Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › It’s the song, not the singer? Moral und Musik
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AutorBeiträge
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SaarahNur eine Frage: Wenn du ein Gedicht liest, meinetwegen ein Naturgedicht, und du weißt, das wurde von einem glühenden Faschisten verfaßt – würdest du das Gedicht nicht anders lesen, als ohne dieses Wissen?
Vorausgesetzt, ich weiß (wohlgemerkt!) um seine Weltanschauung: Natürlich würde ich in jede Kleinigkeit etwas hineininterpretieren.
Und mir graust jetzt schon davor, wenn mein Sohn mal etwas älter ist und die Erlaubnis erhält, sich Märchenfilme im TV anzusehen. Wenn die DDR-Produktionen ausgestrahlt werden, so verorte ich auch in jeder Sequenz, die einen habgierigen und herzlosen Märchenkönig zeigt, sozialistische Anti-Kapitalismus-Propaganda…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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WerbungHotblack DesiatoSowie die ganzen Kirchenmusiker, -Maler, -Bildhauer und Architekten. Was sie geschaffen haben, war im Auftrag der Kirche und zur Ausweitung deren Macht und Verbreitung.
Genau! Die Bibel = das Schwarzbuch der Kreuzzüge und der Inquisition!
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezUnd mir graust jetzt schon davor, wenn mein Sohn mal etwas älter ist und die Erlaubnis erhält, sich Märchenfilme im TV anzusehen. Wenn die DDR-Produktionen ausgestrahlt werden, so verorte ich auch in jeder Sequenz, die einen habgierigen und herzlosen Märchenkönig zeigt, sozialistische Anti-Kapitalismus-Propaganda…
Dann zeig ihm lieber die tschechischen Filme. Die sind durchweg besser und man kann immer einen Hauch Prager Frühling reininterpretieren.;-)
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Die Sache ist doch so abwegig und lächerlich nicht.
Hamsuns Hunger ist ein großartiges Stück Weltliteratur. 30-40 Jahre später war er ein Hitler-Verehrer. Viele machen in seinen Werken dazwischen und seiner Naturverbundenheit Spuren rechten Gedankenguts aus und lehnen ihn rundweg ab.--
FAVOURITESnail75
Ein Beispiel ist mir doch noch eingefallen: Dalí, der dem verbrecherischen Regime Francos geschmeichelt hat, vor allem Franco selbst. Allerdings behaupten einige, es habe sich um Ironie gehandelt. Franco scheint es aber gefallen zu haben.Mal sehen, wie lange es dauert, wenn ich jetzt mit dem Beispiel des Begründers des Futurismus, Marinetti, ankomme und auf seine spätere Freundschaft mit Mussolini verweise, bis irgendein pfiffiger Zeitgenosse den Futuristen Russolo (Antifaschist – aber sowas überliest man auch mal geflissentlich…) in Verbindung mit Marinetti bringt und somit die logische und klare Verbindung zu elektronischer Musik herstellt – und…
(lieber nicht dran denken was passieren könnte…)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadfuchsIch habe das Gefühl, hier wird ein wenig zu eilfertig mit Etiketten hantiert. Das Bild vieler Künstler in der Zeit des Dritten Reichs changiert. Wer war denn Faschist? Oder wer war in der DDR eindeutig systemtreu?
Viele sind als Faschisten bezeichnet worden, die es nicht oder nur zeitweilig waren. Selbst Grass musste eingestehen, in der SS gewesen zu sein. War er ein Faschist?
Oder Ernst Jünger, dem man vorwarf, Sympathisant oder gar Faschist gewesen zu sein. Was auch immer er war, er war auch einer der Großen in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts und hat z. B. auch in Frankreich zahlreiche Bewunderer durch alle Schichten und Alterklassen.Ich gebs auf – ich will ganz sicher keinen Kleinkrieg mit dir, sondern eigentlich nur Austausch von Argumenten und Ansichten. Wenn du das persönlich nimmst, ist das dein Privatvergnügen.
Übrigens ist mein Studium inzwischen etwa ca. 30 Jahre her. Seitdem bin ich doch hin und wieder aus dem Seminarraum rausgekommen.
Hier nimmt keine was persönlich. Schon wieder so ein Totschlagargument. Du brauchst hier nur nicht so rumzueiern und jetzt plötzlich auch noch Grass in die Diskussion einbringen. Ich bin ja wirklich kein Freund dieses Menschen, aber ihn in die Nähe des Dritten Reiches zu rücken ….
