Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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  • #11838537  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    Was ich an aktueller VÖ-Politik wirklich furchtbar finde: Sobald ein Track mehr oder weniger viral geht, folgen nicht selten unzählige Remix-Versionen, um die Kuh bis zum letzten Tropfen zu melken. Ich las, dass hinter dieser Strategie u.a. die Absicht steckt, so in möglichst vielen Playlisten vertreten zu sein.

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    #11838579  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,572

    Was ist dein liebster Master of puppets-Remix?

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11838825  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    jesseblueWas ich an aktueller VÖ-Politik wirklich furchtbar finde: Sobald ein Track mehr oder weniger viral geht, folgen nicht selten unzählige Remix-Versionen, um die Kuh bis zum letzten Tropfen zu melken. Ich las, dass hinter dieser Strategie u.a. die Absicht steckt, so in möglichst vielen Playlisten vertreten zu sein.

    Hab ich bislang nicht so wirklich wahrgenommen, außer bei „Old Town Road“. Den Markt mit etlichen Remix-Versionen zu bedienen ist seit den 80ern auch nichts wirklich Neues. Außerdem – in den von Dir präferierten Nischen sollte das Thema nicht besonders ausgeprägt sein?

    --

    #11840011  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    herr-rossi
    Außerdem – in den von Dir präferierten Nischen sollte das Thema nicht besonders ausgeprägt sein?

    Doch, doch, auch diese Sparten bleiben davon nicht verschont. Das bekannteste Beispiel ist „Freaks“ der Band Surf Curse. 2015 als Albumtrack erschienen, erfuhr das Stück vor eventuell zwei Jahren durch TikTok einen enormen Hype und wurde daraufhin letztes Jahr als „Single“ veröffentlicht und hat auf Spotify mittlerweile 525 Millionen Plays. Ebenso gab es eine Remix-Single mit drei Remix-Versionen.

    Und am Rande erwähnt, da es vielleicht nicht unbedingt zum Thema passt, aber etwas zum heutigen Konsumverhalten aussagt… Bisher super einen Bogen um diesen Track gemacht und erst heute davon wirklich Notiz genommen: Die Stadt Würzburg verbietet wegen als sexistisch empfundenen Inhalt das Lied „Layla“ von DJ Robin & Schürze. Mir würden noch ganz andere Gründe einfallen, diesen Rotz zu verbieten. Und seit knapp drei Wochen steht der Mist auf Platz 1 der deutschen Singlecharts?! Dagegen klingt Bad Bunny fast wie Kulturgut.

    --

    #11840019  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,854

    Wie kann eine Stadt einen Song verbieten?

    Dass Schund auf #1 landet, ist jetzt aber auch kein so wahnsinnig neues Phänomen. Wobei ich bei Layla ja mit einer Coverversion à la Mickie Krause gerechnet habe (remember Knocking On Heaven’s Door).

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #11840025  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    sparchWie kann eine Stadt einen Song verbieten?

    Es darf nicht mehr auf dem Kiliani-Jahrmarkt gespielt werden.

    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/wuerzburg-verbietet-ballermann-hit-layla-auf-volksfest-a-0cb08d86-9cb9-4fe3-abd0-9f59fc5aa582

    Das ist tatsächlich neu – ob hat es vergleichbare Fälle schon früher gegeben hat?

    Ansonsten Zustimmung – Ballermann-Schlager gibt es seit 30 Jahren und „enthemmte“ Partyhits reichen als Phänomen mindestens in die 70er zurück. Manchmal landet so etwas auch auf Platz 1. Das ist ein sehr deutsches Phänomen. Die Texte sind genretypisch sexistisch …

    --

    #11840027  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    jesseblueEbenso gab es eine Remix-Single mit drei Remix-Versionen.

    Völlig normal, seit es Remixes gibt (also seit über 40 Jahren). Ich sehe da absolut nichts Neues.

    Ausgestorben ist dagegen das 90s-Phänomen, CD-Singles in mehreren Varianten mit unterschiedlichen B-Seiten zu veröffentlichen, damit die Fans auch nochmal zugriffen, die das zugehörige Album schon hatten. Und da sprechen wir auch und gerade von der Radiohead-Liga.

