2014 – Erwartungen und Eindrücke

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  • #8944915  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Go1Danke. Swans waren praktisch Liebe beim ersten Hören: Noch nicht bei „Screen Shot“, aber schon bei „Just a Little Boy“ wusste ich, dass ich etwas Großes vor mir habe. Bei Benji war es schwieriger: Als das Album rauskam, habe ich versucht, es mir im Stream anzuhören, aber keinen Draht dazu gefunden. „Ich lass mir doch von Mark Kozelek nicht das Ohr abkauen“, habe ich gedacht. Später (also: vor kurzem) habe ich das Album dennoch gekauft und das war gut, denn der fehlende Draht wurde mitgeliefert in Gestalt des Textblatts. Ich habe beim Hören mitgelesen, und da hat Kozelek mich erwischt mit seinen Geschichten, seiner Meditation über Tod und Gewalt und Zufall und Familie und die eigene Lebensgeschichte. Abseits des Computers ist mir auch die Musik mit einem Mal differenzierter und farbiger vorgekommen.

    Das sehe ich in beiden Fällen genauso. Das Swans-Album ist ein Monster: noch gewaltiger, emotionaler und melodiöser als der Vorgänger. Und in der Tat sind auf Benji die Geschichten das zentrale Element und die sind ergreifend direkt und wirken 100% authentisch. Ich könnte noch hinzufügen, dass einige der Americana-Liebhaber hier im Forum besser hier mal genauer hinhören sollten als der nächsten gehypten Frauenstimme nachzulaufen, aber das wäre wohl vergeblich. Kennst du eigentlich Perils From The Sea, das Album von Kozelek und Jimmy LaValle aus dem letzten Jahr?

    Warum schneidet The War On Drugs so schlecht bei dir ab?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #8944917  | PERMALINK

    savoygrand

    Registriert seit: 03.03.2006

    Beiträge: 2,027

    Viele schöne Listen, die hier in letzter Zeit der Allgemeinheit zur Kenntnis gebracht wurden!

    Auffallend, dass sich die Alben von ANGEL OLSEN und WARPAINT erstaunlich häufig in jeweiligen Top 15-Wertungen befinden. Auch das gefällt.

    Die Nr. 1-Alben von Doc F., Go1, Mistadobalina und Slow Train halte ich ebenfalls für hervorragend, mit der Nr. 1 von Rob Fleming (St. Vincent) habe ich nach wie vor so meine Schwierigkeiten. Schade, ich würde das Album auch gerne großartig finden.

    In „Benji“ muss ich mal reinhören. Bin zwar kein ausgesprochener Americana-Liebhaber, dennoch interessiert mich das Album.

    @mistadobalina + Rob Fleming: euch ist schon bewusst, dass „Too Bright“ am Ende des Jahres noch (mindestens) in die Top 10 muss? ;-)

    --

    #8944919  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 71,856

    Danke, Go1, für die ausführliche Würdigung des Lucinda Williams-Albums. Es wird sich in Kürze auch hier drehen.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #8944921  | PERMALINK

    rob-fleming

    Registriert seit: 08.12.2008

    Beiträge: 12,838

    savoygrand
    @mistadobalina + Rob Fleming: euch ist schon bewusst, dass „Too Bright“ am Ende des Jahres noch (mindestens) in die Top 10 muss? ;-)

    Abwarten, aber ganz so schlecht stehen die Chancen zur Zeit gar nicht.

    --

    Living Well Is The Best Revenge.
    #8944923  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    IrrlichtHast Du zufällig schon das neue SBTRKT Album gehört?

    Go1Ich habe nur zwei Tracks daraus gehört. Die Bewertungen und Kommentare zu dem Album, die mir untergekommen sind, waren auch nicht positiv genug, um das Anhören als dringend erscheinen zu lassen.

    Habe die ersten anderthalb Spins durch. Gefällt, ohne restlos zu begeistern. Sampha-lastiger als das Debüt, evtl. einen Tick geschlossener, fließender. Die zuvor veröffentlichten Tracks/Versatzstücke sind nach erstem Eindruck leider auch schon die stärksten.

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #8944925  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    nail75Kennst du eigentlich Perils From The Sea, das Album von Kozelek und Jimmy LaValle aus dem letzten Jahr?

    Kenne ich nicht, nein. Gut?

    nail75Warum schneidet The War On Drugs so schlecht bei dir ab?

    There’s not much going on in the rhythm section, mate. Wenn man seine Musik so sehr auf ruhigen, breiten Fluss hin ausrichtet, sollte sie meines Erachtens einen Groove haben, einen flüssigen Bass und ein flexibles Schlagzeug. Diese Band ist zu steif für fließende Musik. Und die Stücke sind zu lang. Sie verläppern gerne; gleich der Opener fängt damit an. Einerseits enthalten sie zu viel Gedaddel, andererseits passiert da strukturell nicht genug. Die Tracks gehen einfach immer weiter, sind nicht interessant genug aufgebaut. Zwei oder drei davon kann ich mir zwar für sich gut anhören, allen voran „An Ocean in Between the Waves“, das ich sogar richtig gut finde („Burning“ mag ich auch). Das Album komplett zu hören, von Anfang bis Ende, ist aber eine harte Geduldsprobe.

    Andersherum: Was macht das Album für Dich so gut?

    pipe-bowlDanke, Go1, für die ausführliche Würdigung des Lucinda Williams-Albums. Es wird sich in Kürze auch hier drehen.

