Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Jazzland – kleine Schwester, oder großer Wurf?!
-
AutorBeiträge
-
Siehst Du Priesters Erstling ähnlich wie ich ihn sehe oder ähnlich wie ich „Spiritsville“ sehe, also deutlich schwächer/durchzogener?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
WerbungIch kann nicht wirklich etwas zur Klarifizierung beitragen, da ich beide nur einmal bislang gehört habe und das auch nur im Schnelldurchgang. Ich weiß nur, dass mich beide etwas unbefriedigt zurückgelassen haben, wobei meine Enttäuschung bei „Spiritsville“ größer war, da ich mir gerade von Tyner/Jones mehr erwartet hätte.
„Spiritsville“ habe ich mir immerhin noch auf den mp3-Player gezogen, so dass ich da nachhören kann.
Gut finde ich, dass Du auf die lyrischen Qualitäten Priesters hinweist. Mir sind Instrumente wie Posaunen, etc. im ersten Moment immer noch ungewohnt, da ich gerade im Jazz eher die „feineren“ Instrumente wie Flöte oder Trompete bevorzuge. Daher höre ich eine Aufnahme mit Posaune immer noch anders, was natürlich eine Rolle beim Höreindruck spielt.Edit: Wobei, das sollte ich anfügen, ich Dich so verstehe, dass eben gerade Priester der lockerste und lyrischste in der Frontline ist. Das finde ich eben interessant, weswegen ich daraufhin unbedingt nachhören sollte!
--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIIch finde „Keep Swingin'“ sehr überzeugend und ein sich völlig gelungenes, rundes Album, auf dem alle beteiligten Musiker ihre besten Seiten zum Vorschein bringen. Bei „Spiritsville“ fehlt mir eine gewisse Einheitlichkeit in der Musik und dem Sound der Gruppe und die besten Seiten der Musiker kommen da eben mit Ausnahmen nicht so zum Vorschein, Priester im einen Balladensolo, Tyner fast überall schon, auch Davis klingt gut, aber die einzelnen Teile finden nicht so schön zusammen wie auf „Keep Swingin'“ (das ich dennoch oder gerade deswegen auch für ein „offeneres“ Album halte).
Das mit der Posaune… ich liebe sie! Vom sanften Sound eines Teagarden bis zum wilden vokalen von Dicky Wells, von J.J. Johnson über Curtis Fuller und Slide Hampton bis zu Roswell Rudd oder in späteren Jahren Ray Anderson… gerade diese gewisse Rohheit gefällt mir, und das diskursive, das viele Posaunisten in ihrem Spiel entwickeln, da die Flüssigkeit eines Saxophones nur von den technisch allerbesten (Teagarden, Johnson) erreicht werden kann.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbakatharsis
1) Im übrigen scheint es auch eine kleine Besonderheit bei Jazzland gewesen zu sein, dass sie Europäern immr wieder eine Plattform geboten haben, was ich „unique“ finde!2) Wann tut sie das nicht? ;)
@1) Prestige hatte in der ersten Hälfte der 50er immer wieder Europäer im Programm, Schweden wor allem (aber die waren ja auch mit am weitesten…), klick, aber stimmt schon, um 1960 waren Jazzland da wohl mit die engagiertesten (kenne mich aber nicht aus)
@2) wenn sie von Eugene Chadbourne sind…
--
.Zur Allmusic-Rezension von Roarin‘: ich dachte nicht, dass ich das nach meinem langen Post noch klarer Kommentieren müsste.
It’s not incredibly distinctive or innovative when measured against the best American music in the style, particularly since the group chose to make three of the seven tracks covers of famous compositions by three major U.S. jazzmen (Thelonious Monk’s „Blue Monk,“ Duke Pearson’s „Jeannine,“ and Miles Davis‘ „So What“).
Was hat das Repertoire mit dem zu tun, was die Gruppe daraus macht? Richtig… das Verhältnis zwischen Material und Interpretation beim Jazz ist ja oft nicht sehr eng, Herr Unterberger!
Vor allem aber:
…proving that U.K. jazz musicians could play well in the hard bop style that had been pioneered in the United States.
Die Musik auf „Roarin'“ geht – wie ich glaube, zur genüge erläuert zu haben – über Hardbop hinaus, lässt eben genau die Hardbop-Klischees hinter sich, indem sie mittels Arrangement und v.a. mittels Rendell/Bonds Kollektiv-Impros Spannung schafft und eine musikalisch offenere Atmosphäre, als man das vom Hardbop her gewohnt ist.
