Im Western nichts Neues?

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  • #11959851  | PERMALINK

    talkinghead2

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    Nach langer Zeit habe ich vor, mich mal wieder intensiver mit dem Thema Western zu beschäftigen. Die Zeit ist ja jetzt da ;-)

    Am letzten Donnerstag gab es ja in 3sat einen Thementag dazu, also habe ich mir mal die ersten beiden angeschaut:

    Der Stern des Gesetzes (The Tin Star, Anthony Mann, 1957)

    Den kannte ich noch garnicht und war ein bisschen erstaunt, Anthony Perkins in einem Western zu sehen. Gut besetzt (Fonda, Perkins, Van Cleef), gut gespielt, hat mir gefallen. Besonders die schwarz-weiß Haptik und die unglaublich intensive Präsenz von Henry Fonda.

    Der Mann aus Laramie (The Man From Laramie, Anthony Mann, 1955)

    Auch sehr gut besetzt (Stewart, Kennedy, Ford), fand ich den deutlich schwächer. Stewart agiert für meinen Eindruck ein wenig hölzern und die Story hat auch einige logische Brüche. Trotzdem sehenswert und schön, ihn nach so langer Zeit mal wieder gesehen zu haben.

    Spätestens am 12.01. geht es dann um 14:15 Uhr mit Faustrecht der Prärie auf arte weiter ;-)

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    #11965767  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 3,849

    Und zwischendurch immer mal wieder:

    Die Lederstrumpferzählungen (Jean Dreville, Pierre Gaspard-Huit, 1969)

    Das war mehr oder weniger der erste „Western“ den ich als Kind sah. Ich wurde sehr ärgerlich, wenn wir nicht pünktlich von unserem Spaziergang zu Hause waren und der Fernseher eingeschaltet wurde. Aus heutiger Sicht wirkt vieles antiquiert, unpassend von der Choreographie und sehr hölzern in den Dialogen. Trotzdem hat dieser 4-Teiler nach wie vor seine Wirkung auf mich und fasziniert mich.

    Wird jeder Spätgeborene natürlich vollkommen anders sehen.

    Bemerkenswert finde ich, dass in diesem Vierteiler bereits 1969 die Landnahme durch die Weißen und die Vernichtung der Natur kritisch thematisiert wurden.

    PS. Läuft anscheinend bis heute kontinuierlich zwischen Weihnachten und Neujahr … und anschließend in der Mediathek

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    #11965779  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    #11967773  | PERMALINK

    talkinghead2

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    Heute auf 3sat:

    Faustrecht der Prärie (My Darling Valentine, John Ford, 1946)

    Unglaublich. Mir war nicht mehr bewusst, welche Atmosphäre schwarz-weiß-Filme erzeugen können. Diese düstere Stimmung von Anfang an, kaum Licht nur Dunkelheit und Schatten. Da hat sich John Ford wohl selbst übertroffen. Und wie ich zu The Tin Star schrieb, setzt Henry Fonda dem ganzen natürlich noch die Krone auf.

    Sehr beeindruckender Western, den ich schon unendlich lange nicht mehr gesehen habe. Es wurde höchste Zeit und bis zum nächsten Wiedersehen wird nicht so viel vergehen.

    Auch wenn die historischen Fakten um den „legendären“ Wyatt Earp ein wenig verklärt wurden, bzw. nicht so ganz den Tatsachen entsprechen, muss ich meine TOP 10 Western wohl überarbeiten, denn Open Range, der eine sehr ähnliche Thematik hat, ohne direkt ein Remake zu sein, kann da dann doch nicht ganz mithalten.

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    #11971569  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 3,849

    Die gefürchteten Vier (The Professionals, Richard Brooks, 1966)

    Mit Burt Lancaster, Lee Marvin, Claudia Cardinale, Jack Palance, usw. glänzend besetzter Western. Nur Robert Ryan bleibt für mich in seiner Rolle ein wenig blass. Der Sprengstoffexperte Burt Lancaster ist mir hingegen in seiner Rolle natürlich besonders ans Herz gewachsen.

    Kann mich nicht erinnern, dass ich diesen Western schon einmal gesehen habe.

    Die Aufgabe scheint einfach … nur der Ausgang nimmt dann ein ganz anderes Ende als erwartet. Spannend und empfehlenswert.

