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Morgen abend im Radio:
Donnerstag, 29. Dezember 2022
23.30-24.00 Uhr
NDR KulturJazz – Round Midnight
„The Cat with the Hat“ – Joe Lovano zum 70. Geburtstag
Eine Sendung von Sarah SeidelDer NDR schreibt dazu in seiner Programmankündigung:
„Er ist „The Cat with the Hat“, der Typ mit dem Hut. Joe Lovano, 1952 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio geboren, ist einer der vielseitigsten Saxophonisten der vergangenen fünf Jahrzehnte. Ein Musiker, der selten ohne Hut zu sehen ist. In seinem Tenorsound stecken Erfahrung, Virtuosität und Energie, nebenbei spielt er ganz passabel Schlagzeug.
„Für mich war es immer sehr wichtig, in vielen Konstellationen spielen zu können“, sagt Joe Lovano. „Ob mit einer Big Band, einem Ensemble mit nur drei oder vier Hörnern, mit einem Quartett oder mit elektrischen Instrumenten. Die unterschiedlichen Auffassungen in der Welt der Musik haben mich immer beeinflußt, und ich habe mir alle Kulturen zu eigen gemacht. Ich lerne die ganze Zeit von allem, was mich umgibt“.
Lovano studierte einst am „Berklee College of Music“ in Boston, mit dem Hammond-Organisten Dr. Lonnie Smith kam er Mitte der 1970er Jahre nach New York. Dort angekommen, spielte der Saxophonist dann bald in den Bands von Woody Herman, Mel Lewis, Carla Bley und Charlie Haden.
„Ich bin sehr stolz darauf, Situationen kreiert zu haben, in denen ich die Musik umarmen und wunderbare Beziehungen aufbauen konnte“, sagt Lovano. Er kann auf langjährige Freundschaften mit den Gitarristen John Scofield und Bill Frisell und dem 2011 verstorbenen Schlagzeuger Paul Motian zurückblicken. Zwischen 1990 und 2016 sind 20 Alben von Joe Lovano beim Label Blue Note erschienen.
Auf das Album „Rush Hour“, das er mit dem Komponisten und Arrangeur Gunther Schuller 1994 aufgenommen hat, ist er besonders stolz, genauso wie auf das Album „Trio Fascination“ mit Dave Holland und Elvin Jones. Seit fünf Jahren macht Lovano als Bandleader Aufnahmen für das Label ECM, für das er allerdings vorher schon jahrzehntelang als Sideman aktiv war.
Vor drei Jahren kam es zu einer Zusammenarbeit von Joe Lovano und dem polnischen Pianisten Marcin Wasilewski, die sich auf dem ECM-Album „Arctic Riff“ manifestiert. Das neueste Werk „Once around the Room“ hat er zusammen mit dem dänischen Gitarristen Jakob Bro aufgenommen, eine Hommage an Paul Motian. Am 29. Dezember 2022 feiert Joe Lovano seinen 70. Geburtstag.“--
"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)Highlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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WerbungHeute abend im Radio:
Freitag, 24. Februar 2023
23.30-24.00 Uhr
NDR KulturJazz – Round Midnight
Zum 90. Geburtstag von Saxophonist David „Fathead“ Newman
Eine Sendung von Sarah SeidelDer NDR schreibt dazu in seiner Programmankündigung:
„David „Fathead“ Newman war neben Hank Crawford einer der Hauptsolisten bei Soul- und Jazz-Legende Ray Charles. „Wenn man ein Saxophon-Solo auf einer Ray Charles Platte hört, dann war es immer einer der beiden“, sagt David Sanborn, dessen eigenes Spiel maßgeblich vom Sound dieser Vorbilder geprägt wurde. David „Fathead“ Newman – ein wahrer Jazzmusiker, dessen Musik den Spirit der Kirche verströmte, aber gleichzeitig mitten im Rhythm & Blues zuhause war.
Geboren wurde der Saxophonist 1933 in einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Texas, machte seine ersten musikalischen Schritte in Rhythm & Blues-Bands und kam in die Band von Ray Charles, als er gerade 21 war. Bei ihm mischte Newman mehr als zehn Jahre lang den Bläsersatz auf, erst am Bariton-, dann am Tenorsaxophon. Ein Musiker in der Tradition der „Texas Tenors“.
