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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Eine Verve LP aus 1959 heisst „Blossom Dearie sings Betty Comden and Adolph Green“ …. hier jemandem bekannt …. ?
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WerbungsoulpopeEine Verve LP aus 1959 heisst „Blossom Dearie sings Betty Comden and Adolph Green“ …. hier jemandem bekannt …. ?
ja, das ist das cover mit papa und mama, die der gequälten künstlerin auf die finger schauen:
tolles album, die kompositionen sind von bernstein und styne, comden & green waren ja ein reines texter:innen-gespann, so wie auch die bergmans.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
soulpopeEine Verve LP aus 1959 heisst „Blossom Dearie sings Betty Comden and Adolph Green“ …. hier jemandem bekannt …. ?
ja, das ist das cover mit papa und mama, die der gequälten künstlerin auf die finger schauen:
tolles album, die kompositionen sind von bernstein und styne, comden & green waren ja ein reines texter:innen-gespann, so wie auch die bergmans.
Ah danke, alles klar ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)für mich ist da die tollste vokalversion von „some other time“ drauf, irgendwie führt die zu bill evans, von da zum „peace piece“, von da zu „flamenco sketches“, bilde ich mir ein. wobei ich bestimmt jetzt die timeline durcheinanderbringe. aber die voicings von dearie könnte miles auf ideen gebracht haben…
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edit. evans‘ version war vorher.
trotzdem bleibt meine hauptthese bestehen: leonard bernstein hat eigentlich KIND OF BLUE komponiert
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nochmal nachgesehen – dearies einfluss sowohl auf miles wie auf evans war wohl nicht zu unterschätzen. dave frishberg erinnert sich hier an eine aussage von evans:
During the late sixties I played a couple weeks solo opposite the Bill Evans Trio at the Village Gate on Bleecker St, and had some conversations with Bill. I asked him how he came upon his piled-fourths voicing of chords, and his immediate answer was that he heard Blossom Dearie play that way and it really knocked him out. Then he did a little rave review of Blossom, naming her as one of his models of piano playing. It was such a surprising response that I never forgot it.
dearie hing ja in den 40ern in gil evans‘ keller herum, als gerade BIRTH OF THE COOL entwickelt wurde, lernte dort miles kennen („the only white woman who ever had soul“), ging in den 50ern nach paris, wo sie mit michel legrand zusammenarbeite, ab 1956, zurück in new york (mit ehemann bobby jaspar), nimmt sie für verve auf, u.a. legrands „once upon a summertime“ (1958), ein lieblingslied von miles, der es später, für QUIET NIGHTS, von gil evans nach ihrer version arrangieren ließ („Gil Evans came down to my house one day and said: ‚I want to hear you play it, because Miles wants to record it.‘ So I played it for him. Later I talked to him on the phone and he said: ‚That was it, Blossom—I heard you play it, and I heard the whole arrangement.'“, von hier).
und dann kommen die beiden jazzinterpretationen von bernsteins „some other time“, erst von bill evans (dezember 1958), dann von dearie (anfang april 1959), evans erfindet in der einleitung das „peace piece“, aus dem „flamenco sketches“ (ende april 1959) wird. miles und gil evans hängen drin, auch die haben blossom dearie schon lange zeit gut zugehört. vorher hatte eigentlich niemand die bernstein/comden/green-songs aus ON THE TOWN (1944) in jazzversionen gespielt.
Bill Goldberg: Did Miles listen to much other jazz or some of the different styles in the late fifties?
Bill Evans: Miles was very much an independent person, like, I know that when I was hanging out with him, he liked people as different as, well he was very influenced by Ahmad Jamal for a while. And he loved Blossom Dearie, who I love also. He would get things from people like that he could throw into his own work, and you would hardly know where it was coming from. And I don’t know who all he listened to, but that’s the way he would sort of pick up things, and I don’t think; I think he certainly did listen.
von hier.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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@ „vorgarten“ : Dank für den Link zwischen Dearie und Miles/Evans …. sehr interessant ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Sehr schön, danke!
