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alexischicke
Wenn man sich anfängt mit Jazz zu beschäftigen, dann fängt man zuerst mit Verve und Pablo an.Ich habe mit Prestige, Blue Note und Columbia angefangen.
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WerbungClauIch habe mit Prestige, Blue Note und Columbia angefangen.
Bei mir: Blue Note, Prestige, Columbia, Verve – wohl ungefährt in der Reihenfolge. Und Riverside fehlt nur, weil ich als CD-Käufer eigentlich bei Fantasy kaufte, nicht bei Prestige oder Riverside (oder Contemporary).
Verve ist wohl einfach zuwenig hip, es gibt wohl auch unter erklärten Jazzfans öfter ein „ja aber“ als ein bedingungsloses „ja“ zu hören … dankenswert, dass Speaker’s Corner sich einigen der schönsten (jedoch nicht unbedingt spannendsten oder musikalisch abenteuerlichsten) Scheiben angenommen hat, dann kommen immerhin die neuen Vinyl-Hipster zu einigem schönen Stoff aus dem Hause Verve.
Für mich war Verve aber auch dank der Aktivitäten von Gitanes/PolyGram Frankreich bald ein Fixpunkt, zwei der Alben Teddy Edwards‘ aus den Neunzigern und einiges von Randy Weston stand bald herum, auch Alben von Helen Merrill, die früh zu meinen Lieblingssängerinnen zählte (als ich über Jazzgesang an sich noch die Nase zu rümpfen pflegte). Aber das hat mit dem Thema dieses Threads nur noch bedingt zu tun (oder auch nicht, ist ja egal, jedenfalls möchte ich hier gelegntlich auch mal wieder chronologisch ansetzen).
Als CD-Käufer war es mit Verve insgesamt etwas schwierig, es gab in den 90ern ein paar feine Reihen (Verve Master Edition, Verve Elite Edition, mit Einschränkungen auch Verve By Request, zudem unter demselben Dach die Impulse Master Series) … später folgte der Schwenk – mit der LPR Series, die dann zur Original Series wurde – weg von ordentlichen Reissues mit neuen Liner Notes, Bonustracks wo erhältlich etc. zum depperten LP-Replica-Format (ich bin nach wie vor der Meinung, wer ausschliesslich das Originalalbum hören will, soll sich LPs kaufen – der Klang spielt dabei ja auch eine Rolle und eine CD in irgendeinem wasweissichwieviel Bit-Remastering wird nie den Klang der Originalpressungen getreu wiedergeben, so gesehen finde ich das Format der „Originals“ auf CD schlicht: bekloppt). Das hiess, dass Neuauflagen geliebter Alben (die man vielleicht noch nicht alle im Regal hatte aber gut kannte) plötzlich kürzer wurden, die historische Perspektive auf die Musik vermissen liessen … dass man mühselig und manchmal teuer ältere Reissues suchen musste, wenn man die beste Ausgabe haben wollte, während die Läden fast schon geflutet wurden von den neueren Reissues.
Natürlich gab es in den 90ern – noch unter dem MCA-Dach und mit GRP als Label-Angabe auf den Reissues (PolyGram wurde 1998 übernommen und damals entstand die heutige Universal Music Group in ihrer ersten Inkarnation, die unter dem Namen Verve Music Group lief, Granz hatte in Sachen Marken-Positionierung eben doch gute Arbeit geleistet) auch noch Reihen wie die ChessMates, in der Alben aus dem Argo-Katalog erschienen, und eine seltsame Orrin-Keepnews-Reihe von 3/4-Twofern, auf denen meiste vom einen Album ein paar Stücke fehlten … daneben gab es Reissues von frühen Decca-Alben, die eben auch zum MCA-Konglomerat gehörten, es gab die Commodore-Serie, die leider (auch mit Keepnews‘ Zutun) unvollständig gehalten wurde, es gab noch frühere einzelnes aus dem Hause Mercury (mehr dann auch nach 1998 als Teil der Elite und Master Editions) … aber die ganze MCA-Ecke gehört nun eigentlich nicht zur Verve-Geschichte, die lief via PolyGram (da kam Mercury auch rein, Philips, MGM, Polydor, Deutsche Grammophon, London, Island …) – komplizierte Geschichte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaFür mich waren es die ersten CDs und ich fand und finde die Qualität der 90er Jahre Veröffentlichungen sehr gut, danach haben Sie leider nachgelassen. Die neue Originals Reihe werde ich auch nicht kaufen.
