Jazz & Brasil

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  • #11353415  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,673

    stann getti!

    ziemlich viel los auf der bühne und im sound, aber der anfang vom getz-solo ist toll.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11808951  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 7,186

    Morgen abend im Radio:

    Donnerstag, 2. Juni 2022
    23.00 – 24.00 Uhr
    RBB Kultur

    The Voice
    Astrud Gilberto – Die weibliche Stimme des englischsprachigen Bossa Nova – Lasziv unbeteiligt
    Am Mikrofon: Ortrun Schütz

    Der RBB schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:

    „Eigentlich hatte die zwanzig Jahre junge Ehefrau von Musiklegende und Bossa Nova-Erfinder João Gilberto gar keine professionelle musikalische Ausbildung. Aber sie konnte besser Englisch als ihr Mann. Also hat sie Mitte der sechziger Jahre anonym den englischen Teil vom späteren, bis heute sehr populären Welthit „The Girl from Ipanema“ eingesungen. Dieser Song war der Startschuß für ihre steile Musikkarriere im Grenzbereich zwischen Bossa Nova, Samba und Jazz.“

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #11808985  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,673

    stefaneMorgen abend im Radio: Donnerstag, 2. Juni 2022 23.00 – 24.00 Uhr RBB Kultur The Voice Astrud Gilberto – Die weibliche Stimme des englischsprachigen Bossa Nova – Lasziv unbeteiligt Am Mikrofon: Ortrun Schütz Der RBB schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:

    „Eigentlich hatte die zwanzig Jahre junge Ehefrau von Musiklegende und Bossa Nova-Erfinder João Gilberto gar keine professionelle musikalische Ausbildung. Aber sie konnte besser Englisch als ihr Mann. Also hat sie Mitte der sechziger Jahre anonym den englischen Teil vom späteren, bis heute sehr populären Welthit „The Girl from Ipanema“ eingesungen. Dieser Song war der Startschuß für ihre steile Musikkarriere im Grenzbereich zwischen Bossa Nova, Samba und Jazz.“

    das ist unsinn oder zumindest unglücklich verkürzt. und die professionelle ausbildung des bossa-nova-erfinders hielt sich auch in grenzen. sehr schade,  dass man 2022 sowas fortschreibt, die recherche wäre nicht allzu aufwendig gewesen. „lasziv unbeteiligt“…

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    #12395025  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    Beutestück Nummer 5 aus meiner Transaktion im 2nd hand shop:



    Laurindo Almeida Quartet featuring Bud Shank
    (1953)

    Es gibt unzählige Varianten dieses Albums, teils mit anderem Cover und sogar anderem Titel. Mein Exemplar ist eine Japanische (!) Pressung von 1979. Ich frage mich, über was für verschlungene Wege diese Platte den Weg in einen kleinen Laden bei mir umme Ecke und dann in meine Hände gefunden hat. Als CD hatte ich schon eine erweiterte Ausgabe, die Brazilliance heißt. Auch schön, aber eine Schallplatte mit diesem schönen Cover (Foto und Design: William Claxton) in der Hand zu halten, ist unbezahlbar.

    Dieses Album wird gerne mal als als frühes Bossa Nova Album bezeichnet. Das ist es aber nicht. Der Film Orfeu Nero, der wohl A.C. Jobim und Liuz Bonfa erst auf die internationale Landkarte brachte, erschien erst 1959. Und die Musik ist auch mindestens rhythmisch anders als Bossa Nova. Sie hat nicht diesen leichten federnden beat, nicht die melodische Einfachheit der Bossa. Laurindo Almeidas Gitarrespiel ist anders, erinnert manchmal eher an spanische Musik. Und ist das auf dem Cover nicht auch eine Flamencotänzerin?

    Der Vergleich ist also nicht so ganz angebracht. Das Album ist eine frühe Verbindung von Cool Jazz mit brasilianischer Musik, vielleicht eine Erstbegegnung und ein Türöffner und damit vielleicht ein Vorbote der Bossa Nova. Und auch wie Bossa Nova Nova klingt es leicht, tänzelnd und zart. Der filigrane spielende Almeida und der zart melodische Bud Shank – wie ein Mischung aus Paul Desmond und Stan Getz – ergänzen sich wunderbar und Harry Babasin am Bass und Roy Harte an den – manchmal mit der Hand gespielten – drums basteln ein feines rhythmisches Gerüst drumherum. Sehr schön und in meinen Ohren auch sehr reizvoll, weil es Jazz goes Brazil ist, noch ohne die später gängige Bossa Nova-Form angenommen zu haben.

    Stan Getz hat 1963 – ein Jahr vor dem Girl From Ipanema – dann aber tatsächlich ein Bossa-Album mit Laurindo Almeida aufgenommen, das übrigens auch sehr gut ist.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12395263  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,673

    friedrichDas Album ist eine frühe Verbindung von Cool Jazz mit brasilianischer Musik, vielleicht eine Erstbegegnung und ein Türöffner und damit vielleicht ein Vorbote der Bossa Nova.

    genauso. ich hab das mit „früher bossa nova“ eigentlich auch noch nirgendwo gelesen. almeida war für die latinifizierung des stan kenton orchestras mit zuständig, wo er ja auf shank traf (die rhythmen hier sind z.t. afrokubanisch, die gitarre eher ländliches brasilien), die aufnahmen wirkten aber wieder in die entwicklung der brasilianischen musik hinein, sie wurden dort vertrieben. (hatten wir hier ja schon häufiger, u.a. in meinem ‚überblick‘ ab seite 3). ich höre die aufnahmen (auch die späteren, mit peacock) auch sehr gerne und häufig – aber eine ausgabe mit dem claxton-cover fiel mir noch nie in die hände, insofern: glückwunsch!

    --

    #12395409  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    Dankeschön!

    Ich glaube ich hatte das Album hier irgendwo auch schon mal als „frühe Bossa Nova“ bezeichnet, was nicht so schlau war.

    Da ich selbst kein Musiker bin, kann ich nicht genau beschreiben, was diese Musik genau rhythmisch und harmonisch von Bossa unterscheidet. Aber ich höre es. Ich denke, da kommen verschiedene Einflüsse zusammen. Das afro-kubanische (der drummer spielt genau genommen nicht nur oft mit den Händen, er spielt auch Conga), die Gitarre klingt manchmal wie Flamenco, Cool Jazz ist sowieso mit drin. Sehr hybride Musik, in einem Zwischenstadium, noch nicht in einer Form erstarrt. Danke für den Hinweis auf den „Überblick“.

    Hatte im 2nd hand shop erstmal sondiert, ob sich eine Tauschaktion lohnen könnte. Das Laurindo Almeida Quartet war sofort erste Wahl.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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