Grizzly Bear

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  • #34151  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

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    051108_grizzly_bear.jpg

    Bisher kenne ich nur ein paar Stücke dieser New Yorker Band, die auch vor kurzem hier tourten, habe mir aber sofort das Album von ihnen bestellt.
    Anfangs nur ein Solo-Projekt des Sängers Ed Droste, entwickelte es sich zu einem Quartett, das sich grenzgängerisch zwischen Psychedelic, Folk, Post-Rock und elektronischer Musik bewegt. Das Debütalbum „Horn of Plenty“ von 2004 wurde nun auch nochmal mit einer Bonus CD veröffentlicht, auf der einige wohlbekannte Remixer am Werk waren (Dntel, Final Fantasy, Castanets etc). Der Referenzbogen, der von der Musikpresse gezogen wird reicht von Animal Collective, mit denen sie auch befreundet sind, hin zu den Syd Barrett-Solosachen. Mich erinnert es auch stark an die Earlies.

    Das neue Album erscheint im September auf Warp, einem britischen Electro-Label. Einen Titel davon kann man sich auf der Bandseite downloaden, muss sich dafür aber dort registrieren (nur Mailadresse).

    grizzlybear2.jpg

    MP3s von „Horn of Plenty“:
    Fix it
    Don`t ask (Final Fantasy Remix)

    weitere Hörproben auf der MySpace Seite.

    Ich freue mich schon sehr aufs Album, das man übrigens recht günstig (sowohl als LP oder Doppel-CD) beim Label Kanine Rec. bestellen kann.

    --

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    #5129423  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

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    Ein Extrathread lohnt sich für die zwei Tourtermine wohl nicht:

    27.08.2006 Köln (D), c/o pop
    29.08.2006 Berlin (D), Lido

    Weitere Konzerte sollen dann im November folgen.

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    #5129425  | PERMALINK

    kern

    Registriert seit: 27.04.2006

    Beiträge: 35

    wär gut. konnte im Mai leider nicht hin. Horn of Plenty ist eine Spitzenplatte. bin sehr auf den Nachfolger gespannt.

    --

    #5129427  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

    Beiträge: 6,709

    Das neue Album „Yellow house“ von Grizzly Bear ist nun vor kurzem erschienen und es ist ganz großartig geworden. Benannt nach dem Haus von Ed Drostes Mutter, in dem sie es aufgenommen haben. Eine eigenartige Entrücktheit zieht sich durch das Album. Als psychedelischen Folk könnte man es vielleicht umschreiben. Wie sie mit diesem Ansatz auf dem vornehmlich elektronisch orientierten Warp-Label gelandet sind, ist mir zwar noch immer ein Rätsel, soll aber nicht weiter irritieren.
    Die Stücke sind sehr füllig instrumentiert, greifen dabei auf ein Arsenal an Instrumenten und dezenten elektronischen Spielereien zurück, ohne jemals in die Bombast-Ecke abzudriften. Auffällig ist der oft mehrstimmig eingesetzte Gesang.

    Das Coverartwork (auf den Innersleeves sind viele Detailfotos des Hauses) verbildlicht sehr schön die Empfindungen, die man bei dieser Platte hat. Man kann in jeder Ecke des Hauses stöbern, findet alte Fotos, eine rümpelige Dachkammer, alte Spielsachen und spürt Erinnerungen und Geschichten, die damit verbunden sind. Tolles Album!

    On a Neck, on a Spit (MP3)
    4 Titel von „Yellow house“ auf der myspace-Seite von Grizzly Bear (insbesondere mal „Plans“ anhören!)

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    #5129429  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

    Beiträge: 6,709

    Ich habe gestern zu meiner Freude gesehen, dass „Yellow House“ im neuen ME eine etwas ausführlichere Rezension von Frank Sawatzki und 5 1/2 Sterne bekam.

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    #5129431  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    Die leicht verschwurbelte Absenz im „Yellow House“ erinnert mich in manchen Ansätzen etwas an die Soundtüfteleien von Animal Collective.
    Nur gehen Grizzly Bear im Gegensatz zum hervorragenden animalischen Kollektiv auf Albumgesamtlänge ein wenig die Ideen aus. Dennoch sehr schöne Highlights: „Knife“ und „Plans“.

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    "Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)
    #5129433  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

    Beiträge: 6,709

    NachtmahrDie leicht verschwurbelte Absenz im „Yellow House“ erinnert mich in manchen Ansätzen etwas an die Soundtüfteleien von Animal Collective.
    Nur gehen Grizzly Bear im Gegensatz zum hervorragenden animalischen Kollektiv auf Albumgesamtlänge ein wenig die Ideen aus.

    Ich kann den Vergleich mit Animal Collective jetzt nicht ziehen, da ich von denen (noch) nichts kenne. Ich sehe es aber überhaupt nicht so, dass „Yellow house“ irgendwann die Ideen ausgehen. Ein sehr konsistentes Album, was sich nicht damit aufhält, klassische Songstrukturen abzuarbeiten. Die Platte braucht schon aufmerksame Ohren, um sich zu entfalten. Ich sehe da, auch wenn man es jetzt musikalisch nicht unbedingt vergleichen kann, zwei Parallelen zur ebenfalls großartigen „Occupanther“ von Midlake: der mehrstimmige Gesang und der zeitliche Bezugsrahmen. Bei beiden Bands gehen die Einflüsse auf musikalische Epochen zurück, die sie wohl selbst kaum aktiv miterlebt haben.

