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Nach der Demo in Wiesbaden in strömendem Regen war ich leider zu angeschlafft; hoffentlich gibt’s eine zweite Chance.
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Du bist ja ein Optimist! Der Mann hat in seinem Leben drei Konzerte in Deutschland gegeben (davon zwei in den letzten 7 Tagen), geht auf die 70 zu und spielt sowieso nur ganz selten live. Vielleicht kommt er ja wirklich im nächsten Jahr zurück, wie er angekündigt hat – aber ich würde vermuten, dass Du eine einmalige Chance verpasst hast.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75[…] aber ich würde vermuten, dass Du eine einmalige Chance verpasst hast.
Immer rein in die Wunde…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Die unbekannte Legende
Van Dyke Parks live im Mousonturm in Frankfurt
http://www.regioactive.de/story/9315/konzertbericht_van_dyke_parks_live_im_mousonturm_in_frankfurt.htmlVan Dyke Parks ist eine lebende Legende, die kaum jemand kennt. Obwohl er für zahlreiche herausragende Künstler komponiert, arrangiert und produziert hat, ist er der breiten Öffentlichkeit so gut wie unbekannt. Unter seinen Kollegen und seiner kleinen aber engagierten Anhängerschaft erfreut sich der in Los Angeles lebende Musiker allerdings der allergrößten Wertschätzung. Am Dienstag gab Van Dyke Parks im Frankfurter Mousonturm eines seiner sehr seltenen Konzerte. Es war erst sein dritter Auftritt in Deutschland überhaupt!
Lediglich sieben Alben hat Van Dyke Parks seit 1968 veröffentlicht. Sein erstes und bekanntestes Album Song Cycle ist eher eine musikalische Collage, denn eine Sammlung herkömmlicher Lieder. Sein letztes Studioalbum Orange Crate Art veröffentlichte er gemeinsam mit Brian Wilson vor vierzehn Jahren. Neue Lieder hat er nicht im Gepäck: Man würde Moses ja auch nicht um ein 11. Gebot bitten, beantwortet er trocken die Frage nach neuer selbstkomponierter Musik. Stattdessen verknüpft sein Konzert einige seiner bekanntesten Lieder mit einer Auswahl von Stücken, die den ganzen Reichtum angloamerikanischer Musik widerspiegeln.
Große Neuerungen sind von Van Dyke Parks dennoch nicht zu erwarten. Die Setlist weist nicht weniger als elf Überschneidungen zu seinem Album Moonlighting: Live At The Ash Grove von 1998 auf. Erfreulich ist, dass zusätzlich zwei der besten Lieder von Jump!, nämlich An Opportunity For Two und Come Along Aufnahme gefunden haben. Dazu gesellen sich noch drei Coverversionen, beispielsweise Woody Guthries Pastures Of Plenty und das englische Madrigal The Silver Swan aus dem Jahre 1612. FDR in Trinidad ist freilich nicht „seine heitere Ode an Roosevelt“, wie die Frankfurter Rundschau fälschlicherweise schreibt, sondern ein kurz nach Roosevelts Besuch in Trinidad im Jahr 1936 von Fitz MacLean geschriebenes Lied. Damals lagen die Schrecken des 2. Weltkriegs noch in der Zukunft. Parks will es heute als Symbol seines Glaubens an demokratische Prinzipien verstanden wissen.
Van Dyke Parks‘ Musik lebt von der Suche nach Berührungspunkten verschiedener Kulturen. Er beschäftigte sich mit karibischer Musik in Form des Calypsos, spürte den Wurzeln des amerikanischen Komponisten und kulturellen Grenzgängers Louis Moreau Gottschalk nach und widmet sich neuerdings dem Okie Woody Guthrie, der vor dem Dust Bowl nach Kalifornien migrierte. Guthrie und Parks teilen diese Erfahrung, denn Parks stammt ursprünglich aus dem tiefsten Süden der USA, in dem die Rassentrennung bis zum heutigen Tag nachwirkt. Gleichzeitig befruchteten und verknüpften sich dort allerdings afrikanische und europäische Musiktraditionen in einzigartiger Weise. Diesen verschlungenen Pfaden zu folgen, zeichnet Parks aus.
