Registriert seit: 24.11.2006

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    So jetzt muss ich doch mal Kritik an der Kritik von Dean an „Fin“ von Luis Samperi üben: Definitiv guter Film, unglaublich gut fotografiert (Sampiero hat Fotografie studiert), unglaublich stimmungsvoll, wunderbar langsam, gute Darsteller.
    Dass eine Araberin eine der Protagonistinnen ist hat durchaus Sinn. Mindestens in der rassistischen Ablehnung durch Iker. Zudem stellt der Film einn Part einer Trilogie des Regisseurs dar, in dem ein Darseller/in einen arabischstämmigen Migranten beinhalten wird/beinhaltet. Die Bienen, die Schafe bilden den Gegenpol als „Gemeinschaft“ im Gegensatz zur Vereinzelung der menschlichen Protagonisten = O-Ton des hochsymphatischen Regissurs. Auch wenn man einwenden kann, dass die drei natürlich trotzdem eine Gemeinschaft bilden. Aber eben auch nicht. In diesem Film hat fast alles einen Sinn. Einziger Kritikpunkt: Es passiert auf knapp 90 Minuten gesehen vielleicht einen Tacken zu wenig. Im Übrigen wollte der Regisseur einen Film über das Internet drehen ohne das Internet zu zeigen. Deswegen auch die höchst reduzierte Kommunikation- (sunfähigkeit). Auf der anderen Seite ist es durchaus realistisch, dass sich drei Menschen, die entschieden haben, sich umzubringen, wenig reden in ihren letzten 12 Stunden. Nicht perfekt, aber ziemlich guter Film.

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    #7500067  | PERMALINK

    kicken

    Registriert seit: 24.11.2006

    Beiträge: 195

    Luis Sampieri, Luis Sampieri, Luis Sampieri natürlich. Hochsympathisch. Zeit zu schlafen. ;)

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