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AutorBeiträge
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Der Thread zu dem Festival. Tipps, Diskussionen, oder auch Bilder. Viel Spaß! :wave:
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WerbungFalls es jemand schafft sich Dominik Grafs Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ anzusehen, bin ich gespannt auf Meldungen. Anscheinend ist da nur der Titel doof, Peter Körte war ja in der FAS ganz verzückt. Höchste Zeit, dass der Wedel-Breloer-Schwachsinn mal abgelöst wird.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Und wenn jemand „Exit Through The Gift Shop“ von Banksy ansieht wäre ich auch über ein paar Worte dankbar.
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Erster Spielfilm der Oscar-prämierten Dokumentarfilmer Epstein und Friedman. Aufgehängt am Prozess um Allen Ginsbergs Gedicht „Howl“ auf (wenn ich richtig gezählt habe) fünf Ebenen erzählt: James Franco spielt Ginsberg in nachgestellten Interview-Szenen (in Farbe); Franco als Ginsberg bei einer Lesung seines Gedichts (s/w); Franco in dialoglosen Szenen aus Ginsbergs (Liebes-)Leben (s/w); Jon Hamm als Verteidiger von Ginsbergs Verleger beim Gerichtsprozess (Farbe); Trickfilm-Szenen verschiedenster Stilrichtungen zur Lesung von „Howl“ (Farbe)
Trotz des ständigen Wechsels zwischen den Ebenen leicht konsumierbar, der Film hat einen schönen Fluss. Alles sehr stimmig, schick und stilvoll, wenn auch manchmal an der Grenze zum Kitsch. Die Animationen zum Text des Gedichts waren mir anfangs zu dick aufgetragen, fangen den überbordenden Text aber letztlich doch gut ein.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Schön, Declan! Bitte weitermachen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Unterhaltsames FAZ-Gespräch gestern mit Roehler, Schanelec und Heisenberg. Roehler – „Ich steige jetzt aus!“ – platzt schon nach 5 Minuten der Kragen von dem larmoyanten „Menno, anders als in Frankreich werden wir Autorenfilmer in Deutschland irgendwie garnicht als Künstler respektiert“-Geschwafel.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,341
Heute um 22:00-23:40 Uhr auf arte, im Rahmen des Themenabends 60 Jahre Berlinale:
Spur der Bären (Doku)
Die Berlinale – Geschichte eines Festivals--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Sonic JuiceUnterhaltsames FAZ-Gespräch gestern mit Roehler, Schanelec und Heisenberg. Roehler – „Ich steige jetzt aus!“ – platzt schon nach 5 Minuten der Kragen von dem larmoyanten „Menno, anders als in Frankreich werden wir Autorenfilmer in Deutschland irgendwie garnicht als Künstler respektiert“-Geschwafel.
Mir geht Roehler tausend Mal mehr auf den Geist als die anderen beiden. Sein peinliches „Habt bitte auch mal Till Schweiger lieb, der ist echt ein supi Handwerker, das muss man gefälligst mal honorieren jetzt„-Geschwafel ist ja kaum auszuhalten
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Weinblum, ein junger Mann mit Agoraphobie, lebt zusammen mit seiner Katze ausschließlich in seiner Wohnung und seinem Garten, kann diese kleine Welt nicht verlassen. Er bestellt, was er braucht im Internet, arbeitet von zu Hause aus, sieht den ganzen Tag abstrusen Unsinn im Fernsehen und holt sich beim Porno-Video-Chat einen runter. Doch dann brechen gleich zwei Menschen in seine Welt ein: Der Hausverwalter, den er Grumps nennt, will ihn aus der Wohnung vertreiben. Die junge Marktforscherin Daniela kommt zu ihm nach Hause und nähert sich ihm an. Und dann entwickelt auch noch Jessica, die vermeintlich fiktive Frau aus seinem Porno-Chat ein Eigenleben. Wainblum versucht sich mit allen Mitteln vor allem gegen den Hausverwalter zu wehren.