Das Konzert verdeutlicht, dass Van Dyke Parks nicht häufig vor Publikum auftritt. Seine fehlende Routine im Gesang und Klavierspiel ist deutlich zu spüren, in manchen Momenten fehlt ihm das Feingefühl oder das Gespür für die intuitiv richtige Vorgehensweise. Im Vergleich zu früheren Aufnahmen hat seine Stimme an Elastizität verloren, manche anspruchsvoll zu singenden Lieder (wie Orange Crate Art) sind gesanglich unbefriedigend, während John Hartfords famoser Delta Queen Waltz oder das elegische Come Along hervorragend gelingen. Anders als auf Moonlighting tritt Parks nicht mit einem größeren Orchester, sondern lediglich mit Bassist Moe Jaksch und Gitarrist Andreas Binder auf, die hauptsächlich eine begleitende Rolle spielen. Dennoch verleiht Parks seiner Musik mit seinem Klavierspiel eine fast opulente Fülle, die das fehlende Orchester kompensiert und einen ganz anderen, einen direkten Zugang zu seiner Musik ermöglicht.
Es ist aber nicht die musikalische Qualität, sondern Van Dyke Parks‘ Persönlichkeit, die den größten Eindruck hinterlässt. Mit den Worten: „Ich nehme mir das Recht heraus, Fehler zu machen“, erteilt er dem Streben nach Perfektion eine wohlverdiente Absage. Stattdessen begeistert er das Publikum mit seiner mitreißenden Herzlichkeit, Freude und Dankbarkeit. Spontan bricht er in Lachen aus, bedankt sich überschwänglich, rezitiert ein Gedicht von Robert Frost, spottet über George W. Bush, beschwört die Verbindung zwischen Deutschland und den USA.
Das Konzert widmet Van Dyke Parks seinem vor vielen Jahren in Frankfurt unter ungeklärten Umständen verstorbenen Bruder, der als Agent für das Außenministerium der USA tätig war. Man spürt, dass diese Begegnung mit der Geschichte seiner eigenen Familie in Verbindung mit seinem umjubelten Auftritt schmerzhaft und versöhnlich zugleich ausfällt. Im nächsten Jahr will er wiederkommen. Es wäre wunderbar.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Nail, was anderes als das Streben nach Perfektion soll denn grandiose künstlerische Leistungen wie die von Parks zeitigen? Wieso also „wohlverdiente Absage“?
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Parks hat es ja selbst gesagt. Er ist kein Livekünstler, ihm fehlt die Routine. Er hat nie gelernt, wie man sich auf der Bühne richtig verhält, so dass man beispielsweise nicht im falschen Moment den Kopf vom Mikro weg- oder hinbewegt und dadurch entweder zu leise oder zu laut singt. Außerdem ist seine Stimme alles andere als brillant, seit Moonlighting hat sie deutlich abgenommen. Und das weiß er. Deshalb sagt er: Das Konzert wird nicht perfekt werden, aber davon lasse ich mich nicht abschrecken. Wenn er auch im Konzert nach Perfektion streben würde, dürfte er nie vor Publikum auftreten, so wie Glenn Gould.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Achso, Du meintest es auf den Live-Auftritt bezogen. In Berlin trug er übrigens ein headset, was ein Segen war. Man hörte seine Seufzer und Schnaufer. Die passten perfekt zum Auftritt.
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Ja klar, ich rede vom Konzert.
Ja, in Frankfurt auch. Aber es gab auch ein Mikro am Klavier und man bemerkte es, wenn er sich abwandte. Ich habe nicht verstanden wieso. Ich fand Seufzer, Lachen und Schnaufer auch sehr gut.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Das Konzert widmet Van Dyke Parks seinem vor vielen Jahren in Frankfurt unter ungeklärten Umständen verstorbenen Bruder, der als Agent für das Außenministerium der USA tätig war.Scheint mir auch ins Reich der Legenden zu gehören – wie vieles, was Parks umrankt. Mit dem genannten Bruder Carson Parks spielte VDP in den frühen Sechzigern bei den Greenwood Singers – im Gegensatz zu VDP hatte Carson sogar einen Millionseller: Er schreib „Something Stupid“ für Nancy and Frank. Meines wissens starb er vor ca. 3 Jahren ganz friedlich in Florida im Bett.