Also: Ohren putzen, Herr Unterberger, und nochmal nachhören!Ach ja, und der Abschnitt über das Interesse des Rockfans an Bond… schön, es ist derselbe Graham Bond, aber Rockfans werden das Album niemals interessant finden und es ist sowas von irrelevant. Bond ist eine individuelle, junge, frische Stimme auf dem Altsax, der durchaus heraussticht aus den ganzen Bird-Nachfolgern, die um 1960 die Jazz-Szene komplett beherrschten – das find ich einen viel wichtigeren Aspekt als den, dass Bond später als Rockmusiker berühmt wurde. Das ist für das Album sowas von irrelevant… wenn schon, würde ich eher den Verlust herausstreichen, denn der britische Jazz durch die Abwanderung Bonds in der R&B oder Rock erlitt.
Ich meine das nicht böse, aber ich leg recht wenig Wert auf die Rezensionen (und erst recht auf die Besternungen, die sich überdies auch immer mal wieder mit den Rezensionen zu beissen scheinen) bei Allmusic. Yanow hat sich mal auf dem Organissimo-Forum dazu geäussert, wie das abläuft… man hört die Platte ein halbes Mal, kritzelt dann was, und weiter geht’s mit der nächsten Scheibe. Das ist unbefriedigend für alle Seiten.
Dennoch ist Allmusic immer mal wieder willkommen als Nachschlagewerk oder Gedächtnisstütze.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKein Zweifel an dem was Du über „Keep swinging“ sagst. Wie gesagt, ich kann nicht wirklich argumentieren, da mir ein einziger Höreindruck zu wenig ist und ich sicher bin, dass sich das Blatt wendet, wenn ich konstruktiv zuhöre!
Die allmusic-Rezensionen sind tatsächlich so eine Sache für sich. Zuweilen greife ich recht gerne auf sie zurück und versuche weiter meine eigenen Eindrücke abzugleichen. Vor allem aber ist besagter Scott Yanow ein sehr polarisierender Rezensent, der ja auch bei organissimo entsprechend angefeindet wurde. Das was mir bei allmusic oft fehlt, ist der sanfte Hinweis auf die Subjektivität der Höreindrücke. Viele Rezensionen enden mit dem Hinweis, dass man diese Aufnahmen unbedingt kaufen – oder liegenlassen sollte. Das finde ich nicht schön.
Allmusic hat vor einiger Zeit mal Rezensenten gesucht. Das wäre schön gewesen, ein paar von euch/uns darunter zu sehen!!!--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIJLP 35 Les Spann – Gemini (1960)
„Gemini“ ist eines dieser Alben, die ich liebe. Nicht zuletzt weil die Musik wirklich zauberhaft ist, oder weil es Spann’s einziges Leaderalbum bleiben sollte. Es gibt mehrere Gründe.
Zum Einen Spann selbst. Zwilling dahingehend, da er Flöte und Gitarre gleichermaßen beherrschte, was in der Kombination wohl eine Eigenheit darstellen dürfte. Spann stammt aus Arkansas und hat sich seine musikalischen Sporen mit Phineas Newborn (als Vertretung von dessen Bruder Calvin), Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Johnny Hodges und Quincy Jones verdient. Sein Spiel auf der Gitarre erinnert am ehesten an Burrell oder auch Farlow, während er auf der Flöte sehr ähnlich wie Jerome Richardson klingt. Sehr feinfühlig, sehr reduziert und bluesig im Ton – keine Spur Funk, eher trocken. Wikipedia bezeichnet ihn als typischen Sessionmusiker, was angesichts der unzähligen Sideman-Aufnahmen auch stimmt. Trotzdem zeigt er in seinen Soli eine deutliche Qualität. Wikipedia gibt außerdem eine weitere Session für Atlantic unter seinem Namen an, die nie veröffentlicht wurde (damit könnte aber auch Pearson’s „Honeybuns“ gemeint sein).
Zum Anderen stellt dieses Album eine besonderheit dar, da Spann sich seine Frontline-Tätigkeiten mit Julius Watkins am Waldhorn teilt, so dass der Musik bereits eine interessante Besetzung zu Grunde liegt. In der Rhythmusgruppe sitzen dann noch Hochkaräter wie Tommy Flanagan (p), Sam Jones (b) und entweder Al Heath oder Louis Hayes an den Drums. Also zwei Drittel der damaligen Adderley-Begleitung.
