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otis
Mista, die Rolle Yokos ist sicherlich etwas differenzierter zu sehen, als ich sie etwas flapsig abgetan habe. Aber der Eindruck drängte sich halt Ende der 60er auf. Sie kam von außen. Mag man sie Tante nennen, Übermutter, oder was auch immer.Sie kam genauso „von außen“ wie Patti Smith, beide waren/sind Künstlerinnen auf ihrem jeweiligen Gebiet. „Tante“ und „Übermutter“ sind Zuschreibungen, die durch Onos Beziehung zu John Lennon entstanden sind. Ihre Arbeit seit 1956 als Künstlerin erfasst das überhaupt nicht.
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WerbungcandycolouredclownDann hast Du das, was Du von Dick zitierst aber nicht gerade glücklich gewählt. Denn das, was Du da gerade ansprichst (eigene Wahrnehmung, Rollenverhalten, Adoleszenz) hat ja nun recht wenig mit dem zu tun, was Dick geschrieben hat.
Nein, Candy, Dick hat sich nur auf sich bezogen und eben den Bezug zum Drumherum weggelassen, der ist mir aber wichtig. Sprich, warum diese Musik und nicht jene? Was bedeutet gerade sie für mich (im Zusammenhang mit den Charts, den Kumpels, vergleichbaren Musiken etc …). Das ist es doch, was spannend ist. Pattis Horses ist für mich nicht deshalb wichtig, weil sie mich als 22-Jährigen sonderlich erwachsener gemacht hätte oder meinen Geschmack gestählt hätte, sondern weil sie für mich in einer von mir damals empfundenen musikalisch fürchterlichen Ödnis endlich nicht nur Lichtblick war, sondern ein neuer Fixstern.
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FAVOURITESMistadobalinaSie kam genauso „von außen“ wie Patti Smith, beide waren/sind Künstlerinnen auf ihrem jeweiligen Gebiet. „Tante“ und „Übermutter“ sind Zuschreibungen, die durch Onos Beziehung zu John Lennon entstanden sind. Ihre Arbeit seit 1956 als Künstlerin erfasst das überhaupt nicht.
Natürlich nicht, sag ich auch nicht. Aber die beiden sind auf dieser Basis nun wirklich nicht vergleichbar. Ono war arriviert, Patti zwar nicht butjung, aber immerhin deutlich näher an der Szene. Das soll die Diskussion aber nicht in eine falsche Richtung führen. Es geht um Patti.
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FAVOURITESZappa1
Aber ansonsten würde ich schon sagen, dass nails Aussage: „Ihre Kraft liegt ja nicht darin, schön oder anmutig zu sein, sondern aufbrausend, radikal, kompromisslos, intellektuell, expressiv“ auf Janis als Person ebenfalls zutrifft.Ich bin ja nun weder ein Experte für Janis noch für Patti, aber Janis habe ich noch nie als Intellektuelle gesehen, weder was ihre Texte noch was ihre Performance und ihr öffentliches Erscheinungsbild angeht.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)otisNei, Candy, Dick hat sich nur auf sich bezogen und eben den Bezug zum Drumherum weggelassen, der ist mir aber wichtig. Sprich,w arumdiese Musik und nicht jene. Was bedeutet gerade sie für mich (im Zusammenhang mit den Charts, den Kumpels, vergleichbaren Musike etc …). Das ist es doch, was spannend ist.
Klar, das empfinde ich auch so.
Vielleicht ist es schon zu spät, und ich verstehe das mit dem Zitat von Dick gerade nicht so richtig, aber ich lese da nur, dass er sich auf das tiefergehende Beschäftigen (z.B. mittels Sekundärliteratur) hinsichtlich Entstehung, Geschichte bezieht. Dass ihm das Drumherum (wie z.B. also eigene Wahrnehmung, Vergleiche, Abgrenzung und was wir ja schon alles genannt haben) nicht wichtig ist/wäre, lese ich da nicht. Glaube ich auch nicht.
Das sind jetzt aber auch nur Vermutungen, das kann er sicher besser beantworten.--
Flow like a harpoon daily and nightlyotisNun, sie war aufregend, sie war einzigartig, sie schien weiß-schwarz. Aber sie hat letztendlich im Ganzen musikalisch einfach nur reichlich übertrieben, auch wenn es einige tolle Sachen von ihr gibt.
Was war da sooo übertrieben ?….die war einfach nur gut.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“Sorry, ich will hier nicht den Thread zerreden, wir machen zu viele Baustellen auf.
Es ging Kramer möglicherweise um eine ähnliche Fragestellung wie mir, ich habe sie nur anders formuliert. Die anhängenden Diskussionen können wir gern auch woanders weiterführen. Aber morgen--
FAVOURITESSonic JuiceIch bin ja nun weder ein Experte für Janis noch für Patti, aber Janis habe ich noch nie als Intellektuelle gesehen, weder was ihre Texte noch was ihre Performance und ihr öffentliches Erscheinungsbild angeht.