Klar, daß sein Talent damals auch anderen Stars des Rhythm & Blues, Blues und Jazz nicht verborgen blieb. Ob nun Soul-Röhre Aretha Franklin, Blues-Ikone B.B. King oder New Orleans-Größen wie Aaron Neville und Dr. John – sie alle wollten den druckvollen Sound von David „Fathead“ Newman auf ihren Platten haben.
Ab den späten 1950er-Jahren nahm er Platten unter seinem eigenen Namen auf, darunter auch einige zusammen mit seinem Kollegen Hank Crawford. „Bluesiana Triangle“ heißt ein Album, das David „Fathead“ Newman 1990 zusammen mit Sänger, Pianist und Organist Dr. John und Schlagzeuger Art Blakey aufgenommen hat – damals gut für eine Grammy-Nominierung. „Under a Woodstock Moon“ ist ein weiteres seiner Alben von 1996, in Woodstock ist der Saxophonist und Flötist 2009 gestorben. Am 24. Februar 2023 wäre er 90 Jahre alt geworden.“--
"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)Edward „Kidd“ Jordan (5. Mai 1935 – 7. April 2023) – und wo ich ein bisschen rumklicke, realisiere ich erst, dass ich ihn vermutlich zum ersten Mal mit einer Band hörte, die in der 90er-Umfrage ganz vorne liegt: er spielt auf „Out of Time“ von R.E.M. ein paar Sax- und Bassklarinettenparts – z.B. in Low)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaoh, wie schade. wird zeit, mich mal mehr mit ihm zu beschäftigen.
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Die Posts ab hier bis zum heutigen Datum (6. Mai 2023) wurden aus dem Hörfaden ausgelagert (gypsy tail wind)
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sonny rollins‘ next album (1972)
mir geht das wahrscheinlich so wie den meisten, da hört jemand mit ohne mundstück gespieltem sax auf und kommt nach 6jähriger reflexionszeit mit einem album zurück, da klingt nach: muss doch nicht immer so ambitioniert sein, weniger reicht doch, hauptsache es macht spaß. oder nach: was mach ich denn mit dem rollins, wo heute doch keiner mehr jazz hört (orrin keepnews). sehr ähnlich wie henderson am gleichen ort zur gleichen zeit, es rollt, die licks sitzen, der abwechslungsreichtum kommt durch elektrik und instrumentenwechsel, rollins‘ sopransax hat eine schöne farbe. nur: meine ausgabe klingt furchtbar, ojc-cd, hab ich pech gehabt oder hatten die damals was auf den ohren?
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sonny rollins, horn culture (1973)
hier hat sich was aufgeheizt, die atmosphäre ist offen und jamsession-artig, yoshiaki masuo (unsterblich für mich durch monty waters‘ BLACK CAT) ist ein guter sparringpartner für sowas, auch wenn er gerne freier wäre, glaube ich, im ersten stück jedenfalls wird auch das mundstück wieder abgenommen, da hat sich was durch yoga und meditation nicht unbedingt abgemildert. trotzdem hängt das unter coltrane fest, auch wenn die drums nur noch breaks produzieren, eine schrumpfkultur des modalen jazz mit powerplay. am nahesten komme ich rollins hier noch in den standards, die durchaus frisch klingen, aber irgendwie hätte er auch die ganzen frühen 70er hindurch weiter pause machen können.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten sonny rollins, horn culture (1973) …. irgendwie hätte er auch die ganzen frühen 70er hindurch weiter pause machen können.
Ja …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
irgendwie hätte er auch die ganzen frühen 70er hindurch weiter pause machen können.Ja …
Nein!Weil („complete“!):
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soulpope
irgendwie hätte er auch die ganzen frühen 70er hindurch weiter pause machen können.Ja …
Nein!
Weil („complete“!):
ja!
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
gypsy-tail-wind
soulpope irgendwie hätte er auch die ganzen frühen 70er hindurch weiter pause machen können.
