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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@ah-um: beim ECM towner denke ich in erster linie an dessen alben „diary“ und „blue sun“. sind auch die einzigen von ihm in meinem besitz. teilweise ist das ganz angenehm. eso-geklüngel hält sich da noch in angenehmen grenzen. weit weg von sting jedenfalls. die neueren sachen von towner kenne ich aber nicht.
hast aber recht, was ECM betrifft. unter der ägide von manfred eicher kamen da auch bemerkenswerte alben wie bspw marylin crispells „nothing ever was, anyway“ oder einiges von joe maneri (zb „three men walking oder „in full cry“ = alles freejazz) heraus.
die jazzeinsprengsel im hip hip (bei ATQC oder auch bei digable planets, jazzmatazz etc pp) führen da schon in gewissem sinne eine jazzästhetik und vorgehensweise weiter, die über bloße hommage hinausgeht. fusionen etc finde ich meist misslungen, klingen oft verklemmt, angestrengt und unbeholfen selbstzweckhaft.
„jazz (we got)“ von a tribe called quest ist ein essentielles beispiel, wie’s klingen tut, wenn schließlich alles ineinanderpasst.was die jazzstile vor dem freejazz angeht: doch, dafür interessiere ich mich auch. aber selbst das ist ja auch nur ein stückchen vom gesamten kuchen. lennie tristano, der be-bop miles, horace silver, ben webster… alles gutklingende und tolle sachen. aber je weiter man sich vortastet, um so aufregender, befreiender, beseelter wirds meist. wobei die gegenwart -wie bei jeder musikrichtung eigentlich- natürlich nicht funktioniert, ohne kenntnis der vergangenheit/der vorreiter.
denys baptiste könnte dir gefallen. sein album „let freedom ring“ geht auf angenehme und kluge weise mit einer ganzen epoche von jazz um, bringt es in neue, zeitgemäße formen, klingt entspannt und wuchtig zugleich. erinnert bisweilen an duke ellingtons ausladende breitwandarrangements („indigos“) oder an den orchestralen jazz eines charles mingus auf dessen album „let my children hear music“.
und hör dir mal „the multiplication table“ von matthew shipp an. ebenfalls ein update klassischer und etablierter epochen. und shipp ist so interessant und innovativ wie cecil taylor oder mccoy tyner, william parker schlicht der beste jazzbassist seit charles mingus und susie ibarra die wohl beste schlagzeugerin im jazz überhaupt.@atom: die „milwaukee tapes“ von fred anderson sind große klasse! ebenfalls die beiden david s. ware alben. kennst du von ware seine adaption von sonny rollins‘ „freedom suite“ schon? auch sehr stark!
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Werbung@ pinch:
Blue Sun von Ralph Towner kannte ich auch nicht. Die Schnipsel bei AMG klingen aber schon etwas eso-verpoppt. Wenn du das noch tolerierst, müsste das eigentlich für fast den gesamten ECM-Katalog gelten (nicht bloß für die Freejazz-Sachen).
Zum HipHop/Jazz-Fusion:
Als Jazz-Hörer empfinde ich den Jazz-Anteil bei den genannten HipHop-Acts als eher gering, jedenfalls nicht als gleichwertige Verbindung, ein „dritter Weg“ oder was auch immer. Insbesondere die Beats sind ganz eindeutig HipHop-Grooves und kein swing. Die Bezeichnung „Hip Hop mit Jazz-Einsprengseln“ trifft es glaube ich besser. Aber natürlich alles andere als schlechte Musik.Von Matthew Shipp habe ich bisher nur die Gravitational Systems im Dou mit Mat Maneri. Die Multiplication Table habe ich bereits auf meiner Wunschliste.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@ah-um: die towner platte „blue sun“ hab ich mal aus ner flohmarktkiste gefischt. war kein gezielter kauf, eher ne spontane aktion (und irgendwie auch keine empfehlung).
genanntes ATCQ stück basiert aber vornehmlich auf nem jazzbreak, strukturiert das gesamte stück um eben jenes sample herum, besteht im prinzip aus eben jenem ausschnitt. die hiphop beats, die darunter gelegt wurden passen da ganz gut. swingt eventuell auf eigene art und weise und ist schon recht exemplarisch und überaus gelungen für diese art von „fusion“, wie ich finde.
eklig sind dann halt eher solche sachen wie das bereits erwähnte „buckshot le fonque“ oder diese essigjazz sachen wie sie galliano in den 90er bspw veröffentlicht hat.--
Vega4@atom: In welcher Richtung geht „Fred Anderson Quartet“ ?
Ich habe von dieser Formation noch nichts gehört…Fred Anderson (ts) gehörte bereit in den 60er Jahren zum frühen AACM Kreis, trat aber in den ersten Jahren nicht sonderlich häufig in Erscheinung. Ich würde ihn musikalisch irgendwo zwischen Joseph Jarman, Roscoe Mitchell, Pharoah Sanders und Albert Ayler einordnen.
pinch@atom: die „milwaukee tapes“ von fred anderson sind große klasse! ebenfalls die beiden david s. ware alben. kennst du von ware seine adaption von sonny rollins‘ „freedom suite“ schon? auch sehr stark!
