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AutorBeiträge
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Donnie@Krautathaus: Danke! Werd mir dann vielleicht irgendwann mal die amerikanischen Paperbacks bestellen.
Die paperbacks kannst du gelegentlich für 10 bis 12 Dollar bekommen. Mit etwas Glück kannst du für unwesentlich mehr Geld sogar die hardcover-Exemplare bekommen. Ansonsten kann ich Krautathaus zustimmen, was die Lesbarkeit und den Informationsgehalt angeht.
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WerbungIch kann dem auch nur noch einmal anfügen, dass sich die Anschaffung lohnt. Sehr viel Informationsgehalt, der auch über die Musik und die Musiker hinausgeht, findet sich in den Büchern, die insgesamt auch mehr einen Lesebuch, denn einen Sachbuch-Charakter haben!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIAuf Wunsch von Mikko und Mick67 hier ein paar Worte zum Miles Davis Quintet mit John Coltrane und zum Jazz-Einstieg:
Zunächst: „Kind Of Blue“ gehört eigentlich schon in Miles Davis‘ „modale Phase“, in der das klassische Quintet mit John Coltrane, Red Garland, Paul Chambers und Philly Joe Jones an mehreren Positionen umbesetzt und erweitert wurde. Es ist eine fragile, sanft dahingleitende Musik. Eine Platte, die den Eindruck erweckt, als sei sie in Trance eingespielt worden und alles habe sich wie von selbst zum Schönsten zusammengefügt. Und sie verdient den Hype. Zum Einstieg ist sie allerdings nur bedingt zu empfehlen; entscheidend ist die Erwartungshaltung des Hörers.
Die Einspielungen des klassischen Quintets sind da bodenständiger. Die Rhythmusgruppe ist recht knackig, tight und groovt sehr lebendig. Der junge, ungestüme Coltrane drängt und sucht. Der Leader selbst benutzt seinen ätherischen vibratolosen Ton für coole Phrasen, die die Nervosität des Bop reduzieren und zugleich transzendieren. Und alles fügt sich zu einem äußerst homogenen und höchst inspirierten Ganzen.
Die Band ist natürlich historisch bedeutsam als Ausgangspunkt für weitere Innovationen der beiden Starsolisten und steht wie kaum eine zweite für den vorwärtsgerichteten Bop der Mittfünfziger. Aber eigentlich sind ihre Qualitäten völlig zeitlos.
Die wesentlichen Aufnahmen dieses Quintets für Prestige (Workin‘, Cookin‘, Steamin‘ und Relaxin‘) und Columbia (Round About Midnight) sind allesamt Klassiker (und wohl auch Forums-Konsens). Als CDs gibt es sie immer wieder für sehr wenig Geld bei Zweitausendeins. Wer sich dann noch was Gutes tun will, besorgt sich „Somethin‘ Else“ von Cannonball Adderley, bei dem ebenfalls Miles Davis mitwirkt.Welches der geeignete Einstieg ist, hängt jedoch immer von den bisherigen Vorlieben des Hörers ab. Wer, sagen wir, die späten Talk Talk liebt, der sollte es ruhig mal mit „In A Silent Way“ versuchen (einer der ersten elektrischen Davis-Platten).
Wer etwa die Stones mag, keine Angst vor dem Blues hat und auch an 60s-Soul Gefallen findet, der hat nach meiner Erfahrung recht gute Chancen, dass ihm auch die folgenden Hard Bop/Soul Jazz-Klassiker zusagen:
Horace Silver: Song For My Father; Blowin‘ The Blues Away
Art Blakey: Moanin‘
Sonny Rollins: Saxophone Colossus
Kenny Burrell: Midnight Blue
Lee Morgan: The Sidewinder
Cannonball Adderley: Mercy, Mercy, Mercy--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Nicht das 2. Quintet vergessen! Auch wenn hier einige es nicht so schätzen…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4Nicht das 2. Quintet vergessen! Auch wenn hier einige es nicht so schätzen…
Ja, und es gäbe auch noch die Sachen mit Gil Evans und „Birth Of The Cool“. Aber gefragt war halt in erster Linie nach dem ersten Quintet.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)@Ah Um
Vielen Dank für Deine Einführung. „Kind of Blue “ hast Du – wie ich finde -treffend beschrieben. Deine kleine Liste unten macht Lust auf mehr. Ich habe sie mir gerade notiert.