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    #11971861  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,295

    Wyatt Earp (1994) – Einer der wenigen Costner-Filme, die ich wirklich schlecht finde. Alles wirkt unecht, wie wenn adelige Griechen sich am Wochenende treffen und als Lustspiel eine Western-Posse inszenieren. Gene Hackman firmiert in 5min screen time als einsames Licht in dunkler Nacht, Michael Madsen hat zu wenig Dialog, der Rest ist pathetische Selbstjustizmolasse auf drei Stunden gedeeeeehnt. Hatte den ewig nicht gesehen und mich nach „Silverado“ eigentlich sehr darauf gefreut. Direkt mal den Kilmer-Film suchen, eventuell gewinnt der im direkten Vergleich an Qualität.

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    #11972017  | PERMALINK

    onkel-tom

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    Beiträge: 42,942

    talkinghead2Der Mann aus Laramie (The Man From Laramie, Anthony Mann, 1955) Auch sehr gut besetzt (Stewart, Kennedy, Ford), fand ich den deutlich schwächer. Stewart agiert für meinen Eindruck ein wenig hölzern und die Story hat auch einige logische Brüche. Trotzdem sehenswert und schön, ihn nach so langer Zeit mal wieder gesehen zu haben. Spätestens am 12.01. geht es dann um 14:15 Uhr mit Faustrecht der Prärie auf arte weiter

    Hab ich auch kürzlich nochmal gesehen. Fand den sehr unterhaltsam.

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    #11972025  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,564

    cleetusWyatt Earp (1994) – Einer der wenigen Costner-Filme, die ich wirklich schlecht finde. Alles wirkt unecht, wie wenn adelige Griechen sich am Wochenende treffen und als Lustspiel eine Western-Posse inszenieren. Gene Hackman firmiert in 5min screen time als einsames Licht in dunkler Nacht, Michael Madsen hat zu wenig Dialog, der Rest ist pathetische Selbstjustizmolasse auf drei Stunden gedeeeeehnt. Hatte den ewig nicht gesehen und mich nach „Silverado“ eigentlich sehr darauf gefreut. Direkt mal den Kilmer-Film suchen, eventuell gewinnt der im direkten Vergleich an Qualität.

    Ich hab‘ den Film damals im Kino gesehen und fand ihn toll, letztes Jahr dann nochmal bei Netflix und er hat mir wieder gefallen. Außerdem wird hier nicht schlecht über Kevin Costner geredet!

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    #11972037  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,942

    talkinghead2Und zwischendurch immer mal wieder: Die Lederstrumpferzählungen (Jean Dreville, Pierre Gaspard-Huit, 1969) Das war mehr oder weniger der erste „Western“ den ich als Kind sah. Ich wurde sehr ärgerlich, wenn wir nicht pünktlich von unserem Spaziergang zu Hause waren und der Fernseher eingeschaltet wurde. Aus heutiger Sicht wirkt vieles antiquiert, unpassend von der Choreographie und sehr hölzern in den Dialogen. Trotzdem hat dieser 4-Teiler nach wie vor seine Wirkung auf mich und fasziniert mich. Wird jeder Spätgeborene natürlich vollkommen anders sehen. Bemerkenswert finde ich, dass in diesem Vierteiler bereits 1969 die Landnahme durch die Weißen und die Vernichtung der Natur kritisch thematisiert wurden. PS. Läuft anscheinend bis heute kontinuierlich zwischen Weihnachten und Neujahr … und anschließend in der Mediathek

    Mit Helmut Lange? Der wurde doch damals, soweit ich mich richtig erinnere, von der Kritik als „Seidensöckchen“ bezeichnet. ;-)

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    #11972057  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,295

    clauIch hab‘ den Film damals im Kino gesehen und fand ihn toll, letztes Jahr dann nochmal bei Netflix und er hat mir wieder gefallen. Außerdem wird hier nicht schlecht über Kevin Costner geredet!

    Tu ich sonst auch nicht und ich verteidige sogar Swing Vote gegen Kritik.

    --

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    #11972085  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,564

    Du bist trotzdem vorläufig weiterhin auf der Liste der Verdächtigen.

