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So jetzt muss ich doch mal Kritik an der Kritik von Dean an „Fin“ von Luis Samperi üben: Definitiv guter Film, unglaublich gut fotografiert (Sampiero hat Fotografie studiert), unglaublich stimmungsvoll, wunderbar langsam, gute Darsteller.
Dass eine Araberin eine der Protagonistinnen ist hat durchaus Sinn. Mindestens in der rassistischen Ablehnung durch Iker. Zudem stellt der Film einn Part einer Trilogie des Regisseurs dar, in dem ein Darseller/in einen arabischstämmigen Migranten beinhalten wird/beinhaltet. Die Bienen, die Schafe bilden den Gegenpol als „Gemeinschaft“ im Gegensatz zur Vereinzelung der menschlichen Protagonisten = O-Ton des hochsymphatischen Regissurs. Auch wenn man einwenden kann, dass die drei natürlich trotzdem eine Gemeinschaft bilden. Aber eben auch nicht. In diesem Film hat fast alles einen Sinn. Einziger Kritikpunkt: Es passiert auf knapp 90 Minuten gesehen vielleicht einen Tacken zu wenig. Im Übrigen wollte der Regisseur einen Film über das Internet drehen ohne das Internet zu zeigen. Deswegen auch die höchst reduzierte Kommunikation- (sunfähigkeit). Auf der anderen Seite ist es durchaus realistisch, dass sich drei Menschen, die entschieden haben, sich umzubringen, wenig reden in ihren letzten 12 Stunden. Nicht perfekt, aber ziemlich guter Film.
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