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Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)Ich weiß nicht, wie viele Brüder Van Dyke Parks hatte, aber wenn er nicht gelogen hat, dann kann es sich natürlich nicht um Carson Parks handeln. Schließlich hat er die Geschichte nicht nur im Konzert erzählt, sondern das Konzert seinem Bruder gewidmet. Es kann natürlich sein, dass es alles nur Show war, das wäre aber sehr befremdlich und würde den gesamten Auftritt in ein schlechtes Licht rücken. Die Geschichte hat er aber auch dem Tagesspiegel erzählt.
Wenn sich das nicht klären lässt, dann schreibe ich ihm einfach eine Email und frage nach.
http://www.tagesspiegel.de/kultur/Van-Dyke-Parks;art772,2948390
Das Album gilt als früher Höhepunkt der psychedelischen Ära.
Ich sehe es nicht so. Mit Drogen und Bewusstseinserweiterung hatte ich nichts im Sinn. „Song Cycle“ war von Warhols Suppendosen inspiriert, niemand würde eine Suppendose psychedelisch finden. Offenbar habe ich viele Leute verstört mit etwas, das eine erfrischende Bestätigung des amerikanischen Individualismus sein sollte, dem zufolge der Einzelne hervorstehen darf, ohne als überstehender Nagel eingeschlagen zu werden. Wegen der assoziativen Texte wurde das Album als „Joyce light“ bezeichnet. Das war fair. Ich wollte tatsächlich literarische Bezüge frei zueinander anordnen. Aber vielleicht hätte ich vorher mal daran denken sollen, dass sich das auch jemand anhören muss. Nun, ja, ich war 24, das Album war das Resultat eines verwirrten Geistes. Kurz zuvor war mein Bruder nach Frankfurt am Main versetzt worden. Er war ein Doppelagent. Wir haben nie herausgefunden, wie er starb.Sie meinen, er wurde umgebracht?
Mein Bruder sprach als leitender Angestellter im auswärtigen Dienst fließend Russisch. Wir haben nur erfahren, dass er einen Monat vor seinem Tod in die russische Botschaft in Washington gegangen war, um Papiere über Chruschtschow zu übergeben, nachdem der in einem legendären Wutanfall bei der UNO-Vollversammlung mit seinem Schuh auf das Rednerpult geschlagen hatte. Ich sah meinen Bruder vor seinem Abflug nach Deutschland noch einmal. Er las mir ein Schiller-Gedicht vor – „Elegie auf den Tod eines Jünglings“. Für mich stellte mein Bruder eine Art Löwe auf dem Müllberg dar. Ich stand unter Schock, dachte aber, niemand würde das herausfinden. Es stellte sich heraus, dass es meine Songs als die durchsichtigen Fenster zur Seele, die Songs nun einmal sind, jedem verrieten.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.aha, dann gab’s wohl mehrere.
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Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)Insgesamt waren die Parks-Geschwister vier Brüder, Carson schrieb dann auch auf seiner Website: „oldest of four boys“.
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Vielen Dank für die Information!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum..
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HO, HO, HO
Weihnachten mit VPD:Natalie Cole: The Christmas Song (1988) (Soundtrack:Scrooged) arr. by VDP
Doug Legacy and the Legends of the West: Christmas on the range/Christmas in Prison (1986) (7″) prod. Ry Cooder & VDP (+ piano)
Susan St. James: A Gingerbread Christmas (2007) (V.A. Treasury of Xmas Stories Vol. 1) music by VDP
Maryl Streep: It came upon a midnight clear, A way in a manger (1992) (V.A. The night before Christmas) arr. by VDP
ebd. VDP: The Holly and the Ivy (piano:VDP)--
Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx) -
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