Ja … Nein! Weil („complete“!):
ja!
Liebe beide, auch hier ein klares nein …. Sonny Rollins hat auch hier eine blosse Begleitband im tieferen Sinn des Wortes …. mag der Beginn des Konzertes noch kleine Hoffnungen schüren, über das gesamte Konzertmaterial wird das Manko immer stärker spürbar und Rollins nicht in der Verfassung dies zu kaschieren ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Mit dem Massstab kannst Du aber Rollins ca. nach dem Gastauftritt von Don Cherry in den Vorruhestand schicken? Ein paar Tracks mit Hancock, Hall usw., „On Impulse!“ ist doch z.B. auch schon „nur“ Begleitband? Mir ist diese Diskussion ja eigentlich recht egal, ich halte Rollins bei allen Mängeln seiner späteren Bands bis ins Alter für einen überragenden Künstler, der Rest ist Fachsimpelei
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Mit dem Massstab kannst Du aber Rollins ca. nach dem Gastauftritt von Don Cherry in den Vorruhestand schicken? Ein paar Tracks mit Hancock, Hall usw., „On Impulse!“ ist doch z.B. auch schon „nur“ Begleitband? Mir ist diese Diskussion ja eigentlich recht egal, ich halte Rollins bei allen Mängeln seiner späteren Bands bis ins Alter für einen überragenden Künstler, der Rest ist Fachsimpelei
Faktum ist, dass Rollins in den 50ern und nach der ersten Pause nochmal kurz in Sphären agierte, welche unglaublich waren …. sich das einzugestehen ist möglich …. btw hätte Rollins nochmal die Begleitband von „On Impulse“ gehabt, hätte ich die Scheibe schon deswegen gekauft …. btw Du kennst ja mein wiederkehrendes Faible für Altwerswerke von Künstlern, aber das verblüffende hier ist dass Rollins ernsthaft betrachtet keine Alterswerk hinterlasst …. sondern sein Name fast museal weiterverwendet wird …. mag hier nix madig machen, aber gleichzeitig nicht beschönigend schweigen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Ich verstehe einfach die Notwendigkeit der Vehemenz dieser Aussagen nicht. Kein Alterswerk? Dabei gibt es dutzende, wenn man Unoffizielles miteinbezieht eher hunderte phänomenale Aufnahmen. Das mögen eher „Tracks“ sein als „Alben“, was vielleicht beim Stiff-Upper-Lip-Jazzpublikum ein Rezeptionsproblem auslöst – aber deshalb den mittleren (!) und späten Rollins quasi rundum zu canceln … ist doch schlicht weder nötig noch angebracht. Aber gut, da werden wir uns wohl nicht einig und ich bin überhaupt nicht in Streit- bzw. Debattierlaune und kippe eh schon um …
Lieber „gypsy“, wollte nicht streiten …. und bin selber müde …. zuletzt bleibt das Gefühl, nicht (richtig) gehört zu werden …. schlaf Dich gut aus + good 😴😴 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)liebe rollins-experten, danke für den austausch, sind doch beides vertretbare subjektive meinungen. ich selbst bin da überhaupt noch nicht zu einem dermaßen fertigen eindruck gelangt. gegen die bands könnte ich jetzt nichts sagen, auf HORN CULTURE bekommt masuo auch durchaus solo-raum und begleitet nicht nur, außerdem zieht sich rollins oft zurück und lässt die band grooven (auf NEXT ALBUM ist das auch so).
ich finde ja grundsätzlich interessant, wie so musik in der zeit sitzt. und in den frühen 70ern war die zeit ja kurz vorbei für dominante saxofone (s. shorters entwicklung), bevor dann die breckers und mintzers und wiesiealleheißen kamen – und da bin ich auf den abgleich gespannt, denn rollins zieht sich ja auch auf post-coltrane-tenor-machosax-formeln zurück. aber da bin ich noch nicht.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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@ „vorgarten“ : good morning …. bin bereits interessiert wie Du das Alterswerk von Rollins hören wirst ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Jazz, Tenor Sax, Tenorsaxophon
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