Na ja Granz hat ja Jazz nicht nur für die Puristen gemacht und er hat auch großartige Leuter unter Vetrag gehabt man denke an Lester Young oder Billie Holiday und und und..
Bei den Jam Sessions hat er es übertrieben man hört sich an denen relativ schnell ab und auch Ella Fitzgerald hätte vielleicht mal eine größere Tourneepause etwas besser getan.
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alexischickeFür mich waren es die ersten CDs und ich fand und finde die Qualität der 90er Jahre Veröffentlichungen sehr gut, danach haben Sie leider nachgelassen. Die neue Originals Reihe werde ich auch nicht kaufen.
Die Originals Reihe gibt es wohl inzwischen seit über 10 Jahren (und eingstellt ist sie wohl auch schon eine ganze Weile) – und sie brachte ein paar feine Dinge zurück in Umlauf – und sie beschränkte sich ja auch nicht auf Verve. Von Verve kam so z.B. „Sweets“ von Harry Edison wieder in Umlauf, ein grossartiges Album (ev. war das noch die LPR-Reihe, aber die ging von Mini-LPs über Digipacks nahtlos in die Originals über, die manchmal als Digipacks, manchmal in normalen Jewel Cases daherkamen). Da Du anderswo gerade Stan Getz erwähnt hast: dank der Originals-Reihe gab es auch von ihm ein paar Verve-Klassiker wieder: „In Stockholm“, „At the Shrine“ und „Sweet Rain“.
alexischickeNa ja Granz hat ja Jazz nicht nur für die Puristen gemacht und er hat auch großartige Leuter unter Vetrag gehabt man denke an Lester Young oder Billie Holiday und und und..
Klar hatte Granz eine Menge grossartiger Leute unter Vertrag. Ich glaube nicht, dass irgendwer bestreitet.
alexischickeBei den Jam Sessions hat er es übertrieben man hört sich an denen relativ schnell ab und auch Ella Fitzgerald hätte vielleicht mal eine größere Tourneepause etwas besser getan.
Das ist mir alles viel zu pauschal gesagt. Die Norman Granz Jam Sessions enthalten Grossartiges, z.B. den „Funky Blues“ mit einem von Charlie Parkers wohl schönsten Soli:
Dass man die JATP-Veranstaltungen kritisch sehen kann, ist ja klar, aber auch da: differenzieren und Scheuklappen ablegen hilft, es gibt jede Menge toller Musik zu entdecken! (Kennst Du z.B. die erste Aufnahme mit Nat „King“ Cole? Gibt es z.B. in der Hip-O-Select 3CD-Box von Cole oder auch in der neuen „Autobiography“, die ich mir wohl holen werde.)
Und ob Ella Pause hätte machen sollen … das ist ihr Entscheid, ich kenne die späten Aufnahmen nicht sonderlich gut, aber eigentlich finde ich kann man bei ihr generell kaum was falsch machen (bloss die Versuche, sich dem Pop oder Soul anzunähern – „Sunshine of Your Love“, 1969 – finde ich völlig uninteressant).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJa stimmt ich habe auch viele Verve CDs aus den 90ern, da sind viele großartige Werke dabei. Ich freue mich schon auf die Vinyl Ediitionen.
Granz hat auf alle Fälle viel für die Verbreitung des Jazz beigetragen und hat seine Künstler zu Stars gemacht. Ella war ja in den späten Konzertjahren sehr angeschlagen wohl ein Tribut aus ihren früheren Jahren. Sie war ja praktisch 50 Wochen auf Tournee.
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alexischickeJa stimmt ich habe auch viele Verve CDs aus den 90ern, da sind viele großartige Werke dabei. Ich freue mich schon auf die Vinyl Ediitionen.
Habe ich irgendwas überlesen? Lesekompetenz? Von Vinyl habe ich in der Jubiläumsankündigung nichts gelesen!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey -
Schlagwörter: Clef Records, Jazz at the Philharmonic, Norgran Records, Norman Granz, Verve Records
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