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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Angeregt durch den Italo-Western Thread von Napoleon Dynamite ist es mir eine Dringlichkeit, nun auch mal einen Themenstrang über ein von mir seit langer Zeit gehegtes und gepflegtes und liebevoll verehrtes Genre zu starten: den italienischen Kriminalfilm, „Giallo“ genannt.
Eventuell hat diese Genrespezies hier in diesem Forum nicht ganz so viele Anhänger wie der Cowboy-Thread, aber erstens macht das nichts und zweitens ist es nie zu spät und zuguter letzt ist für den/die eine(n) oder andere(n) vielleicht ja sogar was feines zum Entdecken dabei.Ein Destillat aus knapp 20 Jahren Giallogucken liest sich bei mir folgendermaßen:
1. Sei donne per l’Assassino / Blutige Seide (Mario Bava)
2. L’Uccello dalle Piume di Cristallo / Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (Dario Argento)
3. Giornata nera per l’Ariete / Der schwarze Tag des Widders (Luigi Bazzoni)
4. La Tarantola dal ventre nero / Der schwarze Leib der Tarantel (Paolo Cavara)
5. La Morte ha fatto l’Uovo / Die Falle (Giulio Questi)
6. Le Foto proibite di una Signora per bene / Frauen bis zum Wahnsinn gequält [sic!] (Luciano Ercoli)
7. Cosa avete fatto a Solange / Das Geheimnis der grünen Stecknadel (Massimo Dallamano)
8. Il Gatto dagli occhi di giada / Die Stimme des Todes (Antonio Bido)
9. Una Lucertola con la Pelle di Donna / A Lizard in a Woman’s Skin (Lucio Fulci)
10. Casa d’Appuntamento / Das Auge des Bösen (Ferdinando Merighi)
(Achtung Grenzgänger! Der ist jetzt nicht wirklich unbedingt ein Meisterwerk vor Gottes Gnaden, aber dennoch eine relativ schicke Erfahrung, mit einer für mich ganz persönlichen nostalgischen Färbung aus seligen Videoanfängertagen)Danke fürs Vorbeischauen
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WerbungGeil-o. Und los geht’s:
1. L’Uccello Dalle Piume Di Cristallo / Das Geheimnis Der Schwarzen Handschuhe (Dario Argento)
2. Il Profumo Della Signora In Nero / Perfume Of The Lady In Black (Francesco Barilli)
3. Cosa Avete Fatto A Solange / Das Geheimnis Der Grünen Stecknadel (Massimo Dallamano)
4. Gli Ochi Freddi Della Paura / Cold Eyes Of Fear (Enzo G. Castellari)
5. Chi L’Ha Vista Morire? / Die Stadt Wird Zum Albtraum (Aldo Lado)
6. Giornata Nera Per L’Ariete / Der Schwarze Tag Des Widders (Luigi Bazzoni)
7. La Coda Dello Scorpione / Der Schwanz Des Skorpions (Sergio Martino)
8. Il Rosso Segno Della Folia / A Hatchet For The Honeymoon (Mario Bava)
9. Rivelazioni Di Un Maniaco Sessuale / Schön, Nackt Und Liebestoll (Roberto Bianchi Montero)
10. Delirio Caldo / Das Grauen Kam Nachts (Renato Polselli)Platz Neun ist erheblich besser als sein bescheuerter dt. Titel!
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A Kiss in the DreamhouseDie „Schwarzen Handschuhe“ sooo überragend? Das erklärt mir jetzt aber mal!
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Formidable Auswahl, Napoleon! Da ist sogar einer dabei der bislang komplett an mir vorbeigegangen ist (Perfume Of The Lady In Black).
und über die Erwähnung von „Delirio Caldo“ freu ich mich ganz besonders!
:bier:
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@Jugglers:
Ja, absolut. Ein wahnwitziger Rausch angepusht durch Vittorio Storaros unglaublich flüssige, überbordende, farblich nicht versiegende Kameraarbeit und Morricone Stakkatofetzer und Avantgardesprengsel. So was sieht man doch sonst nur noch in Bunuels andalusischem Hund.Voll auf die fünf (für dich: 10/10)!
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A Kiss in the DreamhousepinchFormidable Auswahl, Napoleon! Da ist sogar einer dabei der bislang komplett an mir vorbeigegangen ist (Perfume Of The Lady In Black).
Besorg‘ dir den unbedingt. So eine Art „Rosemary’s Baby“ in der Atmosphäre von „Sei Donne Per L’Assassino“ und das Kind ist, wie so oft bei italienischen Horrorfilmen, wirklich mal die Hölle.