Das war auch der einzige Begriff in der Aufzählung, der mir selbst etwas Kopfzerbrechen bereitet hat, wobei ich die Intellektuellen-Definition sowieso noch nie so richtig begriffen habe. Bin selbst wohl keiner…;-)
Und daher weiß ich ebensowenig, ob er auf Patti zutrifft.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Zappa1
Und daher weiß ich ebensowenig, ob er auf Patti zutrifft.Das weiß ich – mangels umfassender Werkskenntnis – auch nicht.
Intellektuell sind für mich Künstler, die nicht nur „aus dem Bauch heraus“ etwas schaffen, sondern auch Willens und in der Lage sind, ihr Werk mit einem theoretischen Unterbau zu versehen. Das erfordert zwar nicht unbedingt eine akademische Ausbildung, aber zumindest eine akademische Herangehensweise, die einem z.B. ermöglicht, auch kultur- sozial-, politik- oder sonstige geisteswissenschaftliche Bezüge zu einem Werk herzustellen.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisJa, verdammt, wo denn manifestiert sich Popmusik ohne Drumherum, ohne Backgound, ohne Geschichte. Das ist ein Widerspruch in sich.
otisEs geht nicht um (Vor-)Kenntnisse, es geht um den Zusammenhang. Den mit deiner Pubertät, deinem Rollenverhalten, dem musikalischen Drumherum etc.
Pop ist Öffentlichkeit pur und die eigene Wahrnehmung davon, also das Einklinken in eben diese Öffentlichkeit.Jaja, das habe ich doch alles nie bestritten, ganz im Gegenteil. Es geht um den persönlichen Kontext, deinen und meinen. Dein persönlicher Patti-Kontext war in den 70ern, den kann ich nicht mehr nachvollziehen – jedenfalls nicht, ohne mich per Sekundärliteratur in die 70er zurück zu beamen. Wenn du aber fragst „hat dieses Album noch heute Wucht?“, dann muss diese Frage ohne den 70er Kontext beantwortet werden, dann muss das Album eben im Timbaland/DSDS/wasweißich-Kontext gehört werden – also ohne Informationen über Entstehungsgeschichte etc…
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ich weiß nicht, ob hier nicht einfach Wucht und Wirkung verwechselt werden. Warum sollte das Album heute keine Wucht mehr haben können auch auf jeden Ersthörer. Wucht ist durchaus zeitlos. Das die Wirkung hingegen nicht mehr die sein kann, die das Album bei seinem Erscheinen z.B. auf Otis hatte, zumindest eben nicht ohne dieses „Anlesen des Backgrounds der damaligen Zeit“ (und selbst dann halte ich für zweifelhaft ob man das nachempfinden kann, ob so ein Gefühl reproduzierbar ist), finde ich aber auch ziemlich eindeutig. Da ist heute einfach nichts mehr revolutionär oder ein Fixstern in der Musiködnis, Wucht indes ist sicher immer noch vorhanden, das hat für mich aber etwas mit Produktion und vor allem dem Vortrag zu tun und wenig mit den Begleitumsänden der jeweiligen Zeit.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Ich glaube schon, dass „Horses“ auch heute noch einen unvorbereiteten jungen Hörer mit voller Wucht treffen kann. Und ich glaube auch, dass dies eine Wirkung haben kann, die der von otis damals erlebten durchaus entspricht. Kommt ein bisschen auf die persönlichen Umstände und die Vorerfahrung mit Popmusik an.
Natürlich ist das heutige erste Hörerlebnis dieses Albums dennoch dem damaligen nicht vergleichbar. Ich selbst habe die Platte erst ein wenig später kennengelernt damals. Nachdem ich bereits die erste Ramones und die erste Modern Lovers LP (also die erste auf Beserkley, nicht die von 1972) kannte. Auch wenn „Horses“ mich bei ersten Hören ebenfalls ziemlich beeindruckte, diese von otis beschriebene Wirkung hatte die Platte auf mich nicht. Die hatten eher die beiden anderen eben genannten LPs.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!TheMagneticFieldich weiß nicht, ob hier nicht einfach Wucht und Wirkung verwechselt werden. Warum sollte das Album heute keine Wucht mehr haben können auch auf jeden Ersthörer. Wucht ist durchaus zeitlos. Das die Wirkung hingegen nicht mehr die sein kann, die das Album bei seinem Erscheinen z.B. auf Otis hatte, zumindest eben nicht ohne dieses „Anlesen des Backgrounds der damaligen Zeit“ (und selbst dann halte ich für zweifelhaft ob man das nachempfinden kann, ob so ein Gefühl reproduzierbar ist), finde ich aber auch ziemlich eindeutig. Da ist heute einfach nichts mehr revolutionär oder ein Fixstern in der Musiködnis, Wucht indes ist sicher immer noch vorhanden, das hat für mich aber etwas mit Produktion und vor allem dem Vortrag zu tun und wenig mit den Begleitumsänden der jeweiligen Zeit.
