Antwort auf: 1968 im jazz

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vorgarten

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darauf hatte @gypsy-tail-wind bereits hingewiesen: 1968 entsteht eine meiner absoluten alltime faves, das einzige studioalbum des flügelhornisten alan shorter, ORGASM. was bei mir abgeht, wenn ich auch nur einen ton von ihm höre, habe ich mal hier versucht zu beschreiben.

„rapids“ ist der absolute höhepunkt des albums. auch dieser track hat einen merkwürdigen bezug zur popmusik, die 1968 in der luft liegt. der rhythmus, auf einem einzigen basston (reggie johnson) aufgebaut, ist ein meisterwerk ironischer aneignung – wenn man je jemandem erklären muss, warum rashied ali ein grandioser drummer ist, muss man das hier vorspielen. die mathematischen kürzel am anfang dienen wie auf dem gesamten album den beiden bläsern als zu sprengendes korsett, eine aufgabe, die der „kater“ leandro barbieri nur zu gerne und aus dem stegreif übernimmt. bei shorters meistersolo, das, wie üblich, mit einem fragezeichen endet, stellen sich mir die nackenhaare auf.

es gibt natürlich noch ein zweites stück, das 1968 aufgenommen wurde und im wesentlichen auf einem basston aufgebaut ist:

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