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Bei mir kam gestern Post von Tour de Bras aus Kanada … die erste ist eine CD-R und ein Reissue eines bereits früher digital veröffentlichten Mitschnittes (Bruitcollage Records, Bogota):
Pierre-Yves Martel/Magda Mayas/Éric Normand – Boule-Spiel (rec. 2013, Reissue 2017)
Xavier Charles/Franz Hautzinger/Philippe Lauzier/Michel F. Côté/Éric Normand – Torche! (rec. live 2016, rel. 2017)
Yves Charuest – stir (rec. 2014, rel. 2017)
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Boule-Spiel – Magda Mayas hörten @redbeansandrice und ich diesen Sommer am Météo in Mulhouse, wo sie im Vergleich mit Eve Risser und dem Pianisten des milesdavisquintet! nicht ganz mithalten konnte, was die Präparationen des Klaviers und überhaupt den Ideenreichtum betraf … aber das Cover sah irgendwie gut aus und das Trio mit Martel (viola da gamba, feedback, objects) und Éric Normand (elb, speakers, snare-d) sah recht vielversprechend aus – das Ergebnis ist eine ziemlich tolle Soundcollage.
Torche! – Die Gruppe um Xavier Charles präsentiert mit Franz Hautzinger einen weiteren Klangexperimentator, der diesen Sommer am Météo zu hören war. Die Instrumentierung ist hier zwar konventioneller (Charles-cl, Philippe Lauzier-bcl, Hautzinger-t, Éric Normand-elb & snare-d, Michel F. Côté-d & microphones), aber auch hier entsteht ein Klangfluss, der mit Jazz und herkömmlichen Spielweisen nicht viel zu tun hat.
stir – Am konventionellsten vom Klangbild her ist fraglos das Album von Yves Charuest (as) mit einer Standard-Rhythmusgruppe um den grossartigen Pianisten Agusti Fernández (man kennt ihn v.a. aus dem Umfeld von Barry Guy), Nicolas Caloia (b) und Peter Valsamis (d). Die kraftvolle Musik dieses Quartetts kommt am ehesten an die gute alte freie Improvisation europäischer Machart nahe und klingt damit stellenweise auch schwer nach Free Jazz. Das lässt sich allerdings sehr gut an!
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Ebenfalls in der Lieferung dabei war das 2016er-Album Drought von HMZ (aka Carl Ludwig Hübsch, Pierre-Yves Martel und Phillip Zoubek). Ansonsten kannte ich von Tour de Bras bisher bloss Feldspar von Matana Roberts, Sam Shalabi und Nicolas Caloia, das mich im Vergleich mit anderen Alben von Roberts nicht so richtig zu überzeugen vermag.
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