Da ich nachher sowieso zu 2001 wollte….
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Ah UmJa, und es gäbe auch noch die Sachen mit Gil Evans und „Birth Of The Cool“. Aber gefragt war halt in erster Linie nach dem ersten Quintet.
Ist mir schon klar! Aber ich muss halt das 2. Quintet immer wieder erwähnen, weil ich ich es so liebe….
Natürlich war das erste auch grandios! Vor allem wenn man bedenkt das Coltrane mein Lieblingsjazzer ist!--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausArt Blakey: Moanin‘
Kenny Burrell: Midnight Blue
Lee Morgan: The Sidewinderdie drei hab ich sogar schon aber irgendwie hat das alles bei mir noch nicht gezündet, die Blakey hab ich letztens mal wieder gehört, die anderen beiden werd ich mir gleich nochmal einlegen
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out of the blueBei mir war es „In a Silent Way“, die absolut gezündet hat. Kann ich uneingeschränkt als Einstieg empfehlen. Danach folgten bei mir dann „Cookin‘ und „Steamin‘.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Ich hab Kind Of Blue, die kompletten In A Silent Way-Sessions sowie Bitches Brew.
Und irgendwann vielleicht, wird sich mir das alles erschliessen. Vielleicht.
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Vielen Dank Ah Um und auch den anderen ergänzenden Anmerkungen. Ich werden mich dann auch mal drum kümmern.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Ah Um, vielen Dank für deinen Text. Er erinnert mich daran, meine seit Anfang Jahr unternommenen zaghaften Schritte in die weite Welt des Jazz konsequent weiterzuführen. Während ich zu vielen der hier im Forum hochgeschätzten Jazzern (Monk, Coltrane, Mingus) den Zugang nicht (bzw. noch nicht) gefunden habe, gehören viele der von dir genannten Platten (neben den Vanguard-Aufnahmen des Bill Evans Trios) zu meinen liebsten Jazzaufnahmen, vor allem Somethin’ Else. Fixstern in der Welt des Jazz bleibt für mich aber mein Einstiegsalbum in dieselbe: Kind of Blue – ein hypnotischer Monolith mit (auf mich) immenser Strahlkraft. Unerklärlich, warum ich (bis auf Round About Midnight) das klassische Miles Davis Quintet bisher aussen vor liess. Das wird jetzt gleich geändert.
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@faspotun: Probiers mit:
Thelonious Monk – Brilliant corners (mit Sonny Rollins)
John Coltrane – My favorite things
Charles Mingus – Mingus Ah umDas sind relativ leicht zugängliche Einspielungen dieser Künstler. Vielleicht wirds dann doch noch was..
Mein Ranking:
1. John Coltrane
2. Miles Davis
3. Charles Mingus
4. Eric Dolphy
5. Clifford BrownAuch wenn es von Clifford Brown nicht allzu viele Einspielungen gibt, war sein Spiel unvergleichlich schön!
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4@Faspotun: Probiers mit:
Thelonious Monk – Brilliant corners (mit Sonny Rollins)
John Coltrane – My favorite things
Charles Mingus – Mingus Ah umDas sind relativ leicht zugängliche Einspielungen dieser Künstler. Vielleicht wirds dann doch noch was..
Von Mingus‘ Werken war für mich Dynasty der beste Einstieg, aber das mag jeder anders sehen. Hängt sicher auch sehr von der musikalischen Sozialisation ab.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Vega4@Faspotun: Probiers mit:
Thelonious Monk – Brilliant corners (mit Sonny Rollins)
John Coltrane – My favorite things
Charles Mingus – Mingus Ah umDas sind relativ leicht zugängliche Einspielungen dieser Künstler. Vielleicht wirds dann doch noch was..
Danke für die Tipps. Allerdings kenne ich die drei Einspielungen allesamt schon.
My Favorite Things ist tatsächlich das einzige Coltrane-Album, welches mir wirklich gefällt. Auch bei Mingus ist Ah Um die Platte, welche mir am meisten zusagt. Was die (vermeintlichen) Meisterwerke der beiden betrifft: Mit Mingus‘ Black Saint And The Sinner Lady kann ich erheblich mehr anfangen als mit Coltranes A Love Supreme.
Bei Monk habe ich gerade auch mit Brilliant Corners Mühe. Da mag ich Straight, No Chaser und Plays Duke Ellington noch am liebsten.
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