Die Dezember-Session besteht aus 8 Stücken, von denen jeweils vier von Spann auf der Flöte und die anderen vier auf der Gitarre genommen werden.
Dann kann’s ja losgehen.
Das erste Stück, „Smile“, wird von der Band mit einigen Trillen vorgestellt, bevor die Melodielinie in ein tänzerisches Thema übergeht, bei dem der mächtige Jones zeigt, dass er erfindungsreich bei der Tonwahl ist, in dem er Noten über und unter der Melodie wählt und nach gerade mal einer Minute als erster (!) wunderbar lyrisch soliert. Nach einem Break übernimmt Watkins, der sich trotz des offenbar schwer zu spielenden Instruments alle Mühe gibt und wunderbare Töne herausbekommt, teilweise aber auch gequetscht in den höheren Registern klingt. Danach soliert Spann leichtfüßig und tänzerisch und während des ganzen Stückes positioniert sich Jones mit seinem walking bass als eigentlicher Leader, da er der Nummer ein wunderbares rhythmisches Gefüge gibt, das Heath mit den Becken wunderbar doppelt.
„Con Alma“, eine Gillespie-Komposition beginnt recht ähnlich, mit einem kurzen getrillerten Intro, bevor Hayes den Groove setzt und ein technisch anspruchsvolles Pattern unter Einbezug mehrer Kits hinbekommt. Spann legt sich in sein Solo so funky wie er nur kann (und das ist für meine Ohren nicht der Grant Green-Funk, den ich oben meinte) und überzeugt damit sehr. Das Tempo ist mittel, aber ich könnte mir gut einen sophisticated Slow-dance in Studentenwohnheimen der 60er vorstellen. Watkins erzeugt bei mir ein leichtes Schmunzeln, da es klasse ist, was er aus dem Instrument herauszuholen vermag, während Sam Jones die Rhythmik des Basses verschiebt und schneller gegriffene Noten in den Takt presst. Kurzes Stück, aber großartig. „Q’s Dues Blues“ ist eine Eigenkomposition von Spann, die mit einem vertrackten Motiv aufwartet, nach dem das Stück in etwas gängigere Hardbop-Fahrwasser driftet. Jones zeigt auch hier wieder, warum er einer meiner Lieblingsbassisten ist, da er unglaublich warm und satt spielt, zur selben Zeit aber unglaubliche Läufe herausholt und so einem normalen walking bass-Schema neues Leben einhauchen kann. Flanagan darf zum Ende des Stücks solieren und macht seine Sache sehr gut, wie er sich überhaupt während der ganzen Aufnahmen im Hintergrund gut positioniert und durch seine elegant-hemdsärmlige Art keine leeren Stellen entstehen lässt.
„It might as well be spring“ ist das perfekte Vehikel für Spann auf der Flöte, die er diesmal mehr „con saliva“ spielt. Watkins deckt ihn während seines Solos perfekt und es ist eine Freude, wie Jones die Töne in den oberen Lagen sucht und dann mit beiden „matched“. Das schöne ist, dass die Beteiligten der Ballade insofern neues Leben einhauchen, da sie diese nach dem etwas verhangenen Intro positiv nehmen und nicht in eine melancholische Stimmung verfallen. „Stockholm Sweetnin'“ ist eine Midtempo-Nummer von Quincy Jones, die sehr schön swingt und durch Hayes‘ Arbeit mit dem Besen sanft vorangetrieben wird. Auch hier soliert Spann sehr geschmackvoll auf der Gitarre und streut Effekte ein, die ich sonst eher Burrell zuschreiben würde, Slides etwa. Ebenso zeigt Watkins wieder, dass er der perfekte Partner ist, da die Musik stets warm klingt, ohne dass spitze Töne dieses Gewebe durchbrechen mögen. Jones hat hier ebenfalls ein kurzes Solo und lässt das Stück schön gestrichen ausklingen. „Blues for Gemini“ dürfte das schnellste Stück der Platte sein, aber auch hier wirkt Spann auf der Flöte nie gehetzt. Flanagan nutzt das Tempo sehr effektvoll und perlt mit der rechten Hand während eines längeren Solos. „Afterthought“ taucht genau in die selbe Stimmung ein, die „It might as well be spring“ am Anfang suggeriert, nur entscheidet sich die Band diesmal für eben jene melancholische und zuweilen auch mystische Stimmung. Das Thema ist wunderschön und erinnert entfernt an die wunderbaren Liebesthemen eines John Barry. Watkins spielt sehr elegant und behutsam und auch hier findet er sich mit Spann zusammen in einer perfekten Einheit wieder. Flanagan ist sehr reduziert und steigt sogar erst nach zweieinhalb Minuten ein, bevor das Tempo des Stücks etwas angezogen wird. Auf meiner LP steht ein Kommentar: „Just right“ – und genau so isses. „There is no greater love“ ist dann der letzte Track, der von Spann wiederum auf der Gitarre gespielt wird. Eine sehr schöne Ballade, die auch wieder die absolute Gleichberechtigung und das Gespür der Musiker untereinander veranschaulicht.