    --

    #11840077  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    Als nahezu ausgestorben würde ich allgemein das Format Single mit B-Seite beschreiben. Wie viel Prozent der heutigen Singles sind One-Tracks? Sicherlich die Mehrheit. Ich glaube, dass Singles in physischer Form mittlerweile keine Rolle mehr spielen.

    --

    #11840081  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    jesseblueIch glaube, dass Singles in physischer Form mittlerweile keine Rolle mehr spielen.

    Keine Frage. Trotz anhaltendem Vinylbooms ist die Vinylsingle ein Nischenprodukt und fällt eher unter Fan-Merch, und ob es überhaupt noch CD-Singles gibt? (Es mag sein, dass die 12“-Single immer noch eine gewisse Rolle im Rap und in der EDM-Szene spielt, da bin ich nicht auf dem Laufenden.)

    Mir ging es aber um etwas anderes – das „Melken des Erfolgs“. Das ist systemimmanent und ganz sicher kein Novum der Gegenwart und Zeichen des Zeitgeistes. Der Musikmarkt, wie er sich im 20. Jahrhundert etabliert hat, ist ein Kind der Konsumgesellschaft.

    --

    #11840087  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,572

    herr-rossi
    Das ist tatsächlich neu – ob hat es vergleichbare Fälle schon früher gegeben hat?

    Ja, siehe „Donaulied“.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11840095  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    cleetusJa, siehe „Donaulied“.

    Das ist aber auch eine relativ aktuelle Maßnahme, ich meinte „früher“ im Sinne von „schon länger her“.

    --

    #11840097  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    sparchWobei ich bei Layla ja mit einer Coverversion à la Mickie Krause gerechnet habe (remember Knocking On Heaven’s Door).

    Ich hatte ja schon mal die Ansicht vertreten, dass sich „Knocking“ aufgrund seiner melodischen und harmonischen Struktur bestens zur Verstadionisierung und Verschlagerisierung eignet (aber weil es St. Robert ist, ist das natürlich eine häretische Meinung). Da sehe ich das Potential bei „Layla“ überhaupt nicht.

    --

    #11840099  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    herr-rossi Ich hatte ja schon mal die Ansicht vertreten, dass sich „Knocking“ aufgrund seiner melodischen und harmonischen Struktur bestens zur Verstadionisierung und Verschlagerisierung eignet

    Kaum jemand formuliert so wunderbar wie du :-)
    Neologismen, die ich mir merken werde.

    „Sailing“ ist übrigens auch schon seit langer Zeit verstadionisiert worden, von Frank Zander, als Hertha BSC-Hymne „nur nach Hause, nur nach Hause, gehen wir nicht“…
    Im Stadion wird viel gesungen, wenn das Spiel lang ist. ;-)

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #11840103  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,226

    @mozza: Danke, danke, aber laut Google ist der Begriff „Verschlagerisierung“ keine Neuschöpfung. Für den Begriff „Verstadionisierung“ sichert sich die weltweiten Urheberrechte ein gewisser @themagneticfield, der den Begriff hier im Forum anno 2010 geprägt hat.:)

    https://forum.rollingstone.de/?p=7827699

    https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Verstadionisierung

    --

    #11840107  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    herr-rossi@mozza: Danke, danke, aber laut Google ist der Begriff „Verschlagerisierung“ keine Neuschöpfung. Für den Begriff „Verstadionisierung“ sichert sich die weltweiten Urheberrechte ein gewisser @themagneticfield, der den Begriff hier im Forum anno 2010 geprägt hat.:) https://forum.rollingstone.de/?p=7827699

    Oh, da bin ich jetzt aber überrascht und enttäuscht.

    Ich habe mir im Laufe der Pandemie zig markante / prägnante Sätze einfallen lassen und danach gegoogled und keine Treffer erhalten. Bei Gelegenheit kann ich die alle abfeuern. ;-)
    (Sind allerdings zumeist eher anzügliche Formulierungen)

    zuletzt geändert von mozza

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
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