Die „Freedom Suite“ habe ich am Rande mitbekommen und war angetan, obwohl sie für mich nicht das Niveau von Rollins Werk erreicht.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...@atom: Danke! Sanders und vorallem Ayler mag ich schon sehr gerne. Könnte was für mich sein…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausMir ist unbedingt noch „Ray Brown (w/ Gene Harris) – Soular Energy“ eingefallen.
Sehr schöner Einblick in Brown’s Schaffen.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIJim Hall – Textures (Telarc 1996)
Jim Hall: g
Derek DiCenzo: steel drum
Jamie Finegan: tp
Ryan Kisor: tp
Claudio Roditi: flh
Joe Lovano: ss
Jim Pugh: tb
Conrad Herwig: tb
Scott Colley: b
Terry Clarke: drJim Hall ist bekannt durch Aufnahmen wie „Ella Fitzgerald – Ella in Berlin: Mack the knife“, „Sonny Rollins – The bridge“ usw. Durch seine klassische Ausbildung (Cleveland Institute of music) hat er einen ganz speziellen Zugang zum Jazz.
Der Titel „Textures“ gibt schon das Program der Platte vor. Eddie Sauters, Gil Evans, Kammermusik und noch viel mehr vereinen sich für ein erstaunliches Werk.
Aufmerksam wurde ich auf diese Platte durch eine Erwähnung in „Basis – Diskothek Jazz von Ralf Dombrowski / Reclam“Leider gibt es sie nur als CD…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausFür mich 3 wichtige Interpreten:
David S. Ware
David Murray
James Carter--
Habe gestern das erste Mal hier reingehört:
Troy Miller – 40 DaysErster Eindruck: Sehr empfehlenswert. Ein Jazzalbum um den englischen Drummer Troy Miller und seine Crew, mal instrumental, mal mit souligen Vocals unterlegt. Klingt einerseits modern (Fusion mit rockender Gitarren und Hammond- Orgel, bzw. Raps), andereseits klassisch und aufs nötigste reduziert. (piano/bass/drums)
Mein Tipp: Auf jeden Fall mal reinhören, das ist definitiv ein talentierter Junge. Das Album hat einige Kniffe, ist knackig von der Länge und macht Spaß.Werde gegebenenfalls nach ein paar intensiveren Hörchdurchgängen nochmal genauers schreiben.
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENKlingt nicht uninteressant! Werde danach Ausschau halten. Gibt es sie auch als Vinyl?
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4Klingt nicht uninteressant! Werde danach Ausschau halten. Gibt es sie auch als Vinyl?
Hab sie bisher leider nur als CD- Version gesehen. Als Import bei Amazon.
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENOldBoyHab sie bisher leider nur als CD- Version gesehen. Als Import bei Amazon.
Import? Dann wird es mit dem reinhören ein wenig schwierig. In Wien gibt es einen guten Jazzshop mit relativ viele Importplatten. Vielleicht taucht sie dort einmal auf…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4Import? Dann wird es mit dem reinhören ein wenig schwierig. In Wien gibt es einen guten Jazzshop mit relativ viele Importplatten. Vielleicht taucht sie dort einmal auf…
Zur Not kann ich auch eine Sicherungskopie erstellen und meine Brieftauben auf Österreich eichen. Damit hätte ich einem Jazz- Talent und einem Jazz- Liebhaber gleichzeitig einen Gefallen getan. Vielleicht kann ich dann auch wieder nachts ruhig schlafen.
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGEN@oldboy: Danke fürs Angebot, aber ich habe dir vertraut und mir die CD schon bestellt!
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4@Oldboy: Danke fürs Angebot, aber ich habe dir vertraut und mir die CD schon bestellt!
Klasse! Du wirst das nicht bereuen!
Endlich auch mal ein Review gefunden:
Former BBC Young Musician of the Year finalist Troy Miller is at ease in many settings – he’s toured with fusion celeb Roy Ayers, worked with sax individualists such as Gary Bartz and Soweto Kinch, and studied with US drum virtuoso Ralph Peterson – and this debut album reflects it all. Drummer Miller has drawn on the skills of two Marsalisites, in American trumpeter Marcus Printup and bassist Eric Revis, brief purrings from the Prague Philharmonic’s string section, Kinch’s sax and raps, and the majestic voice of UK singer Eska Mtungwazi – as well as his regular band, including pianist Jason Rebello and tenor saxist Jean Toussaint. Marcus Printup plays two nimble, clean-toned trumpet breaks on the sporadically Miles-like groove of The Promise and the driving swing of Mr RP – the latter followed by a seething piano improvisation from Rebello and a gritty tenor break from Toussaint, over needle-sharp drum precision and unflagging energy from Miller. Soul singer Xantone Blacq adds his delicate upper-range swoops to two tracks: one is accompanied by Miller’s fluent piano-playing, while the other features the latter doubling on Fender Rhodes and drums behind Soweto Kinch’s rap.
It’s slightly irresolutely stretched between American-sounding postbop, sweet-soul, a touch of D’Angelo, and UK urban, but a promising debut none the less.
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Schlagwörter: Contemporary Jazz, Jazz, Neuheiten 2011
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