Eine witzige routinierte Erzählweise gehört zu diesem Film genauso dazu wie beifallheischende Medienkritik. Glücklicherweise begnügt er sich nicht damit, das „cocooning“ stumpf als gesellschaftliche Gefahr anzuprangern, sondern zeigt das von den eigenen vier Wänden begrenzte Leben in seiner ganzen Vielschichtigkeit. Das hat „Phobidilia“ größtenteils dem Hauptdarsteller zu verdanken: Ofer Shechter spielt Weinblum nicht als gebrochenen Einsiedler, sondern als einen selbstbewussten, nicht immer zu durchschauenden, witzigen jungen Mann, der seine Andersartigkeit kompromisslos lebt und sie dabei weder zelebriert noch merklich unter ihr leidet. Der Plot schlägt aber leider die eine oder andere merkwürdige Kapriole und löst nicht alle Erwartungen ein. Auch wäre die eine oder andere filmische Eingebung förderlich gewesen. Dennoch vor allem wegen Ofer Shechter sehenswert.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Declan MacManusMir geht Roehler tausend Mal mehr auf den Geist als die anderen beiden. Sein peinliches „Habt bitte auch mal Till Schweiger lieb, der ist echt ein supi Handwerker, das muss man gefälligst mal honorieren jetzt„-Geschwafel ist ja kaum auszuhalten
Du musst verstehen, dass der Mann gerade in Berlin schwer verstört ist. Er kann ja nicht mal mehr in Ruhe in Videotheken gehen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Film über Bandenkriege in Monga, einem Stadtviertel von Taipeh. Der Film kreist um Mosquito, der als Neuling in der Schule in die (mit seinem Eintritt fünfköpfige) Bruderschaft unter Führung von Dragon, Sohn des Triadenbosses Geta aufgenommen wird. Rivalisierende Banden, unterschiedliche Vorstellungen von der Ausrichtung der Triade, Mord und Verrat lassen den Film einem blutigen Ende entgegensteuern.
„Monga“ scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, möglichst jedes Versatzstück, jedes Motiv, jedes Klischee, das sich im Kosmos des Banden- /Gangsterfilms denken lässt, in einen Film zu pressen: Es geht um Bruderschaft und Ehre, Treue und Verrat, den Kampf von Tradition (ehrenhafter Kampf mit Messern) gegen Moderne (seelenloser Kampf mit Schusswaffen). Der junge Held verliebt sich in ein junges hässliches Entlein, das er aus der Prostitution herauszuholen verspricht. Der junge Held findet im Boss eine Vaterfigur. Der wahre Vater des jungen Helden erfährt viel zu spät von seiner Vaterschaft. Der junge Held träumt davon einmal Kirschblüten zu sehen – und später wandelt sich der Blutregen selbstverständlich in Kirschblüten. Und so weiter, und so fort. 140 komplett überladene Minuten mit größtenteils schwachen Dialogen, aber immerhin respektabel choreographierten Kampfszenen.
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(Die Reaktion des Publikums war übrigens insgesamt freundlich verhalten, in meiner Reihe war ich aber mit meiner negativen Sicht offenbar allein: Die Spanierin rechts neben mir zückte nachher bei der Postkartenabstimmung für den Publikumpreis die Höchstwertung. Und der junge Chinese (Taiwanese?) zwei Plätze links von mir rutschte während der letzten Szenen aufgeregt jauchzend und stöhnend auf der Sesselkante hin und her und hastete sichtlich bewegt noch bevor der Abspann begonnen hatte aus dem Saal. )
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Danke für die Kritiken, wird selbstverständlich alles gelesen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Selbstverständlich. Hier noch die Trailer:
Howl: http://www.youtube.com/watch?v=LkTqHwmWndw
Phobidilia: http://www.youtube.com/watch?v=Ecvf0iVQom4
Monga: http://www.youtube.com/watch?v=ztSLNCNCmM0
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five to sevenMit Eduardo Noriega und Belén Rueda prominent besetztes Drama über den Arzt Diego, der zunächst abgehärtet gegen das Leid seiner todkranken Patienten zu sein scheint. Dann fällt ein Schuss und langsam merkt Diego, dass sich etwas verändert hat.
Aus einem kühl inszenierten Rührstück nach der Machart von „Mar adentro“ (dessen Regisseur Alejandro Amenábar den Film co-produziert hat) wird nach und nach ein Mystery-Film. Der kitschige Plot wird durch die filmische Strenge, die kalte Ausleuchtung und die präsenten Schauspieler aufgefangen.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Ein Filmteam begleitet einen renommierten Psychiatrie-Professor und ehemaligen Dissidenten. Ein Team-Mitglied ist zugleich Schwiegersohn des Professors. Er kann den Schwiegervater nicht leiden. Beim Wühlen in der Vergangenheit des Professors sieht er seine Antipathie begründet.
Der Film erzählt mit Sicherheit gekonnt, aber eben auch brav, leicht verdaulich und spannungslos von Schuld und Verstrickung, von den verschwimmenden Grenzen zwischen Gut und Böse im totalitären System. Wäre „Kawasakiho ruze“ ein deutscher Film, wäre er eine ARD-Primetime-Geschichtsbewältigungs-Schmonzette. Den Professor würde Armin Müller-Stahl spielen, Regie würde wahrscheinlich Jo Baier führen.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT] -
Schlagwörter: Berlinale
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