„Bobby Scott Plays the Music of Leonard Bernstein“ wurde wie es scheint auch im April 1959 aufgenommen (und im selben Jahr veröffentlicht, 1961 dann gemäss Discogs noch einmal aufgelegt). Tommy Flanagans „Lonely Town“ (hattest du mich ja drauf aufmerksam gemacht, die CD suche ich noch) wurde im März 1959 aufgenommen, erschien aber erst 1979. Dennoch: da scheint es ein kleines Cluster zu geben.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaja, wieso plötzlich die frühen bernstein-kompositionen? miles fand WEST SIDE STORY (uraufgeführt 1957) ja zunächst „corny shit“, hat sich aber später berichtigt
interessant in diesem zusammenhang find ich ja diese beiden ersten alben von lucy reed (1956/57), auf denen sie auch „lucky to be me“ (aus ON THE TOWN) singt – das ist zwar von jemand anderen arrangiert, aber ansonsten arbeitete sie mit george russell, gil evans und bill evans darauf zusammen – also der ganzen modal jazz royality. und „lucky to be me“ landet dann auch auf EVERYBODY DIGS BILL EVANS…
da hing offenbar einiges in der luft: blossom dearie und ihre voicings back in new york, evans arbeitet mit george russell zusammen und entdeckt bernstein für sich, miles sucht nach einer neuen, einfachen struktur – und dass er sich gerne an sängerinnen orientierte (wenig später ja an shirley horn), ist ja bekannt.
zuletzt geändert von vorgarten--
Von „A tisket a tasket“ gibt es einige Coverversionen. Und auch Bessie Smith wird mehrfach als Autorin in der GEMA-Datenbank aufgeführt.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!reinoUnd auch Bessie Smith wird mehrfach als Autorin in der GEMA-Datenbank aufgeführt.
am berühmtesten wohl ihr „back water blues“:
die originalversion von 1927, mit jimmy johnson am klavier.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
reinoUnd auch Bessie Smith wird mehrfach als Autorin in der GEMA-Datenbank aufgeführt.
am berühmtesten wohl ihr „back water blues“ …. Archie Shepp …..
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Off-topic : immer noch unverständlich, weshalb nach den Studio Duo Aufnahmen Shepp/Parlan kein Major Label „zugegriffen“ hat ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope> …..
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Off-topic : immer noch unverständlich, weshalb nach den Studio Duo Aufnahmen Shepp/Parlan kein Major Label „zugegriffen“ hat ….hatte nicht GOIN‘ HOME sogar den downbeat-poll gewonnen?
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
soulpope> ….. – – – – – – Off-topic : immer noch unverständlich, weshalb nach den Studio Duo Aufnahmen Shepp/Parlan kein Major Label „zugegriffen“ hat ….
hatte nicht GOIN‘ HOME sogar den downbeat-poll gewonnen?
Wäre mir jetzt nicht bewusst …. erinnere mich an eine verehrende Rezension von Art Lange im Coda Magazine ….
Edit : Shepp hatte zumindest ein langes Downbeat Interview/Feature @Downbeat in 1982, in welchem er über „Goin‘ Home“ erzählt (kann das Interview leider nicht via Netz abrufen) ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)shepp im interview mit seinem sohn accra:
In the late 1970s, I recorded an album of spirituals with Horace Parlan that got the DownBeat critics’ award. When we played the first song, I choked up. I immediately reflected on my grandmother, Mama Rose, taking me to church when I was a little boy—and the “battles of song.” Battles of song were musical competitions waged between gospel groups during church revivals. Those were the conventions for the gospel singers like the Swan Silvertones, the Five Blind Boys, and the Clara Ward Singers. They would all get together and it was quite impressive because their music was provocative—provocative in the sense that it recalled the suffering and the enslavement of Black people: “Swing Low, Sweet Chariot,” “My Lord, What a Morning.”
So, when we started the recording date, tears ran down my face, and I thought for a moment I couldn’t do the recording. I was too full of memories and emotion. But then I decided, if I don’t tell the story, who will? If I’m too full of tears, no one will ever know the truth. And I held back those feelings so that I could be the messenger of a story that needed to be told.
There could have been no music without that experience. There could’ve been no blues if I hadn’t heard my father sing the blues, if I hadn’t seen my father suffer the blues and seen my mother suffer the blues. So the story I’m telling is really the story of my life.
das führt zum thema zurück, weil es natürlich auf eine andere – durchaus weiblich geprägte – tradition von standards aufmerksam macht. shepps „mama rose“ wird genau in der zeit zu seinem signature-song, als er sich mit der blues&gospel-tradition auseinanderzusetzen beginnt, kommt aber musikalisch aus dem männlichen/kämpferischen cal-massey-material seiner attica-blues-phase, insofern eine interessante synthese.
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