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AutorBeiträge
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Ich denke mein Kommentar dazu kann man oben schon nachlesen, aber in Kürze: so ca. bei „Brilliant Corners“ (und teils schon davor) hört Monk auf, neues Material aufzunehmen. Sein Korpus als Komponist ist bei Blue Note ausgeformt und bei Prestige mehr oder weniger abgeschlossen. Danach spielt er einen Teil der Stücke halt weiter, und die Standards, die er dazu nahm (z.B. für seine Solo-Features), waren auch nicht sehr viele. Ab 1960 oder so ist auch das Quartett fast das einzige Format, das noch eine Rolle spielt, und es ist immer das Quartett mit Charlie Rouse, der jetzt auch nicht immer inspiriert ist … die ersten zwei Columbia-Alben („Criss Cross“ und „Monk’s Dream“, v.a. letzteres) sind aber grossartig (während davor bei Riverside schon ein paar weniger gute Sachen dabei waren, z.B. das Treffen mit Mulligan). Bei Riverside gab sich Orrin Keepnews aber Mühe, bis zum Schluss immer mal wieder ein neues Projekt zu dokumentieren (z.B. die kleine Big Band in der Town Hall oder die gute Idee, Thad Jones zum Quartett zu holen … dafür kommt bei Riverside teils die Working Band zu kurz, bei Coltrane hatte das vertragliche Gründe, die Lücke wurde durch das Carnegie Hall-Konzert aber vorzüglich gestopft … die Folgeband mit Griffin wurde zum Glück ebenfalls vorzüglich dokumentiert). Was noch dazu kommt ist, dass Monk in den Sechzigern öfter gar keine Lust auf Improvisation mehr hat … er geht einfach durch die Changes, wirkt eher lustlos. Gerade, weil das an dem Abend so anders war, ist das Set aus Palo Alto (weiss man inzwischen mehr zum Zeitmaschinen/Besnkammer-Mix?) so toll. Aber es gab halt sehr viel Routine, schon ab den späten Fünfzigern. Da ist dann auch die Sache mit den langen Bass- und Schlagzeugsoli, die sich in der Regel nicht abwechseln, sondern aufeinander folgen. Also das Schema: die nächsten 10 Minuten spielen wir zum 1231. Mal „Well You Needn’t“: Thema, ts-Solo, p-„Solo“ (gerne etwas Genudel bzw. einfach die Changes drücken, wenn die Laune nicht super war), b-„Solo“ (gerne einfach weiter walken, auch da sticht „Palo Alto“ übrigens heraus!), d-Solo, Thema. Fertig. Nächstes Stück, gleicher Ablauf, usw. Auf den Studio-Alben von Columbia wurden denn teils auch Bass- und Schlagzeugsoli weggekürzt, am krassesten wohl bei „Straight No Chaser“, wo die CD-Version mit den wiederhergestellten Fassungen ziemlich satt gefüllt ist (ein paar Bonustracks kommen glaub ich noch dazu). Das war vermutlich rein dramaturgisch/kuratorisch eine gute Idee, ich finde es trotzdem seltsam … aber da bin ich puristisch
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandriceSehr lange Basssoli, die sich mit sehr langen Schlagzeugsoli abwechseln, sind auch so ein Indiz fuer ein weniger inspiriertes Monkalbum (gerade live)
Tut mir als generelle Aussage etwas weh, auch wenn ich den Hintergrund nachvollziehen kann …. war natürlich bei Monk auch eine Frage bezüglich Güte der Bassisten ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ist ja nicht einfach so unbedarft in eine dermaßen spannende Musikwelt eines tollen Musikers wie Monk einzutauchen, wo fängt man an? Die Videokanäle sind schon mal große Hilfe, hängengeblieben bin ich vorerst bei „Monk`s Dream“, „At Blackhawk“ und „Live at the it Club“, vielleicht ist es ungünstig nicht chronologisch anzufangen, aber ich konnte beim reinhören nicht widerstehen. All eure Beiträge sind mir große Hilfe, nicht nur informativ, sondern höchst unterhaltend.