:bier:
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@Jugglers: Da hat Napoleon recht. Rein optisch ist das schonmal ein enormer Leckerbissen. Storaros raffinierte Bildkompositionen sind teilweise kaum zu überbeiten (ähnlich brillantes sieht man von ihm höchstens noch in den frühen Bertoluccifilmen) und dann noch Mario Adorf als Maler, Morricones grandioser Score (einer seiner besten aus den 60er Jahren, finde ich), Argentos inszenatorischer Ideenreichtum, der leicht vorhandene dezente Trashfaktor gepaart mit großer stilistischer Kunst… das alles ist schon toll (wenn man nicht gerade die übel beschnittene deutsche Fassung davon erwischt hat) und wurde in dieser Art nur ganz selten nochmal von irgendwem erreicht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon DynamiteBesorg‘ dir den unbedingt. So eine Art „Rosemary’s Baby“ in der Atmosphäre von „Sei Donne Per L’Assassino“ und das Kind ist, wie so oft bei italienischen Horrorfilmen, wirklich mal die Hölle.
:bier:
Jepp, hab mich schonmal schlau gegoogelt. Den hat ja der Hauptdarsteller aus Bertoluccis „Prima della Rivoluzione“ gedreht! :wow:
Scheint mittlerweile aber recht selten zu sein.--
Wow, tolle Listen – kenne den Großteil der Filme nur vom Hörensagen. Muss sowieso im Bereich Giallo mal wieder etwas tiefer forschen.
Ich würde noch ergänzen:
„La Casa dalle Finestre che ridono“ von Pupi Avati
„Tutti i colori del buio“ von Sergio Martino
auch wenn beides wahrscheinlich nicht Giallos (Gialli?) im ganz klassischem Sinne sind.
Wie ist der Film „Der Berserker“ von Umberto Lenzi (müsste doch auch diesem Genre zuzuordnen sein)?
Habe ich letztens auf DVD gekauft, aber noch nicht gesehen.--
@Nihil
Würde ich spontan dem Genre des „polizieschi“ zuordnen, also dem italienischen Polizeifilm, ein Feld, das wahrscheinlich noch beackernswerter ist als Gialli. Was den Berseker betrifft: Gut, wenn auch ordentlich abgefahren. Tomas Milian (Italo-Western-Gott und späterer Antonioni-Darsteller) läßt als Entführer und Mörder ganz schön den Bembel kreisen.--
A Kiss in the DreamhouseNapoleon Dynamite@Nihil
Würde ich spontan dem Genre des „polizieschi“ zuordnen, also dem italienischen Polizeifilm, ein Feld, das wahrscheinlich noch beackernswerter ist als Gialli.„Polizieschi“ steht auch hinten auf der DVD drauf, hatte aber keine Ahnung, was das genau bedeutet.
Was den Berseker betrifft: Gut, wenn auch ordentlich abgefahren. Tomas Milian (Italo-Western-Gott und späterer Antonioni-Darsteller) läßt als Entführer und Mörder ganz schön den Bembel kreisen.
Klingt gut.
Allerdings dachte ich Bembel lässt man nur bei uns in Hessen kreisen und nicht auch in Italien.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ja, „Der Berserker“ a.k.a. „Milano Odia“ ist ein Polizieschi und was für einer! Tomas Milian at his most psychotic würd ich mal ebenfalls behaupten. Mit der deutschen DVD bist du übrigens sehr gut beraten, Nihil. Die ist wirklich exzellent gestaltet. Und Morricones Soundtrack ist eine seiner besten Arbeiten überhaupt! Optisch und akustisch also first Class Stoff!
Das Polizieschi Genre ist überdies in der Tat ein sehr beackernswertes und faszinierendes Feld. Ich denke da nur mal an „Milano Calibro 9“ oder diese ganzen Maurizio Merli Filme etc pp. Da kann man schon gut und gerne mehrere Wochen lang mit freudigem Staunen und offenem Mund auf spannende Filmexpeditionen gehen.
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Nachdem ich gestern „Der Killer von Wien“ gesehen habe, frage ich mich, wieso der nicht in euren Listen auftaucht. Ständig liegt Edwige Fenech nackt irgendwo rum oder reißt ihre süßen kleinen Äugelchen zu Tode erschrocken auf, nur um dann nach kurzer Zeit wieder nackt irgendwo rumzuliegen. Abgesehen davon fand ich den Film wirklich spannend, die Bilder waren grenz-geil und die Ausstattung unfassbar. Allein die Sonnenbrillen *****.
Spoiler:
Falls jemand den Film gesehen hat: Wieso veranstalten die drei Brüder eigentlich diesen ganzen Mordkomplott-Terror?--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ja, Martinos „Killer von Wien“ ist super. Sehr stylish und mit superkompliziert-verwobenem Plot. Der gehört eigentlich schon in eine Giallo-TopTen, so stattlich wie der ist. Wobei mir dem „Killer von Wien“ jedoch ständig Sergio Martinos „Schwanz des Skorpions“ („Coda dello Scorpione“) ins Gehege kommt und ich mich nicht entscheiden kann, welcher von beiden nun besser ist. Ein echtes Dilemma! So ein mittelschweres jedenfalls (bei dem im Notfall „Wien“ wahrscheinlich gewinnt).
Vielleicht ersetze ich in meiner Liste Antonio Bidos Il Gatto dagli occhi di giada“, den ich bei neulichem Wiedersehen plötzlich etwas öde fand, der Einfachheit halber alsbald durch den ein oder anderen Genrevertreter von Sergio M., dann passts wieder.--
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