    „Yellow house“ ist wunderbar produziert. Das meine ich jetzt natürlich nicht in irgendwelchen HiFi-Kategorien, sondern in der unmittelbaren Räumlichkeit der Produktion. An vielen Stellen erzeugt es die gleiche Nähe wie auf der Mark Hollis Platte, wo man neben den Musikern zu stehen scheint. (z.B. der Endteil von „Colorado“). Die Stücke haben eine Sogwirkung, haben manchmal etwas gespenstisches und wenn man mal beim obigen Bild des „Hausdurchstöberns“ bleibt, hält es sich vornehmlich auf dem alten, mit Spinnennetzen verhangenen Dachboden auf.

    Bei jedem Hören wird es großartiger. Ich bin sehr begeistert.

    --

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    #5129435  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,929

    observerIch habe gestern zu meiner Freude gesehen, dass „Yellow House“ im neuen ME eine etwas ausführlichere Rezension von Frank Sawatzki und 5 1/2 Sterne bekam.

    Bin auch schon gespannt

    Und diese 5 1/2 Sterne waren wieder mal nicht das Einzige was mir bestätigte, dass der ME zur Zeit das lesenswerteste Musikmagazin ist. Themen die sich größtenteils mit Musik befassen, mal wieder eine wunderschöne Josef Winkler Kolumne und – für viele unfassbar – eine gute sarah Kuttner Kolumne, die endlich mal zeigt, wie tief der Staches der Enttäuschung, ob der Einstellung ihrer Sendung, wirklich sitzt. Sehr schön

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #5129437  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,824

    observerIch habe gestern zu meiner Freude gesehen, dass „Yellow House“ im neuen ME eine etwas ausführlichere Rezension von Frank Sawatzki und 5 1/2 Sterne bekam.

    Ich kann mich immer ziemlich auf Frank Sawatzkis Wertungen verlassen. Nett ist er auch. Hatte ihn vor einiger Zeit mal beruflich am Telefon.

    Yellow House ist auf dem Weg zu mir, freue mich schon.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5129439  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,824

    TheMagneticFieldBin auch schon gespannt

    Und diese 5 1/2 Sterne waren wieder mal nicht das Einzige was mir bestätigte, dass der ME zur Zeit das lesenswerteste Musikmagazin ist. Themen die sich größtenteils mit Musik befassen, mal wieder eine wunderschöne Josef Winkler Kolumne und – für viele unfassbar – eine gute sarah Kuttner Kolumne, die endlich mal zeigt, wie tief der Staches der Enttäuschung, ob der Einstellung ihrer Sendung, wirklich sitzt. Sehr schön

    Finde ich auch, einiges ist in der neuen Ausgabe wirklich gelungen.

    Aber die englischen Magazine sind vor allem in den Artikeln immer noch am besten. Im neuen „Q“ ist ein Bericht über die Scissor Sisters, der erstaunlich in die Tiefe geht. Haben unsere deutschen Schreiber eigentlich keine Gelegenheit, ausführliche Interviews zu machen?

    Off Topic, ich weiß. Höre schon auf damit. :-)

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5129441  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,929

    MistadobalinaFinde ich auch, einiges ist in der neuen Ausgabe wirklich gelungen.

    Aber die englischen Magazine sind vor allem in den Artikeln immer noch am besten. Im neuen „Q“ ist ein Bericht über die Scissor Sisters, der erstaunlich in die Tiefe geht. Haben unsere deutschen Schreiber eigentlich keine Gelegenheit, ausführliche Interviews zu machen?

    Off Topic, ich weiß. Höre schon auf damit. :-)

    bin heut morgen irgendwie fast nur OT, aber ich kann doch nicht für heden Kommentar nen neuen Thred aufmachen

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    #5129443  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    Wenn ich auch die Sawatzki-Wertung bezüglich Grizzly Bear nicht ganz nachvollziehen kann, schließe ich mich dem OT-Lob des aktuellen ME gerne an.
    Den Artikel zum Prog-Rock habe ich geradezu verschlungen.

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    #5129445  | PERMALINK

    art-vandelay

    Registriert seit: 07.10.2005

    Beiträge: 3,382

    In der aktuellen Spex hat das Album übrigens auch eine sehr gute Kritik bekommen.
    Und hier gibt es vier Tracks eines Radioauftritts aus der letzten Woche.

    --

    #5129447  | PERMALINK

    gastrisches_greinen

    Registriert seit: 19.09.2005

    Beiträge: 2,471

    Auf den ersten Höreindruck gefällt mir „Yellow House“ ziemlich gut und wenn ich schon Vergleiche ziehen müßte, dann fielen mir noch lange vor Animal Collective, deren Experimentierfreudigkeit Grizzly Bear nicht so haben, die Earlies ein. Nicht nur aufgrund des mehrstimmigen Gesangs, sondern auch wegen der schwebenden Entrücktheit, in welche die Tracks immer wieder abheben. Klassische Songstrukturen findet man in der Tat eher weniger, weswegen es wohl schon einiger Durchläufe und eines konzentrierten Ohres bedarf, bis man die Klangwelt des Albums für sich erschlossen hat. Aber von der Atmosphäre der Stücke und des Albums war ich zumindest gleich eingenommen.

    #5129449  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

    Beiträge: 6,709

    gastrisches_greinenAuf den ersten Höreindruck gefällt mir „Yellow House“ ziemlich gut und wenn ich schon Vergleiche ziehen müßte, dann fielen mir noch lange vor Animal Collective, deren Experimentierfreudigkeit Grizzly Bear nicht so haben, die Earlies ein.

    Der Vergleich mit den Earlies kam mir auch, als ich die ersten Sachen von „Horn of Plenty“ gehört habe.
    Habe mir gestern eine LP mit „early recordings“ gekauft. Geht in die gleiche Richtung wie „Yellow house“, wenn es auch noch mehr Demo-Charakter hat. Eine recht ungewöhnliche Coverversion von „Owner of a lonely heart“ ist da z.B. mit drauf.

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