Dadurch könnte man auch sagen, dass Spann nicht unbedingt der Leader der Session ist, allerdings spielt er absolut die längsten Soli und unterstützt, vernetzt und treibt die Musik voran, aber immer mit Sam Jones auf den Fersen.
Aus meiner Sicht mit Sicherheit ein Highlight im Jazzland-Katalog und ein absolutes Muss. Watkins ist der Knaller und die Musik ist einfach so schön ausbalanciert und schillert zwischen allen Stilgrenzen. Empfehlung!--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIDanke für den Text zu „Gemini“ (ich werde mal reinhören).
Ich kenne und schätze seine Beiträge zu dem Album „Side By Side“
(Ellington/Hodges), da passt sein Spiel hervorragend.--
katharsisJLP 35 Les Spann – Gemini (1960)
Sehr schön, danke für die Besprechung! Leider eins der Alben, das bisher immer an mir vorbeiging – werde mich mal auf die Suche nach der OJCCD machen!
katharsis“Smile“
Das Chaplin-Stück? Dexter Gordon hat es ja auch gespielt!
katharsis“con saliva“
gut Deutsch: mit Sabber :lol:
katharsisEmpfehlung!
Was sagtest Du schon wieder oben über die Allmusic-Rezensionen?
Aber im Ernst: klingt nach einem Album, das ich haben muss!
Was Watkins betrifft, ich wollte ja schon länger im Hardbop-Thread über die viereinhalb Alben der Jazz Modes berichten. Die CDs liegen noch immer bereit… Watkins ist auch auf der verunglückten „Friday the 13th“ Session von Monk zu hören und auf dem schönen Candid-Album von Benny Bailey (hab ich das schon ausführlicher besprochen oder nicht? Müsste auch mal nachsehen, gehört hab ich’s damals als ich im Hardbop-Thread einiges besprach).
Das schönste für mich sind aber – und das wär für Dich als Vinyl-Hörer ein echter Challenge! – die beiden 10-Inch-Alben auf Blue Note (zusammen 1998 auf einer – auch schwierig zu findenden – CD erschienen, die leg ich nachher gleich noch auf).Dort stimmt einfach alles, der Sound ist riesig – es gibt da für mich einige Gänsehaut-Stellen… die Bands sind hervorragend: Frank Foster (ts), Perry Lopez (g), George Butcher (p), Oscar Pettiford (b) und Kenny Clarke (d) auf dem ersten, Hank Mobley (ts), Lopez, Duke Jordan (p), Pettiford und Art Blakey (d) auf dem zweiten. Der Opener des ersten, „Linda Delia“, ist für mich DAS Horn-Stück im Jazz! Der Closer des zweiten, „Jor-Du“, ist auch fantastisch, wie so einige Momente dazwischen! :liebe:
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTHELONICADanke für den Text zu „Gemini“ (ich werde mal reinhören).
Ich kenne und schätze seine Beiträge zu dem Album „Side By Side“
(Ellington/Hodges), da passt sein Spiel hervorragend.Da solltest Du unbedingt noch „Back to Back“ hören! Da gibt’s mehr von dieser Session (auf „Side By Side“ ist ja noch Musik von einer anderen Session ohne Ellington drauf).
Und auf Dizzy Gillespies „Have Trumpet, Will Excite“ ist Spann auch ausgiebig zu hören:
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@thelonica: Gerne. Würde mich freuen, wenn das Album Gefallen fände!
Das einzige, das schade ist, ist, dass (schreibt man das so??!) Spann sich auf allen Stücken immer nur einem Instrument widmet. Ein Wechsel hätte vielleicht noch ein bißchen Klangfarbe hinzu gegeben.@gypsy: Ich redete ja nur von den allmusic-Empfehlungen. Meinen kann man da schon trauen!! :)
Und der Sabber (gut aufgepasst) ist aber bei weitem nicht so schlimm, dass man plastische nasse Ohren bekommt!