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    #11972475  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 3,849

    clau

    cleetusWyatt Earp (1994) – Einer der wenigen Costner-Filme, die ich wirklich schlecht finde. Alles wirkt unecht, wie wenn adelige Griechen sich am Wochenende treffen und als Lustspiel eine Western-Posse inszenieren. Gene Hackman firmiert in 5min screen time als einsames Licht in dunkler Nacht, Michael Madsen hat zu wenig Dialog, der Rest ist pathetische Selbstjustizmolasse auf drei Stunden gedeeeeehnt. Hatte den ewig nicht gesehen und mich nach „Silverado“ eigentlich sehr darauf gefreut. Direkt mal den Kilmer-Film suchen, eventuell gewinnt der im direkten Vergleich an Qualität.

    Ich hab‘ den Film damals im Kino gesehen und fand ihn toll, letztes Jahr dann nochmal bei Netflix und er hat mir wieder gefallen. Außerdem wird hier nicht schlecht über Kevin Costner geredet!

    Ich würde Wyatt Earp jetzt zwar nicht so in der Luft zerreißen wie Cleetus, aber ein bisschen zäh und langatmig wirkte der Film auf mich auch. Da fand ich Faustrecht der Prärie deutlich konzentrierter und spannender.
    Zu der Thematik um Wyatt Earp, der ja auch nicht ganz unumstritten war und trotzdem eine unglaubliche Glorifizierung erlebte, stehen bei mir nun noch Doc und Tombstone auf meine Watch-List. Mal sehen.

    --

    Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!
    #11972477  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

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    onkel-tom

    talkinghead2Der Mann aus Laramie (The Man From Laramie, Anthony Mann, 1955) Auch sehr gut besetzt (Stewart, Kennedy, Ford), fand ich den deutlich schwächer. Stewart agiert für meinen Eindruck ein wenig hölzern und die Story hat auch einige logische Brüche. Trotzdem sehenswert und schön, ihn nach so langer Zeit mal wieder gesehen zu haben. Spätestens am 12.01. geht es dann um 14:15 Uhr mit Faustrecht der Prärie auf arte weiter

    Hab ich auch kürzlich nochmal gesehen. Fand den sehr unterhaltsam.

    Ich fand den Film ja auch nicht wirklich schlecht, die logischen Brüche in der Handlung aber teilweise ein bisschen hanebüchen ;-)

    --

    Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!
    #11972521  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 3,849

    Für eine Handvoll Dollar (Per Un Pugno Di Dollari, Sergio Leone, 1964)

    Auch seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, hatte ich ihn wesentlich stärker in Erinnerung. Die stoisch, heroische Haltung von Clint Eastwood überzeugt sicherlich auch heute noch. Was ich jedoch früher als umwerfend empfand, hat sich aus heutiger Sicht ein wenig relativiert.
    Sicherlich noch immer ein starker und überzeugender Western, jedoch befürchte ich, dass es mit zunehmender Abarbeitung meiner Liste für eine TOP 10 Western knapp werden könnte.

    An dieser Stelle mal ein vorsichtiges unrepräsentatives Ranking der von mir aktuell angeschauten Western:

    Faustrecht der Prärie (My Darling Clementine, John Ford, 1946)
    Die gefürchteten Vier (The Professionals, Richard Brooks, 1966)
    Für eine Handvoll Dollar (Per Un Pugno Di Dollari, Sergio Leone, 1964)
    Der Stern des Gesetzes (The Tin Star, Anthony Mann, 1957)
    Der Mann aus Laramie (The Man From Laramie, Anthony Mann, 1955)

    Ups, da sind mir ja gleich zwei Fehler unterlaufen. Einmal im Ranking und wie kam ich nur auf My Darling Valentine :wacko:

    --

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    #11972593  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,969

    Es ist ewig her, dass ich Tombstone und Wyatt Earp gesehen habe, ich kann mich aber erinnern, dass beide nicht besonders waren. In Wyatt Earp war Dennis Quaid eine Schau und Costner wie immer gut.

    My Darling Clementine (Faustrecht…) steht natürlich über all den bis jetzt genannten Filmen. Jahrelang zwischen 4 und 4 1/2 Sternen schwankend, macht der alternative (ursprüngliche) Schnitt von John Ford dann den Schritt zum absoluten Meisterwerk.

    Italowestern lasse ich aus anderswo diskutierten Gründen aus den Listen raus.

     

    --

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