Hast du die späteren Jüngerbücher mal gelesen? Wenn ja, dann braucht man dazu ja wohl nichts mehr zu sagen.--
Ich will auch mal was sagen!Ich lese hier wirklich interessiert mit, aber es wäre schön wenn einige mal bei den Beispielen von diesem Nazithema weg kommen könnten. Das hat immer sowas von einem um Zustimmung heischenden Gutmenschen.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Können wir, streng nach dem Thema: „It’s the Song …“ Was ist mit Lennon? Lennon, der allseits geliebte Beatle (obwohl in den letzten Jahren seine weiße Weste in der Tat einige schwarze Flecken erhielt), brachte noch eine letzte Platte heraus, ehe er erschossen wurde. Was wäre denn aus den Songs geworden, wenn nicht Lennon auf dem Etikett gestanden hätte? Hätte die Platte jemand angehört, und vor allem: Hätte die Platte jemandem gefallen, wenn sie nicht von Lennon gewesen wäre? Manchmal ist es halt doch der Sänger, der den Song (zumindest ökonomisch erfolgreich) macht.
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Ich will auch mal was sagen!Aha – und was hat das jetzt mit Moral zu tun?
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fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."Bender RodriguezVorausgesetzt, ich weiß (wohlgemerkt!) um seine Weltanschauung: Natürlich würde ich in jede Kleinigkeit etwas hineininterpretieren.
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Bei einigen würde ich das sogar um „krampfhaft“ erweitern.
Sorry wenn ich einen Schritt zurückgehe, aber ich verstehe es tatsächlich noch nicht.
Wie kann ich etwas, das ich unvoreingenommen als Kunstwerk betrachte, plötzlich nach Bekanntwerden des Künstlers, diesen Status absprechen? Das ich es mir dann nicht mehr zulegen, anschauen/hören möchte, unbenommen, aber würde das plötzliche in Frage stellen des Kunstwerkstatus‘ nicht auch mein persönliches Kunstverständnis per se in Frage stellen? Anders, stellen hier einige ihr moralisches Wohlfühlen nicht über das Werk an sich?--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!fuchsAha – und was hat das jetzt mit Moral zu tun?
Gar nichts. Werde ich jetzt von dir hingerichtet?
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Ich will auch mal was sagen!fuchsAha – und was hat das jetzt mit Moral zu tun?
Geht es bei diesem Thema zwangsläufig um Moral? Ich finde den Verweis von Saarah (lustig zu lesen für einen Saarländer, dessen Tochter Sarah heißt ;-)) auf Lennon durchaus berechtigt. Die Popularität eines Künstlers ist für Verkaufserfolge bekanntermaßen oftmals wichtiger als der Song an sich.
Jemand, der auf die neusten Mode Trends von Madonna abfährt, wird sicher auch schlechte Songs von ihr kaum verschmähen. –> was ist Pop?…--
Keep on Rocking!TheMagneticFieldBei einigen würde ich das sogar um „krampfhaft“ erweitern.
Sorry wenn ich einen Schritt zurückgehe, aber ich verstehe es tatsächlich noch nicht.
Wie kann ich etwas, das ich unvoreingenommen als Kunstwerk betrachte, plötzlich nach Bekanntwerden des Künstlers, diesen Status absprechen? Das ich es mir dann nicht mehr zulegen, anschauen/hören möchte, unbenommen, aber würde das plötzliche in Frage stellen des Kunstwerkstatus‘ nicht auch mein persönliches Kunstverständnis per se in Frage stellen? Anders, stellen hier einige ihr moralisches Wohlfühlen nicht über das Werk an sich?Wie Du vielleicht aus einigen meiner Ausführungen entnehmen konntest, lehne ich die mutwilligen und hysterischen Hexenjagden kategorisch ab. Jedoch wird man automatisch kritischer, wenn die zweifelhafte Geisteshaltung eines Künstlers offengelegt wird (und ich rede hier nicht von lediglichen Gerüchten und Spekulationen – reinen Treppenhausparolen schenke ich nur wenig Gehör…). Was ich selbstredend als absolut menschliche Schwäche bezeichnen würde, wohlgemerkt! Jedoch auch als kritisches Hinterfragen werte. Ich persönlich habe keine Probleme damit, die Werke eines Faschisten (um doch bei dem Thema zu bleiben), die offensichtlich nicht rein propagandistischer Natur sind, weiterhin entsprechend zu würdigen – und nicht als unerträglichen Makel aus meiner Sammlung mit (mehr oder weniger zur Schau gestelltem) Ekel zu entfernen (siehe auch mein Boyd Rice/NON-Beispiel).