Julius Watkins habe ich als Leader gar nicht so wahrgenommen gehabt, aber die Blue Note-Aufnahmen sind große Klasse. Ich habe sie leider nicht, aber immer mal wieder Versatzstücke davon gehört. BN 10″es sind allerdings eine riesige Challenge für den Geldbeutel. Es gibt aber wohl zu einigen eine japanische 12″, die zwei 10″es bündelt, bspw. bei Gil Melle gesehen.
Danke übrigens für das Lineup. Ich habe gerade noch etwas bei youtube angehört und dort den Namen des Gitarristen vermisst!--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisUnd der Sabber (gut aufgepasst) ist aber bei weitem nicht so schlimm, dass man plastische nasse Ohren bekommt!
Keine Sorge, ich mag Sabber-Flöte… sogar Nasen-Flöte wenn von Rahsaan Roland Kirk gespielt
Die Flöte ist ja vielseitiger als von ihren Kritikern gern attestiert. Man vergleiche nur mal Hubert Laws (der mit fast klassischem Ton bläst), Herbie Mann, Frank Wess, Jerome Richardson, Eric Dolphy, Yusef Lateef oder eben Kirk – letztere drei gehören egal auf welchen Instrumenten zu meinen Lieblingsmusikern und die beiden letztgenannten haben das Flötenvokabular wohl hinsichtlich der Klänge (Überblasen, gleichzeitiges Singen/Summen und Spielen) diesseits der freien Musik so weit gebracht wie nur denkbar.
Julius Watkins habe ich als Leader gar nicht so wahrgenommen gehabt, aber die Blue Note-Aufnahmen sind große Klasse. Ich habe sie leider nicht, aber immer mal wieder Versatzstücke davon gehört. BN 10″es sind allerdings eine riesige Challenge für den Geldbeutel. Es gibt aber wohl zu einigen eine japanische 12″, die zwei 10″es bündelt, bspw. bei Gil Melle gesehen.
Danke übrigens für das Lineup. Ich habe gerade noch etwas bei youtube angehört und dort den Namen des Gitarristen vermisst!Lopez ist mir sonst unbekannt (ebenso wie Butcher). Spielt aber sehr schön hier! Die Watkins-Aufnahmen lohnen die Suche!
Die „Jazz Modes“ waren von ihm und Charlie Rouse gemeinsam geleitet, sie nahmen zwei Alben sowie eine Seite in einer Reihe von Compilation-Alben für Jazzville auf und dann noch zwei weitere für Atlantic.
Eine Leader-Diskographie von Watkins findet sich auf Mike Fitzgeralds Seite.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch habe das Folgende – Dein Einverständnis vorausgesetzt, redbeans – mal aus dem Trompeten-Thread herauskopiert, da es hier ja auch nicht fehl am Platze ist.
redbeansandrice
Frank Strozier – Long Night
Aufnahme: September 12, 1961, Plaza Sound Studios, NY
Label: JazzlandFrank Strozier (ldr), Frank Strozier (as, f), George Coleman (ts), Pat Patrick (bar, f), Chris Anderson (p), Bill Lee (b), Walter Perkins (d)
ist etwas ausschweifend geworden…
Anfang der sechziger Jahre in den letzten Jahren seines Bestehens unternahm das Riverside Label eine Reihe von Aktivitäten um den Jazz außerhalb New Yorks zu dokumentieren: Chris Albertson reiste nach New Orleans und Chicago, um die Veteranen der dortigen Jazzszenen aufzunehmen; Cannonball Adderley produzierte Alben von Hard Bop Bands aus Rochester und Washington (und auch das Paul Serrano Quintet aus Chicago); Musiker wie Joe Alexander aus Cleveland und Don Sleet aus San Diego nahmen mit New Yorker Bands ihre einzigen Alben für Riversides Sublabel Jazzland auf. In den Rahmen dieser Aktivitäten gehört auch das Album „Long Night“ von Frank Strozier aus dem Jahr 1961, das ich hier vorstellen will. Wie in den liner notes steht handelt es sich hier um ein Wiedersehen von sechs Freunden, die sich in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre auf der Chicagoer Szene kennengelernt hatten (und mittlerweile teilweise in New York lebten). Strozier war Mitte der fünfziger Jahre zusammen mit dem Pianisten Harold Mabern, dem Tenorsaxophonisten George Coleman und dem Trompeter Booker Little aus der gemeinsamen Heimatstadt Memphis nach Chicago übergesiedelt. Little und Coleman hatten sich kurz darauf der Band von Max Roach angeschlossen (und waren unterwegs), während Mabern und Strozier vorwiegend im von Bob Cranshaw und Walter Perkins (den Modern Jazz Two) geleiteten Quintet MJT+3 spielten, das fester in Chicago verwurzelt war und dort einige Alben aufnahm. Das „erklärt“ die Präsenz von George Coleman und Walter Perkins auf Long Night. Der Pianist Chris Anderson und der Bassist Bill Lee waren Veteranen der Chicagoer Szene. Komplettiert wird die Band durch den Baritonsaxophonisten Pat Patrick, der vor allem als Sideman von Sun Ra bekannt ist. Patrick hatte in den frühen Fünfziger Jahren schon bei Ra gespielt, als dessen Arkestra noch ein Trio war. Ende 1959 verließ er Ra und zog nach New York. Kurz nach den Sessions zu Long Night im Herbst 1961 zogen die Reste des Arkestras nach New York und Patrick schloss sich der Band wieder an.