    Keine Ursache. Ich bin auf Deine Eindrücke gespannt.

    --

    To Hell with Poverty
    #8944927  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Go1Kenne ich nicht, nein. Gut?

    Sehr gut. Kaum schwächer als Benji. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass auf „Perils“ die Musik elektronisch ist. Das passt aber durchaus gut.

    There’s not much going on in the rhythm section, mate.

    It is a steady pulse, it walks you through the day. You just have to go with the flow.

    Wenn man seine Musik so sehr auf ruhigen, breiten Fluss hin ausrichtet, sollte sie meines Erachtens einen Groove haben, einen flüssigen Bass und ein flexibles Schlagzeug. Diese Band ist zu steif für fließende Musik. Und die Stücke sind zu lang. Sie verläppern gerne; gleich der Opener fängt damit an. Einerseits enthalten sie zu viel Gedaddel, andererseits passiert da strukturell nicht genug. Die Tracks gehen einfach immer weiter, sind nicht interessant genug aufgebaut. Zwei oder drei davon kann ich mir zwar für sich gut anhören, allen voran „An Ocean in Between the Waves“, das ich sogar richtig gut finde („Burning“ mag ich auch). Das Album komplett zu hören, von Anfang bis Ende, ist aber eine harte Geduldsprobe.

    Andersherum: Was macht das Album für Dich so gut?

    Ich finde es strahlt eine ganz wunderbare Harmonie aus. Ich finde die Band auch nicht steif, allenfalls das Schlagzeug kann man so charakterisieren. Aber die Gitarren funkeln doch strahlend mit ihrem Jerry-Garcia-Gedächtnisklang. Und die instrumentalen Passagen empfinde ich nicht als „Gedaddel“, sondern eher als wohliges Ausstrecken. Ich mag die entspannte Atmosphäre der Platte und auf eine Geduldsprobe stellt sie mich eben gar nicht. Aber ich merke schon, dass unsere Ansichten nicht so weit auseinanderliegen – nur für mich ist das Glas eher voll, für dich eher leer.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #8944929  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,061

    nail75Kennst du eigentlich Perils From The Sea, das Album von Kozelek und Jimmy LaValle aus dem letzten Jahr?

    Ich quatsche mal dazwischen, weil ich die Empfehlung heute aufgenommen habe. War mir völlig unbekannt und ist ein Traum.
    Ganz seltsam, wie die über fast 80 Minuten mit scheinbar ganz geringen Mitteln die Spannung halten.
    Du hast eine Top-Empfehlung gut bei mit.

    Vinyl gibts wohl gar nicht?

    --

    #8944931  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,017

    Doch, aber nicht ganz günstig. Wenn du allerdings so begeistert bist, sollte es sich ja vielleicht lohnen.

    Btw., das Album ist auch an mir vorbei gegangen. Höre es gerade und bin sehr positiv überrascht.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8944933  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Close to the edgeIch quatsche mal dazwischen, weil ich die Empfehlung heute aufgenommen habe. War mir völlig unbekannt und ist ein Traum.
    Ganz seltsam, wie die über fast 80 Minuten mit scheinbar ganz geringen Mitteln die Spannung halten.
    Du hast eine Top-Empfehlung gut bei mit.

    :-)

    Im Grundsatz ist das ja Benji nicht unähnlich, auch die Themen sind verwandt. Gleich der erste Track auf der Platte beschäftigt sich damit, wie sehr Kozelek seinen offensichtlich geistig erkrankten Bruder vermisst.

    Vinyl gibts wohl gar nicht?

    Doch, ist aber inzwischen ausverkauft und inzwischen nur noch über Discogs etc. zu beziehen. Ich habe die schwarze Pressung, die ist leider nicht einwandfrei, daher würde ich niemandem raten, so viel Geld auszugeben.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #8944935  | PERMALINK

    chocolate-milk

    Registriert seit: 29.01.2006

    Beiträge: 16,109

    Rob FlemingKann man so sagen. Nach den vorab zu hörenden „Hunger Of The Pine“ und „Every Other Freckle“ waren meine Erwartungen hoch, aber leider finde ich auf dem Album sonst wenig überzeugendes. Besonders die Nara-Trilogie glänzt vor allem durch eine gepflegte Langeweile und der Rest wirkt zumindest hüftsteif. Für völlig sinnfrei und unnötig halte ich ja auch ihre Vorliebe für Zwischenspiele. Darauf hätte ich auch schon beim Vorgänger verzichten können, aber hier nervt dieses Flötengedudel besonders.

    Verstehe. Nachdem mir „Hunger Of The Pine“ extrem gut gefiel und auch immer noch extrem gut gefällt, konnten dann in meinen Ohren die beiden nachfolgenden Tracks „Left Hand Free“ und „Every Other Freckle“ schon nicht mehr mithalten. All die Punkte die du nennst, sind gute Gründe es nicht zu kaufen (zumal ich aktuell auch die Stimme sehr anstrengend finde).

    --

    #8944937  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,584

    @go1

    Auch von mir danke für die Lucinda-Williams-Rezension. Wird bestellt (zumal mich schon der Stream sehr neugierig gemacht hat). Mit den Swans werde ich mich auch mal intensiver auseinandersetzen.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #8944939  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,017

    Ich könnte dir bei Interesse beide anbieten.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8944941  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,584

    PN kommt!

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #8944943  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

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