Samba Touré – Albala

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    sparch
    MaggotBrain

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    Samba Touré – Albala (2013, Glitterbeat)

    Tracklist

    01 Be Ki Don
    02 Fondora
    03 Ayé Go Mila
    04 Awn Bè Ye Kelenye
    05 Aye Sira Bila
    06 Albala
    07 Ago Djamba
    08 Al Barka
    09 Idjé Lalo
    10 Bana

    Erscheint am 03.05.2013 auf Glitterbeat. Die ersten beiden Alben konnten mich nicht so wirklich überzeugen, die Infos auf der Glitterhouse Homepage klingen aber sehr interessant, so dass ich wohl nicht nein sagen werde. Produziert hat das Album, wie soll es auch anders sein, Chris Eckman und Labelkollege Hugo Race ist auch mit von der Partie. Auf der Homepage kann man sich Ago Djamba anhören.

    Glitterhouse wrote:
    Wenn man Samba Touré persönlich trifft, ist er kein Mann großer Worte. Vielmehr verzaubert er einen mit seinem einnehmenden Lächeln und seinem optimistischen Wesen. Auf seinem dritten Album, Albala, was auf Songhai „Gefahr“ oder „Risiko“ bedeutet, zeigt er jedoch eine ernsthaftere und trotzigere Seite seines Wesens. Albala sein dunkelstes Album zu nennen, wäre nicht übertrieben, aber es geht nicht um persönliche Depression. Die Ursache von Tourés Sorge ist die um ihn herum zusammenbrechende Welt und speziell die Probleme im Norden Malis, seiner geliebten Heimat.

    Das letzte Jahr hat katastrophale Veränderung und Verwerfungen in den Norden Malis gebracht. Die tragischen Einzelheiten dazu gingen weltweit durch die Presse und müssen hier nicht weiter dramatisiert werden. Aber die Gesamtwirkung dieser Ereignisse auf Sambas Musik scheint mit Händen greifbar zu sein. Sie verleiht seiner Stimme und seinen Texten eine zusätzliche Schwere, seiner elektrischen Gitarre einen brennenden Stich, und es gibt schärfere Konturen und komplexer Untertöne in seinen musikalischen Arrangements.

    Auf „Fondora (Leave Our Road)“ singt Samba mit Entrüstung: Ich sage, verlasst unsere Straße / alle Mörder verlasst unsere Straße / Diebe, verlasst unserer Straße / Plünderer, verlasst unsere Straße / Vergewaltiger, verlasst unsere Straße / Verräter,
    verlasst unsere Straße.

    Und im erschütternden „Ago Djamba (Life Betrays Us)“ warnt Touré: Wir haben nicht alle die gleichen Chancen / Hier ist niemand reich geboren, aber wir haben alle den gleichen Wert / Das Leben verrät uns.

    Als Bandmitglied und geschätzter Mitarbeiter der verstorbenen malischen Legende Ali Farka Toure schuf sich Samba einen beachtlichen Ruf, und durch seine ersten beiden Solo-Alben Songhai Blues und Crocodile Blues (World Music Network) wuchsen sein Selbstvertrauen und seine musikalischen Fähigkeiten in gleichem Maß.

    Aber Albala weist in eine neue Richtung: mit mehr Kraft, noch mehr Reibung und intensiverer Stimmung bringt es der Albumtitel eben auf den Punkt: Touré wagt mehr musikalische Risiken. Aufgenommen im Studio Mali in Bamako im Herbst 2012, wird Samba von seinen Bandmitgliedern Djimé Sissoko (N’goni) und Madou Sanogo (Congas, Djembe) und Gästen wie dem legendären Meister des Soku (eine ein-saitige Geige) Zoumana Tereta, sowie der in Mali angesagten neo-traditionalistischen Sängerin Aminata Wassidje Traore begleitet. Hugo Race (The Bad Seeds, Dirtmusic, Fatalists) trägt darüber hinaus eine Reihe subtil-atmosphärischer Gitarrenund Keyboard-Soundscapes bei.

    Auf dem Opener „Sei Ki Don“ singt Samba: „Everybody welcomes Samba Touré.“ Mit einem derart seelenvollen und fesselnden Album wie Albala ist das sicher keine Übertreibung.

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    sparch
    MaggotBrain

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    Auf Soundcloud kann man sich [I]Be Ki Don und [I]Bana anhören. Ersteres erinnert mich ein bisschen an Vieux Farka Toure, die Gitarren klingen auf jeden Fall sehr gut. Scheint insgesamt also tatsächlich eine deutliche Steigerung zum bisherigen Output geworden zu sein. Ich bekomme das Album morgen und bin gespannt.

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    #8793027  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Nach dem ersten Durchgang hat sich bei mir die Begeisterung eingestellt, die bei Bombino ausgeblieben ist. Was eine bessere Produktion doch alles bewirken kann. Und dabei ist Chris Eckman sehr behutsam vorgegangen und auch Hugo Race sorgt vor allem im Hintergrund für feine Nuancen. Aber auch das Songmaterial ist besser als früher und somit sorgt Samba Toure für eine Überraschung, mit der ich bis vor kurzem nicht gerechnet hätte.

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