Jetzt ein paar Gedanken zu Strozier dem Musiker und zu Long Night: Wenn man sagt, dass Stroziers Musik auf die beste Art und Weise so klingt wie er einen auf dem Album Cover anschaut, ist eigentlich schon eine Menge gesagt. Strozier steht als Altsaxophonist irgendwo zwischen Jackie McLean und Cannonball Adderley. Er ist ein enorm lyrischer Musiker, wenn ich ihm zuhöre habe ich oft das Gefühl, es läuft eine Ballade, dabei ist es gar keine… trotzdem höre ich seinem Saxophonton ganz Eindeutig einen Cry, nicht so deutlich wie bei John Coltrane, sicherlich nicht, aber ein Cry ist es doch… Im Grunde ist er wenig überraschend stilistisch auch nicht so viel anders als George Coleman; nur etwas weniger abgeklärt, etwas verletzlicher, hat aber auch so eine leicht samtige Qualität im Ton. Long Night trifft eine seltene Balance zwischen Arrangements die über die üblichen Head Arrangements hinaus gehen und einer Offenheit, Flüssigkeit, die gerade im Hard Bop eher selten ist. Dazu trägt sicherlich bei, dass die Hälfte der acht Stücke im Quartet aufgenommen sind, und dass der Bläsersatz, der nur aus Saxophonen besteht, ein bißchen wie eine Verlängerung von Stroziers Altsaxophon wirkt. Strozier schafft nämlich, was so nicht vielen Jazz-Musikern seiner Generation auf ihren Alben gelungen ist, dass alles wie eine Erweiterung seiner Stimme klingt; und dass es kohärent genug ist, um wirklich „Album-Feeling“ aufkommen zu lassen – obwohl ein großer Teil der Stücke Standards sind (eher unbekannte Standards allerdings). Das hier ist kein modaler Jazz, aber der Einfluss von Kind of Blue ist trotzdem unüberhörbar. Mein Höhepunkt des Albums ist das wunderbar luftige Arrangement des Stücks The Crystal Ball in dem Patrick und Strozier an die Querflöten wechseln. Wer wildes Getrommel sucht, ist bei Long Night an der falschen Adresse, es ist ein prima Album um in die Gegend zu starren, während es draußen dunkel wird, oder wieder hell.
Demnächst werde ich auch mal wieder weiter machen, mit Chris Anderson, Walter Benton, usw.
--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIredbeansandricewie ist das eigentlich mit Southern Horizons von Harriott, ist das ein genuines Riverside Album? sieht jedenfalls super aus, klick, nie gehört…)
„Southern Horizons“ (Jazzland LP 937) wurde aus den folgenden beide EPs zusammengestellt:
– Blue Harriott – Col EP SEG 7939 (rec 1959)
– A Guy Called Joe – Col EP SEG 8070 (rec 1960)Infos von hier – wo’s darum geht, dass Mosaic sich Harriotts annehmen könnte, was ich einen ganz hervorragenden Vorschlag finde!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAuf meinem Plattenteller dreht sich grad die erste Original(?)-Jazzland-LP:
In der schizophrenen Vinyl-Sprak ist der Zustand der LP wohl VG (also problemlos abspielbar aber mit recht vielen Störgeräuschen grad in ruhigeren Passagen), der der Hülle deutlich drunter (abgerissene Stellen oben und rechts, diverse Kaffee-Ringe vorne, Rückseite ist besser).
Klingt jedenfalls wunderbar, grad der Bass von Ben Tucker kommt sehr schön raus!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.