Gut auf den Punkt gebracht.
Und selbst für die „Zeitzeugen“ ist ja auch das Erleben völlig unterschiedlich.
Otis empfand damals eine gewisse Ödnis in der Musiklandschaft, Bands wie Pink Floyd, Led Zeppelin etc. waren ihm ein Greuel. Aber das war ja nicht bei jedem so. Ich empfand als 16-jähriger die damals vorherrschende Musik durchaus aufregend. Ich konnte mit Floyd, Queen, Zeppelin, Roxy Music, Bowie, Harley, Marley, Harvey, Lindenberg, Rocky Horror Picture Show, Pop ala Abba und der aufkommenden Disco-Musik sehr gut leben. Andere Welten erschlossen sich mir in diesem Jahr zwar dann mit dem Entdecken von Zappa, das war für mich in der Tat ein einzigartiges Erleben, aber ich musste und wollte von nichts befreit werden, ich brauchte keine Erlösung.
Dennoch hat mich das Album sofort völlig umgehauen und das lag, wie du auch schreibst, in erster Linie an der Stimme, dem Vortrag, den Texten (um mal wieder auf den ersten Satz „Jesu died…“ zu kommen, der für damalige Verhältnisse schon hammerhartig war) und auch an der Person Patti Smith.
Und selbst da geht’s dann ja schon wieder los mit dem Anlesen und informieren, denn als ich das Album das erste mal hörte, hatte ich null Ahnung, wer Patti Smit überhaupt ist und aus welchem Umfeld sie kommt.
All diese Dinge, was allein die Musik betrifft sind allerdings bei mir bis heute geblieben. Ich höre das Album noch immer sehr oft und es ist für mich jedes mal wieder ein besonderes Erlebnis. Und das Album ist in seiner Art einfach einzigartig und erzielt wohl auch deshalb heute bei den „Nachgeborenen“ ein ungeheure Wirkung.So gesehen ist auch das Erleben als Dabeigewesener völlig unterschiedlich.
Auch in irgendwelchen Bestenlisten wird immer wieder auf diesen Befreiungsakt, den diese Scheibe ausgelöst hat, hingewiesen. Das mag für den einen oder anderen so gewesen sein, aber sicher nicht für jeden, für mich zumindest nicht. Ich hatte nie das Gefühl, was Musik betrifft, dass ich von irgendwas befreit oder erlöst werden musste oder wollte..
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Braucht ihr eine unvoreingenommene Person, die noch nichts von Frau Smith kennt, um mal zu schauen, ob die Wucht, etc. heute noch spürbar ist für junge Menschen?
Diese Diskussion hat mich nämlich neugierig gemacht und das Album gibt es ja z.Zt. relativ günstig.
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TheMagneticField… das hat für mich aber etwas mit Produktion und vor allem dem Vortrag zu tun und wenig mit den Begleitumsänden der jeweiligen Zeit.
Natürlich hat das etwas mit der Produktion zu tun. Darum geht es ja gerade. Pattis Stimme, die Gitarre, der Sound, all das war es ja, was sie so sehr von anderen abhob. Für mich tat sich damals damit wieder einmal eine musikalisch neue Welt auf. Das kann aber doch aus heutiger Sicht kaum mehr über diese Platte gesagt werden. Solcherlei kennen die Nachgeborenen seitdem doch x-fach. Dennoch ist offenbar auch heute noch viel von der Kraft zu spüren, was mich natürlich freut, was andererseits dann natürlich für die Qualität von Horses spricht.
Und weil ihre Qualitäten gerade nicht im Spieltechnischen (sehr wohl aber in der Art des Spiels und seiner Produktion) lagen, nicht im Gesangstechnischen (sehr wohl aber in der Art des Gesangs), ist eine Analyse über diesen Weg zwar nachvollziehbar, aber eben nur eine äußere Beschreibung, die zu den die Qualitäten der Platte nicht vordringt.Zappa1, natürlich gab es damals gute Musik. Sehr viele sogar. Aber für mich eben nicht im Bereich des Rock (ja, im Jahr zuvor habe ich auch mal Zappa zugejubelt, den ich aber nicht dazu zähle). Sagte ich irgendwo etwas von Befreiung?
Obwohl das auch ein spannender Aspekt ist. Die Industrie versuchte uns ja via Presse und Marketing das Gängige zu verkaufen. Ich begann schon an mir und der Rockmusik zu zweifeln. Das konnte es doch wohl alles nicht sein. Genau in dem Augenblick kam Horses. Es war vielleicht keine Befreiung, aber eine wunderbare Bestätigung. Deshalb ist sie mir auch heute noch so viel wert.--
FAVOURITES -
Schlagwörter: Faves, kramer, LP Faves, User Reviews
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