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Pause, oder was?
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
pakt-mit-dem-soundIst ja nicht einfach so unbedarft in eine dermaßen spannende Musikwelt eines tollen Musikers wie Monk einzutauchen, wo fängt man an? Die Videokanäle sind schon mal große Hilfe, hängengeblieben bin ich vorerst bei „Monk`s Dream“, „At Blackhawk“ und „Live at the it Club“, vielleicht ist es ungünstig nicht chronologisch anzufangen, aber ich konnte beim reinhören nicht widerstehen. All eure Beiträge sind mir große Hilfe, nicht nur informativ, sondern höchst unterhaltend.
Ich denke Du hast hier mal drei wirklich trefflich Aufnahmen gefunden …. und von hier weg kannst Du dann bereits etwas fundierter weiterforschen … ich wünsche Dir dabei jedenfalls viel Freude ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Blackhawk hätt ich jetzt erst so als Nr. 25 empfohlen – hier ein paar Sachen, die hoffentlich aufzutreiben sein müssten (im Stream wohl sowieso) und die ich für geeignet halte zur weiteren Vertiefung:
Brilliant Corners (mit Rollins und Roach)
Paris 1954 – The Centennial Edition (oder: Thelonious Alone in San Francisco) (solo)
mit Miles Davis und Milt Jackson auf Prestige (Modern Jazz Giants/Bags‘ Groove)
mit Coltrane in der Carnegie Hall 1957
The Thelonious Monk Orchestra at Town Hall (mit grösserer Besetzung)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHarlem, 1949
San Francisco, 1959
Harlem, 1960
Syracuse, NY, 1965
San Francisco, 1969
Carnegie Hall, 1974
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Harlem, 1949
San Francisco, 1969Eins schöner als das andere, @gypsy-tail-wind! am besten gefällt mir aber das erste. Monk in seinen frühen Jahren, der da offenbar in seiner eigenen hood auftritt. $ 1,50 Eintritt! Und die Grafik!
Und Monk im Dreierpack mit Dr. John und einer obskuren Psychedelia-Band in der Hippie-Hochburg San Francisco! Unglaubliches Plakat! Btw. hat Dr. John ja auf dem im Monk-Umfrage-Thread erwähnten Tribut-Album That’s The Way … Monks Komposition Blue Monk so schön gecovert.
Ich lebe einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich
Ich lebe einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.Den Gedanken hab ich öfter mal – als Jazzfan, als Kinofan (r.i.p. Monica Vitti), als an Design halbwegs interessierter Mensch obendrein … die Poster gab’s neulich alle auf Twitter, ich fand sie so gut, dass ich sie hier rüber holen musste
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind San Francisco, 1969
@gypsy-tail-wind: kannst Du mir bitte verraten, woher Du das Bild hast? Link vielleicht? Danke.
San Francisco, California, 1969 pic.twitter.com/DjRWHDJI8j
— jeff (@jazyjef) January 29, 2022
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gypsy-tail-wind: Super! Danke Dir.
gypsy-tail-wind
friedrich
Ich lebe einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.Den Gedanken hab ich öfter mal – als Jazzfan, als Kinofan (r.i.p. Monica Vitti), als an Design halbwegs interessierter Mensch obendrein … die Poster gab’s neulich alle auf Twitter, ich fand sie so gut, dass ich sie hier rüber holen musste
Tja: Time waits for no one!
Fast vergessen: Am Samstag, 01. Oktober 1949 im Rockland Palace Ballroom in Harlem im Vorprogramm von Monk „Macbeth „The Great“ And His Calypso Serenaders“!
Wow!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)http://pancocojams.blogspot.com/2012/05/calypso-war-lord-invader-macbeth-duke.html
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gypsy-tail-wind: Herzlichen Dank für den Laurent de Wilde Tipp Reingehört und Vinyl ist geordert. Sehr schön!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyGerne @john-the-relevator – hab das Programm damals dann auch noch live gehört!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Bebop, Jazz, Piano, Thelonious Monk
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