Wye Oak – Civilian

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  • #7943139  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,048

    savoygrandUnausgegorene Ideen, ungenutztes Potential … woran willst Du das festmachen?
    Die Platte ist erstklassig produziert, mehr auf den Punkt waren Wye Oak nie zuvor und die durchgängig mäandernden Lärmausbrüche sind beabsichtigt, der Live-Charakter gewollt. Noch mehr als ohnehin schon auf’s Wesentliche (das von Dir bemängelte Songwriting, nehme ich an?) konzentriert wäre deren Musik eher abträglich, kann ich auch gleich Wilco hören.

    Ja, warum nicht? Prima Band!
    Naheliegender wären aber Low oder die Red House Painters. Die klingen auch toll, haben aber auch herausragende Songs.

    Live-Charakter kann ich auf dem Album keinen erkennen, Civilian klingt eindeutig wie ein mit viel Aufwand erstelltes Studioalbum. Vielleicht gehe ich ja ins Konzert, da kann ich mal überprüfen, wie die live klingen. Sagst Du ja selbst – wenn Du von der erstklassigen Produktion sprichst. Aber eine schöne Fassade reicht eben nicht.

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    #7943141  | PERMALINK

    savoygrand

    Registriert seit: 03.03.2006

    Beiträge: 2,027

    nail75… Civilian klingt eindeutig wie ein mit viel Aufwand erstelltes Studioalbum. Vielleicht gehe ich ja ins Konzert, da kann ich mal überprüfen, wie die live klingen. Sagst Du ja selbst – wenn Du von der erstklassigen Produktion sprichst. Aber eine schöne Fassade reicht eben nicht.

    Da hast Du mich missverstanden, ein mit viel Aufwand erstelltes Studioalbum kann nun wiederum ich nicht erkennen. Bei der erstklassigen Produktion von „Civilian“ ging’s mir eher darum, daß Sound und Atmosphäre perfekt eingefangen wurden und ich eher bezweifle, ob ein ordentlicher Produzent mehr Essenz herausgeholt hätte. Das alles hat m. E. nicht gar so viel mit Studioaufwand zu tun, aber da kommen wir wohl nicht überein.

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    #7943143  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,395

    Ganz unrecht hat nail75 natürlich nicht, wenn er das keinesfalls herausragende Songwriting beklagt. Eigentlich sogar zurecht, denn die Songs sind hier im Grunde eher zweitrangig. Wye Oak haben mit „Civilian“ kein Singer/Songwriter Werk mit elektronischem und folkloristischem Einschlag kreiert, sondern im besten Sinne etwas ganz besonderes. Es ist mehr eine Stimmung, die sich konstant durch das Werk zieht, die den Songs Raum gibt, es wird Pop mit Rock, brachiale Ausbrüche mit sanftem Geklimper verknüpft, ich habe „Civilian“ selbst übrigens erst schätzen gelernt, als ich vom Songwriting abließ und die Sache so genommen habe, wie sie nun mal ist. Und da eröffnet sich dann von Mal zu Mal mehr, Wye Oak sind Meister im Erschaffen leicht verschobener, somnambuler Titel, in dieser Unterwasserblase ist alles unscharf, Songs sind mehr Konturen, Melodien mehr Lichtblicke und Schattenwesen, auch die Texte, immer wieder ein Fall für eifrige Rätselratende. Charismatisch an Wye Oak ist auch, dass ihre Musik weitestgehend unausdeutbar, unberechenbar ist, andererseits aber völlig unprätentiös über die Bühne geht. Das gibt „Civilian“ zu jeder Zeit eine schiefe, unkontrollierte Ausrichtung, die mir sehr gefällt. Und irgendwann geht die Formel dann doch auf; Songs schälen sich aus der Soundmasse, Wasners innbrünstiger Vortrag trifft am rechten Punkt. Zuallererst erschließen sich wohl die Single „The alter“, mit seinem holpernden Smoothbeat und seiner schillernden Gitarreneinlage, dann der dunkel funkelnde Titelsong, dem ich jede Sekunde gebannt lausche, wohl auch noch „Hot as day“, veträumt, schunkelig, aufbrausend und farbenreich. Generell Farben: Wye Oak haben ein gewaltiges Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten, vieles versteckt sich freilich unter der brummenden Oberfläche. Mal ist es ein Rasseln, dann ein Gesangsspur, die nach oben geregelt, dem Song Dringlichkeit zuflüstert, mal nur eine verstärkende Basslinie. Fast in jedem Song gibt es etwas Derartiges zu entdecken, ganz sicher ein Album, das „voll“ ist. Und auch nach gut zwei Dutzend Durchgängen, habe ich dort unten am Meeresgrund noch längst nicht alles gesehen. Da hilft wohl nur wieder die Hände um die Knie liegen, Luft anhalten und springen. Lohnt sich!

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7943147  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,855

    Wye Oak covers Brenda Lee’s „Christmas Will Be Just Another Lonely Day“

    http://www.avclub.com/articles/wye-oak-covers-christmas-will-be-just-another-lone,66663/

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