Von der Warte des von Dir angesprochenen Kunstverständnisses her gesehen, würde ich mir nie anmaßen, mein Rezeptionsverhalten aus rein moralischen Gründen über die Kunst zu stellen. Mir muß zwar Vieles nicht gefallen, ich kann mich mancher Kunst gegenüber ablehnend verhalten, jedoch darf ich diese aus reiner Animosität heraus niemals in Frage stellen. Dies wäre ja fast noch schlimmer als von „entarteter Kunst“ zu sprechen. Selbst dieser Nazi-Terminus erkannte missliebige Kunst zumindest immer noch als Kunst an…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadEs funktioniert manchmal auch ein wenig anders.
Ich las Hamsuns Romane als junger Mensch sehr gern und damals ohne das Wissen um seinen Bezug zum Dritten Reich. Ich liebte und mochte seine Naturbezogenheit, das Archaische. Als ich dann mehr über ihn wusste, habe ich mich gefragt, war es nur Altersstarrsinn oder ist seine Verbohrtheit eine Folge seiner Form der Kritik der Moderne? Es hat mich damals ziemlich verunsichert. War ich mit meinem Faible für diese Romanwelt Hamsuns auf einem schlimmen reaktionären Weg? Ähnlich ging es mir auch mit Hesses Demian.
Heute mag ich das belächeln, aber damals hat es mich ein wenig umgetrieben.--
FAVOURITESBender RodriguezMal sehen, wie lange es dauert, wenn ich jetzt mit dem Beispiel des Begründers des Futurismus, Marinetti, ankomme und auf seine spätere Freundschaft mit Mussolini verweise, bis irgendein pfiffiger Zeitgenosse den Futuristen Russolo (Antifaschist – aber sowas überliest man auch mal geflissentlich…) in Verbindung mit Marinetti bringt und somit die logische und klare Verbindung zu elektronischer Musik herstellt – und…
(lieber nicht dran denken was passieren könnte…)
Mit Futurismus wäre ich auch angekommen… Es geht ja noch ein Stück weiter: der Anfang von Triumph des Willens von Riefenstahl nimmt gefangen, auch wenn sich alles in einem dagegen sträubt.
otisEs funktioniert manchmal auch ein wenig anders.
[…]Wahrscheinlich ist das die Antwort: man muss eben differenzieren. Bei manchen Stücken, da stimme ich Dir zu, kann man das Negative bei der Erschaffung doch hören und auf den Erschaffer schließen. Aber manchmal nimmt einen das Kunstwerk doch gefangen (Celinés Voyage au bout de la nuit habe ich auch noch nicht gelesen), auch wenn man weiß, dass der Künstler im poltischen oder sonst einem Sinn ein Arschloch ist (und Ted Nugents Call of the Wild mag ich eigentlich ganz gern, aber vielleicht war das, bevor Nugent zum bogenschwingenden Survivalist und musikalischem Langweiler wurde).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
Schlagwörter: alle nackte Kanone Filme entsorgt, Black Metal-Morrissey schneidet Kehlen durch, Blut und Boden Hooligans, Breaks new ground for terrible, Cat Stevens ist schuldig, Cat Stevens ist unschuldig, CD=CDU? Was für'n Quatsch., der Stalin und der Adolf, Der Teufel steckt im Lautsprecher, Die Musik böser Menschen hört man nicht!, Die Weisheit mit dem Löffel gefressen, ein Stück weit zu gnadenlos, George Jones, Heiden sind auch Menschen, Heuchelei, Plattenreinigungsmaschine mit Ted-Nugent-LP überfordert, political correctness, Popper liest 96 Seiten im Rock Hard Forum und lebt, Sauce moralin-sauer, Stammtischvorwurf reloaded, und was ist mit meiner Bubi Scholz Platte?, vom Wirkungsgrad eines Rassisten, Warum der Moralapostel Amok lief, Was macht Ernst Jünger in den Tags?, Wikipedia-Wissen
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