Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › 2014 – Erwartungen und Eindrücke › Re: 2014 – Erwartungen und Eindrücke
Go1Kenne ich nicht, nein. Gut?
Sehr gut. Kaum schwächer als Benji. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass auf „Perils“ die Musik elektronisch ist. Das passt aber durchaus gut.
There’s not much going on in the rhythm section, mate.
It is a steady pulse, it walks you through the day. You just have to go with the flow.
Wenn man seine Musik so sehr auf ruhigen, breiten Fluss hin ausrichtet, sollte sie meines Erachtens einen Groove haben, einen flüssigen Bass und ein flexibles Schlagzeug. Diese Band ist zu steif für fließende Musik. Und die Stücke sind zu lang. Sie verläppern gerne; gleich der Opener fängt damit an. Einerseits enthalten sie zu viel Gedaddel, andererseits passiert da strukturell nicht genug. Die Tracks gehen einfach immer weiter, sind nicht interessant genug aufgebaut. Zwei oder drei davon kann ich mir zwar für sich gut anhören, allen voran „An Ocean in Between the Waves“, das ich sogar richtig gut finde („Burning“ mag ich auch). Das Album komplett zu hören, von Anfang bis Ende, ist aber eine harte Geduldsprobe.
Andersherum: Was macht das Album für Dich so gut?
Ich finde es strahlt eine ganz wunderbare Harmonie aus. Ich finde die Band auch nicht steif, allenfalls das Schlagzeug kann man so charakterisieren. Aber die Gitarren funkeln doch strahlend mit ihrem Jerry-Garcia-Gedächtnisklang. Und die instrumentalen Passagen empfinde ich nicht als „Gedaddel“, sondern eher als wohliges Ausstrecken. Ich mag die entspannte Atmosphäre der Platte und auf eine Geduldsprobe stellt sie mich eben gar nicht. Aber ich merke schon, dass unsere Ansichten nicht so weit auseinanderliegen – nur für mich ist das Glas eher voll, für dich eher leer.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.